Tipps zur Planung und Umsetzung von Innendämmung

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Probleme mit der Trockenbau-Innendämmung vermeiden

Eine Außenwand von innen zu dämmen ist immer dann die beste Lösung, wenn es nicht möglich ist, die Fassade oder Außenwand zu dämmen. Es gibt einige Argumente gegen eine Außendämmung, z. B. Platzmangel, Denkmalschutz oder der Wunsch, eine schöne Fassade nicht mit Dämmplatten zu verschandeln. Trotzdem kann eine Dämmung notwendig oder gewünscht sein, um Räume mit Außenwänden wärmer und wohnlicher zu machen, Heizkosten zu sparen oder die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu erfüllen.

Gerade in alten, denkmalgeschützten Gebäuden ist eine Innendämmung sinnvoll © mhp, stock.adobe.com
Gerade in alten, denkmalgeschützten Gebäuden ist eine Innendämmung sinnvoll © mhp, stock.adobe.com

Eine Innendämmung in Trockenbauweise kann auch nachträglich eingebaut werden. Eine gute Gelegenheit, Innenwände nachträglich zu dämmen, ist, wenn Sie in den Räumen gerade sowieso renovieren oder sanieren.

Hinweis: Die Dämmwirkung einer gut ausgeführten Trockenbau-Innendämmung (z. B. Trockenbauwand mit Dämmmatten) ist immerhin rund halb so gut wie die einer Außendämmung!

Für den schlechten Ruf der Innendämmung gibt es zwei Hauptgründe: erstens die grundsätzliche Überlegenheit der Außendämmung, und zweitens die Tatsache, dass man hier wirklich gut planen und die Arbeit fachgerecht ausführen muss, um schwerwiegende Folgen wie Feuchteschäden oder Schimmelbefall zu vermeiden. Zu Arbeiten, bei denen viel schiefgehen kann, gibt es auch immer besonders schlimme Problemberichte.

Gerade die Fachleute, die am besten wissen, wie man es richtig macht, raten ihren Kunden oft aus Prinzip von Innenwanddämmungen ab, weil Sie vor allem auf die Dämmwerte schauen. Ein weiteres Argument ist der Wohnraumverlust, der gerade in kleinen Räumen wirklich spürbar sein kann. Allerdings ist ohnehin nur eine Dämmschicht von maximal 8 cm sinnvoll. Eine noch dickere Dämmschicht, egal aus welchem Material, erhöht die Dämmwirkung nicht mehr nennenswert.

Dämmstoff in den Hohlräumen der Trockenbaukonstruktion sorgt für eine bessere Isolierung © view7 stock.adobe.com
Dämmstoff in den Hohlräumen der Trockenbaukonstruktion sorgt für eine bessere Isolierung © view7 stock.adobe.com

Ist für die Innendämmung eine Trockenbauwand mit Unterkonstruktion erforderlich?

Bei einer Trockenbaukombination aus Unterkonstruktion und Beplankung mit Bauplatten entstehen Hohlräume, die Sie mit Dämmstoff füllen können. Um die Außenwand zu dämmen, brauchen Sie keine freistehende Doppelwand zu bauen, sondern es reicht eine Vorwand oder Vorsatzschale, also eine Trockenbauwand direkt vor bzw. an der Außenwand. Zwischen der alten und der neuen Wand können Sie außer der Dämmschicht bei Bedarf noch neue oder mehr Installationen unterbringen, z. B. wenn es im Raum bisher zu wenig Steckdosen gab.

Alternativ können Sie auf die Unterkonstruktion verzichten und verputzbare Dämmplatten direkt auf die Wand kleben.

Innenwanddämmung einblasen lassen

Hohlräume lassen sich nicht nur Dämmplatten oder -matten füllen, sondern auch mit besonders effizienten, fugenlosen Einblasdämmungen, etwa aus Zellulosefasern. Es gibt Fachbetriebe, die sich auf diese Methode der Innendämmung spezialisiert haben und mit Spezialgeräten anrücken, um die Fasern mit hohem Druck in die Hohlräume einzublasen. So entsteht eine fugenfreie und luftdichte Dämmung, bei der Sie keine Übergänge, Stöße oder Fugen zwischen den Dämmelementen abdichten müssen. Auch bei einer Innenwanddämmung mit Dämmputz oder aufgesprühten Dämmstoffen brauchen Sie weder Dämmelemente zuzuschneiden noch Fugen zu verkleben.

Die Einblasdämmung ist eine besonders effiziente Dämmvariante © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Die Einblasdämmung ist eine besonders effiziente Dämmvariante © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Besonders lohnend sind Einblasdämmungen, wenn es viele schwer zugängliche oder kaum erreichbare Hohlräume gibt, so dass eine luftdichte Dämmung mit Matten oder Platten nicht oder nur mit erheblichem Mehraufwand erreichbar ist. Die losen Dämmstoffe gelangen durch den hohen Einblasdruck in jeden noch so kleinen Winkel und sitzen schließlich dicht an dicht und fest zusammengepresst als durchgehende Dämmschicht in der Wand.

Hinweis: Für eine Einblasdämmung brauchen Sie einen Fachbetrieb. Denn häufig dürfen nur zertifizierte Betriebe die Dämmstoffe und Geräte eines Herstellers verwenden, und außerdem ist diese Dämmvariante wirklich keine Heimwerkeraufgabe.

Mit unserem kostenlosen und unverbindlichen Angebotsservice finden Sie heraus, ob es in Ihrer Nähe zertifizierte Fachbetriebe gibt (z. B. für Einblas- oder Aufsprühdämmungen), und können sich mehrere Angebote zum Vergleichen zusenden lassen.

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Welche Unterkonstruktion für eine Innendämmung mit Trockenbauwand?

Für Trockenbau-Unterkonstruktionen können Sie Kanthölzer oder Trockenbauprofile aus Metall verwenden, beides gibt es in jedem Baumarkt. Benötigen Sie nur eine Vorwand oder Vorsatzschale, müssen Sie im Vergleich zu einer freistehenden, beidseitig beplankten Trennwand nur halb so viele Platten kaufen.

Der Konstruktionsaufwand hält sich dabei in Grenzen: Sie befestigen die Kanthölzer oder Metallprofile an der Wand, legen die Dämmung dazwischen ein und verkleiden das Ganze mit den Bauplatten Ihrer Wahl. Die Platten müssen nicht unbedingt eine zusätzliche Dämmwirkung mitbringen; Gipskarton ist ohnehin kein Dämmstoff. Dafür haben Sie dank der Verkleidung sofort eine gute Oberfläche, die Sie nach Wunsch mit Farbe, Putz oder Tapete weitergestalten können.

Kanthölzer und Metallprofile gibt es in verschiedenen Stärken. Wie tief der Hohlraum bzw. wie groß der Abstand zwischen Außenwand und Vorwand sein muss, hängt von Dämmstoff und Unterkonstruktion ab. Zu diesem Thema ist die Beratung durch einen Fachmann immer sinnvoll, denn gerade bei der Kompromisslösung Innendämmung lohnt sich der Aufwand nur, wenn Sie alles richtig machen.

Unterkonstruktion bei Innendämmung
Unterkonstruktion bei Innendämmung

Alles für die Innendämmung aus einer Hand kaufen

Am einfachsten gelingen Trockenbauprojekte aller Art mit einem bewährten System. Alle großen Hersteller (z. B. Knauf, Rigips, Fermacell) bieten außer Platten und Profilen in zahlreichen Standardgrößen auch die Montageelemente, Dicht- und Füllstoffe sowie weiteres Zubehör für alle Zwecke und Einsatzbereiche an. Für jedes Projekt können Sie also alles, was Sie für ein optimales Ergebnis brauchen, „aus einer Hand“ kaufen.

Im Baumarkt können Sie auch eine ausgezeichnete Beratung zum Thema Trockenbau erhalten, denn bei den Baustoffen kennen sich viele Mitarbeiter sehr gut aus und wissen meist sofort, was Sie meinen und brauchen. Wenn Sie Material für die Innendämmung bzw. Trockenbauwand kaufen wollen, gehen Sie hin, wenn im Markt gerade wenig los ist und sich das Fachpersonal Zeit für Erklärungen nehmen kann.

Der Baumarkt ist auch ein guter Ort, um Vergleiche anzustellen. Fragen Sie, welche Systeme für die Innendämmung angeboten werden, vergleichen Sie die Preise der Dämmplatten und Dämmmatten und lassen Sie sich zeigen, was Sie noch alles brauchen, etwa Dicht- und Armierungsband, Spachtelmasse für die Fugen, Schnellbauschrauben für die Plattenmontage oder die passende Dampfbremse. So können Sie konkreter planen und Arbeitsaufwand und Kosten besser einschätzen.

Alternativen zur Innendämmung mit Ständerwerk

Wenn Sie keine Unterkonstruktion bauen, sondern die Dämmplatten direkt anbringen wollen, gibt es auch dafür viele Möglichkeiten. Am einfachsten geht das mit Mineral- oder Hartschaumdämmplatten. Weil das Material so leicht ist und man zum Verkleben der Platten nur Ansetzbinder (Gipskleber) und keine teuren Spezialkleber benötigt, können Sie EPS- oder XPS-Dämmplatten auch allein problemlos anbringen und ohne großen Aufwand schnell die komplette Innenwand damit verkleiden.

Trockenputzdämmung
Trockenputzdämmung

Bei der sogenannten Trockenputzdämmung werden die Dämmplatten direkt auf die Wand geklebt. Darüber kommt eine Schicht Armierungsputz, ein Armierungsgewebe oder -gitter sowie eine Schicht Feinputz für eine schöne Wandoberfläche. Wenn Sie keine Styroporplatten im Haus haben möchten, können Sie auch Kalziumsilikatplatten, Holzfaserplatten, Zelluloseplatten oder Lehmbauplatten direkt an der Wand befestigen.

Styroporplatten sind eine Möglichkeit, eine Trockenputzdämmung zu realisieren © mph, stock.adobe.com
Styroporplatten sind eine Möglichkeit, eine Trockenputzdämmung zu realisieren © mph, stock.adobe.com

Von den Trockenbauherstellern gibt es außerdem spezielle Verbundplatten, in denen bereits eine EPS-Dämmschicht und eine Dampfsperre integriert ist. Vom Aufwand her ist diese Lösung besonders elegant, denn wenn Sie diese Platten ankleben, haben Sie in einem Arbeitsgang ein Dämmsystem aus einer Schicht Styropor (EPS), Dampfsperre und Gipskartonverkleidung aufgebaut. Allerdings sind solche Verbundplatten deutlich teurer und auch schwerer zu montieren als die leichten Hartschaumplatten.

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So vermeiden Sie Probleme bei der Innendämmung

Eine mit Dämmstoff ausgekleidete Trockenbauwand oder Wandverkleidung soll nicht nur helfen, Energie zu sparen, sondern den Raum auch wärmer und wohnlicher machen. Doch leider passiert dann häufig genau das Gegenteil: Statt das Raumklima und die Wohngesundheit zu verbessern, bringt die neue Innendämmung bald neuen Ärger und Sorgen, weil sich in den Ecken, an Fenstern oder anderen Übergängen feuchte Stellen oder Schimmelflecken bilden. Ursache sind meist Wärmebrücken an den Übergängen, die dazu führen, dass sich an den kälteren Stellen Feuchtigkeit bzw. Kondenswasser sammelt und ideale Lebensbedingungen für Schimmelpilze schafft. Damit dieses Problem gar nicht erst entstehen kann, müssen die Übergänge sorgfältig mitgedämmt werden.

Wärmebrücken verhindern
Wärmebrücken verhindern

Flankenschutz gegen Wärmebrücken

Um bei der Innendämmung Wärmebrücken zu vermeiden, darf die Dämmschicht auf der Außenwand nicht einfach an der Decke, der Innenwand oder einem anderen Übergang enden. Stattdessen muss sie an den Anschlüssen zu Innenwänden und Decken weitergeführt werden, so dass sie noch ein gutes Stück in den Raum hineinreicht. Fensterlaibungen und Fensteranschlussfugen müssen separat überdämmt werden. Auch die Boden- oder Trittschalldämmung darf nicht nur bis zur Dämmwand reichen, sondern muss an der Außenwand anliegen, so dass die Wanddämmung daraufsteht.

Für den Flankenschutz – so wird das Mitdämmen eines Teils von Innenwand und Decke genannt – gibt es Spezialelemente, etwa Dämmkeile, Dämmstreifen und spezielle Thermowinkel. Damit können Sie die Dämmung einfach über Kanten, Ecken und Anschlüsse weiterführen, um die riskanten Wärmebrücken zu verhindern bzw. zu minimieren.

Der Flankenschutz kann üblicherweise mit dem gleichen Dämmstoff erfolgen wie an der Wand. In den besonders schimmelanfälligen Bereichen in Heizkörper- oder Fensternischen ist jedoch für eine dicke Dämmung keinen Platz. Damit hier trotzdem keine deutlich kälteren Bereiche entstehen können, ist es empfehlenswert, die Problemzonen mit einem Hochleistungsdämmstoff zu überdämmen, der mit einer dünneren Schicht ähnlich gute Dämmwerte erzielt.

Hinweis: Denken Sie schon bei der Planung der Innenwanddämmung an den Flankenschutz. Entscheiden Sie sich für ein Systemhersteller, der auch dafür die passenden Spezialteile, Montageelemente etc. anbietet. Dann können Sie von einem bewährten System profitieren und brauchen keine fehleranfälligen Individuallösungen zu erfinden.

Alle Luftlöcher schließen

Die einzelnen Dämmelemente in oder an der Wand müssen luftdicht verbunden werden. Wird eine Dampfbremse (z. B. Dampfbremsfolie) verwendet, darf diese bei der Montage der Trockenbauplatten nicht beschädigt werden. Für Fugen und Anschlussstellen brauchen Sie die passenden Klebebänder, Füll- und Dichtstoffe und müssen damit besonders gewissenhaft vorgehen – gerade an den schwierigen Stellen.

Mit speziellen Schrauben oder Montageelementen, die keine Luftlöcher erzeugen, verhindern Sie, dass die Dampfbremse undicht wird und schließen damit ein gängiges Einfallstor für Dämmungsprobleme. Damit sich das Verkleben der Übergänge wirklich lohnt, verwenden Sie kein billiges Material, das nach wenigen Jahren spröde wird und sich heimlich auflöst. Wenn Sie nur ein wenig mehr Geld für das beste Klebeband ausgeben, können Sie sich darauf verlassen, dass die Anschlüsse auch nach zehn Jahren noch luftdicht sind.

Luftlöcher schließen
Luftlöcher schließen

Um Wärmebrücken bei Leitungsanschlüssen wie Heizungsrohren, Kabeldurchführungen oder Wasseranschlüssen zu vermeiden, können Sie die Installationen entweder von der Wand weg (z. B. unter die Fußleisten) verlegen und/oder alle Wandöffnungen, Durchbrüche und Durchührungen besonders sorgfältig abdichten.

Auch dafür bekommen Sie alles, was Sie brauchen, von Systemhersteller ihrer Wahl. Mit speziellen Leitungsdurchführungen, Montagesystemen, Montagezylindern u. Ä. erreichen Sie nicht nur die gewünschte Dichtheit an den kritischen Stellen, sondern können dabei die Gesamtinstallationen oft noch optimieren. In der Trockenbauwand lassen sich Kabel, Rohre, Steckdosen, Schalter etc. verlegen und verstecken. Genauso gut können Sie nach der Dämmung oder Sanierung der Wand auch Ihre alten Anschlüsse weiternutzen, indem Sie entsprechende Hohlraumdosen oder Zylinder in der Trockenbauwand installieren und damit den Anschluss einfach weiter nach vorn verlegen.

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Brauche ich bei der Innenwanddämmung immer eine Dampfbremse?

Bei der Dämmung mit Mineralwolle ist eine Dampfbremse unverzichtbar, um Schimmel zu vermeiden © artursfoto, stock.adobe.com
Bei der Dämmung mit Mineralwolle ist eine Dampfbremse unverzichtbar, um Schimmel zu vermeiden © artursfoto, stock.adobe.com

Die Dampfbremse zwischen Dämmschicht und Verkleidung soll verhindern, dass Feuchtigkeit von innen tiefer in die Wand eindringt. Es ist nicht bei jeder Innenwanddämmung zwingend notwendig, eine Dampfbremse mit einzubauen. Doch bei Dämmmaterialien, die viel Feuchtigkeit aufnehmen und speichern können (z. B. Mineralwolle, Glaswolle, Zellulose), ist eine Dampfbremse auf jeden Fall empfehlenswert, um sich vor Feuchtigkeits- und Schimmelschäden zu schützen.

Nicht nur in der Dämmschicht, sondern auch in Hohlräumen zwischen Innendämmung und Außenwand kann sich Feuchtigkeit ansammeln. Grundsätzlich sind Probleme mit der Dämmung umso heimtückischer, je tiefer sie in der Wand liegen. Denn dann dauert es oft lange, bis Sie überhaupt merken, dass etwas nicht stimmt, und das Sanieren des Wasserschadens kann sehr aufwendig werden. Mit speziellen Faserdämmstoffen, die sich wie Putz auftragen lassen, können Sie unebene Wände vor dem Dämmen ausgleichen, so dass beim Anbringen der Dämmwand/Dämmschicht keine Hohlräume entstehen.

Innendaemmung © IVPU
Innenwanddämmung

Innenwanddämmung – ein Kompromiss, der sich lohnen kann Die Dämmung der Wände von innen ist der Außendämmung grundsätzlich unterlegen. Das… weiterlesen

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