Der Teufel steckt oft im Detail. Dies gilt insbesondere bei der Küchenplanung. Viele denken dabei an moderne Elektrogeräte, schicke Fronten und Schränke mit reichlich Stauraum. Leider wird ein wichtiger Aspekt nicht selten vernachlässigt: die Anschlüsse für Strom, Wasser, Abwasser und eventuell Gas. Dabei beginnt die Planung einer neuen Küche mit der Anschlussplanung. Denn die Ergonomie einer guten Küche ist abhängig davon, wo sich Anschlüsse für Wasser, Abwasser, Strom oder Gas befinden.
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Wer seine Küche für einen Neubau plant, hat bei den Küchenanschlüssen weitestgehend freie Hand, wo der jeweilige Anschluss letztendlich hinsoll. Doch aufgepasst: Auch hier gelten Normen! Wer eine alte Küche austauscht oder renoviert, muss sich entweder mit den gegebenen Anschlüssen abfinden oder neue Anschlüsse verlegen. Gerade Änderungen an den Gas-, Wasser- und Abwasseranschlüssen sind dabei oft mit größerem Aufwand verbunden.
Ein erfahrenes Küchenstudio kann dabei helfen. Die benötigten Anschlüsse werden in eine Planungsskizze eingezeichnet, wobei die notwendigen Höhen und Abstände berücksichtigt werden. Dementsprechend können die Leitungen verlegt werden.
Wasser- und Abwasseranschluss
Es werden zwei Anschlüsse benötigt: einer für Frisch- und einer für Abwasser. Da warmes und kaltes Wasser benötigt wird, sind entweder zwei Wasseranschlüsse vorzusehen, mindestens aber ein Kaltwasseranschluss für den Anschluss an ein Untertischgerät oder einen Durchlauferhitzer. Da das Wasser auch irgendwohin abfließen muss, wird ein Abflussrohr benötigt. Idealerweise findet sich sowohl die Zu- als auch Abwasserleitung direkt unter der Spüle und neben dem Geschirrspüler. Ist dies nicht der Fall, müssen die Leitungen vom Wasseranschluss – beispielsweise mit flexiblen Kunststoffschläuchen – verlängert werden. Bei der Verlängerung der Abwasserleitung muss unbedingt ein Gefälle von der Spüle bis zum Anschluss eingehalten werden. Sonst fließt kein Abwasser ab.
Der Anschluss der Küchenspüle ist in der Norm DIN EN 695 geregelt. Damit ein normgerechter Anschluss erfolgen kann, sollten die Wasseranschlüsse 50 cm über dem Boden, die darauf sitzenden Eckventile dürfen allerdings nicht über 60 cm sein. Hier sollte auch der Geschirrspüler mit einem Kombiventil an den Kaltwasseranschluss angeschlossen werden. Für das Frischwasser gilt: Warmwasser wird links und Kaltwasser rechts angeschlossen. Etwa 10 cm unter dem Wasseranschluss, jedoch nicht höher als 45 cm über dem Boden, sollte sich der Abwasseranschluss befinden. Idealerweise zwischen der Warm- und Kaltwasserleitung. In der Regel befinden sich die Wasser- und Abwasseranschlüsse im Spülenunterschrank.
Stromanschluss
Um eine passende Elektroinstallation in der Küche vorzunehmen, sollte man sich unbedingt Gedanken über die Anzahl der vorhandenen Elektrokleingeräte machen. Bei Wohnküchen sind weitere Steckdosen einzuplanen. Wichtig: separate Anschlüsse für Elektroherd, Geschirrspüler, Mikrowelle und Kühlschrank sind vorsehen. Hier handelt es sich um Elektrogroßgeräte, die eigene Stromkreise benötigen.
Wer bei der Planung unsicher ist, kann sich an den Empfehlungen „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“ der Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung HEA und der RAL-RG 678 orientieren. Während die DIN 18015 Teil 2 und Teil 4 die Mindestausstattung beschreiben, enthält RAL-RG 678 darüber hinausgehende Festlegungen für die Standard- und Komfortausstattung.
Gemäß der RAL-RG 678 Ausstattung sollten sich folgende Anschlüsse in einer Standard-Küche befinden:
- 10 Steckdosen
- 3 Beleuchtungsanschlüsse
- 1 Telefon-/Datenanschluss
- 1 Radio-/TV-/Datenanschluss
- 2 Anschlüsse für Kühlgeräte (Kühlschrank und Eisschrank)
- 1 Dunstabzug
- 5 Steckdosen für Radio-/TV-/Datenanschluss
- 4 Steckdosen für Herd/Geschirrspüler/Mikrowelle/Backofen
Bei einer Sanierung wird man bereits Stromanschlüsse vorfinden. Im Neubau kann man sie so planen, wie sie später gebraucht werden. Zu klären ist, ob 3-phasiger Drehstrom gebraucht wird, etwa für den Backofen, oder ob dieser auch mit dem normalen 1-phasigen Haushaltsstrom zu betreiben ist. Solche Varianten werden von immer mehr Herstellern angeboten. Generell gilt: Was mehr als 2000 Watt braucht, bekommt einen eigenen Stromkreis, selbst wenn das Gerät nur an eine Steckdose mit Haushaltstrom angeschlossen wird. Geregelt ist dies in der Norm DIN 18015, Teil 1.
Feste Anschlüsse sollten für die Geräte mit hohem Leistungsbezug vorgesehen sein. Neben dem Backofen sind das der Herd oder ein Dampfgarer. Alle anderen Geräte können mit 16 Ampere abgesicherten Leitungen betrieben werden. Zudem müssen die Steckdosen mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung für einen Auslösestrom von 30 Milliampere geschützt werden.
Andere feste Anschlüsse brauchen Küchenschrank, Dunsthaube, Mikrowelle, Arbeitsplatten-Beleuchtung und die schon erwähnten Großverbraucher. Zu denen könnte übrigens auch ein Boiler zählen, der das Warmwasser direkt in der Küche erwärmt. Die Höhe der Anschlüsse ist dabei in der DIN 18015 genormt. Hier gelten immer 15 bis 45 cm ab Oberkante Fertigfußboden (OKFF). Das Vorzugsmaß für die untere Zone ist 30 cm ab OKFF. Bei Geschirrspülern sind die Anschlüsse unmittelbar am Gerät anzuordnen. Die mittlere Installationszone liegt bei 100 bis 130 cm OKFF und betrifft Steckdosen über Arbeitsflächen, die auf 115 cm OKFF angebracht werden sollten. Die obere Installationszone liegt 15 bis 45 cm unter der Deckenfläche. Die Vorzugshöhe liegt hier bei 30 cm. Diese Ebene ist nötig für Arbeitsplatzbeleuchtungen und Dunstabzugshauben, aber auch Kühlschränke.
TIPP
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Gasanschluss
Wesentliche Grundlage für einen Gasanschluss in der Küche ist das DVGW-Arbeitsblatt G 600 – TRGI. Die Technische Regel für Gasinstallationen (TRGI) ist die wichtigste Vorschrift für alle Arbeiten mit Gas.
Küchengeräte mit Gasanschluss sind in der Regel Herd und Backofen. Sie werden dabei mittels eines flexiblen Schlauches angeschlossen. Die Regeln besagen, dass sich in der Nähe des Gasgerätes ein Absperrhahn befinden muss, der sehr gut zugänglich ist. Zu diesem Zweck findet eine Sicherheits-Gassteckdose Verwendung. Diese wird mit einem Metallschlauch verbunden, der flexibel ist und eine Länge von bis zu 1,5 m haben kann. Am anderen Ende erfolgt der Anschluss des Gasgerätes.
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