Altholz aufbereiten – dicke Balken und alte Bretter für neue Projekte
Mit Altholz lassen sich einzelne Produkte wie ein Tisch oder auch ganze Räume sehr individuell gestalten. Dies gilt im Besonderen für die dicken Holzbalken, die zum Beispiel einer Decke eine ganz besondere Optik verleihen, aber auch für kleinere Einrichtungsgegenstände wie ein Regal und Dekorationsartikel aller Art. Sie sind häufig richtige Hingucker, mit denen Sie in Zimmern Akzente setzen.
Bei Altholz dürfen Sie richtig kreativ werden. Bevor Sie es einsetzen, sollten Sie es jedoch sorgfältig aufbereiten. Hierbei gehen Sie folgendermaßen vor:
- Überprüfen Sie zunächst, ob das Holz nicht bereits von Holzwürmern zerfressen ist. Sie hinterlassen viele kleine Löcher. Diese Löcher an den Außenseiten sind jedoch nur die Enden der Gänge, die sie zuvor in das Holz gefressen haben. Holz mit zahlreichen Wurmlöchern ist daher äußerst instabil und vor allem für tragende Konstruktionen nicht mehr geeignet.
- Alte Nägel ziehen Sie mit einer Zange aus dem Holz. Sollte ein verrosteter Nagel abbrechen, vergrößern Sie das Loch mit einem Stecheisen oder einem Bohrer, um den Rest mit der Zange greifen zu können. Mit Spachtelmasse oder Holzkitt können Sie die Löcher bei Bedarf wieder füllen.
- Verschmutzungen und andere Rückstände wie Farbe lassen sich mit Drahtbürstenaufsätzen für die Bohrmaschine entfernen. Für diesen Arbeitsschritt benötigen Sie in der Regel eine grobe und eine feine Bürste. Im Handel bekommen Sie außerdem schmale Drahtbürsten, mit denen Sie selbst die schlecht erreichbaren Stellen säubern. Sie eignen sich auch zum Bürsten von tiefen Rissen. Handelt es sich um ein kleines Stück Holz oder möchten Sie keine Aufsätze kaufen, können Sie das Holz aber auch von Hand bürsten. Eine Drahtbürste bekommen Sie für wenig Geld in jedem Baumarkt.
Mit sämtlichen Bürstenaufsätzen bearbeiten Sie das Holz ausschließlich in Faserrichtung und mit wenig Druck. Durch das Bürsten wird Altholz nicht nur wieder sauber. Die harten Borsten lösen das Weichholz, sodass allein das Hartholz stehen bleibt. Die Oberfläche bekommt daher gleichzeitig eine dreidimensionale Struktur. Sie tritt bei der Bearbeitung mit einer Maschine noch deutlicher hervor als durch das Bürsten von Hand. Eine Alternative zur Drahtbürste ist die Nylonbürste. Sie trägt weniger Material ab und behandelt das Holz dadurch schonender. Auch eine Kombination aus Drahtbürste zum Vorbürsten und einer Nylonbürste für die Feinarbeit ist möglich.
Beim Bürsten entsteht oft reichlich Staub. Arbeiten Sie deshalb möglichst im Freien und tragen Sie eine Atemschutzmaske, um den Staub nicht einzuatmen.
- Zum Schleifen von Altholz eignet sich ein Multi-, Dreieck- oder Deltaschleifer am besten. Mit den Spitzen dieser Maschinen erreichen Sie selbst schwer zugängliche Bereiche, ohne die für Altholz typische unregelmäßige Struktur zu stark zu verändern. Übertreiben Sie jedoch nicht, denn es sind auch die Kratzer, Dellen und andere Gebrauchsspuren, die Altholz attraktiv machen.
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- Sind Sie mit dem Ergebnis rundum zufrieden, behandeln Sie die Holzoberflächen mit einem Wachs oder einem Öl. Beide Mittel bewahren die natürliche Optik des Holzes, schützen es aber dennoch gut vor Feuchtigkeit und anderen äußeren Einflüssen. Öle und Wachse verleihen Holz außerdem eine angenehme Haptik.
Ein Zuschnitt an der Säge, das Abhobeln der oberen Schichten und andere Bearbeitungsmethoden sind bei Altholz natürlich ebenfalls möglich. Sie zerstören allerdings weitestgehend die typische Optik von altem Holz. Bedenken Sie daher die Konsequenzen, bevor Sie zur Tat schreiten.
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