Kork als Dämmstoff
Wer schon einmal versucht hat, den Korken einer Weinflasche zu zerschneiden, weiß: Kork ist ein sehr elastisches, robustes und widerstandsfähiges Material. Gewonnen wird es aus der Rinde der Korkeiche, die ab ihrem 20. Lebensjahr alle neun bis zwölf Jahre geschält wird. Die erste Schälung eignet sich dabei noch nicht zur Herstellung von Flaschenkorken, da sie zu harzreich ist. Diese ist daher für die Herstellung von Dämmstoffplatten aus Kork ideal. Und auch der ein oder andere Korken eines guten Tropfens findet sich mittlerweile in der Dämmstoffherstellung als Recycling-Produkt wieder.
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Herstellung
Bei der Herstellung wird der Kork zunächst zu einem feinen Granulat mit zwei bis fünf Millimeter großen Bestandteilen zermahlen. Diese lassen sich per Heißdampf aufblähen – fachsprachlich expandieren. Es entsteht Korkschrot, das bereits als Schüttdämmung eingesetzt werden kann. Sollen Korkplatten hergestellt werden, erfolgt das Expandieren in speziellen Formen.
Während des Aufblähens treten aus dem Kork natürliche Harze aus, die als Bindemittel dienen. Hergestellt werden Korkplatten in der Regel in Dicken von zehn bis 320 Millimetern. Sie habe ein sehr geringes Gewicht, dämmen sowohl Wärme als auch Schall, sind verschleißfest und feuchteunempfindlich.
Kennwerte
- Rohdichte: 65 bis 150 kg/m³ (lose), 100 bis 220 kg/m³ (Platten)
- Wärmeleitfähigkeit: 0,040 bis 0,060 W/(mK)
- Widerstandszahl Wasserdampfdiffusion: 2 bis 8 (lose), 5 bis 10 (Platten)
- Brandklasse: B2
- Druckspannung (bei 10 Prozent Stauchung): 100 bis 200 kPa
- Temperaturbeständigkeit: 110 bis 120 Grad Celsius
Anwendungsgebiete
Als Schüttung lässt sich Korkschrot ideal zum Ausfüllen von Hohlräumen in Wänden und Decken verwenden. Die Korkplatten werden zur Dämmung von Dach, Decken und Wänden eingesetzt. Die hohe Elastizität des Materials erschwert den Zuschnitt und damit das passgenaue Arbeiten. Mögliche Einsatzgebiete für Kork als Dämmstoff sind:
- Flachdachdämmung
- Oberseitige Dämmung von Geschossdecken
- Bodendämmung unter Estrich
- Fassadendämmung hinter Vorhangfassade
- Fassadendämmung unter Putz (Wärmedämmverbundsystem)
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