Maßeinheiten für Holz

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Raummeter, Festmeter & Co. – Maßeinheiten für Holz

Maßeinheiten für Holz wie der Raummeter oder der Festmeter beziehen sich in der Regel auf ein Volumen von einem Kubikmeter. Dass es trotzdem eine ganze Reihe gibt, liegt daran, dass sich ein Raum mit einer Größe von einem Kubikmeter nicht vollständig mit Holz füllen lässt. Darüber hinaus kann man das Holz ordentlich oder weniger ordentlich stapeln, es vor dem Messen entrinden oder auf eine bestimmte Länge schneiden. So entstanden im Laufe der Zeit zahlreiche Maßeinheiten, von denen Sie sicherlich einige kennen, wenn Sie mit Holz heizen oder einen Kamin besitzen. Haben Sie bei einem Förster schon einmal ganze Baumstämme gekauft, sind Ihnen vielleicht sogar Maßeinheiten wie der Erntefestmeter bekannt.

Je nach Maßeinheit entstehen beim Brennholz unterschiedliche Preise © AK-DigiArt
Je nach Maßeinheit entstehen beim Brennholz unterschiedliche Preise © AK-DigiArt

Der Festmeter

Beim Festmeter wird gemessen und gerechnet © elmar gubisch, stock.adobe.com
Beim Festmeter wird gemessen und gerechnet © elmar gubisch, stock.adobe.com

Der Festmeter wird mit fm abgekürzt. Ihn können Sie sich wie einen massiven Holzwürfel vorstellen, der einen Meter breit, einen Meter hoch und einen Meter tief ist. Solch ein Holzwürfel findet sich in der Realität nur selten. Der Festmeter wird deshalb in der Regel mathematisch berechnet. Dies wäre bei bereits zugeschnittenem Holz recht einfach, bei ganzen Baumstämmen aber deutlich schwieriger. Bei ihnen kommt deshalb die Hubersche Formel zum Einsatz. Nach ihr ermittelt man die Festmeter von Baumstämmen anhand ihrer Länge und ihres Durchmessers. Der Durchmesser wird jeweils in der Mitte, also auf halber Höhe eines Baumstamms gemessen.

Hubersche Formel
Hubersche Formel

Hubersche Formel: V = π/4 x d² x L

Die Kreiszahl Pi (3,14) teilen Sie durch 4 und multiplizieren das Ergebnis mit dem Stammdurchmesser zum Quadrat. Danach multiplizieren Sie das Ergebnis mit der Länge des Baumstamms und erhalten das Volumen in Festmetern. Sowohl den Durchmesser als auch die Länge geben Sie in der Maßeinheit Meter in den Taschenrechner ein.

Entscheidend beim Festmeter ist, dass Hohlräume, die zum Beispiel beim Übereinanderstapeln von Holzstämmen oder auch kleineren Holzstücken wie dem Brennholz zwangsläufig entstehen, nicht mitgerechnet werden. Kaufen Sie einen Festmeter, bekommen Sie also tatsächlich einen Kubikmeter Holz. Diese Genauigkeit ist umso wichtiger, je wertvoller das Holz ist. Baumstämme, aus denen Möbel und andere hochwertige Produkte entstehen sollen, werden daher genauer ausgemessen als Stämme, die zu Spanplatten oder Papier verarbeitet werden. Bei Letzteren würde das genaue Ausmessen, das mit Arbeit und entsprechenden Kosten verbunden ist, den Preis unnötig in die Höhe treiben.

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Förster und Wissenschaftler verschaffen sich durch regelmäßige Messungen einen Überblick © Robert Kneschke, stock.adobe.com
Förster und Wissenschaftler verschaffen sich durch regelmäßige Messungen einen Überblick © Robert Kneschke, stock.adobe.com

Der Vorratsfestmeter, der Erntefestmeter und der Schichtfestmeter

Vorratsfestmeter, Erntefestmeter
und Schichtfestmeter
Vorratsfestmeter, Erntefestmeter
und Schichtfestmeter

Beim Festmeter unterscheidet man zwischen dem Vorratsfestmeter (Vfm), dem Erntefestmeter (Efm) und dem Schichtfestmeter (Sfm).

Beim Vorratsfestmeter misst man den Durchmesser von Baumstämmen mitsamt Rinde auf Brusthöhe. Auf diese Weise berechnen Förster die Holzmenge von Bäumen, die in einem Wald stehen. Der Vorratsfestmeter dient vor allem Planungszwecken, denn durch wiederholte Messungen lässt sich unter anderem feststellen, wie viel Holz pro Jahr nachwächst. Er ist daher hauptsächlich für Waldbesitzer und Förster von Bedeutung.

Beim Erntefestmeter zählt die Rinde der Bäume nicht mit. Diese Maßeinheit wird häufig auf Grundlage der Vorratsfestmeter berechnet. Reduziert man die ermittelten Vorratsfestmeter um einen bestimmten Prozentsatz für die Rinde und die Verluste, die beim Fällen der Bäume entstehen, ergibt sich ein ungefährer Wert für die Holzmenge. Bei der Ermittlung von Erntefestmetern werden von den Vorratsfestmetern häufig 20 Prozent abgezogen. Ist eine genauere Berechnung erforderlich, nutzt man Umrechnungsfaktoren für die einzelnen Baumarten. Sie berücksichtigen, dass manche Baumarten eine dünne, andere eine dicke Rinde bilden. Dementsprechend sind die Verluste bei Baumstämmen mit dünner Rinde kleiner als bei Bäumen mit dicker Rinde.

Der Schichtfestmeter ist eine Maßeinheit für bereits gespaltene Brennholzscheite.

Der Raummeter

Eine 1 x 1 x 1 Meter große Kiste enthält einen Raummeter Brennholz © Glaser, stock.adobe.com
Eine 1 x 1 x 1 Meter große Kiste enthält einen Raummeter Brennholz © Glaser, stock.adobe.com

Der Raummeter trägt seinen Namen, weil ein Raum mit einer Größe von einem Kubikmeter mit Holz gefüllt wird. Dies könnte zum Beispiel ein Gitterkorb mit einer Breite, Höhe und Tiefe von einem Meter sein, in dem sich Brennholz befindet, oder ein einfacher Holzstapel. Bei einem Raummeter muss das Holz sorgfältig gestapelt sein. Trotzdem verbleiben natürlich Zwischenräume. Sie bleiben bei dieser Maßeinheit unbeachtet, sodass ein Raummeter zu etwa 70 Prozent aus Holz und zu 30 Prozent aus Luft besteht. Beim zuvor genannten Schichtfestmeter werden die Zwischenräume dagegen abgezogen. Damit besteht ein Schichtfestmeter aus sehr viel mehr Holz als ein Raummeter.

Der Raummeter
Der Raummeter

Der Raummeter wurde früher Ster genannt. Diese Bezeichnung ist bis heute in manchen Regionen und vor allem in Süddeutschland noch gebräuchlich. Eine weitere alte Maßeinheit ist das Klafter. Es entspricht drei Raummetern.

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Der Schichtraummeter und der Schüttraummeter

Schichtraummeter und Schüttraummeter
Schichtraummeter und Schüttraummeter

Auch beim Raummeter unterscheidet man nochmals zwischen mehreren Maßeinheiten. Dies sind der Schichtraummeter (Schicht-rm) und der Schüttraummeter (srm).

Die Maßeinheit Schichtraummeter wird vor allem für Brennholz mit einer Länge von 25, 30 oder 33 Zentimetern genutzt. Diese Scheite, die häufig auf Paletten verkauft werden, passen in die meisten Kamine, sodass sich ein nachträgliches Ablängen erübrigt. Ein Schichtraummeter Brennholz erspart Ihnen jedoch nicht nur Arbeit. Sie bekommen auch etwas mehr Brennholz als wenn Sie einen Raummeter kaufen, denn kurze und gleich lange Scheite lassen sich ordentlicher stapeln. Dadurch verbleiben weniger Zwischenräume.

Beim Schüttraummeter ist der Name Programm, denn bei ihm schüttet man das Holz in einen Behälter mit einer Größe von einem Kubikmeter. Hierbei handelt es sich in der Regel um kleine Holzstücke wie Hackschnitzel für den Ofen oder kurze Holzscheite, die bereits gespalten sind und sich entsprechend gut schütten lassen. Dennoch entstehen viele Zwischenräume, sodass Sie bei einem Schüttraummeter weniger Brennholz bekommen als beim Kauf eines Raummeters.

Bei kurzen Holzstücken wäre das Stapeln extrem aufwändig © pegasosart, stock.adobe.com
Bei kurzen Holzstücken wäre das Stapeln extrem aufwändig © pegasosart, stock.adobe.com

Holzpreise lassen sich je nach Maßeinheit vergleichen

Möchten Sie Holzpreise in verschiedenen Maßeinheiten vergleichen oder aus einem anderen Grund die Holzmenge in eine andere Maßeinheit umrechnen, helfen Ihnen die folgenden Umrechnungsfaktoren. Beachten Sie jedoch, dass Holz ein Naturprodukt ist und Scheite beispielsweise krumm sein können. Bei krummen Scheiten sind die Zwischenräume zwangsläufig größer. Auch die Sorgfalt, mit der Brennholz gestapelt wurde, spielt eine Rolle. Allein der Festmeter ist eine fest definierte Holzmenge.

1 Festmeter = 1,4 Raummeter 2,2 Schüttraummeter
1 Raummeter = 0,7 Festmeter 1,4 Schüttraummeter
1 Schüttraummeter = 0,4 Festmeter 0,7 Raummeter
Holzstapel im Sägewerk © vulkanismus, stock.adobe.com
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