Möbeltüren mit Topfscharnieren anschlagen: eine detaillierte Anleitung
Bei gekauften Möbelstücken sind die Türen in den meisten Fällen mit Topfscharnieren oder Topfbändern angeschlagen. Grund hierfür sind vor allem die guten Einstellmöglichkeiten, denn mithilfe dieser Scharniere lassen sich die Türen perfekt ausrichten. Zudem können Sie die Schranktüren bei Bedarf ohne großen Aufwand abnehmen. Bauen Sie Ihre Möbel selbst, verwenden Sie deshalb ebenfalls am besten Topfscharniere. Hier erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie diese montieren.
Hausbau-Kataloge:
In den brandneuen Hausbau-Katalogen findet garantiert jeder sein Traumhaus!
Das Topfscharnier oder Topfband
Topfscharniere bestehen aus zwei Elementen: dem Scharnier mit dem namensgebenden Topf und der Montageplatte. Das Scharnier montieren Sie an der Tür, die Montageplatte auf der Innenseite des Korpus. Danach lassen sich die beiden Elemente meist ganz ohne Werkzeug miteinander verbinden. Oft müssen Sie nur den Scharnierarm auf die Montageplatte schieben und durch einen leichten Schlag fixieren. Die Topfscharniere der einzelnen Hersteller unterscheiden sich jedoch ein wenig voneinander. Schauen Sie sich die von Ihnen gewählten Scharniere daher vor Beginn der Arbeit an und beachten Sie die Anweisungen des jeweiligen Herstellers.
Neben den Topfscharnieren benötigen Sie folgende Werkzeuge:
Topfscharniere werden in sogenannte Sacklöcker eingelassen. Zum Bohren dieser Löcher brauchen Sie einen Forstnerbohrer mit einem Durchmesser von 26 oder 35 Millimetern. Topfbänder mit einem Durchmesser von 26 Millimetern eignen sich für schmale und leichte Türen mit einer Breite von bis zu etwa 40 Zentimetern, für alle anderen Türen sollten Sie 35-Millimeter-Topfbänder verwenden. Soweit dies möglich ist, spannen Sie den Forstnerbohrer in eine Ständerbohrmaschine ein. Sie erleichtert es, absolut senkrecht zu bohren.
Bohrloch zu groß?
Acht Methoden, wie der Dübel trotzdem hält Beim Bohren in poröse Materialien passiert es leicht, dass ein Bohrloch zu groß… weiterlesen
Wie viele Topfbänder Sie für jede Tür benötigen, hängt von deren Höhe ab. Die folgenden Werte sind eine grobe Richtschnur:
- bis 90 Zentimeter: 2 Scharniere
- bis 160 Zentimeter: 3 Scharniere
- bis 200 Zentimeter: 4 Scharniere
- bis 240 Zentimeter: 5 Scharniere
Die Löcher für die Schrauben, mit denen Sie die Montageplatten an die Korpusinnenseite schrauben, bohren Sie mit einem 5-Millimeter-Bohrer. Verwenden Sie für Holz und alle Holzwerkstoffe wie beschichtete Spanplatten einen Holzbohrer mit Zentrierspitze. Er verläuft nicht beim Bohren und liefert ein sauberes Ergebnis.
Eine Bohrschablone aus dem Baumarkt gewährleistet, dass Sie die Löcher an den richtigen Stellen bohren. Solche Schablonen produzieren auch viele Hersteller von Topfbändern wie die Firma Hettich. In diesem Fall sind sie genau auf die eigenen Produkte abgestimmt und machen Ihnen die Montage entsprechend einfach.
Des Weiteren brauchen Sie:
- einen Zollstock oder ein Maßband
- einen Bleistift
- eventuell einen Körner und einen Hammer
- einen Schraubendreher oder einen Akkuschrauber
So montieren Sie Topfscharniere
- Als Erstes widmen Sie sich den Bohrungen für die Schrauben, mit denen Sie die Montageplatten am Korpus befestigen. Um bequem arbeiten zu können, drehen Sie den Schrank auf die Seite.
Nun legen Sie die Bohrschablone an. Sie besitzt in der Regel einen Rand, den Sie bis an die Kante der Schrankseite schieben. Den Abstand zum Deckel und zum Korpusboden dürfen Sie selbst festlegen. Entscheiden Sie sich jedoch vor allem bei mehreren, nebeneinanderstehenden Schränken wie zum Beispiel Küchenschränken für ein bestimmtes Maß. Ein guter Abstand wäre etwa vier Zentimeter. - Mit einem spitzen Bleistift zeichnen Sie die Bohrlöcher durch die Schablone an. Alternativ können Sie die Bohrlöcher mithilfe von Körner und Hammer an. Danach entfernen Sie die Schablone und bohren mit dem 5-Millimeter-Bohrer die beiden Löcher für die Schrauben. Achten Sie hierbei unbedingt darauf, nicht tiefer als nötig zu bohren. Etwas Kreppband, das Sie um den Bohrer kleben, hilft Ihnen, rechtzeitig aufzuhören.
- Im Idealfall lässt sich die Bohrschablone nach dem Bohren der Löcher drehen, um sie mit kleinen Nippeln in die Bohrlöcher zu stecken. Verwenden Sie solch ein Exemplar, legen Sie die Tür vor den Korpus und schieben sie bis an die Schablone, um den Mittelpunkt der Topfbohrungen mit Körner und Hammer zu kennzeichnen. Zuvor vermitteln Sie die Tür, damit sie zur Unterseite des Bodens und zur Oberseite des Deckels den gleichen Abstand hat.
- Mit dem Forstnerbohrer bohren Sie die Löcher für die Töpfe. Sie müssen eine Tiefe von circa 13 Millimetern haben. Diese Tiefe ist in der Regel erreicht, wenn der Bohrer komplett in das Material eingetaucht ist. Der Schaft bleibt hierbei natürlich unberücksichtigt.
- Nachdem Sie die Späne und den Bohrstaub entfernt haben, montieren Sie die beiden Beschläge und schrauben zunächst die Montageplatten an die Schrankseite.
Manche Topfbänder brauchen Sie nur in die gebohrten Löcher zu drücken. Andere fixieren Sie mit zwei Schrauben. Die Bohrlöcher für diese Schrauben zeichnen Sie durch die Löcher in den Topfbändern an. Richten Sie diese zuvor jedoch exakt aus, damit die geraden Seiten parallel zur Kante der Tür verlaufen. Zum Bohren verwenden Sie wieder den 5-Millimeter-Holzbohrer. - Zum Schluss bringen Sie den Korpus wieder in eine aufrechte Position und fixieren die Tür an den Montageplatten. Wie Sie die Tür bei Bedarf ausrichten, erfahren Sie in unserem Ratgeber „Schranktüren einstellen – bei Türen mit Topfscharnieren relativ einfach“.
Topfscharniere einstellen
Topfscharniere einstellen – durch die integrierten Schrauben, einfache Handhabung Schranktüren, die schief hängen, sehen nicht gut aus. Schließen sie nicht… weiterlesen