Ein durch und durch ökologisch verträgliches Haus – in der heutigen Zeit ist dieser Wunsch in den Köpfen vieler Bauherren fest verankert. Um die hohen Anforderungen an die thermische Qualität des Gebäudes zu erfüllen, stehen ihnen heute zahlreiche natürliche Dämmmaterialien zur Verfügung. Sie lassen sich in den meisten Gebieten des Wärmeschutzes einsetzen. Lediglich in Bereichen mit extremer Beanspruchung müssen die synthetischen oder mineralischen Pendants ran.
Der Grundgedanke hinter Naturmaterialien ist klar: Sie bieten denselben Wärmeschutz wie erdölbasierte oder mineralische Produkte, sind dabei aber ökologisch verträglicher und nachhaltiger. Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen bieten neben der Verbesserung der Energieeffizienz des Hauses eine weitere wertvolle Zusatzfunktion: Sie verlängern den natürlichen CO2-Kreislauf und bewahren damit das Klima vor zusätzlichen CO2-Emissionen.
Jede Pflanze, die wächst, nimmt CO2 aus der Luft auf. In den Blättern wird es mithilfe von Chlorophyll in seine Bestandteile aufgespalten. Den enthaltenen Kohlenstoff lagert die Pflanze zum Wachstum ein. Stirbt die Pflanze ab, wird das CO2 bei der Verrottung wieder freigesetzt.
Dieser aktuelle CO2-Kreislauf ist ein geschlossenes System. Er bedingt den natürlichen Treibhaus-Effekt, ohne den kein Leben auf der Erde möglich wäre.
Erst als der Mensch anfing, Kohle, Öl und Gas zu verfeuern und damit CO2 freizusetzen, das vor Millionen von Jahren gebunden worden ist, geriet das Gleichgewicht aus den Fugen. So wie zunehmend mehr CO2 ausgestoßen wird, lässt sich allerdings auch die Speicherung in natürlichen Materialien verlängern. Wenn Holz verbaut oder das Haus mit Naturmaterialien gedämmt wird, verhindert es die Verrottung der Pflanzen. Der eingelagerte Kohlenstoff bleibt gebunden.
Stichwort Holz – von Natur aus ein guter Dämmstoff
Die Dämmeigenschaft von Pflanzen ist bereits in ihrer Struktur begründet. Pflanzen bestehen aus Zellen. Diese Zellen enthalten Luft und Luft ist als schlechter Wärmeleiter bekannt. Das Prinzip der ruhenden Luft ist hier dasselbe, wie es bei synthetischen oder mineralischen Dämmstoffen nachgeahmt wird. Ein Holzhaus hat daher von Natur aus bereits einen guten Dämmwert. Die Holzrahmenbauweise, wie sie von vielen Fertighaus-Herstellern eingesetzt wird, erlaubt durch die Kombination von hölzernem Ständerwerk und dazwischen gesetztem Dämmstoff sehr dünne Wandaufbauten, die gleichzeitig allerdings höchste Anforderungen an die energetische Qualität erfüllen. Bei Passivhäusern ist daher Holz ebenfalls ein Material, das häufig zum Einsatz kommt.
Auf die Faser kommt es an – natürlich zum dämmen
Die naturgegebenen Eigenschaften lassen sich durch technische Verfahren weiter verbessern. Nicht nur Holz, alle Pflanzen bestehen aus Fasern. Diese Naturfasern lassen sich zu wirkungsvollen Dämmmaterialien weiterveredeln. Ob Hanf, Kokos oder sogar Papier in Form von Zelluloseflocken – mit der Kraft der Natur ist nachhaltiges Bauen heute hocheffektiv möglich.
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