Holz abflammen – durch Feuer bekommen Möbel eine antike Optik
Durch das Abflammen oder Abflämmen wirken selbst Möbelstücke, die Sie gerade erst gebaut haben, als wären sie schon seit Jahrzehnten in Gebrauch. Das Abflammen hat daher in erster Linie den Zweck, Holz alt aussehen zu lassen. Es kann aber auch für einen guten Holzschutz sorgen, denn Hitze lässt Feuchtigkeit aus dem Holz verdunsten. Dadurch werden die Zellen an den Außenseiten versiegelt und härter. Mit dieser Technik wurde in vergangenen Zeiten, als es noch keine Holzschutzmittel gab, Holz witterungsbeständiger und resistenter gegenüber Schädlingen gemacht. An harten und trockenen Holzzellen haben Holzschädlinge und Pilze kein Interesse. Darüber hinaus ließ sich auch die Brandgefahr durch das Abflammen reduzieren.
Allgemeine Hinweise zum Abflammen
Grundsätzlich können Sie jede Holzart abflammen. Besonders gute Ergebnisse erzielen Sie jedoch bei Nadelhölzern. Kreative Heimwerker flammen außerdem gern alte Paletten oder Obstkisten und ähnliche Holzprodukte ab, um sie für den Bau von Regalen und anderen Möbelstücken zu verwenden. Auf diese Weise entstehen einzigartige Möbel, die einem Zimmer ein ganz besonderes Flair verleihen.
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Zum Abflammen von Holz benötigen Sie einen Gasbrenner oder alternativ einen Heißluftfön. Ein Gasbrenner ist durch die Flamme effektiver und beschleunigt dadurch die Arbeit.
Denken Sie an einen hitzebeständigen und unempfindlichen Untergrund und arbeiten Sie möglichst im Freien, wo die offene Flamme keinen Schaden anrichten kann. Ein Eimer Wasser oder ein Feuerlöscher gibt Ihnen die Sicherheit, ein eventuell entstehendes Feuer schnell löschen zu können. Für das Löschen von glimmendem Holz reicht aber auch ein Wassersprüher für Pflanzen. Damit Sie sich die Finger nicht verbrennen, brauchen Sie außerdem gute Arbeitshandschuhe.
Holz abflammen – eine Anleitung
- Bevor Sie Holz abflammen, sollten Sie sämtliche Metallteile wie Schrauben und Beschläge entfernen. Sie könnten sich durch die Hitze verformen. Gleiches gilt für eventuell vorhandene Möbelteile aus anderen Materialien, wie zum Beispiel Kunststoff. Beim Abflammen sollte nur Holz auf Ihrer Werkbank liegen.
- Das Holz sollte sauber sowie frei von Farbe, Lack und ähnlichen Mitteln sein. Alte Farbschichten lassen sich gegebenenfalls abschleifen oder mit einem Abbeizer entfernen.
- Mit dem Gasbrenner flammen Sie das Holz in Richtung der Holzfasern ab. Es sollte sich nicht entzünden, deshalb halten Sie den Brenner am besten immer in Bewegung. Je länger Sie diese Arbeit durchführen und desto größer die Hitzequelle ist, desto dunkler wird das Holz. Zunächst werden Sie jedoch vor allem eine schwarze Rußschicht sehen.
- Den Ruß entfernen Sie mit einer feinen Draht- oder Messingbürste. Achten Sie hierbei wieder darauf, in Richtung der Holzmaserung zu arbeiten, denn sonst entstehen Kratzer. Durch das Bürsten lösen sich auch die weicheren Bestandteile des Holzes. Dadurch bleiben nur die harten Jahresringe stehen und das Holz wirkt plastischer. Dieser Effekt tritt auch ein, wenn Holz über einen längeren Zeitraum Wind und Wetter ausgesetzt war, deshalb lässt die Struktur das Holz ebenfalls älter aussehen.
- Zum Schluss säubern Sie die Oberfläche mit einem Tuch oder einem Handfeger. Sind Sie noch nicht zufrieden, dürfen Sie das Holz ruhig ein zweites und ein drittes Mal mit dem Gasbrenner abflammen.
Wenn Sie möchten, können Sie das Holz im Anschluss mit einem Öl, einem Wachs oder einem Lack behandeln. Alle drei Mittel schützen es vor äußeren Einflüssen und sind gleichzeitig eine gute Möglichkeit, es optisch noch weiter zu gestalten. Unbedingt erforderlich ist ein Anstrich jedoch nicht. Sollte sich die Oberfläche für Ihren Geschmack zu rau anfühlen, schleifen Sie das Holz wie jedes andere Holz.
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