Einen Holztisch aufarbeiten – so schleifen Sie ihn richtig ab
Auf den meisten Tischplatten zeigen sich nach einigen Jahren der Benutzung Gebrauchsspuren wie Kratzer, kleine Dellen oder Verfärbungen. Sie sind bei einem Massivholztisch nicht weiter schlimm, denn die Mängel lassen sich durch ein Abschleifen beseitigen. Dies gelingt selbst weniger geübten Heimwerkern. Auch die Kosten sind gering. Mit ein wenig Einsatz kann Ihr Tisch daher schon bald wieder gepflegt aussehen.
Holzoberflächen schleifen – von Hand oder mit der Maschine
Eine Tischplatte von Hand abzuschleifen, ist zwar möglich, kann bei harten Holzarten wie zum Beispiel dem Buchenholz aber sehr anstrengend und zeitaufwändig sein. Schneller und bequemer geht es mit einer Schleifmaschine wie einem Schwingschleifer, einem Bandschleifer oder einem Exzenterschleifer. Mit Letzterem lassen sich auch Rundungen schleifen. Ein Exzenterschleifer ist zudem sehr handlich und hat den Vorteil, dass Sie ihn in jede beliebige Richtung über das Holz bewegen dürfen. Mit einem Schwing- oder Bandschleifer müssen Sie dagegen in Richtung der Holzmaserung arbeiten.
Der Materialabtrag ist bei einem Bandschleifer am höchsten. Er ist daher ideal, wenn die Dellen in der Tischplatte sehr tief sind. Für den Feinschliff ist ein Bandschleifer dagegen weniger gut geeignet. Ein weiteres potenzielles Hilfsmittel ist der Multischleifer. Er leistet durch sein kompaktes Format vor allem beim Schleifen von Tischen mit Verzierungen und anderen Details gute Dienste. Letztendlich werden Sie jedoch sicherlich die Maschine verwenden, die Sie bereits besitzen oder die Sie am besten handhaben können.
Möchten Sie Ihren Tisch lieber von Hand abschleifen, benötigen Sie einen Schleifklotz, der gut in der Hand liegt. Mit ihm schleifen Sie das Holz immer in Richtung der Maserung.
Hinweise und Tipps für die Planung
Möchten Sie nicht nur die Tischplatte, sondern den gesamten Tisch abschleifen, empfiehlt es sich – sofern dies möglich ist – ihn in seine Einzelteile zu zerlegen. Vor allem die Tischbeine lassen sich auf einer Werkbank sehr viel leichter schleifen. Es lohnt sich daher, etwas Zeit in die Demontage zu investieren.
Eine alte Lackierung können Sie abschleifen. Dies wird Sie allerdings viel Schleifpapier kosten, denn das Papier setzt sich schnell zu. Einen lackierten Tisch behandeln Sie deshalb am besten vorab mit einem Abbeizer. Er löst den größten Teil des alten Lacks und erleichtert dadurch das Schleifen. Bei einem geölten Tisch können Sie dagegen direkt mit dem Schleifen beginnen.
Beim Schleifen von Holz entsteht reichlich Schleifstaub, den Sie nicht einatmen sollten. Am besten warten Sie daher auf gutes Wetter und erledigen die Arbeit im Freien. Möchten Sie lieber in Ihrer Werkstatt arbeiten, sollten Sie eine Staubschutzmaske aufsetzen. Bei der Arbeit in einem geschlossenen Raum empfiehlt es sich außerdem, eine Schutzbrille zu tragen.
Anleitung zum Abschleifen eines Massivholztisches
- Befreien Sie Ihre Tischplatte zunächst mit einem Lappen von Staub und Schmutz. Flecken, die beispielsweise durch verschüttete Flüssigkeiten wie Kaffee oder Rotwein entstanden sind, lassen sich oft mit einem Holzreiniger entfernen. Bei weniger hartnäckigen Verschmutzungen reicht dagegen meist schon etwas Schmierseife oder grüne Seife, die Sie in warmem Wasser auflösen. Durch diese Vorbehandlung erleichtern Sie sich das Schleifen.
- Müssen Sie viel Holz abschleifen, weil die Kratzer und Dellen sehr tief sind, beginnen Sie mit grobem Schleifpapier in der Körnung 80. Mit ihm lassen sich schnell Fortschritte erzielen. Schön glatt wird die Holzoberfläche mit diesem Schleifpapier allerdings nicht. Im Anschluss schleifen Sie das Holz deshalb noch einmal mit Schleifpapier in der Körnung 120 und ein drittes Mal mit Schleifpapier in der Körnung 180.
Weist Ihr Tisch wenige Gebrauchsspuren und keine tiefen Kratzer auf, überspringen Sie den ersten Arbeitsschritt und schleifen ihn nur mit 120er- und 180er-Schleifpapier.
Achten Sie beim Schleifen darauf, die Maschine in gleichmäßiger Geschwindigkeit über das Holz zu bewegen und nur wenig Druck auszuüben. Entfernen Sie den Schleifstaub außerdem nach jedem Schleifgang mit einem Tuch, einem Handfeger oder mit dem Staubsauger. Ein Lappen beseitigt den Schleifstaub am besten, wenn er leicht feucht ist.
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- Wenn Sie die Holzoberfläche nach dem zweiten Schleifgang wässern, wird sie noch glatter, denn die Holzfasern richten sich in feuchtem Zustand auf und bleiben in dieser Position. Ist das Holz wieder trocken, können Sie die herausragenden Holzfasern daher abschleifen. Beim Wässern feuchten Sie die Holzoberfläche nur leicht mit einem feuchten Schwamm an.
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Nach dem Abschleifen für neuen Schutz sorgen
Durch das Abschleifen haben Sie Ihren Tisch in einen unbehandelten Zustand zurückversetzt. Ohne jeden Schutz wird er Flüssigkeiten aufsaugen und wahrscheinlich schon bald wieder voller Flecken sein. Behandeln Sie ihn deshalb mit einem Holzschutzmittel Ihrer Wahl:
- Durch ein Wachs bleibt die natürliche Optik von Holz weitestgehend gewahrt. Dennoch ist das Holz gut vor Feuchtigkeit geschützt. Wachs verleiht Ihrem Tisch außerdem eine samtige Oberfläche.
- Öl dringt tiefer in das Holz als Wachs. Dadurch schützt es das Holz von innen. Auch dieser Holzschutz sorgt für eine samtige und natürliche Haptik.
- Eine Lasur dringt ebenfalls bis in die tieferen Holzschichten. Sie ist im Handel in vielen Farbtönen erhältlich. Die Holzmaserung bleibt jedoch immer sichtbar.
- Soll Ihr Tisch ein ganz anderes Aussehen bekommen, können Sie einen der vielen Lacke verwenden. Ein Lack überdeckt die Maserung, daher hat der Tisch nach dem Anstrich beispielsweise eine einheitliche rote Farbe. Ein weiteres typisches Merkmal ist die glatte und geschlossene Oberfläche. Sie lässt sich feucht abwischen und macht den Tisch dadurch pflegeleicht.
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