Für perfekte Verbindungen – Holz auf Gehrung schneiden
Durch Gehrungsschnitte entstehen saubere Verbindungen, bei denen kein Hirnholz zu sehen ist. Diese Schnitte, die häufig in einem 45°-Winkel erfolgen, können Sie auch als Heimwerker von Hand oder mit einer Maschine ausführen.
Gehrungsschnitte eignen sich gleichermaßen für Massivholz und für Holzwerkstoffe wie die Span- und Faserplatten. Sie können über die Breite verlaufen, wie dies zum Beispiel bei den vier Leisten eines Bilderrahmens der Fall ist. Ein typisches Beispiel für einen Gehrungsschnitt der Kante ist dagegen die Sockelleiste für den Fußboden. In beiden Fällen gilt: 2 x 45° ergibt 90°. Beim Verleimen von zwei Elementen, die Sie auf eine Gehrung von 45° geschnitten haben, entsteht daher immer ein rechter Winkel.
Für Gehrungsschnitte von Hand: die Gehrungslade
Eine Gehrungslade oder Gehrungsschneidlade macht es Ihnen leicht, Holz mit einer Handsäge auf einen 45°-Winkel zu schneiden. Sie besitzt mehrere Schlitze, die dem Sägeblatt als Führung dienen. An ihren beiden Enden ist sie offen, damit Sie auch längere Werkstücke wie zum Beispiel Sockelleisten in die Lade legen können. Auch für den Gehrungsschnitt an Kanten sind Gehrungsladen gut geeignet, denn Sie können das Werkstück hochkant hineinstellen und beim Sägen gegen das Seitenteil drücken oder mit einer Schraubzwinge fixieren. Einschränkungen ergeben sich lediglich durch die Höhe der Lade, denn das zu bearbeitende Werkstück darf nicht herausragen. Auch die Breite von Werkstücken, die Sie in die Lade legen können, ist naturgemäß begrenzt. Für Gehrungsschnitte von Hand verwenden Sie am besten eine Feinsäge.
Gehrungsladen werden aus Holz, Metall und Kunststoff hergestellt. Der Klassiker ist die Gehrungslade aus Holz. Vor allem Gehrungsladen aus Kunststoff sind jedoch oft mit zusätzlichen praktischen Extras versehen. So können Sie zum Beispiel bei einigen Modellen das Werkstück mit Klammern fixieren, damit es beim Sägen nicht verrutscht. Neben den Schlitzen für den 45°-Schnitt besitzen einige Gehrungsladen außerdem weitere Schlitze in anderen Winkeln oder sogar eine Vorrichtung, an der sich jeder beliebige Winkel einstellen lässt.
Unabhängig vom Material eignen sich Gehrungsladen übrigens nicht nur für den Zuschnitt von Holz und Holzwerkstoffen, sondern auch für andere Materialien wie Stuckleisten oder Rohre. Viele Heimwerker verwenden sie zudem für eine Längsverbindung von Leisten. Reicht beispielsweise in einem Raum eine Deckenleiste nicht aus, lässt sich durch zwei Gehrungsschnitte eine saubere Stoßverbindung schaffen. Sie fällt kaum auf und ist mit ein wenig Leim sehr stabil.
Nehmen Sie häufig Gehrungsschnitte vor oder schneiden Sie Holz oft in anderen Winkeln als 45 oder 90° zu, lohnt es sich, die etwas teureren Produkte einmal anzuschauen. Hochwertige Schneidladen aus Metall lassen sich über eine Drehscheibe exakt im gewünschten Winkel einstellen und besitzen eine Halterung für die Säge. Mit ihnen lässt sich daher noch präziser arbeiten als mit einer herkömmlichen Gehrungslade. Eine Säge gehört häufig zum Lieferumfang.
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Gehrungsschnitte mit der Maschine
Mit einer elektrischen Säge, die sich auf Gehrungsschnitte einstellen lässt, ist die Arbeit natürlich noch bequemer. Solch eine Funktion besitzen viele Stichsägen, Handkreissägen, Kappsägen und Tischkreissägen. Holz mit einer Stich- oder einer Handkreissäge auf Gehrung zu schneiden, ist allerdings nicht ganz einfach, denn Sie brauchen eine ruhige Hand. Sehr hilfreich ist eine Führungsschiene, die nicht zwangsläufig ein Zubehörteil der Maschine sein muss. Eine Metallschiene, die Sie mit Schraubzwingen auf dem Holz fixieren, um im Anschluss mit dem Sägeschuh an ihr entlangzufahren, lässt den Schnitt ebenfalls gerade werden.
Bei einer verstellbaren Kappsäge werden die Gehrungsschnitte auch ohne Hilfsmittel gerade. Diese Maschinen sind allerdings meist sehr groß und eventuell ein wenig unpraktisch, wenn Sie vor allem kleinere Werkstücke wie Leisten auf Gehrung schneiden möchten. Im Idealfall besitzen Sie eine Tischkreissäge, an der sich der Anschlag auf einen 45°-Winkel und das Sägeblatt schräg stellen lassen.
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Unsere Tipps für Gehrungsschnitte
Bei Gehrungsschnitten passieren leicht Fehler. Dies gilt vor allem für den Zuschnitt von Sockelleisten, denn viele Räume besitzen Innen- und Außenecken. Zeichnen Sie deshalb am besten mit einem Bleistift die notwendigen Schnitte auf das Holz. Denken Sie bei Gehrungsschnitten an Sockelleisten und Deckenleisten außerdem daran, dass Wandecken häufig keinen exakt rechten Winkel haben. Für einen präzisen Zuschnitt benötigen Sie daher einen Winkelmesser und teilen den gemessenen Wert durch 2. Eine Schmiege oder Winkelschmiege leistet ebenfalls gute Dienste. Sie wird speziell für den Zuschnitt von Fußleisten von einigen Herstellern mit einer Schneidlade kombiniert. Solch eine Anschaffung macht sich bei schiefen Wänden und stark verwinkelten Zimmern schnell bezahlt.
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