Die Küchenarbeitsplatte zuschneiden und mit Ausschnitten versehen – eine Anleitung mit Tipps
Eine neue Küchenarbeitsplatte ist meist vonnöten, wenn Sie umziehen, denn nur selten haben Sie das Glück, dass die alte Arbeitsplatte in die neue Küche passt. Abdeckplatten von Einbauküchen werden außerdem getauscht, wenn sie viele Gebrauchsspuren aufweisen oder schlichtweg nicht mehr gefallen. Eine andere Farbe oder ein schöneres Dekor lässt selbst eine schon etwas ältere Einbauküche wieder schick aussehen.
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Der Zuschnitt einer Küchenarbeitsplatte ist nicht sonderlich schwer, erfordert durch die Ausschnitte für die Spüle und das Kochfeld jedoch ein wenig Zeit. Darüber hinaus sollten Sie für eine gute Abdichtung sorgen, denn eindringendes Wasser lässt die Platte aufquellen.
- Schritt 1: Ausmessen
- Schritt 2: Auf Länge schneiden
- Schritt 3: Die Längskanten mit Umleimern versehen
- Schritt 4: Ausschnitte für Spüle und Kochfeld aussägen
- Schritt 5: Die Schnittkanten versiegeln
Viele Küchenzeilen beginnen an einer Wand und enden an der gegenüberliegenden. In diesem Fall brauchen Sie nur den Abstand zwischen den beiden Wänden zu messen, um die nötige Länge der Platte zu ermitteln. Von diesem Wert ziehen Sie, abhängig davon wie gerade die Wände verlaufen, einige Millimeter bis einen Zentimeter ab. So bleibt etwas Luft an den Seiten und Sie können die Platte ohne Kraftaufwand in die Nische schieben. Der kleine Abstand zur Wand ist nach der Montage der Abdeckleisten nicht mehr sichtbar.
Endet Ihre Küchenzeile mitten im Raum, sollte die Abdeckplatte mindestens zwei Zentimeter über den letzten Unterschrank ragen. Dieser Überstand verhindert, dass Wasser und andere Flüssigkeiten auf die Seite des Unterschranks tropfen. Auch ein größerer Überstand ist möglich. So entsteht zum Beispiel mit ausziehbaren Stangen, die Sie an der Unterseite der Platte montieren, eine Aufhängemöglichkeit für die Geschirrtücher.
Auf Breite müssen Sie eine Küchenarbeitsplatte für gewöhnlich nicht schneiden, denn sie passt auf die gängigen Küchenunterschränke und ragt nach der Montage ein Stück über die Fronten. Dadurch ist auch an der Vorderseite der Küchenzeile der nötige Schutz gewährleistet.
Das Ablängen der Platte kann an einer Tischkreissäge oder von Hand mit einer Handkreissäge oder Stichsäge erfolgen. Verwenden Sie bei der Arbeit mit der Handkreissäge beziehungsweise Stichsäge eine Führungsschiene, damit der Schnitt absolut gerade wird. Eine Metallschiene oder eine stabile und gerade Holzlatte, die Sie mit zwei Schraubzwingen auf der Platte fixieren, kann dem Sägeschuh als Führung dienen. Als Unterlage eignen sich Holz- oder Metallböcke am besten, denn auf diesen Böcken können Sie die Arbeitsplatte später auch mit den nötigen Ausschnitten für Spüle und Kochfeld versehen. Wenn Sie diese direkt vor die bereits aufgebaute Küchenzeile stellen, lässt sich die Platte von den Schränken auf die Böcke und in umgekehrter Richtung schieben beziehungsweise ziehen. Auch Fehler lassen sich vermeiden, wenn Sie die Küchenzeile immer im Blick haben.
Benutzen Sie eine Stichsäge oder eine Handkreissäge, drehen Sie die Platte vor dem Zuschnitt um, sodass die Unterseite oben liegt. Bei diesen Sägen wird die Schnittkante unten stets sauberer als oben. Beim Zuschnitt an einer Tischkreissäge sollte dagegen die gute Seite oben liegen.
Für die sichtbaren Kanten an den Längsseiten bekommen Sie zu fast jeder Küchenarbeitsplatte passende Umleimer. Diese können Sie zum Schutz vor Feuchtigkeit auch an den nicht sichtbaren Kanten anbringen. Überprüfen Sie jedoch vorher, ob Ihre Arbeitsplatte die richtige Länge hat und gegebenenfalls zwischen die beiden Wände passt. Zimmerecken sind nicht immer rechtwinklig und Wände oft nicht ganz gerade.
Zum Fixieren der Umleimer benötigen Sie ein Bügeleisen, das Sie auf eine mittlere Temperatur einstellen. Danach halten Sie den Umleimer an die Schnittkante und fahren mit dem Bügeleisen über ihn. Durch die Hitze verflüssigt sich der Klebstoff auf seiner Rückseite und verbindet den Umleimer mit der Platte. Hat er den nötigen Halt gefunden, legen Sie das Bügeleisen beiseite und drücken ihn mit einem Schleifklotz oder einem anderen nicht kratzenden Gegenstand fest auf die Kante.
Die Überstände der Umleimer entfernen Sie vorsichtig mit einem Stecheisen oder einem Hobeleisen. Zum Schluss glätten Sie die Ecken mit Schleifpapier.
Die Ausschnitte für die Spüle und das Kochfeld müssen in ihrer Breite und Tiefe etwa zwei Zentimeter kleiner als die Spüle beziehungsweise das Kochfeld sein. Dadurch ist gewährleistet, dass deren Rahmen später auf der Platte aufliegen. Berücksichtigen Sie hierbei jedoch die Breite der Rahmen.
Die Ausschnitte für Spüle und Kochfeld zeichnen Sie auf der Unterseite der Platte an, denn diese schneiden Sie mit der Stichsäge in die Platte. Das Umdrehen sorgt daher wiederum für saubere Kanten auf der Oberseite. Besitzen Sie keine Schablonen, können Sie Spülbecken und Kochfeld auf die Platte legen und ihre Umrisse mit einem Bleistift anzeichnen. Achten Sie hierbei auf rechte Winkel. Besitzen Sie keinen Winkel, mit dem Sie die Position der Spüle und des Kochfelds überprüfen können, messen Sie mit einem Zollstock an den linken und rechten Seiten die Abstände zur Kante der Arbeitsplatte. Danach entfernen Sie Spüle und Kochfeld und ziehen weitere Linien, ca. zwei Zentimeter nach innen versetzt.
Um die Stichsäge ansetzen zu können, bohren Sie mit einem dicken Holzbohrer innerhalb des angezeichneten Ausschnitts in allen vier Ecken Löcher in die Platte. Danach stecken Sie das Sägeblatt der Stichsäge, die zu diesem Zeitpunkt noch ausgeschaltet ist, durch ein Bohrloch. Das Bohrloch und dementsprechend der Bohrer müssen also einen größeren Durchmesser als das Sägeblatt der Stichsäge haben. Nach dem Einschalten fahren Sie mit der Säge die zuvor angezeichneten Linien entlang. Denken Sie hierbei daran, dass der herausgesägte Teil ab einem gewissen Punkt aus der Platte brechen wird. Eine zweite Person, die den Ausschnitt von unten hält, ist daher hilfreich. Die Ecken müssen Sie zum Schluss wahrscheinlich etwas nacharbeiten, denn eine Drehung um 90° ist beim Sägen nicht möglich. Oft spielt es jedoch keine Rolle, ob die Ecken rechtwinklig sind.
TIPP
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Durch die Schnittkanten dringt leicht Wasser in die Arbeitsplatte. Schleifen Sie alle ungeschützten Kanten deshalb glatt und bestreichen Sie diese mit Silikon. Es sollte beim Gebrauch in der Nähe des Kochfelds hitzebeständig sein. Alternativ bekleben Sie die Kanten mit einem Dichtband. Das Abdichten mit Silikon ist jedoch einfacher, denn die Masse lässt sich mit einem Spachtel oder einem anderen Werkzeug in jede Ecke und Ritze drücken. Das Silikon braucht ein wenig Zeit, um zu trocknen. Danach können Sie Spüle und Kochfeld in die Arbeitsplatte einsetzen und Ihre neue Küchenarbeitsplatte auf die Unterschränke montieren.
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