Küchenarmaturen: Arten, Kosten und die Qualität der einzelnen Materialien
Den Wasserhahn an Ihrer Küchenspüle drehen Sie vermutlich im Laufe des Tages unzählige Male auf und wieder zu. Er sollte daher von guter Qualität sein, damit er nicht schon nach kurzer Zeit ausgetauscht werden muss. Ebenso wichtig sind jedoch seine Optik und Funktionalität. Im Folgenden deshalb ein kleiner Überblick über die verschiedenen Materialien und Ausführungen. Bevor Sie sich auf die Suche nach der richtigen Küchenarmatur machen, sollten Sie jedoch klären, ob Sie eine Hochdruck- oder eine Niederdruckarmatur benötigen.
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Diese Frage kann Ihnen ein Installateur beantworten oder Sie werfen selbst einen Blick auf die Wasseranschlüsse in Ihrer Küche. Befindet sich dort ein Zulauf für kaltes Wasser und einer für warmes Wasser, brauchen Sie eine Hochdruckarmatur. Dies ist bei einer zentralen Wasserversorgung und bei einem Durchlauferhitzer der Fall.
In den meisten Gebäuden kommen deshalb Hochdruckarmaturen zum Einsatz. Wenn die Wasserversorgung jedoch über einen Boiler oder Warmwasserspeicher erfolgt, benötigen Sie eine Niederdruckarmatur. Sie ist mit drei Anschlüssen versehen, von denen einer am Kaltwasseranschluss und zwei am Boiler montiert werden.
Die Materialien – von Edelstahl bis hin zu farbigen Mineralwerkstoffen
Nachdem Sie den technischen Aspekt geklärt haben, ist es sinnvoll, im folgenden Schritt einen Blick auf die Materialien zu werfen. Sie haben die Wahl zwischen
- Edelstahl
- Chrom
- Messing
- Kupfer
- Bronze und
- Mineralwerkstoffen.
Edelstahl
Viele Küchenarmaturen bestehen aus rostfreiem Edelstahl. Dieses Material ist wegen seiner harten und äußerst glatten Oberfläche hygienisch und damit für den direkten Kontakt mit Trinkwasser bestens geeignet. Edelstahl zeichnet sich darüber hinaus durch seine Pflegeleichtigkeit, seine Robustheit und die lange Lebensdauer aus. Es harmoniert außerdem sehr gut mit anderen Küchenelementen, denn auch Spülen, die Rahmen von Kochfeldern, Griffe für die Schränke und viele weitere Bestandteile von Einbauküchen werden aus Edelstahl hergestellt.
Edelstahlarmaturen können eine glänzende oder matte Oberfläche haben oder gebürstet sein. Achten Sie beim Kauf außerdem auf eine gute Qualität. Günstige Modelle mit einem Edelstahl-Finish oder im Edelstahl-Look bestehen nicht oder nur zum Teil aus Edelstahl und können durchaus einen negativen Effekt auf Ihr Trinkwasser haben. Eine Armatur mit Edelstahl-Finish muss jedoch nicht zwangsläufig minderwertig sein, denn ihr Innenleben kann zum Beispiel aus Messing bestehen. Das Wort Look (engl. für Aussehen) macht dagegen klar, dass es sich um ein Imitat handelt.
Chrom
Den Edelstahlarmaturen recht ähnlich sind verchromte Wasserhähne. Sie werden meist aus Messing, aber auch aus Edelstahl oder Aluminium gefertigt und im Anschluss verchromt. Diese Armaturen sind ebenfalls hygienisch, pflegeleicht und langlebig, reagieren allerdings empfindlich auf Säuren. Für die Reinigung sollten Sie deshalb nur Mittel verwenden, die keine Säuren enthalten. Auf Chrom sind außerdem Wasserflecken und Fingerabdrücke schneller sichtbar als auf Edelstahl.
Auch verchromte Küchenarmaturen sind in matten und glänzenden Ausführungen verfügbar. Sie sind in der Regel etwas günstiger als die Wasserhähne aus Edelstahl und daher eine gute Alternative, wenn Sie Ihr Budget im Auge behalten müssen.
Messing, Kupfer und Bronze
Eine Armatur aus Messing passt wegen ihrer goldfarbenen Oberfläche besonders gut in eine elegant eingerichtete Küche. Ebenso schön und oft ein wenig nostalgisch wirken viele Armaturen aus Bronze oder Kupfer. Wasserhähne aus diesen drei Metallen sind außerdem eine gute Möglichkeit, der Küche eine sehr individuelle Note zu verleihen, denn sie finden sich in den wenigsten Haushalten. Auch bei diesen drei Varianten besteht wie bei den verchromten Wasserhähnen in der Regel nur die oberste Schicht aus dem jeweiligen Metall.
Küchenarmaturen aus Messing, Bronze und Kupfer benötigen etwas mehr Pflege als andere Wasserhähne. Sie sollten nicht nur geputzt, sondern hin und wieder auch poliert werden, damit sie richtig schön aussehen. Diese drei Metalle sind außerdem weicher als beispielsweise Edelstahl. Dadurch entstehen leichter Kratzer und andere Gebrauchsspuren.
Mineralwerkstoffe
Haben Sie sich für eine Spüle aus einem Mineralwerkstoff wie Silgranit oder Fragranit entschieden, können Sie beim jeweiligen Hersteller oft eine dazu passende Armatur kaufen. Auf diese Weise entsteht ein einheitliches Bild. Grundsätzlich ist jedoch auch eine Kombination verschiedener Materialien möglich. Ausgangsmaterial für die Herstellung von Spülen und Armaturen aus Mineralwerkstoffen ist meist gemahlener Granit. Diese Art Wasserhähne werden deshalb auch als Granit-Armaturen oder Armaturen im Granit-Look bezeichnet.
Spülen und Armaturen aus Mineralwerkstoffen haben den großen Vorteil, dass auf ihnen vor allem Wasser- und Kalkflecken, aber auch andere Verschmutzungen weniger auffallen als auf den glänzenden Oberflächen von Metall. Sie sind außerdem robust und langlebig, zeichnen sich durch eine gute Hitzebeständigkeit aus und sind in vielen Farbtönen verfügbar. Mit einer Spüle und einem Wasserhahn aus einem Mineralwerkstoff bringen Sie daher ein wenig Farbe in die Küche.
In der folgenden Tabelle haben wir die Vor- und Nachteile der einzelnen Materialien noch einmal für Sie zusammengefasst:
Material | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Edelstahl |
|
|
Chrom |
|
|
Messing, Kupfer und Bronze |
|
|
Mineralwerkstoffe |
|
Die Bedienung – mit einem Hebel, über zwei Griffe oder per Sensor
Bei allen genannten Materialien haben Sie die Wahl zwischen Ein- und Zweihebelmischern. Der Einhebelmischer ist komfortabler im Gebrauch, denn bei ihm stellen Sie die gewünschte Wassertemperatur an einem einzigen Hebel ein. Bei der Zweigriffarmatur drehen Sie dagegen auf einer Seite das kalte Wasser und auf der anderen das warme Wasser auf. Noch komfortabler sind Sensorarmaturen, die auf eine leichte Berührung reagieren. Diese Wasserhähne sind ideal, wenn Sie häufig Teig kneten oder sich auf andere Weise die Hände schmutzig machen. Sie lassen auch durch eine Berührung mit dem Ellbogen Wasser fließen, sodass die Armatur selbst beim Backen sauber bleibt.
Starre Armaturen, die sich zum Beispiel auf Waschbecken in Badezimmern finden, sind für die Küche unpraktisch. Küchenarmaturen sind deshalb in der Regel drehbar. Es gibt jedoch große Unterschiede, wie weit sie sich drehen lassen. Das Maximum sind 360 °. Diese Ausführung ist optimal für eine Kochinsel, an der Sie von beiden Seiten arbeiten möchten. Eine hohe Drehbarkeit ist außerdem wichtig, wenn Ihre Spüle zwei Becken besitzt. Ein weiterer Unterschied zwischen Bad- und Küchenarmaturen ist der höhere Schaft. Er ermöglicht es, Töpfe und andere große Gefäße unter die Armatur zu stellen und mit Wasser zu befüllen.
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Besonders flexibel: ausziehbare Armaturen mit Schlauchbrause
Ein schönes Extra, mit dem mittlerweile viele Küchenarmaturen ausgestattet sind, ist eine Schlauchbrause. Sie lässt sich herausziehen und macht es dadurch leicht, den Wasserstrahl gezielt in eine bestimmte Richtung zu lenken, um beispielsweise Speisereste aus den Ecken der Spüle zu entfernen. Ebenso hilfreich ist sie beim Befüllen von Eimern, Gießkannen und anderen großen Gefäßen, die Sie bei einer ausziehbaren Armatur einfach auf die Küchenarbeitsplatte stellen können.
Besitzt eine ausziehbare Armatur eine Brausefunktion, lässt sich der herkömmliche Wasserstrahl in einen Brausestrahl wie unter der Dusche verwandeln. Diese Funktion leistet beim Waschen von empfindlichen Lebensmitteln wie Beeren oder Salat gute Dienste, denn durch sie säubern Sie Ihre Speisen sehr viel schonender. Zur Rubrik der ausziehbaren Armaturen gehören außerdem Modelle, die an die Wasserhähne in Restaurantküchen erinnern. Bei ihnen ist der flexible Schlauch sichtbar. Er verläuft in einem Bogen zunächst nach oben und dann wieder nach unten. Armaturen dieser Art sind daher meist sehr groß und echte Hingucker. An einer kleinen bis normal großen Spüle können sie jedoch schnell ein wenig überdimensioniert wirken.
Spezielle Modelle für Spülen vor Fenstern
Weitere besondere Varianten sind die absenkbaren Armaturen. Sie kommen vor allem in Küchen zum Einsatz, in denen sich direkt hinter der Spüle ein Fenster befindet. Es würde sich wegen der Armatur nicht mehr öffnen lassen, deshalb bieten die Hersteller für diese Raumsituation sogenannte Vorfensterarmaturen, die sich ohne Werkzeug versenken, umklappen oder kurz abnehmen lassen. Sehr flache Armaturen, die sich idealerweise herausziehen lassen, sind für den Einbau vor einem Fenster ebenfalls oft geeignet. Messen Sie jedoch genau nach, denn oft entscheiden nur wenige Millimeter darüber, ob sich ein Fenster öffnen lässt.
Das Design – von nostalgisch bis hin zu hochmodern
Sämtliche Armaturen sind in zahlreichen Formen und Designs verfügbar. Einige haben die klassische runde Form, andere sind eckig und passen dadurch sehr gut in eine moderne Küche. Auch Kombinationen verschiedener Materialien sind möglich. So besitzen zum Beispiel viele Wasserhähne in einem nostalgischen Design Hebel beziehungsweise Griffe aus weißer Keramik. Bei den modernen Ausführungen kommen dagegen häufig farbige Kunststoffe oder Gummi zum Einsatz. Auch bei der Form der Griffe und Hebel sind die Hersteller äußerst kreativ. Dadurch ergibt sich eine extrem große Auswahl, bei der für jeden Geschmack etwas Passendes dabei sein sollte.
Mit den genannten Wasserhähnen ist das Angebot jedoch noch nicht erschöpft, denn mittlerweile bekommen Sie auch Armaturen, aus denen auf Knopfdruck mit Kohlensäure versetztes Wasser oder kochendes Wasser fließt. Selbst Wasserhähne mit integrierten LED-Lampen sind erhältlich. Durch sie bekommt der Wasserstrahl eine Farbe.
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