Innendämmung: Überblick über Dämmstoffe und Dämmmethoden

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Innendämmung: Überblick über Dämmstoffe und Dämmmethoden für Innenwände

Wenn die Außendämmung aufgrund von Denkmalschutzvorgaben, baulichen Bedingungen oder rechtlichen Schwierigkeiten nicht möglich ist, ist eine Innendämmung die einzige Alternative zur ungedämmten Wand. Die beste Alternative ist sie jedoch nur dann, wenn sie professionell durchgeführt wird. Das bedeutet einerseits die Wahl der richtigen Dämmmethode und andererseits das Minimieren der Risiken beim Einbau von Innendämmungen.

Dämmstoffe © Ingo Bartussek, fotolia.com
Dämmstoffe © Ingo Bartussek, fotolia.com
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Mit einer sauber geplanten und fachgerecht gearbeiteten Innendämmung können Sie je nach eingesetztem Dämmstoff zwischen 5 und 15 Prozent Energie bzw. Heizkosten einsparen – immerhin noch rund halb so viel wie mit einer Außenwanddämmung. Eine falsch aufgebaute oder verarbeitete Innenwanddämmung ist dagegen schlechter als gar keine Dämmung, weil ernste Folgeschäden wie feuchte Wände oder Schimmel vorprogrammiert sind und zudem die angestrebten Dämmwerte nicht erreicht werden. Dann war die Investition nicht nur umsonst, sondern bringt statt des erhofften Gewinns hohe Verluste auf vielen Ebenen.

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Grundsätzliches zum Aufbau von Innenwanddämmungen

Zu den Klassikern der Innendämmung gehört das Anbringen von Dämmstoffplatten, z. B. aus Polystyrolpartikelschaum (EPS, Styropor) oder Mineralwolle. Während die althergebrachten, unverrottbaren Schaumplatten aus Styropor oder Polyurethan (PU) wegen ihrer erschreckend schlechten Ökobilanz bei vielen Heimwerkern und Profisanierern mittlerweile stark umstritten sind, gewinnen umwelt- und klimafreundlichere Dämmstoffe wie Kalziumsilikat, Holzfasern, Hanf, Zellulose oder Vulkanstein (Perlit) zunehmend an Beliebtheit. Ebenfalls gefragt bei ökologischen Bauprojekten sind Dämmplatten aus Kork oder Schafwolle.

Möglichkeiten der Innendämmung

„Klimaplatten“ aus ökologisch und gesundheitlich verträglichen („sympathischen“) Materialien kosten zwar mehr als herkömmliche Schaumplatten, weisen dafür jedoch sehr gute Dämmeigenschaften auf und sorgen überdies für sicheren Brandschutz und ein gesundes Raumklima. Gesundheitlich unbedenklich, unbrennbar und recyclingfähig ist auch Glasschaum bzw. Schaumglas, das aus recyceltem Glas und Quarzsand besteht. Dieser Dämmstoff ist dampf- und wasserdicht, was je nach Situation ein Vorteil oder Ausschlusskriterium sein kann.

Schema Innenwanddämmung
Schema Innenwanddämmung

Je nach Art und System werden Dämmplatten entweder direkt auf die Wand geklebt oder an einer Unterkonstruktion (z. B. aus Aluminiumprofilen oder Holzständern und Latten) befestigt. Um zu verhindern, dass Feuchtigkeit hinter die Dämmschicht gelangt, kann eine Dampfbremse angebracht werden, z. B. eine Dampfbremsfolie oder eine spezielle Beschichtung. Verkleidet wird die Dämmschicht dann mit weiteren Platten, etwa Gipskarton- oder Holzplatten. Im Handel sind auch mehrschichtig aufgebaute Verbundplatten („Fertigplatten“, „3-in-1-Platten“) erhältlich, die aus einer Dämmschicht, einer integrierten Dampfbremse und einer Verkleidungsschicht bestehen.

Innendaemmung © IVPU
Innendaemmung mit Dämmplatten © IVPU
Innendämmung richtig ausführen und Wärmebrücken vermeiden
Innendämmung richtig ausführen und Wärmebrücken vermeiden
Hinweis: Bei Klimaplatten aus Kalziumsilikat gibt es auch Varianten, die lediglich zur Schimmelsanierung an Innenwänden eingesetzt werden. Diese sind nicht zur Wärmedämmung geeignet und auch nicht dafür zugelassen.
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Innendämmung mit losen Dämmstoffen

Einblasdaemmung Zellulose © X-Floc
Einblasdaemmung Zellulose © X-Floc

Alternativ zur Plattendämmung besteht die Möglichkeit, lose Dämmstoffe (z. B. Zellulose, Perlite oder Korkschrot) hinter eine vorher angebrachte Wandverkleidung zu schütten oder in Hohlräume einzublasen. So kann auch auf unebenen Untergründen oder an schwierigen Stellen wie Übergängen und Anschlüssen eine fugenlose Dämmung ohne Wärmebrücken erreicht werden.

Ebenfalls optimal für unebene Wände sind Zellulose-Innenwanddämmungen zum Aufsprühen. Die aufgesprühten Zelluloseflocken passen sich allen Konturen des Untergrunds an, ohne dass Hohlräume entstehen, und haften auch auf Bruchsteinwänden, Heizungsrohren oder Elektroleitungen. Nach dem Aufsprühen wird die Dämmschicht begradigt und kann dann verputzt und nach Wunsch weiter gestaltet werden.

Dämmputze, die sich ebenfalls für unebene Untergründe anbieten, bringen in der Regel schlechtere Dämmeigenschaften mit als Dämmplatten, Aufsprüh- oder Einblasdämmungen. Allerdings gibt es auf dem Gebiet der Dämmputze einige interessante Weiterentwicklungen, z. B. neue Hochleistungsdämmputze mit sogenanntem Aerogel. Der innovative Werkstoff soll die Vorteile eines mineralischen Putzes mit denen eines effizienten Dämmstoffs kombinieren. Damit das funktionieren kann, darf das leichte und feine Aerogelgranulat jedoch beim Auftragen nicht zerdrückt werden – eine äußerst sorgfältige Verarbeitung ist also Pflicht.

Hinweis:Schüttdämmungen können auch von ambitionierten Heimwerkern realisiert werden. Einblasdämmungen erfordern spezielle Maschinen und Werkzeuge und werden nur von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt. Lassen Sie sich von einem dieser Profis beraten – etwa von einem darauf spezialisierten Zimmermeister oder Stuckateur.

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Welche Dampfbremse für welches Dämmsystem?

Vergleich Dampfsperre und Dampfbremse
Vergleich Dampfsperre und Dampfbremse

Wenn eine Dampfbremse angelegt werden soll, muss das verwendete Material zum Dämmstoff und zur Dämmethode passen. In der folgenden Tabelle werden verschiedene gängige Dämmmaterialien bzw. Dämmsysteme und dafür geeignete Dampfbremsen vorgestellt.

Dämmstoff Dampfbremse
Dämmplatten aus Mineralfasern Polyäthylenfolie (PE-Folie)
Kalziumsilikatplatten bzw. Kapillardämmplatten Dispersionsfarbe, Ölfarbe
Vakuum- oder Aerogel-Dämmplatte Dichtungsmasse auf Silikon- oder Acrylbasis zum Verschließen der Fugen
Schaumglas- bzw. Glasschaumplatten Bitumen (heiß, kalt oder als bitumenhaltiger Anstrich
Schaumplatten (EPS, Styropor, ohne oder mit Kantenfalz Dampfbremspappe, Kraftpapier
Zellulose-Aufsprühdämmung PU-Anstrich
Dämmplatten aus (Weich-)Holzfasern Acrylkleber, Korkkleber
Dämmplatten aus Kork doppelseitiges Spezialklebeband (z. B. aus Butylkautschuk)
Dämmmatten/-platten aus Schafwolle Spezielles Fugendichtungsband (vorkomprimiert)
Hinweis: Nicht immer ist eine Dampfbremse empfehlenswert oder zwingend erforderlich, und zuweilen kommen dafür mehrere Materialien bzw. Vorgehensweisen in Frage. Es ist jedoch wesentlich, hier schon im Vorfeld die richtigen Entscheidungen und die richtige Wahl zu treffen. Da es selbst gut informierten Laien kaum möglich ist, die Risiken und möglichen Folgeschäden einer Fehlentscheidung richtig einzuschätzen, fragen Sie besser vorher einen Fachmann, um sicher zu sein und Fehler zu vermeiden.
Trockenbau im Badezimmer © photo 5000, stock.adobe.com
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