Die Frage, ob Sie lieber WPC oder Massivholz verwenden, stellt sich vor allem bei Vorhaben im Garten. Dort wird WPC häufig für den Fußboden einer Terrasse, als Einfassung für einen Swimmingpool und ähnliche Projekte sowie für den Bau von Sichtschutzzäunen genutzt. Es hat gegenüber Massivholz viele Vorteile, aber auch einige Nachteile.
WPC – ein Gemisch aus Holz und Kunststoff
WPC ist die Abkürzung für Wood Plastic Composites oder Wood Polymer Composites, auf Deutsch Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe beziehungsweise Holz-Polymer-Verbundwerkstoffe. Einfach ausgedrückt handelt es sich also um Holz-Kunststoff-Gemische. WPC besteht aus Holzmehl oder Holzfasern, die mit Kunststoff und weiteren Zusatzstoffen wie zum Beispiel Farbpigmenten und UV-Licht-Blockern zu Platten und langen Dielen gepresst werden. Der Holzanteil liegt meist bei 70 bis 75 Prozent.
Den Oberflächen von Produkten aus WPC lässt sich leicht eine Struktur verleihen. WPC-Dielen sind daher oft geriffelt, damit sie in feuchtem Zustand weniger rutschig sind.
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Weitere Vorteile von WPC
- Neben seiner hohen Rutschfestigkeit ist WPC splitterfrei. Wenn Sie auf einem Fußboden aus WPC barfuß gehen, müssen Sie sich daher keine Sorgen machen, dass Sie oder Ihre Kinder sich die Füße an Splittern verletzen. Diese Gefahr ist bei Massivholz sehr viel größer.
- WPC nimmt aufgrund des enthaltenen Kunststoffs kaum Feuchtigkeit auf. Es ist daher witterungsbeständiger als die meisten Holzarten. Allein Laubhölzer aus tropischen Regionen weisen zum Teil eine noch höhere Witterungsbeständigkeit auf.
- Ein Verziehen oder die Entstehung von Rissen, die bei Massivholz nicht ungewöhnlich sind, ist bei WPC aufgrund der Materialzusammensetzung nicht möglich. Selbst eine große Fläche bleibt daher dauerhaft eben. Sie ist außerdem für Holzschädlinge und Pilze aller Art vollkommen uninteressant.
- Platten und Dielen aus WPC benötigen nach dem Verlegen keinen Anstrich oder eine Behandlung mit einem Öl. Sie kann dem Material sogar schaden. Dementsprechend entfällt auch die regelmäßige Nachbehandlung mit einem Holzschutzmittel.
- Die Reinigung eines Fußbodens aus WPC ist schnell erledigt. Hierfür reichen Wasser, etwas Spülmittel oder ein Reiniger speziell für WPC und ein Schrubber. Nach dem Schrubben dürfen Sie ruhig mit reichlich klarem Wasser nachspülen, damit das Wasser mitsamt Schmutz von der Terrasse fließt. Ist der Fußboden nur staubig, reicht es jedoch, ihn abzufegen oder mit klarem Wasser abzuspülen.
- Platten und Dielen aus WPC bekommen Sie neben den typischen Holztönen auch in anderen Farben wie Rot oder Grün. WPC bietet Ihnen daher viel Spielraum bei der Gestaltung des Außenbereichs. Die Farbe bleibt bei Produkten in einer guten Qualität über einen langen Zeitraum erhalten. Dies gilt selbst für den Fall, dass sie ständig direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Eine gewisse Aufhellung in den ersten Wochen nach dem Verlegen ist jedoch nicht ungewöhnlich.
TIPP
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- WPC hat ein geringeres Gewicht als Massivholz. Der Transport und die Handhabung sind daher einfacher. Der Zuschnitt und andere Tätigkeiten wie zum Beispiel das Bohren kann mit den gleichen Werkzeugen und Maschinen wie bei der Bearbeitung von Massivholz erfolgen.
Wie Massivholzdielen verlegen Sie einen Fußbodenbelag aus WPC auf einer Unterkonstruktion. Sie schützt die Platten oder Dielen vor der Feuchtigkeit, die sich unterhalb des Fußbodens stauen könnte, und steigert dadurch die Haltbarkeit des Belags.
Diese Nachteile hat WPC gegenüber Massivholz
- Als nachteilig empfinden viele Menschen, dass WPC nicht die natürliche Ausstrahlung von Massivholz besitzt. Bei diesem Werkstoff ist deutlich erkennbar, dass er industriell hergestellt wird. Den Unterschied werden Sie außerdem spüren, wenn Sie mit der Hand über WPC streichen. Lieben Sie den Charme von Echtholz, entscheiden Sie sich daher besser für das Original.
- WPC heizt sich bei Sonneneinstrahlung sehr viel stärker auf als Massivholz. Das Barfußgehen kann auf einem Fußboden aus WPC in den Sommermonaten daher unangenehm sein. Massivholzdielen fühlen sich dagegen immer angenehm warm an.
- In einer guten Qualität ist WPC teurer als Massivholz. Auf den Kauf von Billigware sollten Sie aber dennoch verzichten, denn sie kann instabil sein oder schon bald ihr Aussehen verändern.
- Die Entsorgung von Resten und am Ende der Nutzungsdauer des gesamten Materials ist nicht so unproblematisch wie bei Massivholz. WPC lässt sich theoretisch zwar recyceln, wird letztendlich aber meist verbrannt. Im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit ist Massivholz daher die bessere Wahl.
Wie Sie beim Lesen sicherlich bereits festgestellt haben, hängt die Entscheidung zwischen WPC und Massivholz vor allem davon ab, welche Eigenschaften Ihnen wichtig sind. Beide Materialien haben in einer guten Qualität und fachgerecht verlegt im Außenbereich eine lange Lebensdauer.
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