Ökologische Sanierungsgrundsätze

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Ökologische Sanierungsgrundsätze: Entsorgen und Sanieren mit ökologischen Baustoffen

Wem die gesetzlichen Grenzwerte hinsichtlich der Schadstoffbelastung von Baustoffen nicht ausreichen, kann heute auf eine große Auswahl ökologischer Materialien zurückgreifen. Diese sind in vielen Fällen nicht nur aus regenerativen Materialien mit niedriger Belastung hergestellt, bereits im Herstellungsprozess selbst wird auf Nachhaltigkeit und eine gute Ökobilanz geachtet. Um wirklich wohngesunde Baustoffe zu erkennen, sollten diese nach den Kriterien seriöser Öko-Labels zertifiziert sein.

Entsorgung von Altlasten

Gerade dann, wenn die Sanierung ökologischen Gesichtspunkten folgen soll, ist eine möglichst vollständige Entsorgung belasteter Baustoffe erforderlich. Dies betrifft insbesondere alle asbesthaltigen Materialien. Asbest versteckt sich in Dacheindeckungen und Fassadenverkleidungen, aber auch in Ausbauplatten oder Dämmmaterial. Besonders wichtig ist es, die Gefahrengrundsätze beim Ausbau zu berücksichtigen. Freie Asbestfasern in der Luft sind hochgradig krebserregend, deshalb sollten Ausbau und Entsorgung idealerweise durch einen qualifizierten Fachbetrieb vorgenommen werden.

Befeuchten der asbesthaltigen Eternitplatten © LianeM, stock.adobe.com
Asbesthaltigen Eternitplatten werdem emtsorgt © LianeM, stock.adobe.com
Asbest entsorgen: Darauf muss geachtet werden
Asbest entsorgen: Darauf muss geachtet werden
Tipp: Der Einsatz von Asbest im Wohnungsbau ist seit 1993 verboten. Bei Gebäuden, die vor diesem Zeitpunkt errichtet, bzw. letztmalig saniert wurden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass asbesthaltige Baustoffe vorhanden sind.

Eine weitere Schadstoffquelle in älteren Häusern sind Holzbauteile. Diese wurden bis in die 1990er Jahre mit giftigen, mittlerweile verbotenen, Holzschutzmitteln wie DDT, Lindan oder PCP behandelt. Ebenso wie Asbest und die schädlichen PAK-haltigen Klebstoffe dürfen auch diese Bauteile nur von Fachpersonal (Sachkunde gemäß DGUV Regel 101-004) ausgebaut werden, die überwachungspflichtige Entsorgung erfolgt als Sondermüll.

Dachboden im Altbau © A2LE, stock.adobe.com
Sparren in Altbauten sind häufig mit Lindan, DDT oder PCB als Holzschutzmittel behandelt © A2LE, stock.adobe.com

Sanieren mit ökologischen Baustoffen

In der ökologischen Sanierung stellen wohngesunde, ökologische Baustoffe den wichtigsten Eckpfeiler dar. Für nahezu jedes Bauprodukt gibt es mittlerweile entsprechende Alternativen, zum Beispiel:

  • Weichfaserplatten statt Gipskarton

    Weichfaserplatten bestehen aus Holzabfällen, die bei der Verarbeitung von Nadelhölzern anfallen. Die kleinteiligen Fasern werden durch Hitze und gegebenenfalls Bindemittel zu Platten verpresst, sind schadstofffrei und diffusionsoffen. Die Platten, die in unterschiedlicher Stärke erhältlich sind, eignen sich für die Innendämmung von Altbauten.

  • Silikatleichtschaum statt Mineralfaser

    Als mineralischer Dämmstoff ohne Schadstoffbelastung bietet sich Silikatschaum zum Beispiel für die Kerndämmung in zweischaligem Mauerwerk an. DAs Material wird aus geblähtem Glas hergestellt, verrottet nicht und ist nicht brennbar.

  • Kalkdämmputz statt Zementputz

    Insbesondere bei der Kellersanierung sorgt Kalkdämmputz für eine verbesserte Wärmedämmung und ein gesundes Raumklima. Der rein mineralische Putz bietet Schimmel auch bei etwas höherer Luftfeuchtigkeit keinen Nährboden.

  • Altbau mit Kalkputz sanieren © galaganov , stock.adobe.com
    Altbau mit Kalkputz sanieren © galaganov , stock.adobe.com
  • Einblasdämmung statt mineralischer Dämmung

    Zellulose-Einblasdämmungen können in allen Hohlräumen wie zum Beispiel in Dachschrägen als flexibler und wirksamer Dämmstoff genutzt werden. Das schadstofffreie Material verbessert das Wohnklima und bietet einen guten sommerlichen Wärmeschutz.

  • Dachdämmung: Zellulose Dämmstoff wird eingeblasen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
    Dachdämmung: Zellulose Dämmstoff wird eingeblasen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
  • Kalkputze statt Kunstharzputze

    Kalkputze sowie Kalkfarben beugen durch die anorganische Zusammensetzung der Schimmelbildung vor. Das Material bindet Schadstoffe aus der Luft und baut diese ab.

Ökologische Baustoffe: Die wohngesunden Alternativen nutzen
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Dachdämmung und Deckendämmung

Im Bereich der Wärmedämmung bietet der Handel heute eine Vielzahl ökologischer Produkte aus natürlichen, bzw. schadstofffreien Materialien. Durch die Vielfalt kann damit nahezu jede Dämmsituation bewältigt werden. Zusätze wie Bor zur Verbesserung der Brandschutzklasse oder Polyesterfasern für mehr Stabilität verleihen den Materialien spezifische Eigenschaften. Neben der oben erwähnten Zellulose als Einblasdämmung eignen sich weiterhin folgende Dämmstoffe für die ökologische Gebäudesanierung:

Ökologischer Wärmeschutz: Dämmstoffe aus der Natur
Ökologischer Wärmeschutz: Dämmstoffe aus der Natur
Tipp: Wie ökologisch ein Baustoff wirklich ist, bemisst sich nicht nur an seiner Schadstofffreiheit und Herkunft, sondern ebenso am Energieaufwand bei der Herstellung und der Recyclingfähigkeit.
Dämmstoff aus Holzfasern © Verband Holzfaser Dämmstoffe e.V.
Dämmstoff aus Holzfasern © Verband Holzfaser Dämmstoffe e.V.

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Ökologische Bodenbeläge

Im Bereich der Bodenbeläge wird bei der ökologischen Sanierung häufig auf bewährte Klassiker zurückgegriffen. Ganz vorne stehen Holz, Fliesen und Linoleum, aber auch Kork und Teppichböden aus Naturmaterialien sind für den ökologischen Innenausbau die perfekte Wahl.

  • Holz – natürlich, atmungsaktiv, behaglich

    Das Material Holz lässt sich für viele verschiedene Fußbodenbeläge verwenden. Ob als Holzdiele, Holzpflaster oder Parkett – Ein Holzfußboden ist schadstofffrei, langlebig und sorgt nicht nur für ein gesundes Wohnklima, sondern auch für eine behagliche Wohnatmosphäre.

  • Fliesen und Natursteinbeläge – auch für Allergiker geeignet!

    Besonders bei empfindlichen Personen stehen Fliesen und Natursteinbeläge hoch im Kurs. Die robusten Böden lassen sich leicht reinigen, das Material enthält keine Schadstoffe, ist langlebig und strapazierbar.

  • Linoleum – die ökologische Alternative zu PVC

    Linoleum wird seit den 1860er Jahren als strapazierfähiger und langlebiger Bodenbelag verwendet. Das Material aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen sorgt mit seiner offenporigen Oberfläche für ein sehr gutes Wohnklima.

  • Durch unterschiedliche Walzrichtung ensteht die typische Musterung
    Durch unterschiedliche Walzrichtung ensteht die typische Musterung
  • Kork – Bodenbelag aus der Natur

    Die Rinde der Korkeiche wird als Granulat zu Platten verpresst, die als schadstofffreier Bodenbelag eine warme Atmosphäre in den Raum bringen. Bei hochwertigen Produkten wird das materialeigene Harz als Bindemittel verwendet. Günstigere Korkplatten werden häufig mit Kunstharzen verklebt, was die Schadstoffbilanz verschlechtern kann.

  • Kork ist ein nachwassender Rohstoff
    Kork ist ein nachwassender Rohstoff
  • Teppich aus Naturmaterialien

    Robust und strapazierfähig gehören Teppiche aus Naturmaterialien ebenso zu den bevorzugten Belägen im ökologischen Sanieren. Allerdings ist hier Vorsicht geboten: Um das Material zu schützen, sind konventionell hergestellte Naturteppiche oft mit Pestiziden als Mottenschutz ausgerüstet. Bei der Auswahl ist deshalb auf eine entsprechende Schadstoffprüfung sowie eine ökologische Herstellung zu achten.

Tipp: Für einen ökologischen schadstofffreien Bodenbelag kommt es auch auf das Material von Klebern und Oberflächenbeschichtungen an. Auch diese müssen den Kriterien für eine ökologische Herstellung sowie die gewünschte Schadstofffreiheit entsprechen.
Vorsicht vor Schadstoffen in Bodenbelägen
Vorsicht vor Schadstoffen in Bodenbelägen
Linoleum © lafishman64, fotolia.com
Natürliches und langlebiges Linoleum als Bodenbelag ist in vielen Farben erhältlich © lafishman64, fotolia.com
Emissionsarme Bodenbeläge: Darauf sollten Sie achten
Emissionsarme Bodenbeläge: Darauf sollten Sie achten
Mit dem Zahnspachtel ziehen Sie Rillen in den Kleber © kustvideo, stock.adobe.com
Gesundheitsrisiken bei Bodenbelägen und Kleber

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Ökosiegel mit Aussagekraft

Nicht alle ökologischen Bauprodukte sind auch wirklich schadstofffrei und entsprechen den hohen Ansprüchen an dieses Segment. Deshalb empfiehlt es sich, auf die gängigen Öko-Label zu achten und nur solche Baustoffe zu kaufen, die seriös geprüft und zertifiziert sind. Die einzelnen Institutionen wie Nature-Plus, Naturland oder das Eco-Institut setzen dabei verschiedene Prüfkriterien an. Von staatlicher Seite liefert die „Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e.V.“ (GEV) mit dem EMICODE wichtige Hinweise hinsichtlich der jeweiligen Schadstoffbelastung. Das Label EC1 plus – die höchste Stufe – steht dabei für eine sehr geringe Belastung, garantiert aber keine Emissionsfreiheit.

Grundierungen sind nach Schadstoffgehalt eingeteilt
Grundierungen sind nach Schadstoffgehalt eingeteilt
Wie ökologisch ist ein Baustoff wirklich
Wie ökologisch ist ein Baustoff wirklich
Tipp: Weitere Informationen zum wohngesunden Sanieren finden Sie hier:

Holzboden Auswahl © Maksym Yemelyanov, fotolia.com
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