Betonschalung bauen

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Betonschalung bauen – so geht’s!

Eine Schalung ähnelt einem Rahmen, in den Sie den feuchten Beton geben. Sie hält den Beton an der richtigen Stelle und ist vor allem beim Anlegen von Fundamenten erforderlich. Bei deren Herstellung verhindert eine Schalung, dass der Beton in sämtliche Richtungen fließt. Dieses Problem tritt vor allem in Bereichen mit einem lockeren Erdreich auf. Schalungen helfen aber auch bei vielen anderen Vorhaben wie dem Bau einer Betonmauer. In diesem Fall dient eine Schalung als Gussform, denn sie verleiht der Mauer rechte Winkel und exakt die gewünschten Maße. Letztendlich erfüllt eine Schalung daher immer die Aufgabe, Beton in die richtige Form zu bringen. Sie wird nach dem Aushärten des Betons in der Regel entfernt. Grundsätzlich besteht aber auch die Möglichkeit, sie an Ort und Stelle zu belassen.

Hausbau Bodenplatte Schalung © schulzfoto, stock.adobe.com
Eine sorgfältig gebaute Schalung bildet die Grundlage für ein gelungenes Fundament © schulzfoto, stock.adobe.com

Materialien für den Bau einer Schalung

Eine Betonschalung können Sie aus Schalbrettern, anderen einfachen Holzbrettern oder beschichteten Platten aus Holzwerkstoffen bauen. Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl ist eine möglichst hohe Wasserfestigkeit der Oberfläche, denn saugende Werkstoffe würden dem Beton das Wasser entziehen und dessen Qualität negativ beeinflussen. Unbeschichtete Spanplatten und andere stark saugende Holzwerkstoffe sind für den Bau einer Betonschalung daher ungeeignet. Holz oder Holzwerkstoffe müssen es jedoch nicht unbedingt sein. Besitzen Sie ausreichend große Reste anderer Werkstoffe wie zum Beispiel Acrylglasscheiben, können Sie diese ebenfalls verwenden. Diese Scheiben sorgen beim Gießen von Beton für eine besonders glatte Oberfläche. Auf den Gebrauch von Platten aus Aluminium sollten Sie ebenfalls verzichten. Dieses Metall reagiert chemisch mit dem Beton und lässt dessen Oberfläche unschön aussehen.

Schalbretter oder Schalungsbretter sowie breite Schaltafeln für größere Vorhaben bekommen Sie in den Baumärkten. Sie sind häufig imprägniert, damit der Beton nicht an ihnen haften bleibt, und mit sägerauen und gehobelten Oberflächen erhältlich. Hergestellt werden sie in der Regel aus dem Holz von Fichten, Tannen und Kiefern. Schaltafeln finden Sie auch unter den Bezeichnungen Schalungsplatte und Mehrzwecktafel. Sie können neben Massivholz aus mehreren Lagen Holz bestehen und sind zum Teil mit Extras wie einem Kantenschutz versehen.

Schaltafeln zum Betonieren lagern auf einer Baustelle © Horst, stock.adobe.com
Die extra breiten Schaltafeln kommen auch beim Hausbau zum Einsatz © Horst, stock.adobe.com

Das Material für die Schalung sollte sich sehr genau zuschneiden lassen, denn Beton findet seinen Weg selbst durch kleine Ritzen. Ein präziser Zuschnitt ist besonders wichtig, wenn der Beton wie bei einer Betonmauer oder Betonmöbeln sichtbar bleibt. Er kann sich an den Austrittsstellen dunkel verfärben. Zudem ist eine Nachbearbeitung mit recht großem Aufwand verbunden. Sollte Ihre Schalung trotz aller Sorgfalt Ritzen aufweisen, lassen sich diese mit Dichtband, Dichtkitt oder Silikon verschließen.

Die Umschalung hält den Beton in Form und sorgt dafür, dass kein Erdreich nachrutscht
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Mit diesen Hilfsmitteln stabilisieren Sie die Schalung

Zusätzlich zum Material für die Schalung benötigen Sie in vielen Fällen Stützen. Dies können Holzpflöcke oder kurze Metallstangen sein, die Sie an den Außenseiten der Bretter in den Boden schlagen. Die Stützen verhindern, dass der Beton die Bretter nach außen drückt. Er hat vor allem in feuchtem Zustand ein hohes Gewicht und übt einen entsprechend hohen Druck aus.

Frischbetondruck
Frischbetondruck

Damit eine Schalung für ein hohes Bauteil wie einen Pfeiler nicht auseinander bricht, können Sie die vier Bretter an mehreren Stellen mit Spanngurten fixieren. Große Schraubzwingen sind in gewissen Fällen ebenfalls hilfreich.

Mauersetzer rekonstruieren eine Gartenmauer aus buntem Natur-Sandstein fachmännisch © Hermann, stock.adobe.com
Bei schmalen Bauteilen verhindern Schraubzwingen, dass der Beton die Schalung auseinander drückt © Hermann, stock.adobe.com

Die einzelnen Elemente einer Schalung verbinden Sie am besten durch Schrauben. Diese lassen sich später leicht wieder herausdrehen. Möchten Sie die Schalung nicht wieder entfernen, können Sie aber auch Nägel verwenden.

Hinweis: Eine Schalung, die nach dem Aushärten des Betons nicht entfernt wird, nennt man verlorene Schalung.
Aufbau einer Betonschalung
Aufbau einer Betonschalung

Trennmittel für unbehandeltes Holz

Trennmittel auftragen
Trennmittel auftragen

Verwenden Sie unbehandelte Schalbretter, sollten Sie diese auf den Innenseiten imprägnieren, um eine Haftung zwischen dem Holz und dem Beton zu verhindern. Für diesen Zweck bekommen Sie im Handel Trennmittel für Schalungen. Hierbei handelt es sich häufig um Öle, die sich leicht auftragen lassen. Dies ist bei Trennmitteln aus Wachs etwas schwieriger. Durch ein Wachs bekommt der Beton allerdings eine schönere Oberfläche. Wachs ist daher ideal für Sichtbeton und alle Vorhaben, bei denen die Qualität der Oberfläche eine Rolle spielt.

Die Behandlung mit einem Trennmittel erleichtert Ihnen auch die Reinigung der Schalbretter. Durch das Trennmittel lassen sich Betonreste mühelos entfernen, sodass Sie die Bretter mehrfach verwenden können.

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Anleitung für den Bau einer Schalung

Eine Schalung kann jede beliebige Größe haben. Die größten kommen im Heimwerkerbereich meist beim Anlegen von Fundamenten für Gartenhäuser, Geräteschuppen und ähnlichen Bauten zum Einsatz. Die folgende Anleitung bezieht sich daher auf die Herstellung einer Schalung für ein rechteckiges Betonfundament, kann aber auch für andere Vorhaben genutzt werden. Überflüssige Arbeitsschritte überspringen Sie einfach.

  1. Damit Sie Ihre Schalung von außen abstützen können, rechnen Sie beim Ausheben der Grube für das Fundament an allen Seiten 10 bis 15 Zentimeter hinzu. Der Boden der Grube muss sorgfältig geebnet und verdichtet werden, damit die Schalung sicher steht und das Fundament später nicht absackt.
  2. Die ausgehobene Grube befüllen Sie mit einer 15 Zentimeter hohen Schicht Schotter und verdichten sie ebenfalls. Sie muss nach der Fertigstellung eben sein.
  3. Auf welche Breite Sie die Schalungsbretter zuschneiden müssen, hängt davon ab, wie hoch das Fundament werden soll. Ihre selbst gebaute Schalung befüllen Sie später bis zur Oberkante der Bretter mit Beton. So lässt er sich am einfachsten mit einer Richtlatte oder einem langen Brett abziehen.
  4. Arbeiter beim Glätten von Beton © Marina Lohrbach, stock.adobe.com
    Die Oberkante der Schalung entspricht der Oberkante des Betons © Marina Lohrbach, stock.adobe.com
  5. Die vier Bretter der Schalung verschrauben Sie, sodass ein Rahmen entsteht. Hierbei empfiehlt sich ein Vorbohren, damit das Holz nicht reißt. Überprüfen Sie im Anschluss mit einem großen Winkel oder durch das Messen der beiden Diagonalen, ob er rechtwinklig ist.
  6. Tipp: Sind die Bretter für Ihr Vorhaben nicht lang genug, verbinden Sie mehrere Bretter, indem Sie Laschen von den Außenseiten aufschrauben.
    Schalungsrahmen helfen ein gutes Fundament zu gießen
    Schalungsrahmen helfen ein gutes Fundament zu gießen
  7. Den Rahmen stellen Sie auf die Schotterschicht und richten ihn mit der Wasserwaage aus. Kleine Höhenunterschiede lassen sich durch feinen Schotter ausgleichen.
  8. Die Metallstäbe zum Abstützen der Schalung schlagen Sie an den Außenseiten der Bretter in den Boden. Sie sollten einen Abstand von maximal 1,50 Meter haben. Etwaige Abstände zwischen den Stäben und den Schalungsbrettern schließen Sie mit Holzkeilen.

    Bei einem sehr hohen Fundament empfiehlt es sich, die vier Seiten zusätzlich mit schräg gesetzten Stützen zu stabilisieren. Sie verhindern, dass die Schalung oben auseinandergedrückt wird. Überprüfen Sie zum Schluss noch einmal, ob Ihre Schalung perfekt ausgerichtet ist.

    Bodenplatte von einem Einfamilienhaus © Gottfried Carls, stock.adobe.com
    Schräge Stützen sorgen für zusätzliche Stabilität © Gottfried Carls, stock.adobe.com

    Nun ist Ihre Schalung fertig und Sie dürfen mit dem Anmischen des Betons beginnen. Vorab können Sie – sofern Sie dies möchten – durch kleinere Maßnahmen Einfluss auf die Optik Ihres Fundaments nehmen. Durch Dreieckleisten, die Sie in die vier Ecken oder ganz oben an die Innenseiten der Schalungsbretter schrauben oder nageln, bekommt Ihr Betonfundament gefaste Kanten. Die Schalung bleibt im Idealfall stehen, bis der Beton vollständig ausgehärtet ist.

Schalungssteine setzen © Katia, stock.adobe.com
Schalungssteine setzen

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