Dämmung unter Estrich

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Dämmung unter Estrich: Das müssen Sie wissen

Eine Dämmung unter dem Estrich, das ist nichts, wenn man die Idee hat, als Heimwerker am bestehenden Haus ein wenig für die Wärmedämmung zu tun. Denn das würde verlangen, vorhandenen Estrich auszubauen. Das geht, wenn man den Bohrhammer nimmt, aber es ist aufwändig und schweißtreibend. Einen solchen Aufwand treibt man nur, wenn es sich lohnt. Zumeist ist es einfacher, die Decke des darunterliegenden Raumes zu dämmen, etwa die eines ungeheizten Kellers. Dies sollte als Alternative immer erwogen werden. Wer das Projekt einer Dämmung unter dem Estrich trotzdem angehen möchte, der bekommt hier einige wichtige Hinweise. Und die sind auch interessant für jede, der beim Eigeheimbau die Fußbodendämmung selbst erledigen möchte – oder wenigstens mitreden will, wenn die Handwerker das Projekt angehen.

Dämmstoffe © Ingo Bartussek, fotolia.com
Dämmstoffe: Auch unter dem Estrich sollte gut gedämmt werden © Ingo Bartussek, fotolia.com
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Nicht von vornherein auszuschließen ist die Idee, eine Dämmschicht auf einen vorhandenen Estrich aufzubringen und dies mit einer weiteren Estrichschicht zu bedecken. Aber dabei geht nicht nur Raumhöhe verloren, dies wäre bei hohen Decken womöglich zu verschmerzen. Aber nach dem Einbau sind die Türen deutlich zu lang, die Fenster womöglich zu tief. Von solchen Überlegungen ist also abzuraten, außer in speziellen Ausnahmefälle.

Bei Dämmung unter Estrich auf ausreichende Dämmung achten
Bei Dämmung unter Estrich auf ausreichende Dämmung achten

Ansonsten ist die Dämmung unter Estrich schon eine empfehlenswerte Maßnahme, ob Neu- oder Altbau, wenn es nicht möglich ist, die Decke des darunterliegenden Raumes zu dämmen – oder wenn es einen solchen gar nicht gibt. Über einem geheizte Raum einen Boden zu dämmen, ist natürlich sinnlos. Zwar erreicht man mit der Wärmedämmung auch einen besseren Schallschutz, aber der lässt sich auf andere Weise, zwischen Estrich und Fußbodenbelag nämlich, viel leichter herstellen.

Verschiedene Materialien möglich

Zu Dämmung unter Estrich werden weithin künstliche Materialien empfohlen – Polystyrolprodukte etwa, die als Styropor oder Styrodur angeboten werden. Als Alternative bietet sich Mineralstoffplatten an, die aber mit Aluminiumfolie kaschiert sein sollte, weil sie sich dann leichter verarbeiten lassen. Außerdem handelt es sich um einen zusätzlichen Schutz gegen Feuchtigkeit – davon später mehr. Eine naturnähere Dämmung ist der Einbau einer Schüttung, etwa aus Perliten.

Schichtaufbau einer Dämmung unter Estrich
Möglicher Schichtaufbau einer Dämmung unter Estrich

Nicht geeignet sind alle Stoffe, die nicht druckstabil sind, da auf ihnen ein dünner Estrich nicht fest aufliegen kann. Damit fallen nachwachsende Rohstoffe wie Holzfasern oder Hanf weitgehend aus. Festere Holzweichfaserplatten sind als Dämmstoff denkbar, sollten aber wiederum folienkaschiert sein. Die Druckfestigkeit ist besonders bei gewerblichen Bauten ein Thema, wo in der Nutzung mit höheren Lasten gerechnet werden muss, aber auch im Wohnungsbau sollte dies nicht außer Acht gelassen werden. Praktisch sind beim Neubau Systeme aus Polystyrol, bei denen Elemente so zusammengesteckt werden, dass gleich eine Schalung für den aufliegenden Estrich entsteht.

Baustelle Kellerdecke im Neubau © WoGi, stock.adobe.com
Praktisch im Neubau – ein Dämmsystem als Schalung für den Estrich © WoGi, stock.adobe.com
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Zu Anfang gründlich reinigen

Das Verlegen einer Dämmung unter Estrich beginnt mit einer gründlichen Reinigung des Untergrundes. Denn die Dämmplatten müssen absolut eben und vollflächig aufliegen. Da sie sehr druckstabil sein sollen, drückt sich auch kein verbliebenes Steinchen einfach so in die Platte, sondern diese liegt nicht überall glatt auf und bildet einen Hohlraum. Das aber ist der Stabilität nicht zuträglich.

Danach wird an den Wänden ein sogenannter Randstreifen angebracht. Der besteht aus selbstklebendem Filz und reicht genau bis zur späteren Oberkante des Estrichs. Dieser soll nämlich keine direkte Verbindung zur Wand haben. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich der Trittschall in benachbarte Räume überträgt.

Dann werden die Dämmplatten verlegt. Durchaus möglich ist es, mehrere Schichten überlappend zu verlegen. Wie immer bei der Dämmung gilt, dass je dicker die Dämmwirkung ist, umso besser ist die Dämmwirkung. Aber es gilt auch: Je dicker die Dämmschicht schon ist, umso weniger bewirkt ein zusätzlicher Zentimeter. Im Neubau gibt es Vorschriften zum Umfang der Dämmung, die Details und die Anforderungen bei der Umsetzung kann man beim Energieberater erfahren, jeweils zugeschnitten auf das konkrete Projekt. Ein Energieberater muss auch eingeschaltet werden, möchte man diese Maßnahme über einen vergünstigten Kredit finanzieren oder öffentliche Zuschüsse in Anspruch nehmen.

Eine Herausforderung können am Boden verlegte Heizungsrohre oder Elektroleitungen sein. Für Rohre, Leitungen und andere hervorstehende Teilen müssen aus den Dämmplatten entsprechende Ausschnitte herausgeschnitten werden. Da es schwierig ist, genau die richtige Größe zu treffen, kann man größere Ausschnitte machen und die Hohlräume mit einer dämmenden Perlite-Schüttung füllen. Styropor sollte man dafür nicht verwenden, weil diese Kügelchen leicht unter die anderen Dämmplatten rutschen können. Da sich jede Schüttung später noch zusammendrückt, sollte man die durch die Platten rundum vorgegebene Füllhöhe um zehn Prozent überschreiten. Eine mehrschichtige Dämmung kann, je nach Lage der Leitungen und Rohre, eine gute Lösung für dieses Problem sein. Dann gibt es in unteren Lagen Ausschnitte, die Hohlräume werden mit Schüttung gefüllt, und spätestens die oberste Lage geht ununterbrochen durch.

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Folie nicht vergessen

Bevor der Estrich aufgebracht wird, kommt auf die Dämmung noch eine Folie aus Polyäthylen. Diese besteht aus mehreren Bahnen, die überlappend verlegt und unbedingt gut miteinander und mit der Wand verklebt werden müssen. Denn der Estrich soll keine Feuchtigkeit in oder auf den Dämmstoff bringen, da dies die Dämmwirkung verringert. Und wenn einmal zwischen zwei Dämmplatten ein kleiner Spalt entstanden ist, dann dämmt die Luft dazwischen immer noch besser als hineingelaufener Estrich, der dann als Wärmebrücke wirkt.

Fussboden Dämmplatten vor Estrich © Photo 5000 stock.adobe.com
Die Dämmplatten sind verlegt – jetzt fehlt noch die Folie © Photo 5000 stock.adobe.com

Übrigens kann auch auf die Dämmung vor der Einbringung des Estrichs auch noch eine moderne Fußbodenheizung eingebaut werden. Diese ist durch die Dämmung doch effektiver, weil kann keine Wärme mehr in den Untergrund abgegeben wird. Gelegentlich wird alukaschierten Dämmstoffen zusätzlich noch der Vorteil zugeschrieben, das Material würde Wärme nach oben reflektieren. Ob dies allerdings in einem messbaren Umfang stattfindet, wäre einmal zu untersuchen.

Wasserleitungen und Stromleitungen im Rohbau © Christian Schwier, stock.adobe.com
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