Fassade verputzen – Anleitung und Tipps

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Fassade verputzen – Schritt-für-Schritt-Anleitung und Tipps für Bauherren und Sanierer

Der Fassadenputz, der in aller Regel in mehreren Schichten aufgetragen wird, prägt nicht nur den optischen Eindruck, sondern ist ein wirksamer Schutz vor Feuchtigkeit, Schmutz, Regen, Frost und UV-Strahlung. Verschiedene Putzarten bringen unterschiedliche Eigenschaften mit; so helfen etwa diffusionsoffene Mineralputze beim Regulieren des Wohnklimas, indem sie Feuchtigkeit von innen nach außen ableiten.

Fassade verputzen - Vorteile
Fassade verputzen – Vorteile

Meist besteht das Putzsystem oder die Putzschale der Fassade aus mindestens einer Lage Unterputz und einem Oberputz, der bei vielen Fassaden strukturiert ist (zum Beispiel Reibeputz). Wenn Sie selbst die Fassade verputzen wollen, berücksichtigen Sie schon bei der Planung, dass jede weitere Unterputzlage, die Sie von Hand auftragen, eine erheblich längere Arbeitszeit (inklusive Trocknungs-/Wartezeiten) bedeutet, während der Sie auf günstiges Wetter angewiesen sind.

Profis und Fachbetriebe können Fassadenputz mit der Maschine auftragen und so viel schneller arbeiten. Trotzdem ist es generell teurer, die Fassade verputzen zu lassen; hier selbst Hand anzulegen ist daher eine gängige Methode, beim Neubau oder der Fassadenrenovierung durch Eigenleistung Geld zu sparen. Für erfahrene Heimwerker/innen ist das durchaus machbar, doch dafür müssen Sie nicht nur geschickt mit der Kelle sein, sondern auch die Vorbereitungen und weitere nötige Arbeiten – z. B. das Absichern der Baustelle, das Mieten eines Gerüsts und das Reinigen und Reparieren des alten Putzes, selbst ausführen können.

Gips und Moertel an Fassade © Kadmy, stock.adobe.com
Eine Fassade zu verputzen, ist mit etwas Übung kein Problem. Wer unsicher ist, sollte allerdings besser damit einen Fachbetrieb beauftragen © Kadmy, stock.adobe.com

Verputzen oder verputzen lassen? Kosten für Fassadenputz in Eigenregie oder vom Fachbetrieb

Die Kosten für einen frischen Fassadenputz können von Region zu Region stark variieren. Rechnen Sie pro Quadratmeter mit 50 bis 120 Euro inklusive Mietgerüst. Davon entfallen – ebenfalls pro Quadratmeter – 5-7 Euro aufs Gerüst (das üblicherweise inklusive Aufbau und mit ausreichend langer Standzeit vermietet wird), 10-15 Euro für Material und 40-50 Euro pro Arbeitsstunde. Weitere Kosten können entstehen, wenn die Fassade außerdem gedämmt werden soll oder das Verputzen besonders schwierig oder aufwendig ist (z. B. Erker, Gauben, Denkmalschutz, kein Platz fürs Gerüst).

Fassadenputz Kosten: Eigenregie und Fachbetrieb
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Wenn Sie Ihre Fassade selber verputzen, müssen Sie den Putz zwar höchstwahrscheinlich teurer bezahlen als die Fachfirma, doch sind die Gesamtkosten mit 20-40 Euro pro Quadratmeter bei der DIY-Variante deutlich niedriger. In beiden Fällen können Sie unter anderem durch die Putzart, ‑beschaffenheit und ‑qualität an der Preisschraube drehen, um Kosten zu sparen. Von der Fachfirma bekommen Sie dafür ein komfortables Komplettpaket: Das Gerüst wird auf- und später wieder abgebaut, die Profis decken Türen, Fenster, Gehweg etc. ab, reparieren gegebenenfalls den Altputz, bringen Putzschienen und Profile an, erneuern den Sockelputz und entsorgen fachgerecht allen anfallenden Schutt.

Diese Zahlenbeispiele dienen nur zur Orientierung. Ein genau auf ihre Fassade zugeschnittenes Angebot können Sie sich von einem Fachbetrieb in Ihrer Nähe erstellen lassen. Wenn Sie dazu unseren kostenlosen und unverbindlichen Angebotsvergleich nutzen, erhalten Sie im besten Fall sogar gleich drei Angebote von verschiedenen Handwerkern in Ihrer Nähe, so dass sie deren Preise und Leistungen in aller Ruhe vergleichen können.

Hinweis: Das Verputzen der Fassade ist schwieriger als das Verputzen von Innenwänden – nicht zuletzt, weil Sie auch das Wetter berücksichtigen müssen. Kälter als 5 °C sollte es nicht sein, da der Putz sonst nicht richtig trocknen kann. Direkte Sonneneinstrahlung beim Verputzen ist ebenfalls zu vermeiden, denn wenn der Putz zu schnell oder ungleichmäßig trocknet, kann das zu Spannungen und Rissen führen. Die Kostenersparnis lohnt sich daher nur, wenn Sie den Putz ebenso fachgerecht ausführen können wie ein Handwerksbetrieb: Er sollte mindestens 30 Jahre halten, ohne dass größere Reparaturen notwendig werden.

Fassade verputzen Schritt für Schritt

  1. Fassade reinigen

    Selbst wenn Sie die Fassade zum ersten Mal verputzen, sollten Sie sie vorher gründlich abbürsten oder abfegen. Der Untergrund muss frei von Staub und losen Teilen sein, stärker saugende Untergründe wie Kalksandstein der Porenbeton können mit einer Grundierung vorbehandelt werden. Soll der alte Außenputz saniert oder erneuert werden, müssen ebenfalls alle losen Teile entfernt und der Untergrund von Schmutz, Algen und anderen Anhaftungen befreit werden. Gründlich, schnell und ohne Chemie funktioniert die Fassadenreinigung mit einem Hochdruckreiniger, am besten einem (Miet-)Gerät mit ausreichend langen Leitungen für den professionellen Einsatz.

    Fassaden verputzen - Fassade reinigen
    Fassaden verputzen – Fassade reinigen

    Reinigung der Fassade © karepa, stock.adobe.com
    Die Fassadenreinigung ist mit einem Hochdruckreiniger auch für Laien einfach erledigt und bringt schnelle Ergebnisse © karepa, stock.adobe.com
  2. Fehlstellen reparieren

    Mit Reparaturmörtel oder einer Spachtelmasse für den Außenbereich können Sie Putz- und Fassadenrisse, Löcher etc. reparieren. Für größere Risse oder Löcher brauchen Sie eine Armierung, um neuerlicher Spannung an der Reparaturstelle vorzubeugen. Armierungsgewebe werden fast immer verwendet, wenn neuer Fassadenputz auf alten aufgetragen oder die Fassade mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen wird. Das Gewebe wird in einen dünn aufgetragenen Armierungsputz eingelegt, um Spannungen auszugleichen und die übereinanderliegenden Schichten zu entkoppeln.

    Fassaden verputzen - Fehlstellen reparieren
    Fassaden verputzen – Fehlstellen reparieren

    Durch die Entspannung oder Entkoppelung gegeneinander arbeitender Putzschichten lässt sich das Risiko neuer Putzrisse minimieren. Außerdem können Sie mit der richtigen Armierung auch verschiedene Untergründe (zum Beispiel Altputz, Mauerwerk, Holz etc.) gleichmäßig verputzen, ohne an den Übergängen Dehnungsfugen einbauen zu müssen.

  3. Hinweis: Für eine fachgerechte Armierung ca. 1 cm dick Armierungsputz auftragen, Armierungsgewebe faltenfrei einlegen und nass in nass ca. 5 mm Putz darüberziehen. Bei großflächiger Armierung lassen Sie die Gewebebahnen 5-10 cm überlappen. Wo verschiedene Materialien aufeinandertreffen, sollte das Gewebe mindestens 20 cm in jede Fläche hineinreichen. Für Fenster und Türen gibt es spezielle Glasgitterstreifen.
    Fassaden verputzen - Armierungsgewebe
    Fassaden verputzen – Armierungsgewebe
  4. Putzschienen/Putzprofile anbringen

    Putzschienen sorgen für saubere Abschlüsse, schützen Ränder und Ecken vor Beschädigungen und geben außerdem die optimale Schichtstärke des Verputzes vor. Als Putzträger für einen besseren Halt der Putzschicht können Putzprofile im Abstand von 40-60 cm an der Fassade befestigt werden. An Ecken, Kanten und anderen schwierigen Stellen sorgen passende Schienen und Profile für leichteres, schnelleres Arbeiten und ein gleichmäßiges, schönes Ergebnis.

  5. Fassaden verputzen - Putzschienen anbringen
    Fassaden verputzen – Putzschienen anbringen

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  6. Unterputz anmischen und auftragen

    Gemäß der Regel „dünn auf dick und weich auf hart“ muss der Unterputz druckfester sein und in einer größeren Schichtstärke aufgetragen werden als der Oberputz. Mit einem Quirlaufsatz für die Bohrmaschine können Sie auch größere Mengen im Speiskübel mischen. Beachten Sie das korrekte Mischungsverhältnis; Sie finden es bei den Herstellerangaben auf dem Sack oder im technischen Datenblatt.

    Der Putz wird mit Maurer- oder Putzkelle portionsweise auf die Außenwand gebracht (gedrückt, gestrichen oder geworfen) und dann mit der Glättkelle oder einem Glättbrett geglättet. Haben Sie in regelmäßigen Abständen Putzschienen angebracht, funktioniert das Ebnen besonders gut. Mit einem Brett oder einer Kartätsche können Sie auch größere Flächen zügig glätten. Arbeiten Sie nass in nass, damit der Putz optimal hält und keine auffälligen Übergänge entstehen.

    Wandputz und Spachtel © mehaniq41, stock.adobe.com
    Putzschienen erleichtern das Ebnen des Putzes enorm, daher sollten Sie nicht am falschen Ende sparen © mehaniq41, stock.adobe.com

    Hat der Putz „angezogen“, wird er mit einem Schwamm- oder Reibebrett abgerieben und muss dann vor dem Auftragen des Oberputzes trocknen. Dabei gilt als Faustregel: ein Tag Trocknungszeit pro Millimeter Schichtstärke. Wollen Sie ein professionelles Ergebnis, halten Sie unbedingt die vom Hersteller angegebenen Trockenzeiten ein, um zu vermeiden, dass sich bald schon wieder neue Risse bilden. Nach dem Trocknen können Sie entweder eine zweite Lage Unterputz oder den Oberputz auftragen.

  7. Oberputz ausführen

    Der Oberputz wird mit der gleichen Technik, aber dünner als der Unterputz aufgetragen. Hier können Sie auch schon gestalterisch tätig werden und den Putz auf traditionelle oder moderne Art strukturieren. Besonders häufig wird Fassadenputz als Scheibenputz, Reibeputz, Rillenputz, Kratzputz oder einfacher Rauputz gestaltet. Der Oberputz kann nach Wunsch mit einer geeigneten Fassadenfarbe zusätzlich beschichtet und gestaltet werden.

Besonderheiten beim Verputzen eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS)

Entgegen der Grundregel „weich auf hart und dünn auf dick“ wird beim Verputzen von Wärmedämmverbundsystemen eine sehr weiche, dicke Dämmschicht auf die Fassade montiert. Die Dämmplatten werden nach dem Aufkleben bzw. Andübeln ebenfalls armiert, dann wird die Armierung verspachtelt und anschließend der Oberputz aufgetragen. Geeignet sind Mineralputze, Kunstharzputze, mineralische Silikatputze sowie Silikonharzputze, die wie Silikonharzfarben ein Mittelding zwischen mineralischem und organisch gebundenem Fassadenputz darstellen.

Wärmedämmverbundsystem(WDVS)
Wärmedämmverbundsystem(WDVS)

Das Dämmen der Fassade ist laut GEG (Gebäude-Energie-Gesetz) nur dann vorgeschrieben, wenn der Putz komplett oder zu einem großen Teil erneuert wird. Da das luftdichte „Einpacken“ des Gebäudes mit Styropor-Dämmplatten generell das Risiko von Schimmelbildung und Feuchteschäden erhöht, muss das Wärmedämmverbundsystem samt Verputz und ggf. Anstrich unbedingt fachmännisch ausgeführt werden. Es ist daher empfehlenswert, sich für das gesamte Projekt einen Komplettpreis von einem Fachbetrieb erstellen zu lassen. Auch hier können Sie für einen schnellen Vergleich von Handwerksbetrieben in ihrer Region unseren kostenlosen Angebotsservice nutzen – völlig unverbindlich für Sie, denn ob Sie später eins der erhaltenen Angebote annehmen, ist allein Ihre Entscheidung.

Außenwand verputzen © ronstik, stock.adobe.com
Außenputz-Arten

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