Holzdielen auf dem Balkon verlegen – eine Anleitung
Dielen aus Holz, Bambus oder WPC, einem Gemisch aus Holz und Kunststoff, machen einen Balkon gemütlich. Sie sind außerdem selbst an heißen Sommertagen barfuß begehbar, denn sie heizen sich bei Sonnenschein nicht zu stark auf. Wie Sie solche Dielen selbst verlegen, erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber Schritt für Schritt.
Für die Montage benötigen Sie neben den gewünschten Dielen:
- Zollstock und Bleistift
- Kanthölzer für die Unterkonstruktion
- Distanzplättchen, Pads, Stellfüße oder Stelzlager
- eine Säge für den Zuschnitt der Kanthölzer und Dielen
- eine lange Wasserwaage
- Abdeckband
- ein Cuttermesser
- eine Bohrmaschine mit Holzbohrer
- einen Akkuschrauber
- Edelstahlschrauben oder Montageclips
Um später zügig arbeiten zu können, empfiehlt es sich, eine Skizze anzufertigen. Durch sie lässt sich gleichzeitig der genaue Materialbedarf ermitteln. Denken Sie bei der Planung daran, dass die Oberkante des neuen Holzfußbodens auf keinen Fall oberhalb der Schwelle der Balkontür liegen darf. Dadurch würde eine Stolperkante entstehen und Regenwasser in den angrenzenden Wohnraum dringen. Die Höhe der Unterkonstruktion hängt daher vor allem davon ab, wie viel Platz Ihnen zur Verfügung steht und wie dick die gewünschten Terrassendielen sind.
Die Kanthölzer
Die Kanthölzer verlegen Sie quer zu den Terrassendielen. Letztere werden in der Regel parallel zur Hauswand verlegt. Die Kanthölzer liegen mit einem Ende also an der Hauswand und mit dem anderen Ende an der Vorderseite des Balkons. Wie lang die einzelnen Kanthölzer sein müssen, ergibt sich daher durch die Tiefe des Balkons. Die nötige Anzahl hängt von der Breite Ihres Balkons ab, denn die Kanthölzer sollten untereinander einen Abstand von höchstens 50 bis 60 Zentimeter haben. Er darf auch ruhig kleiner sein, wenn Sie planen, schweres Mobiliar aufzustellen.
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Die beiden äußeren Kanthölzer platzieren Sie bei der Montage relativ nah an den Seitenwänden des Balkons, denn der Überstand der Dielen sollte möglichst gering sein und nicht mehr als 15 Zentimeter betragen. Wenn Sie auf Ihrer Skizze die beiden äußeren Kanthölzer zuerst einzeichnen, können Sie alle anderen Kanthölzer für die Unterkonstruktion gleichmäßig verteilen. Zusätzliche Kanthölzer benötigen Sie möglicherweise an der Balkontür, an einer eventuell vorhandenen Treppe in den Garten und an ähnlichen Stellen. Darüber hinaus kann die Länge der Dielen für Ihren Balkon nicht ausreichen. In diesem Fall ist es wichtig, dass beide Dielen gut aufliegen. An den Stellen, an denen zwei Dielen aufeinanderstoßen, verwenden Sie deshalb am besten zwei Kanthölzer, die Sie relativ dicht nebeneinander legen.
Die Unterlage für die Kanthölzer
Distanzplättchen oder Pads sorgen dafür, dass die Unterkonstruktion keinen direkten Kontakt zum Balkonboden hat. Sie verhindern daher, dass die Kanthölzer bei Regen nass werden. Mit Distanzplättchen oder Pads lassen sich außerdem Höhenunterschiede ausgleichen. So gut wie jeder Balkon hat ein leichtes Gefälle, damit Regenwasser nicht in Richtung der Hauswand strömt oder sich an anderen Stellen auf dem Balkon staut. Ihr neuer Holzfußboden soll jedoch vielleicht absolut waagerecht sein. Dies erreichen Sie, indem Sie an der Hauswand nur ein Plättchen und nach vorn hin immer mehr Plättchen unter das Holz legen. Das Gefälle darf aber natürlich auch erhalten bleiben, damit kein Wasser auf den Holzdielen stehen bleibt. Dies empfiehlt sich vor allem für Dielen mit Nuten und Federn, bei denen Regenwasser nicht zwischen den Dielen auf den Balkonboden tropfen kann. Das Gefälle spielt außerdem bei Dielen mit Rillen eine wichtige Rolle, denn in den Rillen sammelt sich leicht Wasser. Distanzplättchen und Pads verhindern darüber hinaus ein Verrutschen der Unterkonstruktion. Sie sollte schwimmend verlegt, also nicht auf den Balkonboden geschraubt werden, denn in die Bohrlöcher könnte Wasser eindringen. Dieselben Zwecke erfüllen Stellfüße oder Stelzlager speziell für Terrassendielen. Ihre Höhe lässt sich in der Regel durch eine Drehbewegung verändern. Stellfüße und Stelzlager sind jedoch meist recht hoch und dadurch für viele Balkone ungeeignet.
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So verlegen Sie Dielen aus Holz oder WPC auf dem Balkon
- Die Kanthölzer der Unterkonstruktion müssen sich später ein wenig ausdehnen können, denn Holz nimmt Feuchtigkeit auf und benötigt in feuchtem Zustand mehr Platz. Achten Sie beim Zuschnitt deshalb auf einen Abstand von etwa einem Zentimeter zur Hauswand, zur Front des Balkons und anderen Bauteilen.
- Die Kanthölzer legen Sie auf Pads und richten Sie mithilfe einer langen Wasserwaage oder einer Richtlatte aus. Sie werden beim Verlegen der Dielen leicht aus Versehen verschoben. Es ist daher hilfreich, entlang der ausgerichteten Kanthölzer mit einem Stift Linien auf den Boden zu ziehen. So ist ein kleines Missgeschick schnell wieder behoben.
- Für einen Schutz vor Nässe von oben sorgen Sie durch ein Abdeckband aus Polyethylen. Dieses kleben Sie auf die Kanthölzer und lassen es an den Seiten überstehen. Dadurch tropft das Regenwasser vom Band auf den Balkonboden.
- Sind die Terrassendielen nicht lang genug für Ihren Balkon, sollten Sie sich vorab überlegen, wo Sie die zweiten Dielen ansetzen. Im Idealfall befinden sich die Stöße jeder zweiten Reihe an exakt der gleichen Stelle. Sie können daher zum Beispiel mit einer ganzen Diele beginnen, in der folgenden Reihe als Erstes eine halbe Diele verlegen, dann wieder eine ganze und so fort. Die letzte Dielenreihe müssen Sie vermutlich auf die benötigte Breite schneiden. Dies fällt direkt an der Hauswand am wenigsten auf. Beginnen Sie mit dem Verlegen der Dielen deshalb an der Vorderseite des Balkons und arbeiten Sie von dort in Richtung der Hauswand weiter. Denken Sie auch beim Zuschnitt der Dielen an einen kleinen Abstand zur Wand, damit sich das Holz ausdehnen kann.
- Besitzen Ihre Terrassendielen Nuten und Federn, stecken Sie die Federn beim Verlegen der Dielen in die Nuten. Falls nicht, sollten auch die Dielen einen kleinen Abstand von etwa fünf Millimetern haben, damit sie sich bei feuchter Witterung ausdehnen können. Für diesen Zweck bekommen Sie in den Baumärkten Abstandshalter. Durch sie ist gewährleistet, dass alle Zwischenräume gleich groß sind.
- Die Dielen schrauben Sie mit jeweils zwei Schrauben auf den Kanthölzern der Unterkonstruktion fest. Die Löcher sollten Sie jedoch unbedingt vorbohren, damit das Holz nicht reißt. Achten Sie auch hierbei auf eine Regelmäßigkeit, denn an unterschiedlichen Stellen gesetzte Schrauben lassen den Fußboden später unruhig wirken. Müssen Sie viele Dielen vorbohren, ist eine Bohrschablone praktisch.
- Zum Verschrauben der Dielen sollten Sie nur Edelstahlschrauben verwenden, denn diese Schrauben rosten nicht. Die Schrauben versenken Sie mitsamt Kopf im Holz, denn herausragende Schraubenköpfe stellen vor allem beim Barfußgehen eine Verletzungsgefahr dar. Zum Vorbohren verwenden Sie deshalb am besten einen Holzbohrer, den Sie mit einem Aufsteck-Versenker ausstatten. Sie können die Bohrlöcher aber auch nachträglich mit einem Versenker für den Akkuschrauber oder von Hand mit einem Handsenker vergrößern. Arbeiten Sie hierbei möglichst genau, denn die Schraubenköpfe sollten bündig mit den Holzdielen abschließen. Sind sie zu tief versenkt, entstehen Vertiefungen, in denen sich Regenwasser staut. Eine mögliche Alternative zum Verschrauben sind Montageclips. Mit ihnen lassen sich die Dielen fast unsichtbar befestigen.
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