Verleimtes Holz wieder lösen – so gelingt es ohne Beschädigung
Bauteile aus Massivholz oder einem Holzwerkstoff, wie zum Beispiel die einzelnen Elemente eines Schranks, gehen beim Verleimen eine feste Verbindung ein. Es ist daher nicht leicht, sie wieder voneinander zu lösen, ohne das Material zu zerstören. Dennoch gibt es einige Tricks, die helfen können.
Ein sauberer Schnitt durch die Leimfuge
Handelt es sich um eine stumpfe Verleimung, können Sie versuchen, die Leimschicht mit einem scharfen Cuttermesser zu zerschneiden. Arbeiten Sie hierbei am besten von beiden Seiten. Die Benutzung einer Säge ist ebenfalls möglich. Sie trägt allerdings sehr viel mehr Material ab als die dünne Klinge eines Cuttermessers. Eine Säge hat jedoch den Vorteil, dass sie eventuell vorhandene Dübel oder Lamellos ebenfalls zerschneidet.
Die Verleimung durch Hitze aufweichen
Hitze lässt viele Holzleime wieder weich werden. Sie können daher einen Haartrockner oder ein Heißluftgebläse auf die Verleimung halten. Sofern der Leim hitzeempfindlich ist, reichen einige Minuten aus.
Verbindungen aus Weißleim mit Wasser oder Essig lösen
Massivholz und Holzwerkstoffe, die ausschließlich aus Holzfasern, Spänen oder Furnieren bestehen, werden für gewöhnlich mit Weißleim verleimt. Hierbei handelt es sich um einen Leim auf Wasserbasis, der fest wird, weil das enthaltene Wasser verdunstet. Dieser Prozess lässt sich umkehren, indem Sie die Verleimungen mit Wasser befeuchten. Seien Sie jedoch vorsichtig, denn Holz quillt beim Kontakt mit Wasser auf. Darüber hinaus sollten Sie wissen, dass es den Weißleim in wasserlöslichen und wasserfesten Ausführungen gibt. Bei einem wasserfesten Weißleim hilft Wasser natürlich nicht. Welcher Leim benutzt wurde, lässt sich in vielen Fällen nicht mehr klären. Im Allgemeinen kommt wasserfester Leim jedoch nur dort zum Einsatz, wo Wasserfestigkeit eine Rolle spielt. Dies ist zum Beispiel bei einem Wohnzimmerschrank nicht der Fall.
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Wenn Sie eine verleimte Stelle mit Wasser befeuchten möchten, nehmen Sie am besten einen Lappen, halten ihn unter einen Wasserstrahl und drücken ihn gut aus. Danach legen Sie ihn auf die Verleimung und lassen ihn mindestens eine Stunde liegen.
Weißleim hat in noch flüssigem Zustand eine weiße Farbe. Auch eine Verleimung wird durch eine Benetzung mit Wasser wieder weiß. Sie sehen daher an der Farbe, wann Sie probieren dürfen, die beiden verleimten Elemente auseinanderzuziehen. Lassen sich die beiden Teile nur ein Stück weit voneinander lösen, weil beispielsweise Holzdübel verwendet wurden, befeuchten Sie die Stellen, die nun frei liegen, nochmals mit Wasser. Den aufgequollenen Leim können Sie mit einem Stecheisen, einem Spachtel oder einem Messer vom Holz kratzen.
Eine mögliche Alternative zu Wasser ist Essig. Auch er macht viele Holzleime wieder weich und eignet sich oft sogar zum Lösen von Leimen, die gegenüber Hitze resistent sind. Essig verwenden Sie auf die gleiche Weise wie Wasser.
Feuchtigkeit plus Hitze: die Behandlung mit Wasserdampf
Durch eine Kombination aus Feuchtigkeit und Hitze in Form von Wasserdampf erreichen Sie unter Umständen noch schneller Ihr Ziel. Wasserdampf dringt in die kleinsten Ritzen und eignet sich daher auch zur Behandlung schwer erreichbarer Stellen. Der Wasserdampf sollte allerdings möglichst nicht auf dem Holz kondensieren. Lassen Sie das Holz im Anschluss außerdem gut trocknen, bevor Sie es weiter bearbeiten, denn es nimmt einen Teil der Feuchtigkeit auf.
Unabhängig vom Mittel, das Sie wählen, sollten Sie beim Auseinanderziehen der Holzteile vorsichtig sein. Leichte Schläge mit dem Gummihammer auf eine Unterlage bewahren das Holz vor Beschädigungen.
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Verleimte Holzdübel entfernen
Eingeleimte Holzdübel lassen sich eventuell mit einer Kombizange oder einer anderen Zange, die sich nicht in das Material schneidet, herausziehen. Den Leim rund um den Dübel können Sie vorab mit Wasser, Essig oder Hitze aufweichen.
Das Eindrehen einer Schraube in den Dübel kann ebenfalls helfen. Sie lässt sich im Anschluss mit der Zange greifen. Achten Sie hierbei darauf, die Schraube genau in der Mitte des Dübels zu positionieren und drehen Sie die Schraube nur bis zur halben Länge des Dübels ein. Handelt es sich um einen sehr dicken Dübel, lässt er sich unter Umständen sogar mit einem Korkenzieher entfernen.
Den herausragenden Teil des Dübels abzusägen, ist natürlich ebenfalls möglich. Danach können Sie mit einem Bohrer den Rest des Dübels herausbohren, falls Sie die beiden Holzteile im Anschluss wieder mithilfe von Holzdübeln verleimen möchten. Falls nicht, kann der halbe Dübel im Werkstück verbleiben.
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