Auf Gehrung geschnittenes Holz verleimen

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Auf Gehrung gesägtes Holz wie zum Beispiel die vier Leisten eines Rahmens sind nicht ganz einfach zu verleimen. Wenn Sie Schraubzwingen ansetzen, verrutschen die beiden Schnittflächen der Gehrung und auch der rechte Winkel bleibt meist nicht erhalten. Beim Verleimen von Gehrungen müssen Sie deshalb anders vorgehen als bei Holz, das stumpf zusammenstößt. Im Folgenden stellen wir Ihnen die in Tischlereien häufig angewandte Falttechnik und einige praktische Hilfsmittel vor. Welche Variante für Sie die optimale ist, hängt vor allem davon ab, was Sie verleimen möchten.

Eine kleine Herausforderung: perfekt verleimte Gehrungen © Seventyfour, stock.adobe.com
Eine kleine Herausforderung: perfekt verleimte Gehrungen © Seventyfour, stock.adobe.com

Die Falttechnik

Bei Platten, die Sie an den Kanten auf Gehrung geschnitten haben, um daraus beispielsweise eine Kiste, einen Schubkasten oder den Korpus eines Schranks zu bauen, wenden Sie am besten die Falttechnik an. Hierfür benötigen Sie Klebeband, das die vier Teile zusammenhält, bis der Leim abgebunden ist. Es muss elastisch sein und ist im Idealfall transparent, damit Sie nach jedem Arbeitsschritt überprüfen können, ob die Gehrungen dicht sind.

Einfache DIY Lösung, die Falttechnik
Einfache DIY Lösung, die Falttechnik
  1. Damit das Klebeband gut haftet, befreien Sie das Holz zunächst sorgfältig von Staub.
  2. Die vier zu verleimenden Elemente legen Sie auf einen ebenen Untergrund. Die Gehrungsschnitte müssen nach unten zeigen und die Spitzen der Gehrungen direkt aneinander liegen. Eine lange Schiene, die Sie an die unteren oder oberen Enden der Platten legen, hilft Ihnen beim Ausrichten der Platten in der Höhe. Sollten Sie Nuten für einen Einlegeboden gefräst haben, können Sie aber auch eine passende Leiste in die Nuten legen.
  3. Nun verbinden Sie die Platten mit Klebeband. Wie viele Streifen Klebeband Sie benötigen, hängt von der Länge der Gehrungsschnitte ab. Bei einem niedrigen Schubkasten reicht oft einer, größere Platten verbinden Sie oben und unten und bei Bedarf zusätzlich in der Mitte.
  4. Die miteinander verklebten Platten drehen Sie vorsichtig um, indem Sie Ihre Hände an die beiden außen liegenden Gehrungen legen. Auf diese Weise können Sie mit jeder Hand zwei Platten fassen und alle vier Platten gleichzeitig umdrehen.
  5. Haben Sie Nuten für einen Einlegeboden gefräst, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, ihn in die Nut einer der mittleren Platten zu stecken.
  6. In die Gehrungen geben Sie Leim. Dann falten Sie die Platten sozusagen auf, damit ein Kubus entsteht. Beim Auffalten verteilt sich der Leim von allein auf den Schnittflächen der Gehrungen. Es reicht daher aus, ihn in die Spitzen zu geben.
  7. Bei den letzten beiden Teilen, die zuvor ganz außen gelegen haben, fehlt das Klebeband noch. Kleben Sie es jedoch zunächst nur auf einem Teil fest. Dadurch können Sie an seinem Ende so lange ziehen, bis die Gehrung dicht ist. Dann kleben Sie es auf dem anderen Teil fest.
  8. Überprüfen Sie zum Schluss mit einem Winkel oder durch das Messen der Diagonalen, ob der Kubus rechtwinklig ist.

Das Klebeband sollteWichtig, das Klebeband sollte sich rückstandslos entfernen lassen. rückstandsfrei zu entfernen sein.
Wichtig, das Klebeband sollte sich rückstandslos entfernen lassen.

Auch zwei auf Gehrung geschnittene Bauteile lassen sich mit Klebeband verleimen. Um hierbei einen rechten Winkel sicherzustellen, spannen Sie die beiden Elemente unten und oben mit einem Streifen Klebeband.

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Der Bandspanner

Beim Verleimen von Bilderrahmen und ähnlichen Holzprodukten hilft Ihnen ein Bandspanner. Er besteht aus einem Band, das Sie um den gesamten Rahmen legen, und vier Backen, die Sie beim Verleimen an die Ecken des Rahmens legen. Sie verhindern, dass die Ecken beim Spannen des Gurts beschädigt werden. Das Spannen kann auf ganz unterschiedliche Weise erfolgen. Einige Hersteller statten ihre Bandspanner daher mit einer Kurbel oder einem Hebel, andere mit einem Schraubgewinde aus.

Beim Verleimen von Holz mithilfe eines Bandspanners ist eine gute Vorbereitung wichtig, denn herkömmlicher Holzleim bindet innerhalb von 20 Minuten ab. Legen Sie den Gurt und die Ecken deshalb vor dem Auftragen des Leims an die richtige Stelle, damit Sie zügig mit dem Spannen des Rahmens beginnen können. Bei der ersten Benutzung eines Bandspanners machen Sie am besten eine Trockenübung und probieren ihn ohne Leim aus.

Hinweis: Denken Sie beim Kauf eines Bandspanners daran, dass Sie ihn um alle vier Seiten legen müssen. Schon für einen 50 x 50 Zentimeter großen Rahmen reicht ein zwei Meter langes Band daher nicht mehr aus.
Band- und Winkelspanner
Band- und Winkelspanner

Der Winkelspanner

Speziell für das Verleimen von Ecken wie denen eines Rahmens gibt es Winkelspanner, die auch als Eckenspanner und Gehrungsspanner bezeichnet werden. Mit ihnen fixieren Sie das Holz von innen und von außen. Das Element für die Innenseite schieben Sie bis in die Ecke und die beiden Elemente für die Außenseiten setzen Sie auf die beiden Rahmenteile, die Sie miteinander verbinden möchten. Durch diese dreifache Fixierung kann nichts mehr verrutschen. Zusätzlich halten viele Winkelspanner die beiden Rahmenteile auf der gleichen Höhe. Auch in dieser Richtung kann daher kein Versatz entstehen.

Winkelspanner setzen Sie schon vor dem Leimauftrag in die Ecken. Zwischen den Gehrungsschnitten muss daher ein kleiner Abstand verbleiben, damit Sie mit einem kleinen Pinsel oder einem anderen Hilfsmittel den Leim auftragen können. Danach schieben Sie die Rahmenteile zusammen, bis die Gehrungen dicht sind.

Tipp: Winkelspanner eignen sich auch für andere Zwecke wie zum Beispiel zum Fixieren von zwei Holzteilen, die Sie miteinander verschrauben möchten.

Mit Gehrungsklammern

Mit Gehrungsklammern oder Spannklammern lassen sich Gehrungen ebenfalls aneinander drücken. Diese Klammern setzen Sie auf die Außenseiten der Rahmen. Hier benötigen Sie eine Spreizzange, deshalb finden Sie im Handel oft Sets, die aus einer Spreizzange und Gehrungsklammern in verschiedenen Größen bestehen. Gehrungsklammern üben einen ausreichend hohen Druck aus, damit die Gehrungen dicht werden. Sie eignen sich vor allem zum Verleimen von Rahmen, können auf dem Holz allerdings Spuren hinterlassen. Wieder entfernt werden sie ebenfalls mit der Spreizzange. Die von den Klammern verursachten kleinen Löcher im Holz können Sie mit farblich passendem Holzkitt auffüllen.

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Unser letzter Tipp: Stellen Sie beim Verleimen einen Höhenversatz fest, legen Sie eine Zulage unter die Gehrung und eine darauf und setzen eine Zwinge.
Gehrungsklammern, wie auch Zwingen und Zulangen sind weitere Alternativen
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Holzleim © donatas1205, stock.adobe.com
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