Holzschrauben vorbohren

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Durch Vorbohren Risse und Absplitterungen im Holz verhindern

Eine Schraube direkt in das Holz zu drehen, ist vor allem bei hartem Holz nicht einfach. Bei Hartholz erleichtert Sie sich daher die Arbeit, wenn Sie die Schraubenlöcher vorbohren. Durch das Vorbohren verhindern Sie jedoch vor allem, dass sich Risse bilden und das Holz schlimmstenfalls sogar aufplatzt. Bei bestimmten Verschraubungen, auf die wir weiter unten eingehen, sollten Sie auf das Vorbohren daher nicht verzichten. Schaden wird es jedoch in keinem Fall. Es spricht daher nichts dagegen, jedes Holz vorzubohren. Sofern die Bohrung absolut senkrecht verläuft, verhindern Sie auf diese Weise gleichzeitig, dass Sie die Schraube schief eindrehen.

Alte Holzoberfläche mit Schraube © North10, stock.adobe.com
Ohne Vorbohren entstehen schnell Risse © North10, stock.adobe.com
Vorbohren und Versenken
Vorbohren und Versenken

In diesen Fällen sollten Sie das Holz vorbohren

  1. Die Gefahr des Aufplatzens ist besonders groß, wenn Sie nah am Rand des Holzes eine Schraube setzen müssen. Dies ist bei schmalem Holz wie zum Beispiel den Holzleisten zwangsläufig der Fall, kommt aber auch in anderen Bereichen wie zum Beispiel bei Falzverbindungen vor. Bricht das Holz auf, lässt sich dieser Schaden nur schwerlich wieder beheben und bleibt selbst dann eine Schwachstelle, wenn Sie die Schraube wieder herausdrehen und an eine andere Stelle setzen.
  2. Schraube mit Akkuschrauber in Holzlatte bohren © PhotographyByMK, stock.adobe.com
    Schmale Holzleisten sollten Sie immer vorbohren © PhotographyByMK, stock.adobe.com
  3. Müssen Sie Holz von seiner Stirnseite verschrauben, ist Vorbohren ebenfalls wichtig. Auf dieser Seite reißt es besonders schnell, wenn Sie die Schraube direkt in das Holz drehen. Grund hierfür sind die Fasern, die Sie mit der Schraube zu den Seiten drücken. Vorbohren sollten Sie außerdem, wenn Sie dicke Schrauben verwenden möchten, und wenn das Holz Asteinschlüsse besitzt. Sie sind in der Regel härter als das übrige Holz und machen das direkte Eindrehen einer Schraube dadurch schwierig.
  4. Holzschrauben besitzen häufig ein selbstschneidendes Gewinde. Solch ein Gewinde schneidet sich – wie der Name schon sagt – selbst in das Holz. Dies funktioniert bei weichem Holz recht gut. Bei hartem Holz kommt ein selbstschneidendes Gewinde allerdings an seine Grenzen. Harthölzer wie Eiche oder Buche sollten Sie deshalb immer vorbohren. Verzichten Sie darauf, kann die Schraube abbrechen oder Sie kommen schlichtweg nicht voran. Auch den Antrieb, also den Schlitz oder Kreuzschlitz, könnten Sie durch den Verzicht auf das Vorbohren beschädigen. Dann wird selbst das Herausdrehen der Schraube zu einem Problem.
  5. Holzwerkstoffe wie die MDF-Platten, die OSB-Platten, Sperrholz und die Multiplexplatten sollten Sie ebenfalls vorbohren. Auch sie reißen schnell, wenn Sie die Schrauben direkt eindrehen.
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Je nach Schraubentyp sollte entsprechend vorgebohrt und vorgesenkt werden
Je nach Schraubentyp sollte entsprechend vorgebohrt und vorgesenkt werden

So bohren Sie richtig vor

Mit welchem Bohrer Sie ein Schraubenloch vorbohren sollten, hängt davon ab, ob es sich um weiches oder hartes Holz handelt. In weiches Holz kann das Schraubengewinde leichter eindringen, denn es muss weniger Material zu den Seiten verdrängen. Weichhölzer bohren Sie deshalb mit einem Bohrer in einem kleineren Durchmesser vor als Harthölzer. Im Allgemeinen zählen Nadelhölzer wie die Fichte und die Kiefer zu den Weichhölzern und Laubhölzer wie die Eiche und die Buche zu den Harthölzern.

Verschiedene Holzhärtegrade
Verschiedene Holzhärtegrade

In der folgenden Tabelle sehen Sie, in welchem Durchmesser Sie für die unterschiedlich dicken Schrauben vorbohren sollten. Die Größenangabe bei den Schrauben bezieht sich auf den Außendurchmesser des Gewindes. Diesen Wert geben auch die Hersteller auf den Verpackungen an, wenn sie beispielsweise 4 x 40 aufdrucken.

Gewindedurchmesser der Schraube in Millimeter Durchmesser des Bohrers bei Weichholz (in Millimeter) Durchmesser des Bohrers bei Hartholz (in Millimeter)
3 2 2
3,5 2 2
4 2,5 3
4,5 3 3
5 3 3,5
6 4 4
7 4,5 5
8 5 6
10 6 7
12 7 8

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Die Bohrtiefe ist abhängig von der Länge der Schraube. Sie sollte zwei Drittel bis drei Viertel der Schraubenlängebetragen.

Tipp: Besitzt Ihre Bohrmaschine keinen Tiefenanschlag, markieren Sie die Stelle, bis zu der Ihr Bohrer in das Holz eindringen muss, mit etwas Kreppband.
Bohrtiefe und Bohrabstand richtig einstellen
Bohrtiefe und Bohrabstand richtig einstellen

Zum Bohren verwenden Sie für alle Holzarten und auch für Plattenwerkstoffe einen Holzbohrer. Er besitzt eine Zentrierspitze, durch die der Bohrer nicht verläuft. Eine mögliche Alternative ist der Universalbohrer.

Verschiedene Durchmesser an Holzbohrern vor Holzbrett © v.poth, stock.adobe.com
Holzbohrer erkennen Sie an den Zentrierspitzen © v.poth, stock.adobe.com

Möchten Sie zwei Holzteile verbinden und beispielsweise Profilbretter auf eine Unterkonstruktion aus Kanthölzern schrauben, haben die Bohrungen in den Kanthölzern im Idealfall einen etwas geringeren Durchmesser als die Bohrungen in den Brettern. Dadurch werden die Bretter an die Kanthölzer gezogen und es entsteht eine festere Verbindung.

Erkennbar an der Zentrierspitze: der Holzbohrer © raland, stock.adobe.com
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