Der alte Holztisch – nach der Instandsetzung wieder ein Schmuckstück
Ein Tisch aus Massivholz hält gefühlt eine Ewigkeit und wird oft an die nächste Generation weitergegeben. Die jahrelange Benutzung hinterlässt jedoch ihre Spuren. Dann können Kratzer und andere Beschädigungen die Optik beeinträchtigen. Diese Schäden können Sie meist mit wenig Aufwand selbst beheben. Auch spezielle Maschinen sind für die meisten Arbeiten nicht erforderlich. Bei echten antiken Möbelstücken mit entsprechendem Wert sollten Sie sich allerdings gut überlegen, ob Sie die Aufarbeitung selbst ausführen. Bei ihnen können schon kleine Fehler irreparable Schäden verursachen. Je wertvoller ein Tisch ist, desto mehr empfiehlt es sich daher, einen Restaurator hinzuziehen.
So entfernen Sie Wachs von der Tischplatte
Festsitzende Verschmutzungen wie Wachsflecken lassen sich mit der Klinge eines Cuttermessers entfernen. Nehmen Sie diese Klinge in beide Hände, damit Sie das Holz nicht beschädigen und schaben Sie das Wachs vorsichtig vom Tisch. Zum Schluss legen Sie ein Blatt Küchenpapier auf die Verschmutzung und fahren mit einem Bügeleisen über das Papier. Am Bügeleisen stellen Sie eine mittlere Temperatur ein. Die Wärme des Bügeleisens verflüssigt die Wachsreste in den Vertiefungen des Holzes. So können sie vom Küchenpapier aufgesogen werden und der Tisch ist im Anschluss wieder vollständig frei von Wachs.
Kleine Beschädigungen reparieren
Abgeplatztes Holz lässt sich problemlos wieder an den Tisch leimen. Hierfür benötigen Sie lediglich etwas Holzleim sowie ein Hilfsmittel, mit dem Sie das Holzteil fixieren, bis der Leim abgebunden ist. Schraubzwingen sind für gewöhnlich die beste Lösung, lassen sich jedoch nicht überall ansetzen. An schwer zugänglichen Stellen müssen Sie sich daher unter Umständen mit Klebeband behelfen.
Risse in der Tischplatte lassen sich ebenfalls mit etwas Holzleim reparieren. Diese Arbeit gelingt Ihnen neben Schraubzwingen auch mit Spanngurten. Achten Sie jedoch darauf, dass die Tischplatte sich nicht wölben sollte. Dies lässt sich gegebenenfalls durch dicke Holzleisten auf der Ober- und der Unterseite des Tisches, die Sie mit Schraubzwingen fixieren, verhindern.
Den Leim, der bei Reparaturen aus den Fugen quillt, entfernen Sie am besten, solange er noch feucht ist, mit einem Tuch. Den kleinen Versatz, der beim Anleimen eines Bruchstücks oft entsteht, beseitigen Sie mit etwas Schleifpapier.
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Löcher und Risse füllen
Schmale Risse sowie Löcher füllen Sie mit Spachtelmasse, Holzkitt oder Wachskitt. Letzteren bekommen Sie in den Baumärkten in zahlreichen Farben. Auch ein Mischen zweier Farben ist möglich. Wachskitt wird weich, wenn Sie ihn mit einem Feuerzeug oder über einer anderen Flamme erwärmen. In weichem Zustand lässt er sich leichter mischen und ebenfalls leichter in die Löcher im Holz drücken.
Nach dem Aushärten des Kitts beziehungsweise der Spachtelmasse können Sie die reparierten Stellen wie anderes Holz weiter bearbeiten. Nehmen Sie deshalb ruhig etwas mehr als nötig und schleifen Sie die bearbeiteten Bereiche im Anschluss glatt. So entsteht eine absolut ebene Oberfläche.
Den Schubkasten wieder gängig machen
Schubkästen in alten Tischen werden meist auf zwei Holzleisten geführt. Dadurch lassen sie sich oft nur schwerlich bewegen. Ist dies bei Ihrem Tisch der Fall, sollten Sie das Holz zunächst säubern und schleifen. Danach geben Sie etwas Kerzenwachs auf die Kontaktflächen. Es mindert durch seine glatte Oberfläche die Reibung. Alternativ können Sie die Holzleisten aber natürlich auch durch die modernere Variante aus Metall ersetzen.
Überprüfen Sie außerdem die Verbindungen zwischen Tischplatte und Tischbeinen sowie allen anderen Elementen. Einige haben sich im Laufe der Zeit möglicherweise gelockert und sollten neu verleimt oder verschraubt werden. Viele kleine Löcher deuten auf einen Holzwurmbefall hin. Ob sich noch Holzwürmer im Holz befinden, lässt sich überprüfen, indem Sie den Tisch für einige Tage auf ein großes Tuch oder eine andere Unterlage stellen. In diesem Fall wird Holzmehl auf die Unterlage rieseln.
Nach dem Abschleifen sieht das Holz wieder gut aus
Durch ein Abschleifen beseitigen Sie Kratzer, Verunreinigungen und selbst eine Farbe, die Ihnen vielleicht nicht gefällt. Schleifen Sie viel Material ab, tritt sogar die ursprüngliche Optik des Holzes wieder zutage. Dies eröffnet Ihnen wie beim Bau eines neuen Tisches sämtliche Möglichkeiten bei der weiteren Gestaltung mithilfe von Ölen, Wachsen, Lacken und anderen Mitteln. Ist der Tisch lackiert, sollten Sie allerdings die Verwendung eines Abbeizers in Erwägung ziehen. Durch ihn lösen sich alte Farbschichten sehr viel leichter als beim Schleifen.
Schleifarbeiten können Sie von Hand oder mit einer Schleifmaschine ausführen. Beginnen Sie hierbei – abhängig vom Zustand des Holzes – mit grobem oder mittelfeinem Schleifpapier und schleifen Sie das Holz im Anschluss noch einmal mit feinem Papier. Für runde Elemente wie die Tischbeine können Sie anstelle von Schleifpapier auch Stahlwolle verwenden. Mit ihr erreichen Sie selbst die Vertiefungen in gedrechselten Tischbeinen. Ebenso gute Dienste leisten die weichen Schleifschwämme, die sich unter anderem in vorhandene Nuten drücken lassen.
Die neue Oberfläche: ganz nach Ihrem Geschmack
Als Schutz vor Feuchtigkeit und erneuten Verunreinigungen reicht ein Öl oder ein Holzwachs vollkommen aus. Diese Mittel bewahren zudem die natürliche Optik des Holzes. Für einen Tisch ist ein Hartwachsöl eine gute Wahl. Es wird auch für Holzfußböden, Treppenstufen und andere stärker beanspruchte Bauteile aus Holz genutzt und bietet vor allem der Tischplatte einen guten Schutz. Sie können einen alten Holztisch aber natürlich auch mit einer Farbe, einer Lasur oder einem Lack streichen oder ihn im Shabby-Chic-Stil gestalten. Dieser Stil lässt Möbel mithilfe von beispielsweise Lacken, die beim Aushärten reißen, alt aussehen.
Vor jeder Oberflächenbehandlung sollten Sie den Tisch gründlich von Schleifstaub befreien. Danach wischen Sie das Holz mit einem feuchten Lappen ab und lassen es wieder vollständig trocknen.
Die meisten Mittel müssen Sie in zwei Arbeitsgängen auftragen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Zwischen diesen beiden Arbeitsgängen schleifen Sie das Holz mit einem Schleifschwamm glatt. Dadurch beseitigen Sie die Holzfasern, die Feuchtigkeit aus dem Mittel aufgenommen und sich aufgerichtet haben. Ob die Oberflächen ausreichend glatt sind, lässt sich am besten mit der Hand erfühlen. Vergessen Sie auch bei diesem Zwischenschliff nicht, den Schleifstaub zu entfernen.
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Kleine Abstandshalter: Filzgleiter für die Tischbeine
Filzgleiter unter den Tischbeinen schonen den Fußboden und verhindern unangenehme Geräusche beim Verschieben des Tisches. Zudem entsteht durch sie ein kleiner Abstand zum Boden. Dadurch dringt kein Wischwasser und andere Feuchtigkeit in das Holz. Diese Gleiter bekommen Sie in den Baumärkten in Ausführungen zum Kleben, Schrauben und Nageln. Nägel und Schrauben sorgen für einen besseren Halt und sind daher in der Regel eine dauerhaftere Lösung als geklebte Filzgleiter.
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