Holz beizen – ein kleiner Ratgeber mit Anleitung
Mit einer Holzbeize lässt sich der natürliche Farbton von Holz verstärken oder verändern. So können Sie zum Beispiel hellem Holz durch eine dunkle Beize eine andere und möglicherweise edlere Optik verleihen. Auch die Maserung kommt durch das Beizen noch besser zur Geltung. Darüber hinaus kann eine Beize den Zweck erfüllen, Farbunterschiede auszugleichen. Einen Schutz für das Holz bietet eine Beize allerdings nicht. Das Beizen ist deshalb stets nur der erste Schritt bei der Behandlung einer Holzoberfläche.
Beizen – die verschiedenen Arten und ihre Einsatzgebiete
Bei Holzbeizen unterscheidet man zwischen den chemischen Beizen und den Beizen, die Farbstoffe oder Pigmente enthalten. Eine chemische Beize ist ideal, wenn die Holzmaserung noch stärker hervortreten soll. Möchten Sie die Farbe der Holzoberfläche verändern, verwenden Sie dagegen am besten eine Beize mit Farbstoffen oder Pigmenten. Diese Mittel sind neben zahlreichen Brauntönen auch in Farben wie Rot oder Grün erhältlich. Der Unterschied zwischen Beizen mit Farbstoffen und Pigmenten liegt darin, dass Farbstoffe tiefer in das Holz eindringen als Pigmente. Farbstoffbeizen verdecken die Holzmaserung daher weniger als Pigmentbeizen. Im Handel finden Sie außerdem Spezialbeizen, mit denen Sie besondere Effekte erzielen und beispielsweise die Holzporen sichtbarer machen.
Beim Kauf einer Holzbeize ist darüber hinaus zu beachten, dass einige Beizen auf Basis von Lösungsmitteln, andere auf Wasserbasis hergestellt werden. Letztere sind umweltfreundlicher und weniger bedenklich für Ihre Gesundheit. Vor allem für Möbel und andere Holzprodukte in Wohnräumen sind daher stets Mittel auf Wasserbasis zu empfehlen. Bei Beizen haben Sie außerdem die Wahl zwischen gebrauchsfertigen Produkten, die oft in kleine Flaschen abgefüllt werden, und Beizen in Pulverform, die Sie selbst anmischen. Letztere haben den Vorteil, dass Sie genau die benötigte Menge anmischen und den Rest für spätere Projekte aufbewahren können. Das Anmischen erfolgt in der Regel mit heißem Wasser.
Holz beizen – eine Anleitung
Holz zu beizen, ist nicht sonderlich schwer, wenn Sie einige Punkte beachten. Im Folgenden deshalb eine Anleitung.
- Wenn Sie eine Holzoberfläche beizen möchten, sollten Sie zunächst alle Metallteile wie Beschläge und Griffe entfernen, denn Beizen reagieren mit Metallen. Aus diesem Grund muss auch der Pinsel frei von Metall sein und eine Manschette aus Kunststoff besitzen. Befreien Sie im Anschluss das Holz sorgfältig von Staub.
- Tragen Sie die Beize gleichmäßig mit dem Pinsel auf und machen Sie beim Beizen von größeren Flächen keine Pause. Die Ansätze wären später sichtbar. Achten Sie außerdem darauf, dass die Beize nicht vom Pinsel tropft. Dadurch entstehen leicht Flecken. Aus diesem Grund sollten Sie die Beize auch auf keinen Fall auf die Holzoberfläche gießen.
- Streichen Sie die Beize zunächst in Richtung der Maserung, danach quer zur Maserung und zum Schluss noch einmal in Maserrichtung auf das Holz.
- Ist die Arbeit beendet, benötigt die Beize einige Stunden, um zu trocknen. Am besten warten Sie mit der anschließenden Behandlung wie zum Beispiel dem Auftragen von Wachs jedoch bis zum nächsten Tag.
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Weitere Tipps für das Beizen
- Sind Sie unsicher, ob Sie den richtigen Farbton gekauft haben, probieren Sie die Beize auf einem Reststück oder an einer später nicht sichtbaren Stelle aus.
- Wünschen Sie sich eine ganz bestimmte Farbe, dürfen Sie Beizen durchaus mischen. Verwenden Sie in diesem Fall aber möglichst die Produkte eines Herstellers.
- Furniere nehmen weniger Beize auf als Massivholz. Möchten Sie beispielsweise ein Möbelstück mit einem Massivholzrahmen und einer furnierten Füllung beizen, streichen Sie die furnierten Teile deshalb am besten mit einer etwas dunkleren Beize, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
- Hirnholz saugt stark und wird deshalb schnell zu dunkel. Dies verhindern Sie, indem Sie das Holz vor dem Beizen mit Wasser anfeuchten.
- Für ein perfektes Ergebnis wässern Sie das Holz vor dem Beizen. Hierzu nehmen Sie etwas Wasser und einen Schwamm, mit dem Sie die Holzoberflächen anfeuchten. Ist das Holz wieder trocken, schleifen Sie die Oberflächen mit Schleifpapier in der Körnung 180. Durch das Wässern sorgen Sie für eine gleichmäßige Aufnahmefähigkeit und damit für ein einheitliches Farbbild.
- Sollte Beize übrig bleiben, ist es wichtig, sie in einem frostfreien Raum aufzubewahren.
Beize selbst herstellen
Eine interessante Methode, um Holzbeize selbst herzustellen, besteht darin, Essig und Stahlwolle zu kombinieren. Durch die Reaktion zwischen dem Essig und der Stahlwolle entsteht eine eisenhaltige Lösung, die eine einzigartige und rustikale Patina auf dem Holz erzeugt. Die Vorbereitung ist einfach: Zerreißen Sie Stahlwolle und legen Sie diese in ein Glas, gießen Sie dann Essig darüber und lasse die Mischung für mindestens 24 Stunden ziehen. Anschließend können Sie die selbstgemachte Beize mit einem Pinsel oder Tuch auf das Holz auftragen. Das Holz wird im Laufe der Zeit eine dunklere, verwitterte Optik erhalten. Beachten Sie jedoch, dass es wichtig ist, vorab einen Test durchzuführen, um sicherzustellen, dass das gewünschte Ergebnis erzielt wird.
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