Schimmelbildung in Innenräumen: Ursachen, Beseitigung und Vorbeugung
Schimmelbildung sind Teil unseres Ökosystems und erfüllen darin verschiedene Aufgaben. Der Pilz breitet sich allerdings auch an unerwünschten Stellen – zum Beispiel in Wohnräumen – aus, wenn dort für ihn günstige Bedingungen herrschen. Findet er die richtige Kombination aus organischem Untergrund, Wärme und Feuchtigkeit vor, breitet er sich unaufhörlich aus und ist dann mehr als ein rein optisches Problem. Schimmelsporen können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen und schaden langfristig auch der Bausubstanz.
Wie Schimmel entsteht
Schimmel ist in Neubauten wie auch im sanierten Altbau ein häufiges Problem. Umso wichtiger ist es, bei der Sanierung auf entsprechende Maßnahmen zu achten, die das Entstehen verhindern.

Grundsätzlich gibt es drei Gründe, warum sich der Pilz ausbreiten kann:
- Durch bauliche Mängel wie undichte Fensterfugen, Risse in der Außenwand, falsch eingebaute Fenster oder aufsteigende Feuchtigkeit durch fehlende Horizontalsperre entstehen in Kombination mit Wärmebrücken und falschem Taupunkt feuchte Stellen. Dort findet der Schimmel seinen idealen Nährboden.
- Stimmt das Lüftungsverhalten nicht, steigt die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen an, zum Beispiel durch Kochen, Wäsche trocknen oder im Badezimmer. Die Feuchtigkeit schlägt sich an den kältesten Stellen als Kondensat nieder. Durch die hohen Anforderungen an die Dichtigkeit von Gebäuden wird diese Problematik zusätzlich verschärft. Deshalb muss regelmäßig und gründlich gelüftet werden, idealerweise über eine automatische Lüftungsanlage.
- Wasserschäden und Baufeuchte sorgen für zusätzlichen Feuchteeintrag, der als Lebensraum für den Schimmelpilz dient.
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Auswirkungen von Schimmel auf die Bewohner
Schimmelsporen und die Stoffwechselprodukte des Pilzes können sich vor allem auf gesundheitlich empfindliche Menschen negativ auswirken. Häufig werden die Symptome nicht sofort der Schimmelbelastung zugeordnet, die sie unspezifisch sind:
- Werden Schimmelsporen in der Raumluft eingeatmet, kann dies allergische Reaktionen auslösen, die denen von Heuschnupfen oder Asthma ähneln. In schweren Fällen kann sogar die Lunge angegriffen werden und eine Lungenfibrose entstehen.
- An sehr stark belasteten Orten kann es zu einer reizenden oder sogar toxischen Wirkung kommen. Man spricht hier vom Organic Dust Toxic Syndrom (ODTS) mit grippeartigen Symptomen.
- In seltenen Fällen löst der Schimmelpilz eine Mykose aus. Anfällig für diese Infektion sind Personen mit geschwächtem Immunsystem. In Wohnungen ist diese Reaktion allerdings sehr selten.
Richtige Planung beugt Schimmelbildung vor
Um Schimmel im sanierten Altbau zu vermeiden, ist eine richtige Planung wichtig. Dies betrifft insbesondere die Wärmedämmung:
- Die Oberflächentemperatur der Außenbauteile sollte nicht mehr als vier Grad unter der Raumtemperatur liegen. Weiterhin muss die Wärmedämmung lückenlos sein, Übergänge an Fenstern und Außentüren, im Sockelbereich und im Dach sind sorgfältig abzudichten.
- Mindestens zweifach verglaste Isolierglas-Fenster mit warmer Kante sollten in Dämmebene oder bei monolithischen Mauerwerk im mittleren Drittel der Wand nach RAL eingebaut werden.
- Idealerweise wird eine automatische Lüftungsanlage mit eingeplant oder ein wirksames Lüftungskonzept manuell umgesetzt, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.

Innendämmung fachgerecht ausführen
Wird in der Altbausanierung eine Innendämmung gewählt, sorgt das zwar für warme Räume, allerdings bleibt die Außenwand kalt. Im Anschluss zwischen Dämmung und Wandoberfläche kann sich dort Feuchtigkeit aus der Raumluft sammeln, die wiederum zu Schimmelbildung führt. Diese Nester sind unsichtbar und entsprechend schwer zu orten und zu beseitigen. Vermeiden lässt sich dieser Baumangel durch eine Dampfsperre vor der Innendämmung, die mit einer Gipskartonplatte abgedeckt wird oder eine diffusionsoffene Ausführung, bei der in die Dämmung eingedrungene Feuchtigkeit vollständig abtrocknen kann.



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Vor der Sanierung – Schimmel beseitigen
Um das Schimmelproblem erst gar nicht entstehen zu lassen, müssen vor der Sanierung des Gebäudes alle Schimmelnester entfernt und potenzielle Schwachstellen beseitigt werden. Eine einfache Entfernung des Schimmels reicht in der Regel nicht aus, solange die Ursache bestehen bleibt. Vor allem beim wohngesunden Sanieren ist auf eine fungizide Behandlung zu verzichten, um die Raumluft nicht weiter zu belasten.


Idealerweise wird ein Gutachter konsultiert, der die entsprechenden Stellen identifiziert und Maßnahmen zur Ursachenbehebung empfiehlt. Um ein Neuentstehen an gefährdeten Stellen zu verhindern, empfiehlt sich der Auftrag eines Schimmelsanierputzes aus anorganischem Material oder der Verwendung von mineralischen Schimmelsanierplatten.

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