Holz schnitzen

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Holz schnitzen – Grundlagen für Einsteiger

Aus Holz Gebrauchsgegenstände, Figuren und andere Dekorationsartikel zu schnitzen, ist eine Kunst, die viele Menschen begeistert. Möchten auch Sie sich diesem Kunsthandwerk widmen, finden Sie in unserem Ratgeber alle wichtigen Informationen, die Sie für den Einstieg benötigen.

Der Klassiker: handgeschnitzte Krippenfiguren © Fotostudio Gerth, stock.adobe.com
Der Klassiker: handgeschnitzte Krippenfiguren © Fotostudio Gerth, stock.adobe.com

Das Holz

Lindenholz lässt sich besonders gut schnitzen © heike114, stock.adobe.com
Lindenholz lässt sich besonders gut schnitzen © heike114, stock.adobe.com

Die meisten Holzarten eignen sich auch zum Schnitzen. Weichhölzer lassen sich allerdings leichter bearbeiten als Harthölzer. Für die ersten Versuche und für alle, die generell lieber mit wenig Kraftaufwand schnitzen, sind deshalb das Lindenholz und das Holz der Zirbelkiefer eine gute Wahl. Zu den Harthölzern, die Holzschnitzer ganz besonders schätzen, gehören Ahorn, Eiche, Erle, Esche und Olive. Gut geeignet sind außerdem Eibe, Kastanie, Lärche, Pappel und Ulme.

Für alle Holzarten gilt, dass die Holzrohlinge ausreichend trocken sein müssen. Enthält das Holz noch zu viel Feuchtigkeit, reißt es leicht oder franst aus. Darüber hinaus können beim späteren Trocknen Risse entstehen.

Mit einem elastischen Spachtel lässt sich der Holzkitt in die Ritzen drücken © M.Dörr & M.Frommherz, stock.adobe.com
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Die Schnitzmesser oder Schnitzeisen

Der Stich des Messers entscheidet über sein Einsatzgebiet © SBH, stock.adobe.com
Der Stich des Messers entscheidet über sein Einsatzgebiet © SBH, stock.adobe.com

Schnitzmesser unterscheiden sich durch die Form ihrer Schneiden, die im Fachjargon als Stich bezeichnet wird. Manche Messer besitzen flache, andere runde oder v-förmige Schneiden. Für die meisten Schnitzarbeiten benötigen Sie alle drei Varianten. Kaufen Sie deshalb auch als Anfänger einen Satz Messer und achten Sie auf eine gute Qualität. Minderwertige Werkzeuge werden schnell stumpf und verderben Ihnen dadurch den Spaß am Schnitzen.

Schnitzeisen
Schnitzeisen
  • Messer mit flachen Schneiden sind unter anderem die Balleisen. Sie werden für die Bearbeitung von geraden Flächen und zum Schnitzen von Rundungen benutzt. Ihre Schneiden können nur auf einer Seite oder auf beiden Seiten angeschliffen sein.
  • Das Flacheisen ist nicht vollkommen glatt, sondern besitzt eine leichte Höhlung. Es kommt bei denselben Arbeiten wie das Balleisen zum Einsatz.
  • Mit den Schnitzmessern, die eine runde oder u-förmige Schneide besitzen, lässt sich viel Material abtragen. Mit diesen Messern, zu denen beispielsweise das Hohleisen gehört, können Sie außerdem Furchen und andere starke Vertiefungen sowie Löcher in das Holz schnitzen.
  • Möchten Sie scharfe Kanten in das Holz schnitzen, eignet sich ein Messer mit einer v-förmigen Schneide am besten. Mit diesem Schnitzmesser, das auch als Geißfuß bezeichnet wird, lassen sich darüber hinaus kleine Details sehr gut ausarbeiten.
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Werkzeuge mit verschiedenen Schneidenbreiten ergänzen die Ausstattung © Alex Kor, stock.adobe.com
Werkzeuge mit verschiedenen Schneidenbreiten ergänzen die Ausstattung © Alex Kor, stock.adobe.com

Neben diesen Standardwerkzeugen gibt es einige Spezialmesser, die für passionierte Schnitzer hilfreich sein könnten. Darüber hinaus bekommen Sie die verschiedenen Schnitzmesser sowohl mit schmalen als auch mit breiten Schneiden. Welche Schnitzeisen Sie tatsächlich benötigen, wird sich mit der Zeit herausstellen.

Auch gute Schnitzmesser müssen regelmäßig nachgeschärft werden. Zusätzlich benötigen Sie daher eine Schleifmaschine, einen Wetzstein oder Schleifleder sowie Polierpaste.

Die wichtigsten Regeln beim Schnitzen

Wichtige Regeln beim Schnitzen von Holz
Wichtige Regeln beim Schnitzen von Holz
  1. Das Holz spannen Sie beim Schnitzen am besten in einen Schraubstock ein. So können Sie das Schnitzeisen mit einer Hand führen und mit der anderen Druck ausüben. Für das Schnitzen von Figuren bekommen Sie im Handel Figurenschrauben, die in den Standfuß eingedreht werden. Sie ermöglichen eine Bearbeitung von allen Seiten.
  2. Durch das Einspannen vermeiden Sie gleichzeitig eine Berührung des Holzes mit den Händen und damit Flecken durch das Fett in Ihrer Haut. Die beim Schnitzen entstehenden Späne lassen sich leicht wegpusten oder mit einem sauberen Pinsel vom Holz entfernen.
  3. Schnitzen Sie immer vom Körper weg, damit Sie sich nicht verletzen, wenn das Messer vom Holz abrutscht.
  4. Geschnitzt wird möglichst entlang der Fasern, also in Richtung der Holzmaserung. In dieser Richtung reißt und splittert das Holz weniger schnell als quer zur Faser. Entlang der Fasern lässt sich Holz außerdem leichter bearbeiten.
  5. Rückstände von Schleifpapier können die Werkzeuge vorzeitig stumpf werden lassen. Schleifen Sie Ihre Schnitzarbeit deshalb erst, wenn Sie mit dem Schnitzen fertig sind. Grundsätzlich wird das Holz aber auch mit scharfen Werkzeugen glatt. Viele passionierte Schnitzer verzichten deshalb auf das Schleifen.
  6. Geduld ist beim Schnitzen ganz besonders wichtig. Lassen Sie sich deshalb Zeit und zerstören Sie Ihre Schnitzarbeit nicht, indem Sie einen Schnitt nicht zu Ende führen und das Holz stattdessen herausbrechen. Mit der nötigen Muße ist das Schnitzen ein Hobby, bei dem Sie Ihren Alltag für eine Weile komplett vergessen können.
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Tipps für die ersten Schnitzarbeiten

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Einfache Gegenstände sind für den Anfang eine ausreichende Herausforderung © Milissenta, stock.adobe.com

Wenn Sie zum ersten Mal schnitzen, sollten Sie nicht zu ehrgeizig sein. Am besten probieren Sie die Messer zunächst aus, um die richtige Handhabung zu üben. Danach kann ein einfacher Gegenstand wie zum Beispiel ein Holzlöffel für die Küche oder eine Schale folgen.

Schnitzrohlinge für den Anfang
Schnitzrohlinge für den Anfang

Möchten Sie zu einem späteren Zeitpunkt Figuren schnitzen, sind die vorgefrästen Schnitzrohlinge ein guter Einstieg. Bei ihnen sind die Konturen vorgefräst, sodass Sie direkt mit der Feinarbeit beginnen. Damit die Figuren von allen Seiten gut aussehen, stellen einige Hersteller Schnitzvorlagen, also Abbildungen aus verschiedenen Blickwinkeln zur Verfügung.

Wollen Sie eine Schnitzarbeit nach der Fertigstellung mit einem Schutz versehen, können Sie das Holz mit einer Lasur streichen, wachsen oder ölen. Verwenden Sie für Gebrauchsgegenstände wie den Kochlöffel jedoch nur ein für die Gesundheit unbedenkliches Öl wie das Leinöl.

Eschenholz © Kenjo, stock.adobe.com
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