Für OSB-Platten können Sie jede Farbe verwenden, die für Holz geeignet ist, von normalen Wandfarben (Kunststoffdispersionsfarben) über Acryllacke und Kunstharzlacke (Bunt- und Klarlacke) bis hin zu Lasuren und Kreidefarben. Damit Farbe oder Lack richtig halten, sollten die Platten vor dem Streichen geschliffen werden. Darum sind beschichtete OSB-Platten für den Außenbereich zum Streichen ungeeignet: Durch das Abschleifen zerstören Sie die Schutzschicht bzw. Imprägnierung.
Grundsätzlich sind alle Holzlacke, einschließlich schadstoffarmer Wasserlacke, zum Lackieren von OSB-Platten geeignet. Am besten haften jedoch lösemittelhaltige Lacke, die es in matt, seidenmatt oder (hoch-)glänzend in jedem Baumarkt gibt. Meist werden dort auch spezielle OSB-Lacke angeboten (Klarlacke, Buntlacke und Versiegelungen für OSB- und andere Holzplatten). Eine hochwertige Kunstfaser-Farbwalze erleichtert das Auftragen des Lackes erheblich.
OSB-Platten verlegen
OSB-Platten verlegen – was Sie wissen sollten und wie Sie vorgehen OSB-Platten, die auch als Grobspanplatten bezeichnet werden, bestehen aus… weiterlesen
OSB-Lack können Sie auch für die Grundierung nehmen, indem Sie für den Erstanstrich 15-20 % Wasser hinzufügen. Lassen Sie die grundierten Flächen mindestens 12 Stunden trocknen und schleifen Sie sie dann erneut von Hand mit feinem Schleifpapier.
Beim Lackieren empfiehlt es sich immer, mehrere Schichten aufzutragen. Um sparsam und effizient zu lackieren, tragen Sie zuerst einen um 10 % verdünnten Anstrich auf, lassen ihn trocknen und nehmen für den zweiten Auftrag unverdünnten Lack. Als Abschluss können Sie einen Klarlack verwenden, um die Farbe zu schützen und eine schöne Tiefenwirkung zu erzielen.
OSB-Platten streichen – Vorbereitung
Vor dem Montieren/Streichen lassen Sie die Platten ein bis zwei Tage lang im Raum akklimatisieren. Nachdem sich das Holz an die Raumtemperatur angepasst hat, sind die Voraussetzungen zum Beschichten optimal.
OSB-Platten streichen – Schritt für Schritt
- Schritt 1:
Schleifen Sie die Oberfläche der montierten OSB-Platten mit feinem Schleifpapier (etwa 120er-Körnung) ab, um abstehende Fasern und Spreißel zu entfernen und die Hafteigenschaften zu verbessern. Verwenden Sie weder grobes Schleifmaterial noch schwere Schleifmaschinen, denn damit lösen sich schnell ganze Späne aus dem Verbund, was die Oberfläche erheblich beschädigen, unstabil und unansehnlich machen kann.
- Schritt 2:
Säubern Sie die Oberfläche gründlich von Schleifstaub, vorzugsweise mit dem Staubsauger, um auch die winzigen Vertiefungen zwischen den Spänen zu reinigen.
- Schritt 3:
Tragen Sie vor dem Streichen eine Grundierung auf, z. B. Sperrgrund, damit die OSB-Platten beim Streichen nicht zu viel Farbe/Feuchtigkeit aufnehmen können. So verhindern sie Risse und andere Anstrichmängel durch Aufquellen (und anschließendes Schrumpfen/Schwinden) des Untergrunds. Die Grundierung sollte zur Farbe passen; am besten sehen Sie sich im Sortiment des Farbherstellers um und kaufen die für Ihre Wunschfarbe angebotene/empfohlene Grundierung. Vor dem Streichen die Grundierung laut Herstelleranweisung trocknen lassen!
- Schritt 4:
Streichen Sie die OSB-Platten mit einer hochwertigen Farbwalze oder Lackrolle und ggf. Pinseln für schwer zugängliche Stellen. Für einen gleichmäßigen und glatten Auftrag und eine stabile Farb- oder Lackschicht planen Sie mindestens 2 Aufträge ein.
Verlegen von Fliesen auf OSB-Platten
Bodenfliesen benötigen einen festen Untergrund; den können die robusten Grobspanplatten definitiv bieten. Wollen Sie OSB-Platten auf dem Boden oder an der Wand selber mit Fliesen belegen, sollten Sie allerdings einige handwerkliche Fähigkeiten mitbringen; außerdem brauchen Sie verschiedene Spezialwerkzeuge und -materialien, darunter einen Fliesenschneider (den können Sie sich auch ausleihen), Zahn- bzw. Zackenkelle für den Fliesenkleber, Fliesenkreuze, Gummihammer, Fugenmörtel und Reibebrett bzw. Fugenspachtel zum Versäubern der Fugen.
Heimwerker sollten sich zudem immer für möglichst kleine Fliesen entscheiden, da diese einfacher zu verlegen, zuzuschneiden und auszurichten sind. Um einen gleichmäßig ebenen und exakt waagrechten Fliesenspiegel zu bekommen, sollten Sie außerdem neben der normalen auch eine Laser-Wasserwaage oder einen Nivellierlaser verwenden und ggf. Richtschnur/Maurerschnur spannen. Weitere Hilfe beim Ausrichten bieten Fliesenschienen oder Fliesenleisten; das sind Metall- oder Kunststoffprofile, die beim Fliesenlegen als Führung dienen, um exakt gerade Linien zu verlegen. Fliesenleisten und Fugenkreuze helfen sowohl beim Fliesen von Wänden als auch beim Verlegen von Bodenfliesen.
Damit die Fliesen sicher auf den OSB-Platten halten und der Holzwerkstoff optimal vor Feuchtigkeit geschützt ist, muss der Untergrund richtig vorbereitet werden. Zwar sind vor allem beschichtete OSB-Platten von Natur aus wasserabweisend, doch das allein reicht nicht aus, um zuverlässig zu verhindern, dass sie aufquellen und wieder schrumpfen, was vor allem an den Plattenstößen und Fugen zu Rissen und Abplatzungen führen kann. Zur Vorbereitung ist daher eine gründliche Versiegelung empfehlenswert.
Im Gegensatz zu Holzdielen oder herkömmlichen Spanplatten verringert sich bei zusätzlich versiegelten OSB-Platten das Risiko der Feuchtigkeitsaufnahme (und damit verbundenem Aufquellen) nahezu auf Null. Selbst im Badezimmer können Sie Fliesen auf OSB-Platten der Nutzungsklassen OSB/3 oder OSB/4 verlegen.
OSB-Platten fliesen – Vorbereitung
Legen Sie vor dem Montieren der OSB-Platten eine PE-Folie auf den Untergrund und befestigen Sie dann die Platten darauf. Als Nächstes tragen Sie eine Grundierung, Versiegelung oder – für optimale Tragfähigkeit – einen geeigneten Dünnbettmörtel auf. Durch Auflegen einer Entkopplungsmatte auf den Mörtel minimieren Sie das Risiko der Rissbildung.
OSB-Platten fliesen – Schritt für Schritt
- Schritt 1:
Legen Sie die OSB-Platten aus und tragen Sie Mörtel oder Grundierung auf die Oberfläche auf. Legen Sie anschließend die Entkopplungsmatte auf und lassen Sie den Untergrund etwa 12 Stunden lang trocknen.
- Schritt 2:
Tragen Sie mit der Zackenkelle/dem Zahnspachtel den hochflexiblen Fliesenkleber auf die Entkopplungsmatte auf.
- Schritt 3:
Verlegen Sie die Fliesen im gewünschten Muster und verwenden Sie Fugenkreuze, um den richtigen Abstand einzuhalten. Randfliesen schneiden Sie mit dem Fliesenschneider zu und klopfen sie vorsichtig mit einem Gummihammer fest. Fliesenkleberspuren auf den Fliesen zügig mit Wasser und Schwamm entfernen; trockene Zementreste/Zementschleier gehen nur noch sehr schwer ab.
- Schritt 4:
Nach dem Verlegen und Trocknen der Fliesen füllen Sie die Fugen mit Fugenmörtel aus. Nur leicht antrocknen lassen und dann die Oberfläche mit dem Fugenwerkzeug, Reibebrett oder feuchtem Schwammbrett abziehen. Später reinigen Sie den gesamten Fliesenspiegel durch feuchtes Wischen.
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OSB-Platten verputzen
Zum direkten Verputzen sind OSB-Platten nicht geeignet. Hier verbindet der Holzwerkstoff das Schlechteste aus zwei Welten: Einerseits sind OSB-Platten als Untergrund nicht porös bzw. saugfähig genug, um Putz eine stabile Haftung und ein gleichmäßiges Trocknen zu ermöglichen, andererseits sind sie feuchteempfindlich und können durch das Aufnehmen von Wasser aufquellen, so dass die Späne sich aus dem Verbund lösen und die Oberfläche vor allem an den Rändern aus der Form gerät. Beim Trocknen zieht sich das Material wieder zusammen, was dazu führt, dass die Putzschicht rissig wird oder der Putz stückweise abfällt.
Trotzdem kann es sinnvoll sein, unbeschichtete oder beschichtete OSB-Platten zu verputzen, um sie vor Umwelteinflüssen zu schützen oder nach Wunsch weitergestalten zu können. Um den Holzwerkstoff auf das Verputzen vorzubereiten bzw. verputzfähig zu machen, sollten die OSB-Platten zumindest mit einem Haftgrund oder Putzgrund vorgestrichen werden. Noch besser ist es, einen Putzträger zu verwenden, etwa ein flaches Armierungsgewebe/Armierungsnetz aus Kunststoff (Entkoppelungsmatte), Streckmetall, Drahtgitter, Gips- bzw. Gipskartonplatten, Stroh- oder Schilfmatten. Wenn Sie planen, die OSB-Platten mit Lehmputz zu verputzen, empfehlen sich Putzträgerplatten aus Lehm, Hanf, Holzfaser oder anderen natürlichen Stoffen.
Mit einem Putzträger gehen Sie auf Nummer sicher und können auch die Oberfläche der OSB-Platten weitestgehend intakt erhalten, indem Sie die Trägerschicht mit Nägeln, Schrauben oder Klammern befestigen. So verhindern Sie, dass die Platten mit feuchtem Verputz überhaupt in Kontakt kommen; Sie brauchen die Platten nicht abzuschleifen und verletzen weder das Verbundmaterial noch eine eventuelle Imprägnierung oder Beschichtung mit dem Schleifmittel. Außerdem können Sie auf lösemittel- und/oder kunststoffhaltige Grundierungen und Klebstoffe verzichten.
Alternativ zum Festschrauben oder Annageln von Matten oder Platten können Sie auch zuerst einen dünnen, hochflexiblen Dünnbettmörtel auftragen und in diesen ein Armierungsgewebe möglichst vollflächig einlegen. Auch so entsteht eine Trägerschicht, die Sie mit einem organisch gebundenen oder mineralischen Putz verputzen können.
OSB-Platten tapezieren
Das Tapezieren von OSB-Platten und anderen Holzwerkstoffen ist grundsätzlich möglich. Doch auch hier müssen Sie durch die richtige Vorbereitung bzw. Grundierung sicherstellen, dass die Platten nicht aufquellen, die Tapete gut hält und keine Holzinhaltsstoffe „durchschlagen“, die die Tapete verfärben oder Flecken bilden.
Soll die Tapete auch noch perfekt glatt sitzen, ohne dass die Spanplattenstruktur durchscheint, reicht (vor allem bei dünnen, durchscheinenden Vlies- oder Papiertapeten) eine Streichgrundierung nicht aus; in diesem Fall müssen Sie entweder armieren und spachteln (wie zum Verputzen der OSB-Platte), die Oberfläche abschleifen und mit Tapeziergrund bzw. Sperrgrund vorstreichen oder ein Renoviervlies als Tapetenunterlage verwenden. Um Renoviervlies auf OSB-Platten zu kleben, verwenden Sie einen Spezialkleber (Dispersionskleber) für nichtsaugende Untergründe, den Sie mit einem möglichst feinen Zackenspachtel auftragen.
OSB-Platten streichen
OSB-Platten streichen – geeignete Farben, Vorarbeiten, Streichwerkzeuge Grundsätzlich sind OSB-Platten gut zum Streichen mit Dispersionsfarben, Acrylfarben, Wasserlacken, Lasuren und lösemittelhaltigen… weiterlesen