Küchenstudio vs. Tischlerei bzw. Schreinerei: Die richtige Wahl zur Küchenplanung
Sie wünschen sich eine Küche vom Profi, können sich jedoch nicht zwischen Küchenstudio und Tischlerei entscheiden? Wir haben Vorteile und Unterschiede der jeweiligen Ansprechpartner zusammengetragen – und dürfen vorab verraten: Beide sind „aus dem gleichen Holz geschnitzt“. Argumente für und wider gibt es dennoch.
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Eine Tischlerei oder Schreinerei mit der Maßanfertigung von Möbeln oder gar Küchen zu beauftragen, löst zunächst unweigerlich den Gedanken aus: Das muss man sich leisten können. Stimmt aber nicht: Tischlerbetriebe arbeiten ebenso budgetorientiert wie herkömmliche Küchenstudios und können im Zuge einer Küchenplanung sogar preissensibler auf Zusatzleistungen reagieren, beispielsweise auf eine bestimmte Materialwahl oder Sonderlackierungen.
Küchenstudios wiederum punkten mit ihrer Vielfalt an Expertise: Sowohl, was die Teamstruktur angeht, die nicht selten mit Innenarchitektinnen, Raumplanern oder sogar Lichtberaterinnen einhergeht – als auch mit ihrem Händchen für die richtigen Gewerke, die im Zuge eines Küchenumbaus oder einer Renovierung benötigt werden. Da kommen Trockenbauer, Sanitär- und Heizungsinstallateure, Fliesenleger, Schlosser oder Glaser zum Einsatz. Sie alle werden vom Studio koordiniert.
Was ist nun also vielversprechender, günstiger oder passender für mein Projekt? Wir haben uns die Gemeinsamkeiten sowie Vor- und Nachteile einer Küchenplanung mit Tischlerei und Studio näher angesehen.
Küchenplanung: Die Vorteile einer Tischlerei/Schreinerei
- Alles auf Maß
- Qualitativer Komplettausbau
- Nachhaltigkeit und Regionalität
Der wohl eindeutigste Vorteil einer Küchenplanung mit Tischlerei oder Schreinerei liegt auf der Hand: Möbel werden mit größtmöglicher Individualität gefertigt. „Von der Stange“ gibt es hier nicht; vielmehr planen und entwickeln Tischlerinnen und Tischler alle notwendigen Küchenelemente von Korpus über Fronten bis hin zu Arbeitsplatte und Schränken nach persönlichen Vorgaben und Maßen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt – an die Hand genommen werden muss man wiederum schon: Schließlich könnte man sonst vor lauter Hölzern, pardon, Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Eine gute Planungskompetenz ist also von Vorteil, die sich oft über Referenzprojekte online beim jeweiligen Betrieb einsehen lassen.
Nicht nur auf Maß, sondern auch mit der Extra-Meile: Tischler- oder Schreinerbetriebe machen Möbel dort möglich, wo Stauraum unmöglich erscheint. Sonderanfertigungen gehören zur Tagesordnung. Ein beliebtes Beispiel sind Möbel für Dachschrägen, Treppenabsätze, verwinkelte Nischen oder schmale Flure, die passgenaue Zuschnitte erhalten und somit erstaunlich viel Spielraum hergeben. Übrigens: Ein Tischler fertigt mitnichten alle Möbel nur aus Holz, sondern kann ebenso mit Lack, Metall und Schichtstoff arbeiten – oder Sondermaterialien wie Glas und Linoleum ordern und verbauen. Nicht selten bieten Tischlereien oder Schreinereien daher auch einen Komplettausbau von Innenräumen an, der ebenso Treppen, Fensterrahmen, Böden oder Wandverkleidungen umfasst.
Die Küchenplanung mit einer Tischlerei oder Schreinerei ist vor allem ein regionales Projekt: So werden Handwerk und Kleinstbetriebe gefördert, man profitiert von lokalen Ansprechpartnern und die Küchen haben in der Regel einen kurzen Lieferweg. Das spart mächtig am CO2-Fußabdruck und erhöht zugleich die Wahrscheinlichkeit, dass auch regionale Hölzer oder Steine eingesetzt werden können. Eine Küche von Tischlerhand ist somit nicht nur besonders hochwertig, sondern in erster Linie auch nachhaltig.
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Küchenplanung: Vorteile eines Küchenstudios
- Vielfalt an Planungsexpert:innen
- Inspiration im Showroom
- Alles aus einer Hand
Erfahrene Küchenfachhändler verfügen als langjährige Berater über eine Raumplanungskompetenz, die sich weit über die Küche hinausstreckt. Immer öfter wird eine raumübergreifende Planung vom Kunden gewünscht, weshalb sich Küchenstudios zunehmend mit Innenarchitektinnen und Lichtplanern neu aufstellen. Das Zusammenspiel aus Küchenberatern, Designerinnen, Möbelexperten und Monteuren macht solche Studios attraktiv für Projekte, die den Aus- und Umbau von Wohnräumen vorsehen. Eine Küche wird zugleich nicht nur aus funktionaler, sondern auch aus ästhetischer Sicht bedacht. Durch die Expertise im Haus erhält man Pläne für Umbau, Lichteinsatz und sanitäre Anlagen aus einer Hand – und Polstermöbel noch dazu.
Jede Idee beginnt mit der richtigen Portion an Inspiration. Ein moderner Showroom lässt sich also unter verschiedenen Gesichtspunkten erkunden: Sind die Küchen dort kreativ und abwechslungsreich geplant? Sind verschiedene Küchenstile vertreten, die ich vergleichen kann? Sind Einbaugeräte angeschlossen und dürfen getestet werden? Eine Küche zu planen, ist nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch eine emotionale Sache. Da ist es viel Wert, Materialien vor Ort zusammenstellen zu können und neben der Optik auch die Haptik einzubeziehen. Im besten Fall zeigt ein Showroom das ganze planerische Können von Inhaberin und Mitarbeitern – und inspiriert mit neuartigen Materialien oder frischen Planungsideen. Weitere Referenzen eines Studios sollten Käuferinnen und Käufer unbedingt online einsehen können oder danach fragen.
„Alles aus einer Hand“ bedeutet in diesem Fall natürlich nicht, dass sich übers Küchenstudio auch Sonderanfertigungen, Sanitäranlagen oder Fliesen beziehen lassen. Über dessen Kontakte aber schon: Küchenplanerinnen und -planer haben sich oftmals ein vielfältiges Netzwerk an Gewerken aufgebaut, die sie zu Kundenzwecken einspannen können. Für die Renovierung eines Küchenraums oder gar Umbau eines Hauses legt das Küchenstudio dann, sofern es über innenarchitektonische Kompetenz verfügt, einen Bauplan vor. Anschließend werden die Gewerke zeitlich und budgetär eingeteilt. Diese müssen zwar separat von der Kundschaft bezahlen werden – die Leitung obliegt jedoch einem einzigen Küchenplaner als Ansprechpartner. Das erleichtert Abläufe und vor allem die zeitliche Strukturierung eines Küchenprojekts. Für Sonderanfertigungen arbeitet das Küchenstudio wiederum mit einem Tischlerbetrieb zusammen. Auch das fließt in das vorgegebene Küchenplanungs-Budget ein. Kundinnen und Kunden müssen sich dann in der Regel um nichts kümmern – und erhalten ihren Küchenraum nach Abschluss aller Gewerke schlüsselfertig vom Küchenstudio überreicht.
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Küchenplanung: Gemeinsamkeiten von Küchenstudio und Tischlerei
Sowohl Küchenstudio als auch Tischlerei planen Ihre Küche anspruchsvoll und individuell – selbst, wenn die Möbel „von der Stange“ kommen sollten. Eine außergewöhnliche Arbeitsplatte oder stilvolle Lichtakzente, ein bodentiefer Weinklimaschrank oder eine stilistisch angepasste Essnische vollenden ein Projekt dort, wo andere nur Möbel und Geräte aneinanderreihen.
Beide Anlaufstellen können zudem mit einem festen Budget gut umgehen: Wer beispielsweise Wert auf maßgefertigte Möbel legt, muss dann eben bei den Geräten kürzertreten – oder auf günstigere Materialien für Arbeitsplatte und Fronten setzen. Eine Küche vom Schreiner geht dabei ab rund 10.000 Euro los; einzelne Module, zum Beispiel Schrankelemente, sind natürlich schon für weitaus weniger Geld erhältlich. Beim Küchenstudio sieht es ähnlich aus: Ab rund 12.000 Euro lohnt sich der Gang zum Küchenfachhändler. Kommen teure Geräte oder anspruchsvolle Materialien wie Massivholz dazu, wird es schnell teurer. Die Schwellenangst sollte man dennoch verlieren und sich zumindest ein Angebot machen lassen: Nein sagen können die Expertinnen und Experten dann immer noch. Kundinnen und Kunden wiederum dürfen sich im Zweifelsfall über eine höchst individuelle Küche freuen – zum vorher veranschlagten Preis.
Gemeinsam haben Küchenstudio und Tischlerei auch die Umweltfreundlichkeit von Küchen: Sie wird auf beiden Seiten großgeschrieben. Viele Studios arbeiten mit deutschen Küchenherstellern zusammen, die tatsächlich hierzulande fertigen lassen – oftmals in Ostwestfalen, im Schwarzwald oder in Bayern. Tischlerbetriebe hingegen setzen manchmal sogar auf eine gläserne Manufaktur, in der Kundinnen und Kunden ihnen „über die Schulter schauen“ können. Sie verwenden in der Regel PEFC- und FSC-zertifizierte Hölzer.
Küchenplanung: Unterschiede zwischen Küchenstudio und Tischlerei
Weil Küchenstudios in der Regel zwar herstellerunabhängig arbeiten, aber dennoch Verträge mit der Industrie abgeschlossen haben und daher eine Küche bei bestimmten Herstellern ordern müssen, können die Lieferzeiten zunächst weniger genau determiniert werden als bei einer Tischlerei, die einen Überblick über ihre Kapazitäten hat. In der Regel gilt jedoch, dass eine Küche vom Küchenstudio schneller geliefert werden kann (ca. 8 Wochen ab Auftragseingang) als maßgefertigte Küchen vom Schreiner (ca. 12-16 Wochen ab Auftragseingang).
Das Erscheinungsbild der Küche spielt natürlich ebenso eine Rolle: So individuell, wie eine Küche von einer Manufaktur angefertigt wird, so unterschiedlich präsentieren sich Oberflächen und Arbeitsplatten hernach. Das gilt nicht nur für Holz. Auch andere Materialien legen sich mit der Zeit eine (mitunter aufregende) Patina zu, beispielsweise Kupfer, Edelstahl oder bestimmte Steine. Diese Einzigartigkeit kann ein bedeutender Vorteil sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt wiederum eine Industrieküche, die mit ihren Oberflächen in der Regel einer Normierung unterliegt. Hier lassen sich die Küchen auch in bestimmten Rastern und Höhenmaßen anpassen.
Zu guter Letzt macht sich ein Unterschied bemerkbar im Umfang des Projekts: Mit Küchenstudios können zwar mittlerweile auch andere Räume realisiert werden, so zum Beispiel Badmöbel, eine begehbare Ankleide oder Flurgarderoben. Hierbei ist man jedoch auf die Auswahl beschränkt, die Küchenhersteller vorgeben. Eine Tischlerei hingegen kann für den kompletten Innenausbau aufkommen und stilistisch einen roten Faden durch verschiedene Räume verfolgen, auch, wenn unterschiedliche Materialien (Holz, Fliese, Feinsteinzeug) zum Einsatz kommen. Was manchen Tischlereien fehlt, ist lediglich die Grundplanung des Gebäudes durch einen Innenarchitekten oder eine Raumplanerin. Hier sollte man sich vorher genau erkundigen oder einen weiteren Experten zu Rate ziehen.
Fazit: Küchenstudio vs. Tischlerei – Auf den Geschmack kommen
Ganz gleich, ob Sie noch zwischen Küchenstudio und Tischlerei in der Planung Ihrer neuen Traumküche schwanken: Für einen von beiden sollten Sie sich je nach Projektlage entscheiden. Wichtig bleibt, im Hinterkopf zu behalten, dass das Budget keine ausschlaggebende Differenz in einer Entscheidung spielt – beide sind gleich teuer oder erschwinglich im vorgegebenen Rahmen.
Und: Beide Optionen sind die deutlich bessere Wahl gegenüber IKEA, Segmüller & Co.. Zum einen sind hier echte Profis am Werk, die nicht nur Möbel und Geräte auf Papier zusammenstellen, sondern auch um die Funktionalität von Laufwegen, Stauraum und Scharnieren Bescheid wissen. Zum anderen lässt sich nur beim Profi die ideale Ausnutzung von Höhe und Breite Ihres Küchenraums in Kombination mit persönlichen Bedürfnissen ausloten.
Die separate Vorratskammer, der integrierte Kräutergarten, die multifunktionale Küchenarmatur als Wasserspender? Extras erhalten Sie beim Spezialisten – und diese kümmern sich auch nach dem Küchenkauf noch um Sie. Viele Studios bieten einen kostenlosen Nachsorge-Termin rund ein Jahr nach der Küchenplanung an, um Schrauben nachzuziehen oder Schubladen zu überprüfen. An Kochabenden im Studio vor Ort sind Sie zudem eingeladen, Ihre anvisierten (oder gekauften) Geräte auszutesten und dabei wortwörtlich „auf den Geschmack“ zu kommen. Diese persönliche Betreuung und Atmosphäre fehlt leider in einem großen Möbelhaus – dabei ist die Küche doch ein Ort von Emotionen und Wohlgefühl. Jetzt müssen Sie sich nur noch entscheiden: Aus welchem Holz sind Sie geschnitzt?
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