Furnierte Oberflächen reparieren – so beseitigen Sie Risse und andere Schäden
Furniere werden schon seit langer Zeit zur Herstellung von Möbeln und anderen Produkten genutzt. Sie haben eine Dicke von meist weniger als einem Millimeter und werden in der Regel auf Holzwerkstoffe wie Spanplatten geklebt. Auf diese Weise lässt sich Geld sparen, denn die Kombination aus Holzwerkstoff und Furnier ist günstiger als die Verwendung von Massivholz. Furniere haben allerdings auch einen entscheidenden Vorteil, denn furnierte Platten neigen sehr viel weniger zum Verziehen als Massivholzplatten.

Vor allem bei der Herstellung von großen durchgängigen Flächen wie zum Beispiel Zimmertüren oder den Seitenteilen von Kleiderschränken kommen deshalb meist Furniere zum Einsatz. Die Entscheidung zwischen Massivholz und Furnier ist daher nicht allein eine Kostenfrage und selbst edle alte Möbelstücke sind häufig furniert. Die Behebung von Schäden ist bei furnierten Flächen allerdings schwieriger als bei Massivholz. So lassen sie sich zum Beispiel nicht beliebig oft abschleifen, um Gebrauchsspuren wie Kratzer zu beseitigen. Dennoch gibt es viele Möglichkeiten, schadhafte Stellen auszubessern.

Risse im Furnier kaschieren

Schmale Risse im Furnier lassen sich leicht mit etwas Wachskitt, Holzkitt oder einer Holzpaste auffüllen. Diese Mittel fallen am wenigsten auf, wenn sie eine Nuance dunkler als das Furnier sind. Möchten Sie Wachskitt verwenden, erwärmen Sie diesen am besten mit einem Feuerzeug. Dadurch wird er geschmeidiger und lässt sich leichter in die Risse bringen. Wenn Sie möchten, können Sie ihn sogar so lange erhitzen, bis er flüssig wird, und ihn in die Risse tropfen lassen. Spritzer und herausragende Wachsreste entfernen Sie vorsichtig mit einem Stechbeitel.
Abgelöstes Furnier mit dem Bügeleisen wieder festkleben
Löst sich das Furnier an einer oder mehreren Stellen, können Sie versuchen, es mit dem Bügeleisen festzukleben. In der Regel befindet sich unter dem Furnier noch Leim, der durch die Wärme wieder weich wird. Stellen Sie hierzu das Bügeleisen auf eine mittlere Temperatur und legen Sie ein Baumwolltuch auf die zu behandelnde Stelle. Es schützt das Furnier vor Beschädigungen. Diese Methode führt zwar nicht immer zum Erfolg, ist aber sehr einfach durchzuführen und deshalb auf jeden Fall einen Versuch wert. Geben Sie jedoch nicht zu schnell auf, denn der alte Leim benötigt etwas Zeit, um wieder weich zu werden.
Mit frischem Holzleim das alte Furnier wieder fixieren

Hat das Bügeln nicht geholfen, kleben Sie das abgelöste Furnier mit Holzleim wieder fest. Heben Sie hierzu das Furnier so weit wie möglich an und streichen Sie je nach Größe der betroffenen Fläche den Leim mit einem kleineren oder größeren Pinsel auf die Trägerplatte. Bei sehr kleinen Loslösungen und bei Blasen kann eine Einwegspritze hilfreich sein. Ist der Leim aufgebracht, beschweren Sie das Furnier mit einem Gegenstand, bis der Leim abgebunden hat.
Alternativ verwenden Sie Schraubzwingen und Zulagen, um das Furnier auf der Trägerplatte zu fixieren. Bei kleineren Reparaturen kann aber auch etwas Tesafilm ausreichen. Beachten Sie jedoch, dass kein Leim auf die Oberseite des Furniers gelangen sollte. Überschüssigen Leim können Sie einfach mit einem feuchten Tuch entfernen und im Anschluss vorsichtshalber ein Blatt Zeitungspapier zwischen das Furnier und die Zulage beziehungsweise den Gegenstand zum Beschweren legen.
Fehlendes Furnier durch neues ersetzen

TIPP
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Haben sich Teile des Furniers abgelöst und sind nicht mehr auffindbar, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach einem möglichst ähnlichen Stück Furnier zu machen. Für den Zuschnitt verwenden Sie am besten ein scharfes Cuttermesser. Achten Sie hierbei darauf, dass das Ersatzfurnier ein klein wenig größer als die schadhafte Stelle sein sollte. Ist es fertig zugeschnitten, legen Sie es auf die Fehlstelle und zeichnen die Umrisse mit einem Bleistift nach.
Wenn Sie nun die Konturen mit dem Cuttermesser und mit Hilfe beispielsweise eines Metalllineals nachziehen und mit einem Stecheisen die Furnierreste und die Rückstände von der alten Verleimung vom Untergrund lösen, passt Ihr Ersatzfurnier perfekt. Dann können Sie es wie oben beschrieben auf die Trägerplatte leimen. Es wird vermutlich nicht genau die gleiche Farbe wie das Originalfurnier haben, lässt sich durch etwas Beize oder einen Retuschierstift jedoch angleichen.

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Mit Klarlack schützen Sie die reparierte Stelle zusätzlich vor Feuchtigkeit. Dieser letzte Schritt der optischen Angleichung ist jedoch davon abhängig, mit welchem Mittel die furnierte Fläche ursprünglich behandelt wurde, denn beispielsweise auf einer geölten Holzoberfläche würde eine lackierte Stelle stark auffallen. Im Idealfall verwenden Sie bei einer Reparatur exakt die gleichen Mittel.



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