Das sollten Sie über das Quellen und Schwinden von Holz wissen
Holz ist ein lebendiger Werkstoff, der sich im Unterschied zu vielen anderen Materialien seiner Umgebung anpasst. Dies zeigt sich vor allem beim Quellen und Schwinden, durch das sich das Volumen von Holz vergrößert beziehungsweise verkleinert. Einfach ausgedrückt, Holz kann sich ausdehnen oder schrumpfen. Die Ursache für diese Veränderung ist die Aufnahme beziehungsweise Abgabe von Feuchtigkeit. Dieser Prozess ist gemeint, wenn man sagt, dass Holz arbeitet.
Diese Folgen kann das Quellen und Schwinden von Holz haben
Das Quellen und Schwinden von Holz spielt bei vielen Vorhaben eine wichtige Rolle. Verlegen Sie zum Beispiel Holzdielen, kann es passieren, dass die Dielen nach dem Verlegen schwinden und sich Spalten zwischen den einzelnen Dielen bilden. Ebenso ist es möglich, dass sie aufquellen und Spannungen oder Verwerfungen entstehen. Um dies zu verhindern, ist es stets ratsam, das Holz schon einen oder zwei Tage vor der Verarbeitung in den Raum zu bringen, in dem Sie es verwenden möchten. Auf diese Weise hat es genügend Zeit, sich an die dort herrschenden klimatischen Bedingungen anzupassen und Feuchtigkeit aufzunehmen beziehungsweise abzugeben.
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Dass Holz arbeitet, ist jedoch nicht grundsätzlich nur von Nachteil. Durch die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben zu können, hat Holz einen positiven Effekt auf das Klima in Wohnräumen. Es sorgt dafür, dass in Ihren Zimmern die Luftfeuchtigkeit stets in einem angenehmen Bereich bleibt. Dieser Effekt ist umso spürbarer, je mehr Einrichtungsgegenstände aus Massivholz bestehen.
Der Feuchtegehalt von Holz – immer von der Umgebung abhängig
Holz enthält immer eine gewisse Menge Wasser. Wie hoch der Anteil ist, hängt davon ab, wo Sie das Holz lagern oder verbauen, denn die Luftfeuchtigkeit ist in geschlossenen Räumen in der Regel niedriger als im Freien. Aus diesem Grund enthalten beispielsweise die Holzbretter eines Gartenzauns oder eines Gartenhauses mehr Feuchtigkeit als das Holz, aus dem Sie Möbel für die Wohnräume gebaut haben.
Die drei Quell- und Schwindrichtungen – longitudinal, radial und tangential
Beim Quellen und Schwinden von Holz unterscheidet man zwischen den drei Richtungen
- longitudinal = in Richtung der Fasern
- radial = quer zu den Jahresringen
- tangential = längs zu den Jahresringen
Am stärksten schwindet Holz tangential, darauf folgen der Schwund in radialer und der Schwund in longitudinaler Richtung. Letzterer ist jedoch sehr gering, deshalb wird beispielsweise ein langes Brett kaum kürzer, wenn aus dem Holz Feuchtigkeit verdunstet. Er spielt deshalb kaum eine Rolle. Das Verhältnis der Quell- und Schwindmaße in longitudinaler, radialer und tangentialer Richtung beträgt etwa 1:10:17.
Das Quell- und Schwindmaß – stets abhängig von der Holzart
Auch die einzelnen Holzarten haben ein sehr unterschiedliches Quell- und Schwindverhalten. So schwindet zum Beispiel das Holz von Eichen und Buchen stärker als das von Fichten und Kiefern. Alle Holzarten haben ihr spezifisches Schwindmaß, ganz allgemein lässt sich jedoch sagen, dass Nadelhölzer in der Regel weniger stark schwinden als Laubhölzer.
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