Rohes Holz lackieren – mit einem Klar- oder Buntlack
Lacke bieten viele Möglichkeiten, Holzoberflächen zu gestalten und sie gleichzeitig mit einem Schutz vor allen äußeren Einflüssen zu versehen. Für diesen Zweck eignen sich unter anderem Klarlacke, die das Holz optisch nur minimal verändern. Sie sind in glänzenden und matten Ausführungen erhältlich. Mit einem der vielen Buntlacke verleihen Sie Produkten aus Holz dagegen eine schöne Farbe. Die Verarbeitung von Klar- und Buntlacken unterscheidet sich nicht, deshalb können Sie diese Anleitung für beide Varianten verwenden.
Eine alte Tischlerweisheit: Gut geschliffen ist halb lackiert
Damit eine vollkommen glatte Lackoberfläche entsteht, ist es wichtig, das Holz sorgfältig vorzubereiten. Schleifen Sie Holz, das noch sehr rau ist, zunächst mit grobem Schleifpapier in der Körnung 80, danach mit etwas feinerem Papier in der Körnung 120 und zum Schluss mit sehr feinem Schleifpapier. Zum Schleifen von Holz reicht in der Regel feines Schleifpapier in einer 180er-Körnung aus. Sie dürfen aber natürlich auch noch feineres verwenden, wenn die Oberfläche extrem glatt werden soll.
Während des Schleifvorgangs reparieren Sie schadhafte Stellen wie zum Beispiel Risse oder kleine Löcher mit Holzkitt in der passenden Farbe. Er braucht ein wenig Zeit, um auszuhärten und kann danach glatt geschliffen werden.
Denken Sie außerdem an das Brechen, also das leichte Abschrägen der Kanten. Auf leicht gefasten Kanten haftet ein Lack besser.
Lackieren – mit dem Pinsel, der Rolle oder der Spritzpistole
Lack lässt sich wahlweise mit dem Pinsel, einer Rolle oder einer Spritzpistole auftragen. Letztere verursacht die höchsten Kosten und ist daher nur interessant, wenn Sie häufig Holz lackieren. Achten Sie jedoch auch beim Kauf eines Pinsels oder einer Rolle auf eine gute Qualität. Sie erleichtert den gleichmäßigen Auftrag des Lacks, deshalb lohnt es sich, etwas mehr Geld in ein gutes Produkt zu investieren. Es lässt sich darüber hinaus immer wieder verwenden, wenn Sie es nach dem Gebrauch sorgfältig reinigen. Bei der Auswahl eines Pinsels oder einer Rolle ist außerdem zu beachten, dass die Werkzeuge zum gewählten Lack passen sollten. Für die verschiedenen Mittel wie die Acryllacke und die Kunstharzlacke finden Sie in den Baumärkten Pinsel und Rollen, die optimal auf die jeweiligen Inhaltsstoffe abgestimmt sind.
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Grundierungen für harzhaltige Holzarten und Holz im Außenbereich
In gewissen Fällen sollten Sie rohes Holz vor dem Lackieren mit einer Grundierung behandeln. Sie ist zum Beispiel bei Holzarten, die viel Harz enthalten, zu empfehlen. Durch eine Grundierung verhindern Sie, dass sich durch das Harz in der Lackoberfläche dunkle Flecken bilden. Nadelholz benötigt im Außenbereich außerdem oft einen Bläueschutz. So kann sich zum Beispiel Fichten- oder Kiefernholz durch einen Pilzbefall bläulich verfärben. Diese Verfärbung hat nicht nur einen Einfluss auf die Optik, sondern auch auf die Stabilität des Holzes. Zum Schutz vor Bläue finden Sie im Handel Grundierungen und Imprägnierungen.
Staub – der größte Feind beim Lackieren
Beim Lackieren hat eine saubere Umgebung einen großen Einfluss auf das Ergebnis, denn aufgewirbelter Staub würde am noch feuchten Lack haften bleiben. Fegen Sie den Arbeitsbereich deshalb sorgfältig, bevor Sie mit der Arbeit beginnen. Wichtig ist außerdem eine gute Belüftung, denn viele Lacke enthalten Substanzen, die Ihrer Gesundheit schaden. Idealerweise tragen Sie daher eine Atemschutzmaske oder lackieren in einem windgeschützten Bereich im Freien.
Die erste Lackschicht auftragen
Vor dem ersten Lackieren befreien Sie die Holzoberfläche sorgfältig mit einem Tuch oder einem Sauger von Staub. Danach rühren Sie den Lack gut durch und tragen die erste Lackschicht auf. Sofern vorhanden, lackieren Sie zuerst die Kanten und im Anschluss die Oberfläche. Arbeiten Sie hierbei immer in Richtung der Holzmaserung.
Ist die erste Lackschicht aufgetragen, muss sie zunächst trocknen. Wie lange dies dauert, ist von der Holzart, dem Lack und den Witterungsbedingungen abhängig. Beachten Sie deshalb die Angaben des Lackherstellers. Mit den Händen lässt sich jedoch leicht erfühlen, ob eine Lackschicht trocken ist.
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Nach dem Zwischenschliff das Holz nochmals lackieren
Nach dem Aushärten der ersten Lackschicht erfolgt ein Zwischenschliff. Er ist erforderlich, weil die Holzfasern durch die Feuchtigkeit im Lack aufquellen und sich aufstellen. Dadurch fühlt sich die Oberfläche wieder ein wenig rau an. Darüber hinaus ist auch die erste Lackschicht nie vollkommen eben und muss daher ebenfalls glatt geschliffen werden.
Glätten Sie die lackierte Holzoberfläche mit einem feinen Schleifschwamm oder einem Schleifvlies, bis sie sich absolut glatt anfühlt. Danach entfernen Sie wiederum den Schleifstaub und tragen eine weitere Schicht Lack auf. Diese Arbeit müssen Sie eventuell noch ein weiteres Mal wiederholen, denn häufig sind drei Lackschichten erforderlich, bis eine Holzoberfläche vollkommen glatt ist und richtig gut aussieht. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, dürfen Sie aber auch schon nach dem Auftragen der zweiten Lackschicht die Arbeit als erledigt betrachten. Lassen Sie den Lack jedoch noch einen Tag aushärten, bevor Sie das Holzprodukt verwenden beziehungsweise montieren.
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