Die Holzsortierung

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Die Holzsortierung – Hilfreich für Waldbesitzer und Holzkäufer

Die Bäume, die in unseren Wäldern gefällt werden, liefern Holz in sehr unterschiedlichen Qualitäten. Um den Angebots- und Verkaufsprozess bei ganzen Baumstämmen, dem sogenannten Stammholz, zu vereinfachen, gibt es daher die Rahmenvereinbarung für den Rohholzhandel in Deutschland (RVR). Sie ermöglicht eine Beschreibung des Holzes und macht es Interessenten dadurch leichter, das von Ihnen gewünschte Holz zu finden.

Darüber hinaus spielen Kriterien wie die Holzgüte oder der Durchmesser der Stämme bei den Preisverhandlungen eine wichtige Rolle. Die RVR ist der Nachfolger der bis 2008 gültigen gesetzlichen Forst-HKS (Handelsklassen für Rohholz). Sie entstand auf Initiative des Deutschen Holzwirtschaftsrates und des Deutschen Forstwirtschaftsrates und wird bei Bedarf aktualisiert. Die in diesem Ratgeber zitierten Tabellen stammen aus der im Juli 2023 aktualisierten Ausgabe.

Aufeinander gestapelte Baumstämme am Wegrand © Westwind, stock.adobe.com
Auch dünne und minderwertige Baumstämme lassen sich verwerten © Westwind, stock.adobe.com

Kriterien für die Holzsortierung

Für den Käufer können bei der Auswahl von Baumstämmen verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Eine Holzsortierung erfolgt daher nach:

Kriterien für die Holzsortierung
Kriterien für die Holzsortierung
  • der Stärke
  • der Güte oder
  • des Verwendungszwecks.

Die Holzsortierung nach Stärke

Bei der Sortierung von Holz anhand seiner Stärke misst man in der Mitte eines liegenden Baumstamms den Durchmesser und zieht von diesem Wert die Rinde ab. Bei dieser mathematischen Berechnung nutzt man bei jeder Baumart einen anderen Umrechnungsfaktor, denn die Dicke der Rinde unterscheidet sich bei den einzelnen Baumarten. Anhand der berechneten Stärke lassen sich die Baumstämme den folgenden Klassen zuordnen:

Stärkeklasse Durchmesser
D 0 bis 9 cm
D 1a 10 bis 14 cm
D 1b 15 bis 19 cm
D 2a 20 bis 24 cm
D 2b 25 bis 29 cm
D 3a 30 bis 34 cm
D 3b 35 bis 39 cm
D 4 40 bis 49 cm
D 5 50 bis 59 cm
D 6 60 bis 69 cm
D 7 70 bis 79 cm
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Forstarbeiter beim Messen des Baumstamms mit der Kluppe © ReNi, stock.adobe.com
Der Stammdurchmesser wird immer auf halber Länge gemessen © ReNi, stock.adobe.com

Die Holzsortierung nach Güte

Die Güte spielt bei der späteren Verarbeitung eine entscheidende Rolle. So lässt sich zum Beispiel nur aus sehr hochwertigem Holz Furnier herstellen. Für die Produktion von Spanplatten und anderen Holzwerkstoffen reicht dagegen das günstigere Holz einer niedrigeren Güteklasse.

Aufgestapelte Baumstämme im Wald © Theresa, stock.adobe.com
Aus dem besten Holz entstehen Möbel und Furniere © Theresa, stock.adobe.com

Anhand seiner Qualität unterteilt man Holz in die Klassen A, B, C und D.

Qualitätsklasse Beschreibung
A Stammholz von ausgezeichneter Qualität. Es ist fehlerfrei oder weist nur unbedeutende Qualitätsmerkmale auf, die seine Verwendung kaum beeinträchtigen.
B Stammholz von normaler Qualität mit wenigen und/oder mäßig ausgeprägten Qualitätsmerkmalen.
C Stammholz von normaler Qualität mit vermehrt vorkommenden und/oder stärker ausgeprägten Qualitätsmerkmalen.
D Stammholz, das wegen seiner Merkmale nicht den Klassen A, B, C angehört, aber als Stammholz nutzbar ist.

Diese recht allgemein gehaltene Einteilung wird ergänzt durch detaillierte Kriterien für die wichtigsten Baumarten Fichte/Tanne, Kiefer, Lärche, Douglasie, Eiche und Buche. In ihnen ist unter anderem festgelegt, wie viele Äste oder Risse das Holz haben darf, damit es einer bestimmten Qualitätsklasse zugeordnet werden darf. Weitere Mängel, die besonders häufig zu einer Abstufung führen, sind eine Krümmung, ein Drehwuchs, eine Abholzigkeit und eine Holzfäule. Bei einem Drehwuchs verlaufen die Holzfasern spiralförmig, bei der Abholzigkeit verringert sich der Stammdurchmesser pro laufenden Meter um mehr als einen Zentimeter.

Holzfehler
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Die Holzsortierung nach Verwendungszweck

Zu den Holzgüten nach Verwendungszweck gehört vor allem das Industrieholz, das zu Holzwerkstoffen wie Spanplatten oder OSB-Platten verarbeitet wird. Eine weitere wichtige Gruppe ist das Energieholz, das zum Heizen genutzt wird. Sie umfasst auch Restholz, das bei der Holzernte anfällt. Andere mögliche Kennzeichnungen nach Verwendungszweck sind zum Beispiel Palettenholz, Schwellenholz für Eisenbahnschwellen oder Mastenholz. Baumstämme, die zu Brettern, Furnieren und Ähnlichem verarbeitet werden, heißen nach ihrem Verwendungszweck Stammholz.

Beim Industrieholz unterscheidet man zwischen den Qualitätsklassen N, F und K.

Qualitätsklasse Kurzbeschreibung Merkmale
N normales Holz gesund, nicht grobastig, keine starke Krümmung
F fehlerhaftes Holz leicht anbrüchig, grobastig, krumm
K krankes Holz stark anbrüchig, jedoch gewerblich verwendbar

Zusätzlich unterteilt man dieses Holz anhand seiner Länge in:

  • Industrieholz-lang mit einer Länge von mehr als drei Meter
  • Industrieholz-kurz mit einer Länge von einem bis drei Metern und
  • Waldhackschnitzel.
Weich- und Hartholz
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Holzarten in der Übersicht © sunnychicka, stock.adobe.com
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