Holzlacke – ein Überblick
Möchten Sie Holz lackieren, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Lacken. Diese unterscheiden sich vor allem durch ihre Inhaltsstoffe, die den Lacken bestimmte Eigenschaften verleihen. Welcher Lack für Ihr Vorhaben der beste ist, hängt daher vor allem davon ab, auf welche Weise die Holzoberfläche später beansprucht wird.
Zusammensetzung von Lackfarben
Grundsätzlich gilt, dass Lacke aus den folgenden drei beziehungsweise vier Komponenten bestehen:
- einem Lösemittel, bei dem es sich auch um Wasser handeln kann
- einem Bindemittel, das nach dem Aushärten den Lackfilm bildet
- Pigmenten und
- eventuell Zusatzstoffen, die dem Lack spezielle Eigenschaften verleihen
Acryllacke
Acryllacke werden auf Basis von Wasser hergestellt, das beim Aushärten des Lacks verdunstet. Beim Bindemittel handelt es sich um Acrylharz, das auch als Acrylatharz bezeichnet wird. Dieses Kunstharz in winzig kleinen Teilen wird dem Wasser beigemischt. Sie verbinden sich, wenn das Wasser verdunstet und bilden eine wasserunlösliche Schicht. Als Pigmente, die dem Lack eine bestimmte Farbe geben, kommen wie bei allen anderen Lacken zahlreiche Materialien infrage.
Acrylfarben, die viele Künstler für ihre Bilder verwenden, sind den Acryllacken recht ähnlich. Sie sind wegen ihrer Farbechtheit, ihrer guten Deckkraft und ihrer langen Haltbarkeit beliebt. Über diese Eigenschaften verfügen auch die Acryllacke, die Sie als Klarlack sowie in zahlreichen Farben kaufen können. In einer farbigen Ausführung werden Sie auch als Acryl-Buntlack bezeichnet. Acryllacke sind recht günstig und für den Heimwerker in kleineren und größeren Dosen erhältlich.
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Acryllacke haben den Vorteil, dass sie geruchsarm sind. Lacke auf Lösemittelbasis können dagegen selbst nach dem Aushärten für eine Weile noch einen unangenehmen Geruch verströmen. Weil Acryllacke keine oder nur geringe Mengen Lösemittel enthalten, sind sie außerdem weniger bedenklich für die Gesundheit. Aus diesem Grund eignen sie sich auch sehr gut für Holz in den Wohnräumen. Für die Umwelt sind Acryllacke ebenfalls weniger schädlich als andere Lacke. Viele Produkte dürfen deshalb das Umweltsiegel „Der Blaue Engel“ tragen. Weitere Vorteile von Acryllacken sind die kurze Trockenzeit, die gute UV-Beständigkeit und die geringe Neigung zum Vergilben.
Ein Acryllack ist gebrauchsfertig. Er muss vor der Verwendung nur gut durchgerührt werden, damit sich alle Inhaltsstoffe gleichmäßig vermischen. Eine Verdünnung mit Wasser ist oft möglich. Sie erleichtert es, den Lack mit einem Sprühgerät oder einer Spritzpistole aufzutragen. Acryllack lässt sich aber auch sehr gut mit dem Pinsel oder einem Roller streichen. Die Werkzeuge können Sie nach Beendigung der Arbeit ganz einfach mit Wasser reinigen.
Kunstharz- oder Alkydharzlacke
Kunstharzlacke sind strapazierfähiger als Acryllacke. Sie werden auch als Alkydharzlacke bezeichnet und enthalten Lösemittel, die, wie bereits erwähnt, bedenklich für die Gesundheit und die Umwelt sind. Dennoch bietet sich die Verwendung eines Kunstharzlacks an, wenn Sie eine besonders harte und kratzfeste Lackschicht benötigen. Sie hält selbst hohen Beanspruchungen stand. Wie die Acryllacke haben auch Kunstharzlacke eine hohe Deckkraft, falls Sie Holz farbig lackieren möchten.
Bei den Kunstharzlacken dient als Bindemittel Alkydharz. Diese Lacke können außerdem Zusatzstoffe enthalten, die Additive genannt werden. Sie haben den Zweck, dem Lack zusätzliche besondere Eigenschaften wie zum Beispiel eine noch höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Belastungen zu verleihen. Ebenso lässt sich der Lack weniger empfindlich gegenüber Hitze machen. Auf diese Weise entsteht der Heizungslack, mit dem Sie Ihre Heizkörper streichen können. In den Baumärkten finden Sie außerdem Kunstharzlacke mit speziellen Effekten wie einer strukturierten Optik. Zu dieser Gruppe gehört zum Beispiel der Hammerschlaglack.
Wenn Sie Holz mit einem Kunstharzlack streichen, sollten Sie wegen der Lösemittel auf eine gute Belüftung achten oder noch besser im Freien arbeiten. Diesen Lack können Sie ebenfalls streichen, rollen oder sprühen. Er lässt sich ebenso gut verarbeiten wie ein Acryllack.
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Polyurethan-Lacke
Bei den Polyurethan-Lacken, kurz PU- oder PUR-Lack, unterscheidet man zwischen Ein- und Zweikomponentenlacken. Einkomponentenlacke sind nach dem Verrühren sofort gebrauchsfertig. Zweikomponentenlacke werden dagegen in einem vom Hersteller vorgegebenen Verhältnis mit einem Härter gemischt. Nach dem Mischen müssen sie innerhalb einer bestimmten Zeit verarbeitet werden. Zweikomponentenlacke sind daher etwas schwieriger in der Anwendung und kommen eher im professionellen Bereich zum Einsatz. Dort sind sie auch unter der Bezeichnung DD-Lack bekannt.
Für den Heimwerker sind Einkomponentenlacke, die Polyurethan enthalten, meist die bessere Wahl. Diese Lacke bilden ebenfalls eine sehr strapazierfähige Oberfläche, die gegen viele Chemikalien beständig ist. Dadurch eignen sie sich auch für Holzoberflächen wie Tischplatten, die oft stark beansprucht werden und für die Versiegelung von Holzfußböden. Zu den Einkomponentenlacken gehören vor allem die mit Polyurethan verstärkten Acryllacke, die widerstandsfähiger als herkömmliche Acryllacke sind. Sie werden unter Bezeichnungen wie PU Acryllack angeboten.
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