Geeignete Putze und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Das Verputzen von großen Flächen wie Wänden ist keine leichte Aufgabe, aber durchaus zu schaffen. In dieser Anleitung finden Sie zahlreiche Tipps, die Ihnen dabei helfen, Porenbeton fast wie ein Profi zu verputzen. Diese Steine sind auch unter dem Markennamen Ytong bekannt.
Besonders wichtig: den richtigen Putz kaufen
Porenbeton ist ein stark saugender Baustoff. Wenn Sie auf diese Steine den falschen Putz aufbringen, kann es daher passieren, dass der Porenbeton das im Putz enthaltene Wasser sofort aufnimmt. Dies hat zur Folge, dass der Putz zu schnell erstarrt und sich Risse bilden. Schlimmstenfalls entstehen sogar Hohlstellen. Verwenden Sie daher nur einen Putz, der vom jeweiligen Hersteller für Porenbeton zugelassen ist.
Gut geeignet zum Verputzen von Porenbeton sind zum Beispiel Kalkzementputze. Diese können Sie auch für das Bad und andere Feuchträume verwenden. Gleiches gilt für die Lehmputze, die aufgrund ihrer natürlichen und umweltfreundlichen Inhaltsstoffe derzeit wieder beliebt sind. Ein weiterer Vorteil ist ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben. Lehmputze sorgen daher für ein gesundes Raumklima. Kalkzementputze sind aufgrund des enthaltenen Zements allerdings stabiler und entsprechend robuster.
Handelt es sich um eine Außenwand, muss der Putz natürlich witterungs- und frostbeständig sein. Er sollte wasserfest, aber dennoch diffusionsoffen und möglichst stoßfest sein. Diese Kriterien erfüllen unter anderem die Kalkzementputze für den Außenbereich.
Porenbeton verarbeiten – mit den richtigen Werkzeugen gelingt es
Porenbeton, der auch Gasbeton und Ytong genannt wird, lässt sich schon allein wegen seines geringen Gewichts gut verarbeiten. Weil er… weiterlesen
So verputzen Sie Porenbeton
- Bevor Sie Porenbeton verputzen, sollten Sie sich die Fläche noch einmal genau anschauen. Der Untergrund muss fest und sauber sein, damit der Putz gut haftet. Entfernen Sie deshalb lose Teile und schlagen Sie aus der Fläche ragende Reste von Baustoffen mit Hammer und Meißel ab. Löcher und andere Fehlstellen sowie offene Fugen füllen Sie mit einem Reparatur- oder Putzmörtel, der für Porenbeton geeignet ist. Er muss nach dem Auftrag aushärten.
- Damit der Putz keine anderen Bauteile verschmutzt, kleben Sie Fensterrahmen, Fensterbänke, Türrahmen und Ähnliches ab. Zum Schutz der Fensterrahmen bekommen Sie in den Baumärkten Anputzleisten. Den Fußboden können Sie bei Bedarf mit einer Folie abdecken.
- Eine Grundierung ist nicht für jeden Putz erforderlich. Manche Putze haben ein gutes Wasserrückhaltevermögen, sodass der Porenbeton ihnen das Wasser nicht sofort entzieht. Bei diesen Putzen dürfen Sie den folgenden Arbeitsschritt überspringen.
Ist die Spachtelmasse ausgehärtet, säubern Sie die Fläche nochmals mit einem Besen, einem Handfeger oder einer Bürste. Entfernen Sie unbedingt sämtlichen Staub, denn von einem staubigen Untergrund kann der Putz wieder abbröckeln. Danach streichen sie die Wand mit einem Haft-, Tiefen- oder Putzgrund. Er reduziert die Saugfähigkeit der Steine und lässt sich mit einem großen Quast oder noch bequemer mit einem Drucksprüher aufbringen. Tragen Sie das Mittel satt auf und lassen Sie die Fläche im Anschluss trocknen.
- Sofern Sie nicht nur Porenbeton, sondern auch andere Baustoffe verputzen, sollten Sie in den Übergangsbereichen Bewehrungs- oder Armierungsgewebe anbringen. Sie verhindern, dass an den Übergängen Risse entstehen.
- Durch Putzschienen oder Putzprofile, die Sie in einem Abstand von etwa 50 Zentimetern senkrecht auf die Wand setzen, bekommt die Putzschicht eine gleichmäßige Dicke. Diese Schienen setzen Sie in Putzmörtel, den Sie punktuell auf die Wand geben, und richten sie mithilfe einer Wasserwaage und einem Abziehbrett aus. Sollte bei diesem Arbeitsschritt Putzmörtel auf die Vorderseiten der Schienen gelangen, entfernen Sie ihn nach dem Aushärten mit einem Spachtel oder vorsichtig mit dem Hammer.
- Auch eventuell notwendige Eckschienen setzen Sie in Mörtel. Diese Schienen lassen den Putz an Ecken besser haften und reduzieren die Gefahr späterer Beschädigungen.
- Nun rühren Sie den Putz an. Halten Sie sich hierbei an die Anweisungen des Herstellers und messen Sie das Wasser exakt ab. Zu viel Wasser ist ebenso ungünstig wie zu wenig. Rühren Sie außerdem nicht zu viel Putz an, denn Sie müssen ihn innerhalb einer bestimmten Zeit verarbeiten. Ob Sie die Wand vornässen sollten, gibt der Hersteller in seiner Gebrauchsanweisung ebenfalls an.
Putz und Wasser vermischen Sie mit der Bohrmaschine und einem Quirl in einem großen Kübel. Benötigen Sie größere Mengen, können Sie sich in vielen Baumärkten eine Rührmaschine ausleihen. Denken Sie beim Anmischen daran, den Quirl gleich nach dem Gebrauch zu reinigen. Ist der Putz trocken, lässt er sich kaum noch entfernen.
- Den Putz tragen Sie mit einer Putzkelle auf die Wand auf. Sofern Sie schon Übung im Verputzen haben, können Sie ihn auch mit einer Bewegung aus dem Handgelenk von der Kelle an die Wand werfen. Diese Methode wird als Spritzbewurf-Technik bezeichnet und von professionellen Putzern genutzt. Für Anfänger ist sie jedoch nicht zu empfehlen.
- Glätten lässt sich der Putz am besten mit einer Kartätsche. Sie wurde speziell für diesen Zweck entwickelt und reicht aufgrund ihrer Länge von einer Putzschiene bis zur nächsten. Eine Kartätsche macht es daher leicht, den aufgebrachten Putz sauber abzuziehen. Alternativ verwenden Sie eine lange Metallschiene oder ein gerades Brett.
Beim Abziehen arbeiten Sie immer von unten nach oben. Dieser Arbeitsschritt muss direkt nach der Aufbringung des Putzes erfolgen. Konzentrieren Sie sich deshalb immer auf einen Bereich und nehmen Sie sich erst danach die Fläche zwischen den nächsten beiden Putzschienen vor.
- Die erste Trockenphase wird als Anziehzeit bezeichnet. Sie dauert meist etwa eineinhalb Stunden. Danach glätten Sie die Putzschicht nochmals mit der Kartätsche oder einem Abziehbrett. Ist der Putz schon zu trocken, nehmen Sie stattdessen einen Maurerschwamm, feuchten ihn an und bewegen ihn in kreisförmigen Bewegungen über die Putzschicht. Danach lassen Sie den Putz komplett trocknen.
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