Holzpflegemittel für den Innenbereich – Öle, Wachse, Lacke und Lasuren
Holzoberflächen sollten auch in den Wohnräumen einen schützenden Anstrich bekommen. Im Unterschied zum Holz im Garten benötigen sie jedoch keinen Schutz vor Pilzen und Insekten, die das Holz zerstören könnten. Bei Möbeln, Holzfußböden und anderen Holzprodukten für den Wohnbereich reicht es daher aus, sie mit einem Öl, einem Wachs, einem Lack oder einer Lasur zu behandeln. Diese vier Mittel unterscheiden sich in ihrer Optik und in ihrer Schutzfunktion. Unabhängig von der Entscheidung, die Sie letztendlich treffen, sollte ein Holzpflegemittel jedoch stets für den Innenbereich zugelassen sein. Dadurch ist gewährleistet, dass es keine Substanzen ausdünstet, die schädlich für die Gesundheit sein könnten.
Öl
Die Behandlung mit einem Öl lässt eine Holzoberfläche sehr natürlich erscheinen. Sie wird durch das Öl etwas dunkler und bekommt einen Glanz, der das Holz fast ein wenig feucht aussehen lässt. Auch die Maserung tritt durch ein Öl noch deutlicher hervor. Im Fachjargon spricht man davon, dass Öl das Holz anfeuert. Ein Öl sorgt außerdem für eine samtige Haptik und wird deshalb auch gern für Gartenmöbel genutzt.
Ein Holzöl lässt sich besonders leicht verarbeiten, denn Sie können es einfach mit einem Tuch auf die Holzoberfläche auftragen. Es dringt bis in die tieferen Schichten, verschließt die Poren des Holzes jedoch nicht. Dadurch kann das Holz bei einer Veränderung der Luftfeuchtigkeit weiterhin Feuchtigkeit aufnehmen beziehungsweise abgeben. Geöltes Holz hat daher einen ausgleichenden Effekt und damit einen positiven Einfluss auf das Raumklima. Im Vergleich mit anderen Pflegemitteln bietet Öl dem Holz allerdings nur einen geringen Schutz vor Feuchtigkeit. Für Räume wie die Küche und das Bad, in denen Spritzwasser entsteht und häufig eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, sind Öle daher nur bedingt zu empfehlen. Etwas nachteilig ist außerdem, dass geölte Holzoberflächen in regelmäßigen Abständen eine Nachbehandlung benötigen. Sie sollten je nach Beanspruchung einmal pro Jahr oder in Zeitintervallen von zwei bis drei Jahren nachgeölt werden.
Wachs
Behandeln Sie Holzoberflächen mit einem Wachs, bleibt der natürliche Farbton des Holzes weitestgehend erhalten. Durch Wachs werden Holzoberflächen außerdem glatter, weniger empfindlich gegen Abrieb und wasserabweisend. Dieses Holzpflegemittel eignet sich deshalb auch für Flächen, die hin und wieder nass werden könnten wie zum Beispiel eine Tischplatte aus Massivholz.
Wachs lässt sich nicht so leicht auftragen wie ein Öl, denn Wachs ist fester. Sie müssen daher relativ stark reiben, um das Mittel gleichmäßig auf der Holzoberfläche zu verteilen. Sollen Ihre Möbel wie beim Ölen einen schönen Glanz bekommen, können Sie die Oberflächen im Anschluss polieren. Ansonsten bleibt das Holz eher matt. Ein kleiner Nachteil von Wachs ist die Tatsache, dass er empfindlich auf Wärme reagiert. Beim Aufstellen von Lampen, Kerzen und anderen Gegenständen, die Wärme abstrahlen, ist daher ein wenig Vorsicht geboten.
Kombiprodukte aus Öl und Wachs
Fällt Ihnen die Entscheidung zwischen Öl und Wachs schwer, finden Sie im Handel auch Pflegemittel, die aus Öl und Wachs bestehen. Mit ihnen sehen Holzoberflächen wie geölt aus, sind aber besser als nur mit einem Öl vor Feuchtigkeit und Schmutz geschützt. Diese Produkte werden häufig als Hartwachs oder Hartöl bezeichnet und kommen unter anderem bei der Pflege von Holzfußböden zum Einsatz.
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Lasuren
Durch eine Lasur verändern Sie die Farbe des Holzes. Die Maserung bleibt jedoch weiterhin sichtbar. Lasuren sind daher eine gute Möglichkeit, Holzoberflächen farblich zu gestalten, ohne die natürliche Optik des Holzes zu überdecken. Sie sind in zahlreichen Farbtönen für die verschiedenen Holzarten verfügbar. Sie müssen jedoch nicht zwangsläufig die für eine Holzart bestimmte Lasur verwenden. Indem Sie zum Beispiel helles Holz mit einer Lasur für eine dunkle Holzart streichen, bekommt eine Holzoberfläche eine ganz andere Optik. Bei der Verwendung von Lasuren dürfen Sie daher ruhig kreativ sein und mal etwas Neues ausprobieren.
Lacke
Auch bei der Behandlung mit einem Klarlack bleibt die Holzmaserung sichtbar. Durch einen Buntlack wird sie dagegen überdeckt. Dies kann bei Holzoberflächen, die keine besonders schöne Optik aufweisen, durchaus von Vorteil sein. So können Sie zum Beispiel Risse und andere Beschädigungen in alten Möbeln zunächst reparieren und die Oberflächen im Anschluss mit einem farbigen Lack streichen. Er überdeckt sämtliche Reparaturen. Durch Buntlacke bringen Sie außerdem Farbe in Ihre Wohnräume. Soll die typische Holzoptik bewahrt bleiben, sind jedoch Klarlacke in glänzenden oder matten Ausführungen die bessere Wahl.
Eine Lackierung hat gegenüber der Behandlung mit einem Öl, einem Wachs oder einer Lasur den Vorteil, dass eine vollkommen geschlossene Oberfläche entsteht. Sie schützt das Holz vor jeglichen äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, Staub und Schmutz. Diese Schutzschicht ist dauerhaft, sofern sie nicht beschädigt wird. Anders als bei Ölen, Wachsen und Lasuren muss sie daher nicht in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Kommt es im Laufe der Zeit zu Beschädigungen, ist der Aufwand allerdings größer als bei den anderen Holzpflegemitteln. In diesem Fall müssen Sie die gesamte Oberfläche abschleifen und neu lackieren. Etwas nachteilig ist außerdem, dass lackiertes Holz keine Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben kann, weil der Lack die Holzporen verschließt. Der positive Einfluss auf das Raumklima ist daher nicht mehr gegeben. Lacke enthalten außerdem oft für die Gesundheit bedenkliche Substanzen. Achten Sie beim Kauf deshalb auf entsprechende Siegel und Zertifizierungen.
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Überblick
Damit Sie das für Ihre Zwecke optimale Holzpflegemittel finden, hier noch einmal ein kleiner Überblick über die Vor- und Nachteile der einzelnen Produkte:
Vorteile | Nachteile | |
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Öl |
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Wachs |
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Lasur |
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Lack |
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