Mit Bodenhülsen, Pfostenträgern oder in Beton: Zaunpfähle setzen wie ein Profi
Zaunpfähle stabilisieren einen Zaun und halten die zwischen den Pfosten angebrachten Elemente an der richtigen Stelle. Sie sollten deshalb möglichst standfest und gut im Untergrund verankert sein. Dies lässt sich abhängig von der Größe des Zauns auf verschiedene Arten realisieren.
Keine gute Idee: Das direkte Einschlagen der Pfähle
Bei einem dichten Untergrund ist es durchaus möglich, die Pfosten direkt in die Erde zu schlagen. Diese Vorgehensweise hat jedoch einen entscheidenden Nachteil, denn die Pfosten kommen mit dem Erdreich und der darin enthaltenen Feuchtigkeit in Kontakt. Dies führt dazu, dass Pfosten aus Holz schnell verfaulen und Metallpfosten zu rosten beginnen. Im schlimmsten Fall kippt der Zaun nach einer Weile um. Dadurch stellt er stets eine potenzielle Gefahrenquelle dar. Die Lebenserwartung des Zauns verringert sich jedoch in jedem Fall. In früheren Zeiten schützte man direkt in den Boden geschlagene Pfosten deshalb durch einen Anstrich mit Teer. Mittlerweile gibt es jedoch bessere und umweltfreundlichere Hilfsmittel wie zum Beispiel die Einschlaghülsen.
Bodenhülsen zum Einschlagen und Einschrauben
Bodenhülsen aus Metall eignen sich für Zäune mit geringem Gewicht wie zum Beispiel die niedrigen Holzzäune, mit denen häufig Grundstücke eingefasst werden. Sie sind in den Baumärkten in Ausführungen zum Einschlagen und zum Einschrauben erhältlich. Beide Varianten sollten Sie nur in einem dichten Untergrund verwenden, denn in lockerer Erde finden die Hülsen nicht den nötigen Halt. Dort geraten sie im Laufe der Zeit oft in eine Schieflage oder versinken im Boden. Auch Steine im Boden sind ein Hindernis.
Einschlag-Bodenhülsen besitzen an ihren oberen Enden eine Platte, an der Sie die Zaunpfosten festschrauben, oder einen sogenannten Topf beziehungsweise eine u-förmige Vorrichtung, in die Sie den Pfahl stecken. Platte und Topf können quadratisch oder rund sein und unterscheiden sich bei den verschiedenen Hülsen durch ihre Größe. Im Idealfall passen sie genau zum Querschnitt Ihrer Pfosten. Damit sich kein Regenwasser zwischen den Pfosten und den Platten staut, sind die Platten in der Regel mit kleinen Erhebungen versehen. Bei Hülsen mit Töpfen und u-förmigen Blechen lässt sich dies verhindern, indem Sie die Pfähle nicht komplett einlassen und die vorgebohrten Löcher mit Schrauben fixieren.
Einschlag-Bodenhülsen treiben Sie mit einem schweren Hammer in den Boden. Hierbei sollten Sie eine Zulage wie einen Holzklotz aus möglichst hartem Holz verwenden, damit Sie die Hülsen nicht mit dem Hammer beschädigen. Haben Ihre Bodenhülsen einen Topf, schneiden Sie ihn am besten so zu, dass er in den Topf passt und ein kleines Stück herausragt. Eine mögliche Alternative ist eine Einschlaghilfe aus Kunststoff. Der Teil einer Bodenhülse, der in den Boden eingetrieben wird, heißt im Fachjargon übrigens Anker. Er hat meist eine Länge von 50 bis 100 Zentimeter und sollte umso länger sein, je lockerer die Erde ist.
Mit Gewinde – Einschraubhülsen für Zaunpfähle
Ist der Boden auf Ihrem Grundstück eher leicht und locker, sind Einschraub-Bodenhülsen die bessere Wahl. Sie besitzen ein Gewinde, durch das sie wie eine Schraube in den Boden gedreht werden. Hierfür benötigen Sie lediglich eine Metallstange oder einen anderen Gegenstand, der in das Loch am oberen Ende der Hülse passt. Oftmals bekommen Sie zu einer Einschraubhülse aber auch ein geeignetes Eindrehwerkzeug. Mit ihm drehen Sie die Einschraubhülse so lange, bis die richtige Position erreicht ist. Einschraub-Bodenhülsen können ebenfalls oben mit einer Platte oder einem Topf ausgestattet sein. Sie eignen sich wie die Einschlag-Bodenhülsen auch zum Aufstellen von Wäschespinnen, Sonnenschirmen und ähnlichen Gegenständen.
Eine dauerhafte Lösung: das Einbetonieren von Zaunpfählen
Betonfundamente sind vor allem für mehr als einen Meter hohe und entsprechend schwere Zäune zu empfehlen. Auch Sichtschutzzäune, bei denen der Wind gegen die geschlossenen Zaunelemente drückt, stehen mit einbetonierten Pfosten sicherer. Hierbei kann es sich um ein langes Streifenfundament für sämtliche Pfosten oder kleine Punktfundamente für jeden einzelnen Pfosten handeln. Beim Einbetonieren von Zaunpfosten können Sie außerdem die Pfosten direkt in den Beton einlassen oder Sie verwenden Pfostenträger, die später ein kleines Stück aus dem Beton herausragen. Pfostenträger, die auch als Stützenschuhe bezeichnet werden, verhindern einen direkten Kontakt der Pfosten zum Beton, der sowohl Holz als auch Metall schadet. Eine weitere Möglichkeit sind Pfostenträger oder Aufschraubhülsen, die Sie nach dem Aushärten des Betons mit Dübeln und Schrauben auf das Fundament schrauben.
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So legen Sie Punktfundamente für Zaunpfosten an
Punktfundamente sollten eine Größe von etwa 40 × 40 Zentimeter haben, ein Streifenfundament eine Breite von ebenfalls circa 40 Zentimeter. Legen Sie Punktfundamente an, können Sie auch runde Löcher mit einem Durchmesser von etwa 40 Zentimetern graben. In diesem Fall können Sie Kunststoffrohre passend zuschneiden und in die Löcher stecken. Sie erfüllen denselben Zweck wie eine Schalung, denn sie halten den Beton an Ort und Stelle. Für andere Abmessungen stellen Sie bei Bedarf eine Schalung aus stabilen Brettern her.
Im Idealfall reichen Fundamente bis in die frostfreie Tiefe, die in Regionen mit normal kalten Wintern 80 Zentimeter beträgt. Durch diese Tiefe ist gewährleistet, dass in den Wintermonaten kein Wasser unter dem Beton gefriert. Es würde sich ausdehnen und könnte hierbei die Fundamente beschädigen. Einen zusätzlichen Schutz bietet eine mindestens zehn Zentimeter hohe Drainageschicht aus Kies oder Schotter unterhalb der Fundamente. Sie lässt Wasser schneller versickern.
Beim Einbetonieren von Pfostenträgern ist es wichtig, diese akkurat auszurichten, denn Veränderungen sind nach dem Aushärten des Betons in der Regel nicht mehr möglich. Eine Ausnahme bilden die Träger, die sich nachjustieren lassen. Jedoch sind auch bei ihnen die Einstellmöglichkeiten begrenzt. Achten Sie beim Kauf von Pfostenträgern außerdem auf die Qualität. Verzinkte Träger sind vor Rost geschützt und halten entsprechend länger. Ein weiteres Qualitätsmerkmal sind durchgehende Schweißnähte anstelle von Schweißpunkten. Sie halten höheren Belastungen stand.
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