Handhobel – alle Unterschiede & Details

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Handhobel – auf die Details kommt es an

Die vielen Handhobel, die bei der Bearbeitung von Holz zum Einsatz kommen, sind sich äußerlich oft ähnlich. Die Details haben jedoch einen großen Einfluss auf das Ergebnis, denn einige Hobel wurden für grobe, andere für die abschließenden Feinarbeiten entwickelt. Hier deshalb ein Überblick über die verschiedenen Hobelarten.

Der Hobel – ein wichtiges Werkzeug zum Ebnen und Glätten von Holz © Kathrin39, stock.adobe.com
Der Hobel – ein wichtiges Werkzeug zum Ebnen und Glätten von Holz © Kathrin39, stock.adobe.com

Die Teile eines Hobels

Teile eines Handhobels
Teile eines Handhobels

Die wichtigsten Bestandteile eines Hobels sind der Hobelkasten, das Hobeleisen und eine Vorrichtung, die das Hobeleisen im Hobelkasten fixiert.

Der Hobelkasten

Der Hobelkasten, also sozusagen das Gehäuse eines Hobels, besteht hierzulande traditionell aus Holz. Der obere Teil wird meist aus Rotbuche und die Sohle aus besonders abriebfester Weiß-/ Hainbuche oder aus Pockholz gefertigt. In anderen Ländern bestehen die Hobelkästen dagegen häufig aus Metall. Es ist robuster, fühlt sich aber weniger angenehm an als Holz. Auf die Qualität der Arbeit hat das Material jedoch keinen Einfluss.

Das Hobeleisen

Das Hobeleisen wird mit einem Keil und einem Keilwiderlager im Hobelkasten fixiert. Um das Hobeleisen zum Schärfen aus dem Gehäuse nehmen zu können, befindet sich an der Hinterseite des Hobelkastens ein Schlagknopf. Wenn Sie mit dem Hammer auf diesen Knopf schlagen, löst sich das Hobeleisen. Nach dem Wiedereinsetzen des Eisens und des Keils schlagen Sie mit dem Hammer auf den Keil. Hierbei können Sie die Spandicke einstellen, indem Sie das Hobeleisen mehr oder weniger weit aus dem Hobelmaul, also dem Schlitz an der Unterseite des Hobelkastens, ragen lassen.

Das Hobeleisen besteht aus Werkzeugstahl und besitzt eine gehärtete, scharfe Schneide. Es unterscheidet sich bei den verschiedenen Hobelarten durch seine Form, den Winkel der Schneide und den Schnittwinkel. Dies ist der Winkel, in dem es in den Hobelkasten eingesetzt wird oder anders ausgedrückt der Winkel, den es nach dem Einsetzen mit der Holzoberfläche bildet.

Schnittwinkel (Zerspanung) und verschiedene Hobeleisen
Schnittwinkel (Zerspanung) und verschiedene Hobeleisen
Holzhobel in einer Tischlerei © Augenfutter S. Pech, stock.adobe.com
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Die Klappe

Ein Extra bei manchen Hobeleisen ist die Klappe, die ebenfalls eine Schneide besitzt. Diese Schneide hat die Aufgabe, den abgehobelten Span sofort zu brechen, damit das Holz nicht einreißt. Sie knickt ihn um und leitet den Span nach oben.

Das Hörnchen und der Handschutz

Durch Handschutz und Hörnchen liegt ein Hobel gut in der Hand © Gina Sanders, stock.adobe.com
Durch Handschutz und Hörnchen liegt ein Hobel gut in der Hand © Gina Sanders, stock.adobe.com

Weitere wichtige Bestandteile eines Hobels sind das sogenannte Hörnchen an der Vorderseite, das auch Nase genannt wird, und der Handschutz hinter dem Hobeleisen. Diese beiden Elemente nehmen Sie beim Hobeln in die Hände. Sie ermöglichen eine exakte Führung des Werkzeugs und bestehen bei den Hobeln aus dem deutschsprachigen Raum ebenfalls aus Holz. Neben den gängigen Hobeln für Rechtshänder gibt es mittlerweile auch Hobel in einer ergonomischen Form für Linkshänder.

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Die Hobelarten – von der Raubank bis zu den Spezialhobeln

Die Raubank

Mit der langen Raubank lassen sich große Flächen schnell ebnen © Zerbor, stock.adobe.com
Mit der langen Raubank lassen sich große Flächen schnell ebnen © Zerbor, stock.adobe.com

Die Raubank ist ein besonders langer Hobel. Sie hat häufig eine Länge von 60 Zentimetern und eignet sich dadurch bestens für die Bearbeitung größerer Flächen. Es gibt jedoch auch sogenannte Kurzraubänke. Mit der Raubank lassen sich außerdem Kanten begradigen und Furniere fügen. Möchten Sie größere Platten selbst furnieren, benötigen Sie meist mehrere Furniere, die an ihren Seiten absolut gerade sein müssen, damit keine Zwischenräume verbleiben. Wenn Sie diese Furniere zwischen zwei Hilfsplatten fixieren, lassen sich die Kanten mit der Raubank begradigen.

Die Raubank unterscheidet sich in ihrer Handhabung ein wenig von anderen Hobeln, denn sie besitzt einen Griff, der an den Griff einer Säge erinnert.

Die verschiedenen Hobelarten
Die verschiedenen Hobelarten

Der Schrupphobel

Der Schrupphobel kommt dort zum Einsatz, wo schnell viel Material abgetragen werden soll. Sein Hobeleisen ist vorn gerundet und ragt relativ weit aus dem Hobelkasten, sodass die Späne entsprechend dick sind. Auch stark verformtes Holz lässt sich mit dem Schrupphobel bearbeiten. Eine glatte Oberfläche entsteht mit diesem Hobel jedoch nicht. Bei Bedarf müssen Sie das Holz daher nacharbeiten.

Der Schlichthobel

Der Schlichthobel eignet sich – wie sein Name schon sagt – zum Schlichten, also zum Ebnen von Oberflächen. Er besitzt keine Klappe, die als Spanbrecher fungiert. Bei der Verwendung dieses Hobels reißt das Holz daher leicht ein. Einen Schlichthobel können Sie auch für die Bearbeitung von Hirnholz verwenden. Beim Hobeln von Flächen wird dieser Hobel meist leicht schräg zur Holzfaser geführt.

Der Doppelhobel

Ein Doppelhobel besitzt die oben beschriebene Klappe zum Brechen der Späne. Mit solch einem Hobel wird die Holzoberfläche besonders glatt. Der Doppelhobel wird daher oft im Anschluss an einen Schlicht- oder Schrupphobel oder auch als einziger Hobel verwendet. Wegen der Klappe können Sie mit einem Doppelhobel auch gegen die Holzfaser arbeiten.

Der Putzhobel

Der Putzhobel ist meistens etwas kürzer als andere Hobelarten. Auch er ist mit einer Klappe versehen. Bei ihm steht das Hobeleisen jedoch steiler als bei einem Doppelhobel. Dieser große Schnittwinkel sorgt nochmals dafür, dass das Holz nicht einreißt. Der Putzhobel eignet sich daher bestens für die Feinarbeit und selbst zum Hobeln von furnierten Flächen. Er wurde in früheren Zeiten, als es noch kaum Schleifpapier gab, als letztes Werkzeug zum Glätten oder Putzen von Holzoberflächen genutzt. Richtig gehandhabt macht er bis heute ein Schleifen überflüssig. Sie dürfen das Holz aber natürlich zusätzlich schleifen. Eine besondere Variante des Putzhobels ist der Reform-Putzhobel. Bei ihm lässt sich das Hobelmaul einstellen, denn ein Teil der Sohle ist beweglich.

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Spezialhobel für bestimmte Arbeiten

Der schmale Simshobel kommt beim Falzen zum Einsatz © luther2k, stock.adobe.com
Der schmale Simshobel kommt beim Falzen zum Einsatz © luther2k, stock.adobe.com

Neben den genannten Hobeln gibt es Spezialhobel wie den Falzhobel, mit dem Sie Holz von Hand mit einem Falz versehen. Bei den verstellbaren Falzhobeln lässt sich die gewünschte Breite und Tiefe des Falzes einstellen. Ein Vorschneider ermöglicht auch das Falzen quer zur Holzfaser, denn er durchtrennt die Holzfaser, bevor das Hobeleisen einen Span abnimmt. Zum Falzen eignen sich außerdem die schmalen Simshobel, deren Hobelkästen an den Seiten offen sind. Dadurch kann das Hobeleisen ein kleines Stück herausragen, damit auch die Innenecken der Falze sauber werden. Weitere Hobel für spezielle Einsatzgebiete sind zum Beispiel die Nuthobel, die Grathobel und die Schiffhobel, mit denen Sie gerundete Holzteile hobeln können.

Beim Schiffhobel ist die Sohle rund © Zerbor, stock.adobe.com
Beim Schiffhobel ist die Sohle rund © Zerbor, stock.adobe.com
Ein Klopfholz trifft fast immer den Griff © Mattew, stock.adobe.com
Praktische Werkzeuge zur Holzbearbeitung

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