Holzwürmer – so wird man sie los

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Holzwürmer – so wird man sie los

Früher sahen manche Menschen das Klopfen des Holzwurms als Zeichen eines nahen Todesfalls – das ist natürlich Aberglaube und blanker Unfug. Aber der Schaden, den der Gemeine oder Gewöhnliche Nagekäfer anrichtet, kann beträchtlich sein – auf die leichte Schulter nehmen darf man ihn nicht. Hier erfahren Sie, wie Sie den Käfer – genau genommen sind es die Larven, die sich durch das Holz fressen – loswerden. Und Sie erfahren, welche Methoden nicht so gut geeignet sind.

Wie erkenne ich den Holzwurm?

Holzwurm-Erkennungsmethoden
Holzwurm-Erkennungsmethoden

Vorweg aber: Löcher im Holz bedeuten nicht, dass der Holzwurm sein Werk getan hat, und erst recht nicht, dass er es noch tut. Es gibt einen einfachen Trick, um festzustellen, ob man es mit dem Tierchen zu tun hat: Man überklebt die löchrigen Stellen mithilfe von Tapetenkleister – man braucht nur wenig davon, dann bekommt man ihn auch leicht wieder weg – mit Zeitungspapier. Ist noch ein aktiver Holzwurm da, wird er nach wenigen Tagen Löcher nach außen durch das Papier gefressen haben – dann besteht Handlungsbedarf. Findet man solche Löcher nicht, hat sich die Sache erledigt.

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Holzwurm © Mario Hagen, stock.adobe.com
Der Holzwum ist ein ungebetener Gast. Es gibt mehrere Möglichkeiten, ihn vor die Tür zu setzen © Mario Hagen, stock.adobe.com

Ein Zeichen auf die Aktivitäten des Holzwurmes sind auch kleine Haufen von Holzmehl unter den Löchern. Entdeckt man solche Löcher, legt man ein dunkles Papier oder ähnliches darunter, um zu erkennen, ob sich Holzmehl ansammelt. Man sollte aber durchaus eine Woche abwarten – es kommt vor, dass die Insekten ein paar Tage Pause machen.

Von selbst verschwinden die Holzwürmer übrigens nicht. Zwar fressen sich die Larven von innen nach außen durch. Aber die Weibchen legen neue Eier ab, bevor sie das Holz verlassen. Es kann dann lange dauern, womöglich Jahre, bis neue Larven, ihr zerstörerisches Werk beginnen. Aber irgendwann legen sie wieder los.

Holzschädlinge im Überblick
Holzschädlinge im Überblick

Methode eins: Hitze

Eine sichere Methode, Holzwürmer los zu werden, ist die Erwärmung des Holzes auf etwa 60 Grad. Denn ab 55 Grad Celsius gerinnt das Eiweiß, die Tiere sterben ab. Auch die abgelegten Eier werden auf diese Weise vernichtet. Allerdings muss das Holz durch und durch auf diese Temperaturen gebracht werden, weshalb es schon mindestens eine Stunde der Hitze ausgesetzt werden sollte. Farben und Lacke nehmen bei diesen Temperaturen keinen Schaden.

Aber wie macht man das konkret: Kleinere Holzstücke kann man in den Backofen geben, für größere Möbelstücke eignet sich auch eine Sauna. Zu nutzen kann man sich auch den Effekt, dass es im Sommer in Autos sehr warm werden kann – einfach das Fahrzeug mit dem Möbelstück darin für ein paar Stunden in die Sonne stellen. Versuchen kann man auch, Möbel unter einer schwarzen Plane im Sommer in die Sonne zu stellen – sicherheitshalber sollte man mit dem Thermometer aber schauen, ob es warm genug wird. Auf jeden Fall ist die Vernichtung der Holzwürmer durch Hitze eine Methode, die sowohl das Holz als auch die Umwelt schont – da keine Chemie eingesetzt wird.

Das funktioniert sogar für ganze Dachstühle. Man muss natürlich wissen, wie man einen solchen richtig verschließt und erwärmt. Das ist eher eine Sache für den Fachmann, schon weil nur der die notwendigen starken Heißluftgebläse hat. Immerhin muss so ein Dachstuhl 8 bis 14 Stunden erhitzt werden.

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Methode zwei: Gift

Im Baumarkt und im Fachhandel werden allerlei Mittel verkauft, die auch durchaus wirksam sind. Da gibt es schnell wirkende Nerven- und langsam wirkende Hormongift. Sie müssen mit einer Spritze in jedes Bohrloch einzeln gespritzt werden. Angeboten werden auch Sprays. Andere Mittel werden außen auf die betroffenen Holzteile aufgetragen und ziehen dann ein. Handschuhe und Schutzbrille sind absolute Pflicht. Die Gifte können auch für Menschen gefährlich werden – und sollten daher nur benutzt werden, wenn es keine andere Problemlösung gibt.

Holz mit Löcher durch Holzwürmer © Pb, stock.adobe.com
Holz mit Löcher durch Holzwürmer: Man sieht es an diesem Stück: Gift mit der Spritze in das Holz – das ist eine aufwändige Methode. © Pb, stock.adobe.com

An dieser Stelle verlassen wir den Bereich des Selbermachers endgültig. Man fragt Schreiner, Restaurator oder Schädlingsbekämpfer – die wissen, wer es kompetent machen kann. Eine Begasung sollte unbedingt vom Fachmann durchgeführt werden, denn die eingesetzten Stoffe sind für Mensch und Umwelt gleichermaßen gefährlich. Und natürlich viel weniger unter Kontrolle zu halten wie ein flüssiges Mittel. Oft wird Sulfurylfluorid, Stickstoff oder Kohlendioxid eingesetzt.

Holzwurmbekämpfung mit Gift
Holzwurmbekämpfung mit Gift

Methode drei: Kälte

Geraten wird gelegentlich auch, mit Kälte statt mit Hitze zu operieren. Das erste Problem ist dabei aber, dass man die meisten Möbelstücke nicht in eine Gefriertruhe bekommt. Zweitens aber können sich die Larven auf heftige Minusgrade durchaus einstellen. Drittens ist Holz ein Stoff, der gute Isoliereigenschaften hat, es müsste also über viele Stunden sehr stark heruntergekühlt werden. Man sieht: Kälte ist nicht das Mittel der Wahl. Manche empfehlen es – ausprobieren kann man es, sollte sich aber des Risikos bewusst sein, dass es fehlschlagen kann. Wenn man es mit kleineren Teilen versucht, sollte die Kühltruhe mindestens auf 22 Grad minus heruntergekühlt werden.

Holzwurmbekämpfung mit Kälte
Holzwurmbekämpfung mit Kälte

Methode vier: Trockene Luft

Tatsächlich, Holz mit einer Feuchtigkeit von weniger als zehn Prozent mögen die Larven nicht. Ein befallenes Möbelstück in einen beheizten Raum zu stellen und die Luftfeuchtigkeit niedrig zu halten, das kann durchaus ein Weg sein. Wie zuverlässig das Verfahren ist, dazu gibt es keine definitiven Angaben.

Methode fünf: Eicheln

Eichelmethode - Hausmittel gegen Nagekäfer
Eichelmethode – Hausmittel gegen Nagekäfer

Früher haben manche aus getrockneten Eicheln eine Art Kaffeeersatz hergestellt – das ist aus der Mode gekommen, seit sich eigentlich jeder Kaffee leisten kann. Aber mit bei befallenen Holzstücken ausgelegten Eicheln kann man Holzwürmer loswerden. Sie werden vom Duft der Eicheln angelockt, kommen aus dem Holz und bohren die Eicheln an. Diese müssen ausgewechselt werden, sobald man ein Loch sieht. Man legt so lange neue Eicheln aus, bis man keine neuen Löcher mehr findet. Nach mehreren Wochen sind Holzwürmer zumeist verschwunden.

Fachwerkhaus © SiRo, stock.adobe.com
Auch Fachwerk wird vom Holzwurm befallen. Wenn es schlecht läuft, müssen ganze Balken ausgetauscht werden © SiRo, stock.adobe.com

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Methode sechs: Diverse Hausmittel

Terpentin, Ethanol, Zwiebeln, Zedernöl, Essig, Petroleum, Borsalz, Zitrone, Salmiak – man findet noch allerlei Hausmittel, die gegen den Holzwurm angewendet werden. Manche empfehlen diese Mittel, andere raten ab. Die Wirksamkeit all dieser Mittel ist umstritten: Sie können wirken, müssen es aber nicht – wer den Holzwurm zuverlässig loswerden möchte, kann sich auf diese Dinge nicht verlassen. Natürlich kann man sie ausprobieren, wenn es nicht so wichtig ist, dass es tatsächlich gelingt. Aufpassen muss man aber, weil das eine oder andere Mittel die Holzoberflächen angreifen kann – es kommt also auch darauf an, wo die Mittel zum Einsatz kommen sollen.

Hausmittel und Austausch
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Methode sieben: Holz austauschen

Das ist natürlich die Methode, aufwändig und teuer klingt. Aber der Holzwurm kann auch Fachwerkkonstruktionen und andere tragende Holzteile befallen, und dann ist irgendwann die Statik und Stabilität gefährdet. Und dann kann der Austausch befallener Teile günstiger sein. Ist zum Beispiel ein Dachstuhl großflächig befallen und sind viele der Dachsparren morsch, ist schon die Frage, ob sich eine Begasung oder der Einsatz chemischer Mittel überhaupt noch lohnt.

Methoden gegen Holzschädlinge
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