Metalle bohren – mit dem richtigen Bohrer und unserer Anleitung gelingt’s
Bei Metallen ist das Bohren wegen der Härte des Materials nicht so leicht wie bei Holz und anderen Werkstoffen. Mit einem geeigneten Bohrer und unseren Tipps meistern Sie jedoch auch diese Aufgabe.
Für Metalle: der HSS-Bohrer in seinen verschiedenen Ausführungen
Metallbohrer bestehen für gewöhnlich aus gehärtetem Stahl, der auf Englisch als High Speed Steel bezeichnet wird. Auf Deutsch nennt man ihn meist Hochleistungsschnellarbeitsstahl, aber auch Hochleistungsschnellschnittstahl, Hochleistungsschnittstahl, Hochgeschwindigkeitsstahl oder kurz Schnellarbeitsstahl. Abgekürzt wird mit HS oder HSS. Dementsprechend finden Sie diese Bohrer unter den Bezeichnungen HS-Bohrer und HSS-Bohrer. Sie sind in verschiedenen Spiralformen erhältlich. Hierbei unterscheidet man zwischen:
Spiralform | Abkürzung | Einsatzgebiete |
---|---|---|
Normalspirale | N | Eisen, Stahl, Gusseisen, Kupfer, Zink, Messing |
Enge Spirale | W | Weiche Metalle wie Kupfer und Aluminium |
Langgezogene Spirale | H | Gehärteter Stahl, Bronze, Messing |
Anleitung und Tipps für das Bohren in Metall
- Weil ein Metallbohrer vorn stumpf ist und nicht wie ein Holzbohrer eine Zentrierspitze besitzt, verläuft er leicht. Dies lässt sich verhindern, indem Sie mit einem Körner und einem Hammer ein kleines Loch in das Metall schlagen. Besitzen Sie keinen Körner, leistet ein etwas dickerer Nagel ebenso gute Dienste.
- Fixieren Sie das Metall, das Sie bohren möchten, mit Schraubzwingen auf der Werkbank oder in einem Schraubstock, sofern Sie eine Handbohrmaschine verwenden. Noch exakter werden die Bohrungen allerdings an einer Säulen- oder Ständerbohrmaschine. Spannen Sie das Metall in solch einer Maschine fest ein, können Sie sicher sein, dass Sie absolut senkrecht bohren.
- Metallspäne sind eine große Gefahr für Ihre Augen. Setzen Sie deshalb eine Schutzbrille auf und tragen Sie langärmelige Kleidung, um Ihre Arme ebenfalls zu schützen. Handschuhe sollten Sie beim Bohren dagegen grundsätzlich nicht tragen, denn der Bohrer könnte einen Handschuh erfassen.
- Metall wird nicht mit Schlag gebohrt. Vergessen Sie deshalb nicht, die Schlagfunktion an Ihrer Bohrmaschine zu deaktivieren.
- Die Drehzahl sollte umso niedriger sein, je härter das Metall ist. Bohren Sie Löcher mit einem großen Durchmesser, stellen Sie ebenfalls eine niedrige Drehzahl ein. Die optimale Drehzahl lässt sich nur durch einen Blick in eine Drehzahltabelle ermitteln. Hier jedoch ein Beispiel: Möchten Sie ein acht Millimeter großes Loch in Eisen bohren, stellen Sie Ihre Maschine auf etwa 1800 Umdrehungen pro Minute ein.
- Beim Bohren von Metall empfiehlt sich die Verwendung von Schneid- oder Bohröl. Es hat einen kühlenden Effekt und lässt den Bohrer weniger schnell stumpf werden. Von diesem Öl oder alternativ einem anderen Öl geben Sie einen Tropfen auf die Stelle, an der Sie bohren möchten, und einen auf den Bohrer. Bei Bohrungen, die länger dauern, tragen Sie in regelmäßigen Abständen etwas Öl auf.
- Üben Sie beim Bohren nur mäßigen Druck aus. Kurz bevor der Bohrer auf der Unterseite des Metallteils austritt, sollten Sie den Druck nochmals reduzieren. So reißt das Bohrloch auf der Unterseite weniger aus. Den Druck reduzieren Sie außerdem, wenn Sie sehen, dass der Span immer länger wird. Er bricht bei nachlassendem Druck ab und stellt danach keine Gefahr mehr für Ihre Hände dar.
- Durchbohren Sie dickes Metall, kann der Bohrer überhitzen und hierbei schlimmstenfalls unbrauchbar werden. Machen Sie deshalb eine oder mehrere Pausen, damit der Bohrer wieder abkühlen kann.
- Löcher mit großem Durchmesser bohren Sie am besten in zwei Etappen, denn dicke Bohrer verlaufen besonders schnell. Bohren Sie das Loch deshalb mit einem kleineren Bohrer vor. Bei sehr großen Durchmessern können Sie auch mehrere kleinere Bohrer verwenden und sich auf diese Weise langsam dem gewünschten Durchmesser nähern. Für Bohrungen mit großen Durchmessern eignen sich außerdem die Stufenbohrer. Sie haben die Form von Kegeln und vergrößern die Bohrung daher immer mehr, je tiefer der Bohrer eintaucht.
- Die Grate an den Rändern des Bohrlochs sind oft scharfkantig. Sie lassen sich am einfachsten mit einem Senker entfernen, den Sie in die Bohrmaschine einspannen. Mit ihm können Sie die Bohrlöcher gleichzeitig vergrößern, falls Sie die Schraubenköpfe flächenbündig einlassen möchten. Alternativ glätten Sie die Stellen mit einem Entgrater oder einer Feile.
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