Holzwürmer und andere Feinde

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Schädlinge im Holz sind eine Gefahr für jedes Fachwerkhaus

Holzschädlinge gehören zu den ärgsten Feinden eines jeden Besitzers eines Fachwerkhauses. Wenn sie lange genug ungestört ihr Unwesen treiben, können sie Schäden anrichten, die nur mit hohem Aufwand zu beseitigen sind. Es kommt also darauf an, sie frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

Auf eine ausführliche Beschreibung der körperlichen Merkmale der Insekten wird hier verzichtet. Erwähnt wird nur, was ohne größere Umstände hilft, die Tiere zu identifizieren. Erster Hinweis auf den Schädlingsbefall sind in der Regel die Ausfluglöcher. Der Begriff deutet aber nicht darauf hin, dass die Gefahr vorüber ist, weil die Käfer nicht mehr da sind. Sie tendieren vielmehr dazu, die gleichen Löcher wieder zur Eiablage zu benutzen.

Holzwurm © Mario Hagen, stock.adobe.com
Holzwürmer können alte Gebäude oder Möbel aus Holz stark beschädigen © Mario Hagen, stock.adobe.com

Welche tierischen Schädlinge gibt es?

Holzschädlinge im Überblick
Holzschädlinge im Überblick

Der Hausbock, auch Holzbock genannt, legt seine Eier in totem Nadelholz. Die Larven sind die für Nadelholz gefährlichsten Schädlinge überhaupt. Dabei kann es sein, dass sie sich viele Jahre in dem Holz aufhalten, denn die Larven entwickeln sich nur langsam. Sie erzeugen deutlich hörbare Geräusche, wenn sie sich fressend durch das Holz arbeiten, das ist ein sicheres Erkennungsmerkmal. Die Ausfluglöcher können bis zu 8 Millimeter im Durchmesser werden. Wenn Holzmehl aus den Löchern quillt, ist nicht der Hausbock unterwegs, denn der verstopft seine Gänge. Wegen der Gefährlichkeit gibt es einige Bundesländer, in denen man einen Befall durch den Hausbock den Behörden melden muss. Er kommt vor allem in Dachstühlen vor. Übrigens, Laubholz ist für den Hausbock giftig.

Umbau eines Holzdachboden ©  photo 5000, stock.adobe.com
Ein Dachstuhl aus Nadelholz ist ein Paradies für den Hausbock © photo 5000, stock.adobe.com

Der bunte oder gescheckte Nage- oder Pochkäfer befällt nur Holz, das bereits von Pilzen geschädigt ist. Das macht es natürlich nicht besser. Der Pilz und der Käfer sind zu bekämpfen, da der Käfer die durch den Pilz ausgelöste Zerstörung des Holzes ansonsten beschleunigt. Während der Paarungszeit schlägt das Männchen seinen Kopf hörbar auf Holz, um Weibchen anzulocken. Der Käfer wird auch Totenuhr genannt.

Der Trotzkopf ist ebenfalls ein sogenannter Sekundärschädling, greift also nur von Pilz befallenes Holz an. Er beschleunigt den Zerfall des Holzes aber erheblich. Dabei ist zumeist verbautes Nadelholz betroffen, nur in seltenen Fällen befällt er Laubholz.

Holzwurmbefall © Christine, stock.adobe.com
So sieht Holz aus, das vom Nagekäfer oder vom Holzwurm befallen ist © Christine, stock.adobe.com

Der gemeine oder auch gewöhnliche Nagekäfer wird allgemein auch gerne Holzwurm genannt. Seine Larven fressen sich durch abgelagertes, also nicht durch frisches Holz. Dabei bevorzugen sie das Frühholz und lassen das Spätholz stehen – letzteres bleibt lamellenartig stehen und ist ein recht zuverlässiger Hinweis auf den Nagekäfer. Allerdings wird vor allem das Splintholz befallen, Kernholz dagegen kaum. Die Ausflugslöcher sind nicht größer als zwei Millimeter. Wenn aus diesen Löchern Holzmehl quillt, deutet dies auf den Nagekäfer hin. Auch beim Nagekäfer kann die Entwicklungszeit der Larve recht lang sein, bis zu acht Jahre nämlich. Der Nagekäfer kann auch sehr altes Holz befallen.

Holzwurm-Erkennungsmethoden
Holzwurm-Erkennungsmethoden

Es gibt eine einfache Methode zu erkennen, ob ein Befall mit aktiven Holzwürmern vorliegt. Man klebt einfach mit Tapetenkleister ein wenig Zeitungspapier auf die Löcher. Ist der Holzwurm noch da, wird er sich nach wenigen Tagen durch das Papier ins Freie nagen. Bleibt das Papier intakt, ist kein Nagekäfer mehr aktiv.

Dachbalken zerstört durch Holzwürmer © dietwalther, stock.adobe.com
Wenn der Balken so aussieht, braucht man keine großen Untersuchungen mehr zu machen, ob da ein Holzwurm sein Unwesen getrieben hat © dietwalther, stock.adobe.com

Der Splintholzkäfer wurde in den 1950er Jahren nach Europa eingeschleppt und ist der schädlichste Zerstörer von trockenem Holz überhaupt. Er konzentriert sich auf Laubholz und lässt Nadelhölzer in Ruhe.

Die Holzwespe ist eigentlich eher ein Problem für Obstbauern und Förster, sie gehen meistens nur in lebendiges Holz. Allerdings dauert es lange, bis die Larven sich entwickelt haben und in den frisch verbautem Holz Probleme machen. Allerdings sollen im Fachwerkhaus ohnehin nur gut abgelagerte Hölzer verbaut werden.

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Was tun gegen die Holzschädlinge?

Bekämpfen kann man Holzschädlinge durch chemische Mittel. Fachleute entscheiden, wenn sie die Käfer identifiziert haben, ob die Behandlung der Oberfläche reicht oder ob ein bestimmtes Mittel in die Bohrlöcher injiziert werden muss. Natürlich sind im Baumarkt auch chemische Mittel erhältlich, die gegen praktisch alle Arten wirken. Zum Teil gibt es sie auch als Sprays. In jedem Fall sollte man nur mit Schutzbrille und Handschuhen hantieren, denn die Gifte können auch für den Menschen gefährlich und ungesund sein.

Das Heißluft-Verfahren hat den Vorteil, dass es ohne chemische Mittel auskommt. Vielmehr wird die Luft in dem befallenen Raum auf mindestens 55 Grad erhitzt – dabei sterben alle Schädlinge ab. Ein Vorteil ist, dass die Räume dann schnell wieder genutzt werden können. Andererseits können die Schädlinge das Holz schnell wieder befallen. Natürlich ist dies ein Verfahren für den Experten – nur der kann beurteilen, ob die Heißluft Schäden anrichten kann, entweder an Farben oder Lacken.

Ein drittes mögliches Verfahren ist Begasung, etwa mit Sulfuryldifluorid, Stickstoff oder Kohlendioxid. Allerdings sollte man dies unbedingt dem Fachmann überlassen – der Umgang mit den für Mensch und Umwelt gefährlichen Gasen ist für Mensch und Natur gleichermaßen gefährlich.

In bestimmten Fällen bedeutet die Bekämpfung des Schädlings zwingend den vollständigen oder teilweisen Austausch des Holzes. Das ist der Fall bei den Sekundärschädlingen, also bei den Insekten, die erst zuschlagen, wenn ein Pilz das Holz befallen hat. Dann muss das Holz mit den einschlägigen Methoden behandelt oder saniert werden – und die tierischen Schädlinge verschwinden bei der Gelegenheit gleich mit.

Straßenschild © Thomas Reimer, stock.adobe.com
In vielen Fällen führt bei Schädlingsbefall im Holz am Kammerjäger kein Weg vorbei © Thomas Reimer, stock.adobe.com

Welche Hausmittel gibt es?

Für die meisten dieser Verfahren muss man einen Experten heranziehen – wer kann schon einen Raum auf 55 Grad erhitzen, oder gar einen ganzen Dachstuhl? Es gibt aber eine Reihe von Hausmitteln, die wirksam sein können, aber keine zuverlässige Garantie sind. Man kann sie ausprobieren, muss aber dann die befallenen Teile genau im Auge behalten, um herauszufinden, ob die Aktion erfolgreich war.

Empfohlen wird beispielsweise, zunächst mit einem Staubsauger die Fraßgänge leer zu saugen. Dann wird mit einer Spritze Essigessenz, Spiritus oder Petroleum eingefüllt. Man kann die Löcher mit Holzkitt verschließen, in der Regel stören die kleinen Löcher im Fachwerkhaus aber nicht.

Eichelmethode - Hausmittel gegen Nagekäfer
Eichelmethode – Hausmittel gegen Nagekäfer

Hausmittel Nummer zwei ist das Auslegen frischer Eicheln. Deren Duft lockt die Nagekäfer an, die sich in die Eicheln bohren. Diese müssen solange ausgetauscht werden, bis keine neuen Löcher mehr entstehen. Unbedingt notwendig ist es natürlich, die befallenen Eicheln danach zu entsorgen.

Nach der Beseitigung der Schädlinge steht noch die Frage an, welche der befallenen Hölzer entweder repariert oder sogar komplett ausgetauscht werden müssen. Maßgeblich ist natürlich das Ausmaß des Schadens, aber auch die Bedeutung des Bauteils für die Gesamtkonstruktion. Wer ein sicheres Urteil möchte, schaltet einen Zimmermann ein, der ja ohnehin gebraucht wird, wenn Holzteile erneuert werden müssen.

Holzwurm © Mario Hagen, stock.adobe.com
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