Innendämmung: Überblick über Dämmstoffe und Dämmmethoden für Innenwände
Wenn die Außendämmung aufgrund von Denkmalschutzvorgaben, baulichen Bedingungen oder rechtlichen Schwierigkeiten nicht möglich ist, ist eine Innendämmung die einzige Alternative zur ungedämmten Wand. Die beste Alternative ist sie jedoch nur dann, wenn sie professionell durchgeführt wird. Das bedeutet einerseits die Wahl der richtigen Dämmmethode und andererseits das Minimieren der Risiken beim Einbau von Innendämmungen.
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Mit einer sauber geplanten und fachgerecht gearbeiteten Innendämmung können Sie je nach eingesetztem Dämmstoff zwischen 5 und 15 Prozent Energie bzw. Heizkosten einsparen – immerhin noch rund halb so viel wie mit einer Außenwanddämmung. Eine falsch aufgebaute oder verarbeitete Innenwanddämmung ist dagegen schlechter als gar keine Dämmung, weil ernste Folgeschäden wie feuchte Wände oder Schimmel vorprogrammiert sind und zudem die angestrebten Dämmwerte nicht erreicht werden. Dann war die Investition nicht nur umsonst, sondern bringt statt des erhofften Gewinns hohe Verluste auf vielen Ebenen.
Innenwanddämmung
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Grundsätzliches zum Aufbau von Innenwanddämmungen
Zu den Klassikern der Innendämmung gehört das Anbringen von Dämmstoffplatten, z. B. aus Polystyrolpartikelschaum (EPS, Styropor) oder Mineralwolle. Während die althergebrachten, unverrottbaren Schaumplatten aus Styropor oder Polyurethan (PU) wegen ihrer erschreckend schlechten Ökobilanz bei vielen Heimwerkern und Profisanierern mittlerweile stark umstritten sind, gewinnen umwelt- und klimafreundlichere Dämmstoffe wie Kalziumsilikat, Holzfasern, Hanf, Zellulose oder Vulkanstein (Perlit) zunehmend an Beliebtheit. Ebenfalls gefragt bei ökologischen Bauprojekten sind Dämmplatten aus Kork oder Schafwolle.
„Klimaplatten“ aus ökologisch und gesundheitlich verträglichen („sympathischen“) Materialien kosten zwar mehr als herkömmliche Schaumplatten, weisen dafür jedoch sehr gute Dämmeigenschaften auf und sorgen überdies für sicheren Brandschutz und ein gesundes Raumklima. Gesundheitlich unbedenklich, unbrennbar und recyclingfähig ist auch Glasschaum bzw. Schaumglas, das aus recyceltem Glas und Quarzsand besteht. Dieser Dämmstoff ist dampf- und wasserdicht, was je nach Situation ein Vorteil oder Ausschlusskriterium sein kann.
Je nach Art und System werden Dämmplatten entweder direkt auf die Wand geklebt oder an einer Unterkonstruktion (z. B. aus Aluminiumprofilen oder Holzständern und Latten) befestigt. Um zu verhindern, dass Feuchtigkeit hinter die Dämmschicht gelangt, kann eine Dampfbremse angebracht werden, z. B. eine Dampfbremsfolie oder eine spezielle Beschichtung. Verkleidet wird die Dämmschicht dann mit weiteren Platten, etwa Gipskarton- oder Holzplatten. Im Handel sind auch mehrschichtig aufgebaute Verbundplatten („Fertigplatten“, „3-in-1-Platten“) erhältlich, die aus einer Dämmschicht, einer integrierten Dampfbremse und einer Verkleidungsschicht bestehen.
Innendämmung mit losen Dämmstoffen
Alternativ zur Plattendämmung besteht die Möglichkeit, lose Dämmstoffe (z. B. Zellulose, Perlite oder Korkschrot) hinter eine vorher angebrachte Wandverkleidung zu schütten oder in Hohlräume einzublasen. So kann auch auf unebenen Untergründen oder an schwierigen Stellen wie Übergängen und Anschlüssen eine fugenlose Dämmung ohne Wärmebrücken erreicht werden.
Ebenfalls optimal für unebene Wände sind Zellulose-Innenwanddämmungen zum Aufsprühen. Die aufgesprühten Zelluloseflocken passen sich allen Konturen des Untergrunds an, ohne dass Hohlräume entstehen, und haften auch auf Bruchsteinwänden, Heizungsrohren oder Elektroleitungen. Nach dem Aufsprühen wird die Dämmschicht begradigt und kann dann verputzt und nach Wunsch weiter gestaltet werden.
Dämmputze, die sich ebenfalls für unebene Untergründe anbieten, bringen in der Regel schlechtere Dämmeigenschaften mit als Dämmplatten, Aufsprüh- oder Einblasdämmungen. Allerdings gibt es auf dem Gebiet der Dämmputze einige interessante Weiterentwicklungen, z. B. neue Hochleistungsdämmputze mit sogenanntem Aerogel. Der innovative Werkstoff soll die Vorteile eines mineralischen Putzes mit denen eines effizienten Dämmstoffs kombinieren. Damit das funktionieren kann, darf das leichte und feine Aerogelgranulat jedoch beim Auftragen nicht zerdrückt werden – eine äußerst sorgfältige Verarbeitung ist also Pflicht.
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Welche Dampfbremse für welches Dämmsystem?
Wenn eine Dampfbremse angelegt werden soll, muss das verwendete Material zum Dämmstoff und zur Dämmmethode passen. In der folgenden Tabelle werden verschiedene gängige Dämmmaterialien bzw. Dämmsysteme und dafür geeignete Dampfbremsen vorgestellt.
Dämmstoff | Dampfbremse |
---|---|
Dämmplatten aus Mineralfasern | Polyäthylenfolie (PE-Folie) |
Kalziumsilikatplatten bzw. Kapillardämmplatten | Dispersionsfarbe, Ölfarbe |
Vakuum- oder Aerogel-Dämmplatte | Dichtungsmasse auf Silikon- oder Acrylbasis zum Verschließen der Fugen |
Schaumglas- bzw. Glasschaumplatten | Bitumen (heiß, kalt oder als bitumenhaltiger Anstrich |
Schaumplatten (EPS, Styropor, ohne oder mit Kantenfalz | Dampfbremspappe, Kraftpapier |
Zellulose-Aufsprühdämmung | PU-Anstrich |
Dämmplatten aus (Weich-)Holzfasern | Acrylkleber, Korkkleber |
Dämmplatten aus Kork | doppelseitiges Spezialklebeband (z. B. aus Butylkautschuk) |
Dämmmatten/-platten aus Schafwolle | Spezielles Fugendichtungsband (vorkomprimiert) |
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