Baustoffe für gesundes Sanieren: Diese Baustoffe gelten als gesundheitlich unbedenklich
Sind die Altlasten aus dem Gebäude entsorgt, geht es darum die richtigen Baustoffe für die gesunde Sanierung auszuwählen. Die erste Wahl sind ökologische Materialien, ebenso eignen sich viele konventionelle Baustoffe, um ein gesundes Wohnklima ohne Schadstoffbelastung zu schaffen. Wichtige Hinweise sind seriöse Umwelt- und Schadstoffsiegel wie zum Beispiel der EMICODE® als international anerkanntes Kennzeichnungssystem für emissionsarme Bauprodukte.
Baustoffe für Innen- und Außenwände
Als Skelett des Gebäudes geben Innen- und Außenwände dem Gebäude seinen Rahmen und seine Struktur. In der Sanierung sind die Wände zumindest zum Teil bereits vorhanden, die Materialien also festgelegt. Sollen Innenwände nachträglich eingebaut werden oder erfordert die Außenwand eine Dämmung können hier mit den richtigen Baustoffen die Weichen für ein schadstofffreies oder zumindest schadstoffarmes Innenraumklima geschaffen werden.
Mineralische Baustoffe
Mineralische Baustoffe bestehen in der Regel aus anorganischen und natürlichen Materialien und bieten guten Wärmeschutz, ein angenehmes Raumklima und eine geringe bis gar keine Schadstoffbelastung. Mauerziegel, Kalksandsteine oder Porenbeton geben im verbauten Zustand keine Schadstoffe an die Luft ab, sind langlebig und somit ideal für den Einsatz in der gesunden Sanierung.
Wände aus Holz
In Blockhäusern oder in der Ständerbauweise ist Holz ein beliebter Rohstoff. Das nachwachsende Material mit den ausgleichenden Eigenschaften und der guten Ökobilanz ist schadstofffrei, beim Einbau ist es wichtig, auf schädliche Holzschutz- oder Flammschutzmittel zu verzichten, da diese Schadstoffemittenten sind. Wird Holz im Außenbereich verwendet, sollte dem konstruktiven Holzschutz nach DIN 68800 der Vorzug vor Oberflächenbehandlungen gegeben werden.
Schadstofffreie Dämmstoffe
Natürliche und unbelastete Dämmstoffe sind ein wichtiger Baustoff beim Bauen und Sanieren. Zusätzlich zum wichtigen Aspekt der Wärmeleitfähigkeit gibt es in Bezug auf die Wohngesundheit zahlreiche weitere Punkte, die bei der Auswahl eine Rolle spielen. Dazu gehören:
- Material
- Emissionswerte
- Lungengängige Fasern und Feinstäube
- Sommerlicher Wärmeschutz
- Diffusionsverhalten
- Nachhaltigkeit
- Brandschutz
Als schadstofffreie Dämmstoffe kommen je nach Einsatzbereich und gewünschter Dämmwirkung zum Beispiel Holzfaserdämmplatten, Schilfplatten, Zellulosedämmung, Flachs- oder Hanfdämmung in Frage. Als Schüttdämmung in Decken- oder Dachhohlräumen bietet sich der Einsatz von Perlite an.
Wohngesunde Innenbaustoffe
Innendämmung, Putze, Farben, Bodenbeläge, Kleber und Abdichtungsstoffe kommen direkt mit der Raumluft in Kontakt. Kann man bei Außenbaustoffen noch Abstriche machen, kommt es an dieser Stelle für ein gesundes Klima besonders auf schadstofffreie Bauprodukte an. Eine gute Orientierung bieten hier die verschiedenen Güte- und Ökosiegel wie EMICODE ®, Eurofins oder natureplus.
Dämmstoffe für einen gesunden Innenausbau
Bevorzugt sollten Naturdämmstoffe wie Zellulose, Holzfaser, Flachs oder Kork eingesetzt werden. Ebenfalls eine gute Wahl sind anorganische Materialien wie Kalzium-Silikatplatten oder Perlite. Bei guter Dämmwirkung sind diese Produkte schadstofffrei. Um die Dämmwirkung abzusichern, ist zusätzlich eine fachgerechte Verarbeitung wichtig. Insbesondere an Übergängen und Durchführungen muss die Dämmung lückenlos ausgeführt sein, um Wärmeverluste durch Wärmebrücken zu vermeiden.
Innenputze
Putze und Wandfarben haben Kontakt mit der Raumluft, sind hier Schadstoffe enthalten, dünsten diese ungehindert aus und kontaminieren den Raum. Grundsätzlich können alle rein mineralischen Produkte als schadstofffrei angesehen werden – bei ausgezeichneten Eigenschaften für das Raumklima. Durch ihre Diffusionsoffenheit wirken Sie feuchteausgleichend und sind unanfällig für Schimmelbildung.
Besonders gut für die Sanierung eignen sich Kalkputze, die nach einer Untersuchung des eco Instituts Köln sogar in der Lage sind, Schadstoffe aufzunehmen und zu binden. Ähnliche Eigenschaften bringen auch Lehmputze mit.
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Innenwandfarben
Dispersionsfarben sind in der Regel die erste Wahl, wenn es um Wand- und Deckenanstriche geht. Diese Bauprodukte basieren auf Kunstharzdispersion. Insbesondere günstige Farben dünsten häufig aromatische Kohlenwasserstoffe und andere Lösemittel aus, darüber hinaus gibt es mittlerweile auch Dispersionsfarben, die zumindest als schadstoffarm deklariert sind. Gerade im Sanierungsbereich gibt es darüber hinaus sinnvolle Alternativen ohne Schadstoffbelastung und mit positiven Eigenschaften für das Wohnklima, zum Beispiel:
- Kaseinfarben
- Leimfarben
- Silikatfarben (auf Schadstofffreiheit beim jeweiligen Produkt achten!)
- Lehmfarben
Eine der gravierendsten Einschränkungen bei Naturfarben ist meist die Farbwahl. Anders als Dispersionsfarben werden diese Farben mit Pigmenten eingefärbt, so dass nicht alle Farbtöne verfügbar sind.
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Wohngesunde Bodenbeläge
Hier steht an erster Stelle der Holzboden. Als Holzdiele oder Parkett kann ein Fußbodenbelag aus Holz schwimmend verlegt und mit natürlichen Oberflächenbeschichtungen versehen werden. Neben der Schadstofffreiheit wirkt Holz ausgleichend auf die Raumluftqualität und die Luftfeuchtigkeit und lässt sich mehrfach aufarbeiten. Weitere natürliche und schadstoffarme bis – freie Bodenbeläge sind Linoleum, Kork, Naturstein oder Bambus.
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