Topfscharniere einstellen – durch die integrierten Schrauben, einfache Handhabung
Schranktüren, die schief hängen, sehen nicht gut aus. Schließen sie nicht mehr richtig, lassen sie darüber hinaus Staub und Gerüche in den Schrank dringen. Solche Probleme lassen sich in der Regel jedoch leicht beheben, denn die meisten Schranktüren sind mit Topfscharnieren am Korpus befestigt. Diese Scharniere, die auch Topfbänder genannt werden, besitzen mehrere Schrauben, über die sie sich einstellen lassen. Zum Nachstellen benötigen Sie nur einen Schraubendreher mit Kreuzschlitz. Damit ein Schrank wieder absolut gerade steht, brauchen Sie außerdem eine Wasserwaage oder einen Winkel.
Das Topfscharnier – auch für selbst gebaute Möbel zu empfehlen
Ein Topfscharnier besteht aus zwei Elementen. Das größere wird in eine Bohrung auf der Innenseite der Tür gesteckt und mit zwei Schrauben fixiert. Das Gegenstück, die sogenannte Grundplatte wird ebenfalls mit zwei Schrauben an der Innenseite des Korpus befestigt. Es dient als Aufnahme für den Bandarm, der die beiden Teile miteinander verbindet.
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Topfscharniere sind aufgrund ihrer Einstellmöglichkeiten und der relativ einfachen Montage auch bei Heimwerkern beliebt. Zum Einlassen der Töpfe brauchen Sie einen Forstnerbohrer, mit dem Sie Sacklöcher in die Türen bohren. Für eine kleine Tür reichen zwei Topfscharniere, bei einer langen Tür sollten es jedoch drei oder mehr sein.
Schritt 1: optimale Voraussetzungen schaffen
Ein Nachjustieren der Scharniere macht nur Sinn, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Bevor Sie sich an die Arbeit machen, sollten Sie daher nachschauen, ob sich eventuell Schrauben gelöst haben oder der gesamte Schrank schief steht.
Die Schrauben, mit denen die beiden Scharnierteile an der Tür beziehungsweise am Korpus befestigt sind, können sich mit der Zeit durch das Öffnen und Schließen der Tür lösen. Ziehen Sie die Schrauben deshalb bei Bedarf zunächst nach.
Sehen Sie nur die vier Schrauben, mit denen die beiden Elemente fixiert sind, kann dies daran liegen, dass die anderen mit einem Metallplättchen abgedeckt sind. Es dient nur zur Verschönerung und lässt sich zum Nachjustieren einfach abziehen.
Als Nächstes sollten Sie nachschauen, ob der Korpus des Schranks rechtwinklig ist. Dies lässt sich leicht mithilfe einer Wasserwaage feststellen. Legen Sie die Wasserwaage auf den Schrankdeckel und überprüfen Sie zusätzlich, ob die Schrankseiten senkrecht verlaufen. Alternativ halten Sie einen Winkel in die Innenecken. Sie sollten einen rechten Winkel haben. Steht ein Korpus schief, liegt es oft am Boden, denn Fußböden sind nicht immer vollkommen eben. Differenzen lassen sich jedoch durch Holzplättchen oder andere Unterlagen ausgleichen.
Sind alle Schrauben nachgezogen und der Korpus ist perfekt ausgerichtet, stellt sich bei einem Schrank mit mehreren Türen bisweilen die Frage, welche der Türen nachgestellt werden sollte. Auch diese Frage lässt sich mit einer Wasserwaage klären. Mit ihr überprüfen Sie bei jeder einzelnen Tür, ob deren obere Kante waagerecht und die Seitenkanten senkrecht verlaufen. Mit etwas Glück findet sich eine Tür, die optimal eingestellt ist. An ihr können Sie sich beim Nachstellen der anderen Türen orientieren.
Schritt 2: die Scharniere einstellen
Topfscharniere lassen sich in drei Richtungen einstellen. Überprüfen beziehungsweise verändern Sie diese möglichst in der folgenden Reihenfolge:
Die Höhe verändern
Der Abstand zwischen der Unterkante der Tür und der Unterkante des Schrankbodens sollte genauso groß wie der Abstand zwischen der Oberkante der Tür und der Oberkante des Schrankdeckels sein. Ist dies nicht der Fall, verändern Sie die Höhe der Tür, indem Sie die Schrauben, mit denen die Grundplatten am Korpus befestigt sind, ein wenig lösen. Danach lassen sich die Grundplatten nach unten oder oben schieben. Die beiden Langlöcher ermöglichen eine stufenlose Einstellung.
Bei großen Türen ist es hilfreich, wenn eine zweite Person die Tür in der richtigen Position hält, damit Sie die Schrauben in Ruhe wieder festdrehen können. In der Regel ist diese Arbeit aber auch allein zu schaffen.
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Die Tiefe einstellen
Bei der Schraube, die sich am Ende des Bandarms befindet, handelt es sich bei hochwertigen Topfscharnieren um eine Exzenterschraube. Wenn Sie diese Schraube drehen, vergrößert beziehungsweise verkleinert sich der Spalt zwischen der seitlichen Kante der Tür und dem Schrankkorpus. Wurde das Scharnier vom Hersteller nicht mit einer Exzenterschraube, sondern einer herkömmlichen Schraube ausgestattet, lösen Sie diese etwas. Solch ein Scharnier besitzt in der Regel ein Langloch, sodass Sie den Bandarm in die gewünschte Richtung ziehen oder schieben können.
Durch eine optimale Einstellung der Tiefe liegt die Schranktür in geschlossenem Zustand auf den Vorderkanten des Korpus und lässt sich gut öffnen und schließen. Ein schabendes Geräusch sollte auf keinen Fall zu hören sein. Diese Einstellschraube hilft daher, wenn eine Schranktür klemmt oder nach dem Schließen nicht auf dem Korpus aufliegt.
Die Auflageflächen optimieren
Ist der Schrank geschlossen, sollten die beiden Seitenkanten der Tür den gleichen Abstand zu den jeweiligen Außenseiten des Korpus haben. Er lässt sich durch das Drehen der Schraube verändern, die sich etwa mittig auf dem Bandarm befindet. Mithilfe dieser Schraube beheben Sie außerdem das Problem einer schief hängenden Tür, denn sie hat oben häufig einen kleineren oder größeren Abstand zur Korpusaußenseite als unten. Ist dies der Fall, drehen Sie die Schraube nur am oberen oder unteren Topfband, bis die Tür wieder gerade hängt.
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