Holz kalken – so wird’s gemacht
Durch das Kalken bekommt Holz oft eine antike Optik. Diese Art der Oberflächenbehandlung ist deshalb bei Heimwerkern beliebt, die Möbelstücken im Shabby Chic-Stil ein neues Aussehen verleihen möchten. Bei diesem Stil werden Möbel ganz bewusst so verändert, dass sie alt wirken. Das Kalken bietet sich aber auch für andere Vorhaben an. Es macht das Holz in der Regel weiß. Kalkpasten sind jedoch auch in anderen Farben erhältlich. Hierbei handelt es sich meist um Pastelltöne, denn mit hellen Farben lassen sich die besten Ergebnisse erzielen.
Dieses Holz eignet sich zum Kalken
Eine Kalkpaste füllt die Poren des Holzes. Den größten Effekt hat das Kalken daher bei Holzarten mit großen Poren. Dies sind vor allem Eiche, Esche und Rüster, also das Holz von Ulmen. Bei anderen Holzarten können Sie vorab auf einem Reststück oder an einer weniger sichtbaren Stelle ausprobieren, ob Sie ein gutes Resultat erzielen. Furnierte Oberflächen lassen sich aufgrund der geringen Dicke der Furniere nur sehr begrenzt kalken. Wenden Sie diese Methode deshalb möglichst nur bei Massivholz an. Handelt es sich um bereits behandeltes Holz, muss die alte Farbe oder eine andere Beschichtung vor dem Kalken entfernt werden. Mit einem Abbeizer oder allein Schleifpapier legen Sie die ursprüngliche Holzoberfläche bei Bedarf wieder frei. Öle dringen allerdings tief in das Holz ein. Sie verhindern gute Ergebnisse. Kalken Sie deshalb kein Holz, das zuvor mit einem Öl behandelt wurde.
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Benötigtes Werkzeug
Neben einer Kalkpaste benötigen Sie, abhängig vom gewünschten Resultat, folgende Materialien. Einzelne Arbeitsschritte überspringen Sie gegebenenfalls einfach.
- Schleifpapier
- Pinsel
- Schwamm oder Tuch
- Beize
- Grundierung
- Versiegelung
- Drahtbürste
Anleitung zum Kalken von Holz
- Zur Vorbereitung reinigen Sie das Holz gründlich und befreien es von Fett. Zum Glätten der Oberfläche verwenden Sie feines Schleifpapier in einer Körnung von beispielsweise 240.
- Bürsten macht die Poren und die gesamte Holzmaserung noch deutlicher sichtbar. Ist dies gewünscht, nehmen Sie eine Drahtbürste und bürsten das Holz in Richtung der Maserung. Arbeiten Sie auf keinen Fall quer zur Maserung, denn dadurch entstehen unschöne und bleibende Kratzer. Verwenden Sie zum Bürsten von Eichenholz außerdem eine Messingbürste, denn Eisenmetalle könnten mit der im Holz enthaltenen Gerbsäure reagieren.
- Zusätzlich zum Bürsten können Sie eine Beize auftragen. Durch sie tritt die Maserung noch stärker hervor. Verwenden Sie für diesen Zweck eine Wasserbeize und tragen Sie diese mit einem Pinsel in Richtung der Holzmaserung auf. Die Beize muss trocknen, bevor Sie mit der Arbeit fortfahren. Kalken Sie das Holz weiß, empfiehlt sich eine ebenfalls weiße Beize.
- Unabhängig von der Frage, ob Sie das Holz bürsten oder beizen, sollten Sie es im Anschluss grundieren. Dadurch verhindern Sie, dass die Kalkpaste das Holz oder die Beize angreift. Als Grundierung eignet sich Schellack oder ein anderer Lack auf Wasserbasis. Dieser Anstrich muss ebenfalls zunächst trocknen. Danach schleifen Sie ihn mit einem Schleifschwamm, einem Schleifvlies oder sehr feinem Schleifpapier glatt.
- Nachdem Sie das Holz noch einmal gesäubert haben, tragen Sie die Kalkpaste auf. Für diesen Arbeitsschritt können Sie wahlweise einen Schwamm, ein fusselfreies Tuch oder bei einem dünnflüssigen Produkt einen Pinsel verwenden. Von den Tüchern eignen sich Leinentücher am besten. Damit sich die Holzporen komplett füllen, verreiben Sie die Kalkpaste quer zur Holzmaserung. Danach entfernen Sie überschüssige Paste mit einem Tuch. Erledigen Sie die Säuberung der Oberfläche sofort, damit die Paste nicht vorher trocknet und arbeiten Sie ebenfalls quer zur Holzmaserung. Erst zum Schluss wischen Sie mit dem Tuch noch einmal in Längsrichtung über das Holz.
- Die Kalkpaste muss nun trocknen. Dies kann durchaus einen Tag dauern. Danach befreien Sie die Holzoberfläche nochmals von eventuellen Resten der Paste, polieren sie mit einem weichen Tuch und versiegeln sie. Solch ein Schutzüberzug hält die Kreide an Ort und Stelle. Gleichzeitig erleichtert er die Reinigung der Holzoberfläche. Zum Versiegeln können Sie eine Schellackpolitur, einen Lack auf Wasserbasis oder Holzwachs verwenden. Wachs wird häufig auf gekalktes Eichenholz aufgetragen, bei allen anderen Holzarten sieht ein Lack dagegen meistens besser aus. Beim Versiegeln sollten Sie ein wenig vorsichtig sein, damit die Kalkpaste in den Holzporen bleibt. Danach müssen Sie das Holz nur noch ein letztes Mal trocknen lassen.
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