Spanndecken

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Spanndecken – Arten und Eigenschaften, Kosten und Installation

Was ist eine Spanndecke?

Spanndecken sind Deckenverkleidungen aus Folie oder Gewebe, mit denen sich die alte Zimmerdecke vollständig verkleiden bzw. verdecken lässt. Anders als abgehängte Decken werden Spanndecken nicht an der Decke befestigt, sondern von Wand zu Wand gespannt. Dazu werden ringsum an den Wänden spezielle Profilleisten oder Schienen angebracht, an denen die Folie später befestigt wird.

Damit das Material auf die richtige Spannung kommt und nicht durchhängt, muss es bei der Montage erwärmt werden. Dazu kann – je nach Raumgröße und Ausstattung – entweder das Zimmer stark beheizt werden, oder der Spanndecken-Monteur erhitzt das Material gezielt mit einem Heißluftföhn.

Wird die Folie gleichmäßig straff und faltenfrei verspannt, wirkt die Spanndecke wie eine massive bzw. feste Oberfläche. So lassen sich mit dem leichten Material sehr edel anmutende Oberflächen schaffen, die nach Wunsch beleuchtet und sogar mehrdimensional ausgeführt werden können. Bedruckte Folien ermöglichen unter anderem die Imitation von Marmor- und Holzdecken sowie klassischen Putz- und Spachteltechniken.

Woraus besteht eine Spanndecke?

Die meisten Spanndecken bestehen entweder aus einer widerstandsfähigen PVC-Folie oder aus Polyesterfasern, die durch eine Beschichtung mit Polyurethan (PU) farbecht, lichtecht und maximal reißfest werden. Gewebespanndecken, von denen viele auch aussehen wie Textilien (z. B. Leinen oder Seide), werden für Spanndecken in klassischer Matt- oder Satin-Optik verwendet. Folienspanndecken werden dagegen vor allem wegen ihres Glanzes geschätzt. Es gibt sie als hochglänzende bzw. spiegelglänzende Lackfolie oder mit matterem Schimmer, ähnlich z. B. einer Lackfarbe mit Seidenglanz.

Sowohl Folien- als auch Gewebespanndecken gibt es in vielen Farben und Ausführungen. Das unempfindliche Material lässt sich leicht reinigen, muss niemals nachgestrichen werden und lässt sich fast ohne Staub zügig im Raum installieren. Vorhandene Deckeninstallationen müssen vorher entfernt bzw. ausgetauscht oder zur Weiterverwendung mit der neuen Deckenverkleidung umgebaut werden. Leuchten können mit entsprechenden Befestigungen (etwa Ringen) problemlos in die Folie integriert werden.

Woraus besteht eine Spanndecke?
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Welche Vorteile bringt eine Spanndecke?

Ein wichtiger Pluspunkt von Spanndecken ist die schnelle Montage bzw. das äußerst günstige Verhältnis von Installationsaufwand und Effekt. Bei korrekter Anbringung entsteht innerhalb eines Tages eine perfekt glatte und glänzende Deckenoberfläche – kein Vergleich zu dem Aufwand, der nötig wäre, um diese Optik durch Spachteln und Lackieren zu erreichen.

Obwohl die Deckenfolie selbst keine nennenswerte Wärmedämmwirkung mitbringt, kann das Einziehen einer Spanndecke beim effizienteren Heizen helfen, indem es sehr hohe Räume niedriger macht. Außerdem ist eine Spanndecke eine vergleichsweise unproblematische Art, die Raumakustik zu verbessern. Für eine professionelle Ertüchtigung oder Bereinigung der Akustik sind jedoch sogenannte Akustiksegel, die von der Decke abgehängt werden, meist besser geeignet.

Spanndecken werden häufig auch als schimmelresistent oder schimmelabweisend beworben. Das kann man insofern gelten lassen, als das Material wasserdicht und leicht sauberzuhalten ist. Bei rundum dampfdichtem Wandanschluss sowie dichtem Sitz aller integrierten Elemente kann sich also kein Kondenswasser zwischen Originaldecke und Verkleidung ansammeln. Darauf ist bei der Montage generell zu achten, besonders jedoch bei Spanndecken in Badezimmern, Küchen oder Pool- und Saunalandschaften.

Vorteile und Nachteile von Spanndecken
Vorteile und Nachteile von Spanndecken

Welche Arten und Ausführungen von Spanndecken gibt es?

Die am meisten verbauten Varianten sind glänzende oder matte Folienspanndecken. Neben den weißen oder farbigen Lackspanndecken gibt es Metallic-Spanndecken, deren Optik an eine Metallbeschichtung oder einen Metalliclack erinnert. In die undurchsichtige Folie kann eine Deckenbeleuchtung integriert werden; hier gibt es ebenfalls sehr viele Designs und Gestaltungsmöglichkeiten.

Lichtdecken

Spanndecken, die als Lichtdecken angeboten werden, bestehen aus einer lichtdurchlässigen Folie. An der alten Decke bzw. im Raum unter der Bespannung wird dann ein Lichtsystem installiert. Je nach gewünschter Wirkung und Intensität können Lichtquellen (z. B. LED-Leisten oder Lampen) an bestimmten Punkten oder gleichmäßig verteilt angebracht werden, die dann durch die Foliendecke hindurchscheinen. So lässt sich etwa eine vollflächig sanft leuchtende Lichtdecke mit dimmbaren LEDs, einstellbarer Lichtfarbe oder automatischen Farbwechseln realisieren.

LEDs sind als Lichtquellen für hinterleuchtete Spanndecken optimal geeignet, da sie kaum warm werden und so weder die Folie beschädigen noch den Raum zwischen Decke und Verkleidung zu stark aufheizen. Moderne LEDs sind perfekt für energieeffiziente und vielseitige Beleuchtungen, die oft auch per Fernsteuerung oder App bedient und in Smart-Home-Konzepte mit einbezogen werden können. So sorgt die Lichtdecke bedarfsweise für gutes Arbeitslicht (etwa beim Kochen, Schminken, Lesen oder Schreiben) oder Stimmungslicht in der gewünschten Stärke und Tönung.

Spanndecken und Lichtdecken verwandeln alte Decken in glänzende Hingucker © Juri Semjonow, stock.adobe.com
Spanndecken und Lichtdecken verwandeln alte Decken in glänzende Hingucker © Juri Semjonow, stock.adobe.com
Arten von Spanndecken
Arten von Spanndecken

Bedruckte und selbstgestaltete Spanndecken

Eine weitere Art der Spanndecke ist die sogenannte Motivdecke. Hier gibt es einerseits Folien- und Lackspanndecken mit fertig aufgedruckten Mustern, Farbverläufen, Motiven oder Bildern, außerdem die Option, eigene Fotos oder Motive aufdrucken zu lassen. So gestalten Sie sich eine individuelle Deckenverkleidung nach Ihren Wünschen.

Bei den Motivdecken gehören Tages- und Nachthimmel zu den beliebtesten Motiven; auch eine Lichtdecke mit Wolkenmotiv und wechselndem Licht sorgt für ein harmonisches Ambiente und schöne Lichteffekte. Passende Beleuchtungssysteme, Lichtquellen und Leuchtmittel können Sie in der Regel beim Anbieter gleich mitbestellen, auch die Montage wird meist mit angeboten.

3-D-Spanndecken, Multi-Level-Spanndecken

Die aufwendigsten, schicksten und auch teuersten Spanndecken sind 3-D-Spanndecken, die oft auch als Stufendecken oder Multilevel-Spanndecken angeboten werden. Diese Varianten werden nicht nur einfach von Wand zu Wand gespannt, sondern die Deckenverkleidung erstreckt sich über mehrere Ebenen. Durch besondere Konstruktions- und Befestigungselemente sind mit 3-D-Spanndecken auch geschwungene Formen wie Kreise, Bögen, Wellen und Kurven möglich. So lassen sich spektakuläre plastische Effekte erzeugen, klassische Stuckdecken imitieren oder außergewöhnliche indirekte Beleuchtungen installieren.

Multi-Level-Spanndecken verändern einen Raum komplett und sind damit eine interessante Gestaltungsoption für Innenarchitekten © nancy10, stock.adobe.com
Multi-Level-Spanndecken verändern einen Raum komplett und sind damit eine interessante Gestaltungsoption für Innenarchitekten © nancy10, stock.adobe.com

Multi-Level-Spanndecken werden vor allem in Hotellerie und Gastronomie, für schicke Ladengeschäfte, Messestände und andere gewerbliche Nutzungen nachgefragt. Doch grundsätzlich kann sich jede(r) eine solche luxuriöse Deckenverkleidung anbringen lassen. Die eine Grenze ist dabei der Preis – eine superedle 3-D-Spanndecke inklusive Montage und Beleuchtung überspannt problemlos auch den fünfstelligen Preisbereich. Die andere Grenze ist die Größe der Decke, denn Abspanndecken eignen sich je nach Material nur für Flächen von bis zu 50 oder 100 m². Soll eine größere Deckenfläche verkleidet werden, müssen entweder mehrere Spanndecken nebeneinander installiert werden, oder Sie entscheiden sich doch für eine abgehängte oder direkt angebrachte Deckenverkleidung.

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Was kostet eine Spanndecke?

Je größer die Spanndecke, je höher die Qualität, je verwinkelter die Deckenform und je mehr Extras, desto teurer wird es. Selbst bei einer Folienbespannung in einfacher Qualität sollten Sie inklusive Montage mit 100-120 Euro pro Quadratmeter rechnen. Eine einfache Lichtdecke kostet pro Quadratmeter ungefähr 30 Euro mehr – allerdings noch ohne Licht. Und hochwertige Folien- oder Gewebedecken kosten mindestens 180-200 Euro pro Quadratmeter.

Planen Sie auch die Zusatzkosten für Lichttechnik, Lampen und Leuchtmittel mit ein: Je nach gewünschter Beleuchtung wird z. B. jeweils für 2, 5, 8 oder 10 m² Spanndecke eine Lichtquelle benötigt. Je nachdem, wie exklusiv oder kreativ Ihre Beleuchtungswünsche sind, können Sie in den schönen Schein viel Geld investieren.

Akustikdecken verbessern die Akustik im Raum und die Schallisolierung nach außen. Bei speziellen Akustik-Spanndecken, die ebenfalls teurer sind als rein optische Verkleidungen, wird zusätzlich eine Dämmung auf die alte Decke aufgebracht, etwa Mineralwolle. So kann die Spanndecke auch eine Alternative zur nachträglichen Deckendämmung mit Trockenbaukonstruktion darstellen.

Nachteile einer Spanndecke

Ein weiterer Nachteil von Spanndecken (neben der bereits erwähnten Flächenbegrenzung) sind die schlechten Reparaturoptionen. Geht die Folie an einer Stelle kaputt, lässt sich der Schaden nur bedingt beheben. Es ist zwar grundsätzlich möglich, eine beschädigte Spanndecke zu flicken, doch die Reparaturstelle ist später noch zu erkennen und wahrscheinlich nicht mehr hundertprozentig dicht.

Versuchen Sie eine Reparatur, brauchen Sie einen Flicken – möglichst aus dem gleichen Material wie Ihre Spanndecke – und einen für PVC geeigneten Kleber. Beim Kleben können Sie allerdings weder richtig drücken noch von oben gegenhalten. Im schlimmsten Fall entstehen um die Schadstelle hässliche Kleberflecken, Knicke oder Falten.

Zwar können Spanndeckenprofis solche Schäden mit entsprechenden Maschinen viel besser und ohne sichtbare Spuren reparieren, doch das kostet inklusive De- und Remontage der kompletten Decke meist kaum weniger als das Einziehen einer neuen Spanndecke.

Kann ich eine Spanndecke auch selbst installieren?

Grundsätzlich können Sie als ambitionierter Heimwerker auch selber eine Spanndecke installieren. Manche Hersteller bieten DIY-Spanndeckensysteme an, die auch alle Befestigungsleisten, Klammern und anderes Montagezubehör enthalten. Allerdings ist gerade in Hinblick auf den hohen Preis und die Wichtigkeit der einwandfreien Verarbeitung der professionelle Monteur in der Regel die bessere Wahl.

Installation einer Spanndecke
Installation einer Spanndecke

Kaum ein Heimwerker hat Routine mit Folienverspannungen. Diese Arbeit ist sehr speziell und gleichzeitig sehr anspruchsvoll. Wenn Sie beim Anbringen oder Verspannen der Folie einen Fehler machen, kann es schnell passieren, dass die gesamte Decke ruiniert ist. Bedenken Sie, dass auch eine verpfuschte Ästhetik hier als Totalausfall zu werten ist. Bezahlen Sie also lieber die paar Euro extra und lassen Sie sich die Spanndecke direkt vom Hersteller oder Anbieter aufziehen.

Um in Ihrer Gegend einen Fachbetrieb zu finden, der Ihnen eine Spanndecke installieren kann, können Sie gern auch unseren kostenlosen Angebotsservice nutzen. Damit erhalten Sie im günstigsten Fall sogar mehrere gute Angebote, die sie zu Hause in aller Ruhe vergleichen können – selbstverständlich unverbindlich und ohne weitere Verpflichtungen für Sie.

Handwerker spachtelt Gipskartonplatte © Approbe, fotolia.com
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