Schimmelbildung in Innenräumen

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Schimmelbildung in Innenräumen: Ursachen, Beseitigung und Vorbeugung

Schimmelbildung sind Teil unseres Ökosystems und erfüllen darin verschiedene Aufgaben. Der Pilz breitet sich allerdings auch an unerwünschten Stellen – zum Beispiel in Wohnräumen – aus, wenn dort für ihn günstige Bedingungen herrschen. Findet er die richtige Kombination aus organischem Untergrund, Wärme und Feuchtigkeit vor, breitet er sich unaufhörlich aus und ist dann mehr als ein rein optisches Problem. Schimmelsporen können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen und schaden langfristig auch der Bausubstanz.

Wie Schimmel entsteht

Schimmel ist in Neubauten wie auch im sanierten Altbau ein häufiges Problem. Umso wichtiger ist es, bei der Sanierung auf entsprechende Maßnahmen zu achten, die das Entstehen verhindern.

Schwarzer Schimmel in der Wandecke, stock.adobe.com
Schimmel entsteht häufig an klassischen Wärmebrücken wie zum Beispiel in Wandecken © amixstudio, stock.adobe.com

Grundsätzlich gibt es drei Gründe, warum sich der Pilz ausbreiten kann:

  • Durch bauliche Mängel wie undichte Fensterfugen, Risse in der Außenwand, falsch eingebaute Fenster oder aufsteigende Feuchtigkeit durch fehlende Horizontalsperre entstehen in Kombination mit Wärmebrücken und falschem Taupunkt feuchte Stellen. Dort findet der Schimmel seinen idealen Nährboden.
  • Stimmt das Lüftungsverhalten nicht, steigt die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen an, zum Beispiel durch Kochen, Wäsche trocknen oder im Badezimmer. Die Feuchtigkeit schlägt sich an den kältesten Stellen als Kondensat nieder. Durch die hohen Anforderungen an die Dichtigkeit von Gebäuden wird diese Problematik zusätzlich verschärft. Deshalb muss regelmäßig und gründlich gelüftet werden, idealerweise über eine automatische Lüftungsanlage.
  • Wasserschäden und Baufeuchte sorgen für zusätzlichen Feuchteeintrag, der als Lebensraum für den Schimmelpilz dient.
Tipp: Gerade der Übergang zwischen Wand und Fenster ist ein neuralgischer Punkt. Deshalb sollte bei der Sanierung auf einen Fenstereinbau nach RAL geachtet werden.
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Auswirkungen von Schimmel auf die Bewohner

Schimmelsporen und die Stoffwechselprodukte des Pilzes können sich vor allem auf gesundheitlich empfindliche Menschen negativ auswirken. Häufig werden die Symptome nicht sofort der Schimmelbelastung zugeordnet, die sie unspezifisch sind:

  • Werden Schimmelsporen in der Raumluft eingeatmet, kann dies allergische Reaktionen auslösen, die denen von Heuschnupfen oder Asthma ähneln. In schweren Fällen kann sogar die Lunge angegriffen werden und eine Lungenfibrose entstehen.
  • An sehr stark belasteten Orten kann es zu einer reizenden oder sogar toxischen Wirkung kommen. Man spricht hier vom Organic Dust Toxic Syndrom (ODTS) mit grippeartigen Symptomen.
  • In seltenen Fällen löst der Schimmelpilz eine Mykose aus. Anfällig für diese Infektion sind Personen mit geschwächtem Immunsystem. In Wohnungen ist diese Reaktion allerdings sehr selten.
Tipp: Allergien, Atemwegserkrankungen, Hautausschläge, Übelkeit, Konzentrationsprobleme oder Erschöpfung können auf eine Schimmelbelastung hinweisen. Babys und Kleinkinder, immungeschwächte und kranke Personen reagieren meist besonders schnell und heftig.

Richtige Planung beugt Schimmelbildung vor

Um Schimmel im sanierten Altbau zu vermeiden, ist eine richtige Planung wichtig. Dies betrifft insbesondere die Wärmedämmung:

  • Die Oberflächentemperatur der Außenbauteile sollte nicht mehr als vier Grad unter der Raumtemperatur liegen. Weiterhin muss die Wärmedämmung lückenlos sein, Übergänge an Fenstern und Außentüren, im Sockelbereich und im Dach sind sorgfältig abzudichten.
  • Mindestens zweifach verglaste Isolierglas-Fenster mit warmer Kante sollten in Dämmebene oder bei monolithischen Mauerwerk im mittleren Drittel der Wand nach RAL eingebaut werden.
  • Idealerweise wird eine automatische Lüftungsanlage miteingeplant oder ein wirksames Lüftungskonzept manuell umgesetzt, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.
Richtig lüften: Fenster weit öffnen und auf Durchzug achten
Richtig lüften: Fenster weit öffnen und auf Durchzug achten
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Innendämmung fachgerecht ausführen

Wird in der Altbausanierung eine Innendämmung gewählt, sorgt das zwar für warme Räume, allerdings bleibt die Außenwand kalt. Im Anschluss zwischen Dämmung und Wandoberfläche kann sich dort Feuchtigkeit aus der Raumluft sammeln, die wiederum zu Schimmelbildung führt. Diese Nester sind unsichtbar und entsprechend schwer zu orten und zu beseitigen. Vermeiden lässt sich dieser Baumangel durch eine Dampfsperre vor der Innendämmung, die mit einer Gipskartonplatte abgedeckt wird oder eine diffusionsoffene Ausführung, bei der in die Dämmung eingedrungene Feuchtigkeit vollständig abtrocknen kann.

Keller Innendämmung: Die Dampfsperre muss dicht sein
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Innendämmung richtig ausführen und Wärmebrücken vermeiden
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Tipp: Wird eine diffusionsoffene Innendämmung gewählt, muss der Klebemörtel für die Dämmplatten auf das Plattenmaterial abgestimmt sein.
Dämmstoffe © Ingo Bartussek, fotolia.com
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Vor der Sanierung – Schimmel beseitigen

Um das Schimmelproblem erst gar nicht entstehen zu lassen, müssen vor der Sanierung des Gebäudes alle Schimmelnester entfernt und potentielle Schwachstellen beseitigt werden. Eine einfache Entfernung des Schimmels reicht in der Regel nicht aus, solange die Ursache bestehen bleibt. Vor allem beim wohngesunden Sanieren ist auf eine fungizide Behandlung zu verzichten, um die Raumluft nicht weiter zu belasten.

Schimmelprobe nehmen © Verband Privater Bauherren e.V.
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Versteckten Schimmel finden
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Idealerweise wird ein Gutachter konsultiert, der die entsprechenden Stellen identifiziert und Maßnahmen zur Ursachenbehebung empfiehlt. Um ein Neuentstehen an gefährdeten Stellen zu verhindern, empfiehlt sich der Auftrag eines Schimmelsanierputzes aus anorganischem Material oder der Verwendung von mineralischen Schimmelsanierplatten.

Tipp: Weitere Informationen zum wohngesunden Sanieren finden Sie hier:

Schimmel im Bereich des Fensters © fevziie, stock.adobe.com
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