Wärmedämmputz

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Wärmedämmputz – Inhaltsstoffe, Eigenschaften und Einsatzbereiche

Dämmputze werden eingesetzt, um Gebäude, Hausfassaden oder Innenräume vor Wärmeverlusten und dem Eindringen von Feuchtigkeit zu schützen. Weil ein Putz das nicht allein durch seine mineralischen Inhaltsstoffe leisten kann, wird zur Herstellung von Wärmedämmputzen ein geeigneter Mineralputz (z. B. Kalkzementputz) mit wärmedämmenden Bestandteilen vermischt. Gängige Beimischungen sind z. B.:

  • Expandiertes Polystyrol (EPS, Styroporkügelchen): Wärmedämmputze, die den sogenannten „organischen Leichtzuschlag“ EPS enthalten, werden auch als Leichtputze bezeichnet.
  • Perlit (häufig auch engl. Perlite): Das ist ein unbrennbarer anorganischer Schaumdämmstoff, der aus Silikat- bzw. Vulkangestein hergestellt wird. Perlite haben eine sehr große Oberfläche, die durch „Aufblähen“ des vermahlenen Gesteins erreicht wird. Auch die mineralischen Dämmstoffe Blähton, Blähglas oder Schaumglas, die u. a. in Dämmplatten verarbeitet werden, gehören zu den Perliten.
Wände verputzen mit Putzmaschine © andre, stock.adobe.com
Dämmputze werden zur Innen- und Außendämmung verwendet, z. B. im Denkmalschutz oder als günstige WDVS-Alternative © andre, stock.adobe.com
  • Aerogele: Diese offenporigen Zuschläge, die aus Kieselsäure hergestellt werden, kommen vor allem in sogenannten Hochleistungsdämmputzen zur Anwendung. Oft sind zudem noch sog. Luftporenbildner enthalten, etwa synthetische Tenside oder Seifen aus Naturharzen. Diese Zusatzstoffe sorgen dafür, dass sich im Material sehr viele winzige Luftporen bilden; deren Durchmesser sollte für optimale Dämmeigenschaften höchstens 0,3 mm betragen.
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Verwendung von Wärmedämmputz

Dämmputz lässt sich rasch auftragen und ist üblicherweise auch viel günstiger als ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) oder die Installation einer hinterlüfteten Vorhangfassade (VHF). Trotzdem werden Wärmedämmputze meistens als Plan B oder Ultima Ratio verwendet, z. B. bei denkmalgeschützten Gebäuden, bei denen eine andere Dämmmethode nicht zulässig ist. Auch wenn die Dämmschicht aus technischen, baulichen oder ästhetischen Gründen eine bestimmte Stärke nicht überschreiten darf, ist Wärmedämmputz eine mögliche Alternative. Und nicht zuletzt können Immobilienbesitzer, Bauherren oder Sanierer mithilfe eines Wärmedämmputzes den bereits vorhandenen Wärmeschutz verbessern – auch nachträglich und mit vergleichsweise geringem Arbeits- und Kostenaufwand.

In Innenräumen mit vielen Winkeln und Ecken oder schiefen, unebenen Wänden und Decken sind Wärmedämmputze ebenfalls oft die praktischste (weil praktikabelste) Lösung. Denn in solchen Räumen ist eine Plattendämmung mit erheblichem Aufwand und viel Verschnitt verbunden, und meist bleiben dennoch Wärmebrücken an schwer erreichbaren Übergängen oder Anschlüssen. Das ließe sich zwar durch eine fugenlose und luftdichte Schütt- oder Einblasdämmung verhindern, doch diese Dämmmethoden setzen entsprechende Hohlräume voraus (z. B. Doppelwände oder Zwischendecken), deren Konstruktion in verwinkelten Räumen ebenfalls sehr aufwendig ist.

Warum dämmt Wärmedämmputz nicht so gut wie Dämmplatten?

Beim Wärmeschutz und der Wärmeleitfähigkeit können Dämmputze, etwa die modernen Varianten mit Aerogelen, nahezu ebenso gute Werte erreichen wie Dämmplatten. Weil sie außerdem diffusionsoffen bleiben und Feuchtigkeit zuverlässig aufnehmen und von innen nach außen abtransportieren können, leisten sie auch einen Beitrag zum Feuchteschutz des Gebäudes.

Die grundsätzliche Schwäche von Wärmedämmputz ist, dass die Putzschicht aus Gründen der Stabilität maximal 10-15 cm dick sein darf. Denn die dämmenden Bestandteile erhöhen zwar das Volumen, nicht jedoch die Stabilität des Materials. Damit der Putz in sich und auf dem Untergrund sicher hält, darf auch der Anteil der Dämmzuschläge eine bestimmte Grenze nicht überschreiten. Daher stellt jedes entsprechende Gemisch naturgemäß einen Kompromiss zwischen den Dämm- und den Stabilitätsanforderungen dar, ohne auf einer der beiden Seiten Bestwerte erreichen zu können. Dagegen können Wärmedämmplatten nahezu beliebig dick sein, sodass sie allein dadurch dazu beitragen, Wärmeverluste und Heizkosten zu reduzieren. In der Folge ist das Preis-Leistungs-Verhältnis – bezogen auf die mögliche Heizkosteneinsparung – bei einem Wärmedämmputz nie so günstig wie bei Dämmmatten oder -platten.

Allerdings werden auch die Wärmedämmputze kontinuierlich weiterentwickelt, und etliche Hochleistungsvarianten erzielen schon mit einer 2 cm dicken Schicht eine erstaunlich gute Dämmwirkung. Auch ist die dickste, dichteste und stärkste Dämmung nicht für jedes Gebäude die beste Lösung, wie z. B. die vielen Probleme zeigen, die durch das „Einpacken“ älterer Häuser in dicke Styroporplatten entstehen können. Bei der Wahl des Dämmmaterials spielen neben rechtlichen und technischen Bedingungen häufig auch gesundheitliche oder ökologische Gründe eine Rolle.

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Verarbeitung von Wärmedämmputzen und Kombination mit anderen Putzarten

Hochwertige Dämmputze sind in aller Regel maschinengängig, sodass sie auf großen Flächen (z. B. Fassaden) als Spritzputz zügig aufgebracht werden können. Bei mehrschichtigem Auftrag können so Gesamtstärken von bis zu 15 cm erreicht werden. Grundsätzlich ist aber auch die händische Verarbeitung mit Glättkelle, Reibebrett o. Ä. möglich. Auf Fassaden-Dämmputze wird häufig anschließend ein wasserabweisender Oberputz aufgetragen, um den optimalen Feuchteschutz zu erreichen.

Wärmedämmputz: Auch als Spritzputz möglich
Wärmedämmputz: Auch als Spritzputz möglich
Wärmedämmputz: Verarbeitung mit der Glättkelle
Wärmedämmputz: Verarbeitung mit der Glättkelle

Zur Weiterbeschichtung bzw. Gestaltung eines Wärmedämmputzes sind diffusionsoffene, mineralische Edelputze auf Kalk- oder Kalk-Zement-Basis sehr gut geeignet, ebenso Silikat- oder Silikonharzputze. Diese enthalten außer dem mineralischen Bindemittel Kaliwasserglas noch ein organisches, nämlich eine Kunstharz- oder Kunststoffdispersion, die den Putz geschmeidiger und elastischer macht. Der Deckputz kann dann nach Wunsch strukturiert und/oder gestrichen werden. Dabei sollte die Farbe zum Putz(-System) passen, um dessen günstige Eigenschaften (z. B. Diffusionsoffenheit) nicht zu behindern. Sowohl bei den Fassadenfarben als auch bei den Wohnraumfarben haben Sie hier zahlreiche Optionen.

Feuchte Wand © zeralein, fotolia.com
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