Fermacell oder Rigips

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Fermacell vs. Rigips: Informationen, Fakten und Alternativen

Seit Jahrzenten sind die Bauplatten der Marken Fermacell und Rigips im Handel erhältlich und leisten auf dem Bau gute Dienste. Sie werden im trockenen Innenausbau verwendet. Doch was sind eigentlich die entscheidenden Unterschiede dieser beiden Bauplattenarten? Wir beschäftigen uns genau mit den speziellen Eigenschaften von Fermacell- und Rigips-Bauplatten und vergleichen diese miteinander. Gibt es auch günstige Alternativen zu diesen beiden Marken?

Wand in Trockenbauweise © archideaphoto, fotolia.com
Wand in Trockenbauweise © archideaphoto, fotolia.com

Vergleich Fermacell – Rigips: Tabellarische Übersicht

In der folgenden tabellarischen Übersicht sehen Sie die entscheidenden speziellen Eigenschaften von Rigips- und Fermacellbauplatten auf einen Blick.

FERMACELL-BAUPLATTEN

RIGIPS-BAUPLATTEN

sind vom Gewicht eher schwer

sind vom Gewicht eher leicht

sie sind für Feuchträume gut geeignet, weil sie weniger empfindlich gegenüber Feuchte sind

sie sind im Badezimmer nur bei einer vorhandenen Imprägnierung geeignet

weisen eine hohe Stabilität auf

sind eher wenig belastbar

die Verarbeitung ist eher anspruchsvoll

die Verarbeitung ist eher einfacher

Schrauben können ohne Probleme befestigt werden

die Befestigung von Schrauben gestaltet sich schwierig

sie werden sehr häufig bei robusten Konstruktionen im Innenausbau verwendet

sie werden vorwiegend bei der Installation dünner und nichttragender Wände verwendet

sind vergleichsweise teuer (etwa 5,49 €/m²)

sind vergleichsweise günstig (etwa 2,79 €/m²)

Fermacell vs Rigips: Ein Vergleich
Fermacell vs Rigips: Ein Vergleich
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Fermacell-Bauplatten: Die Variante für qualitätsbewusste Handwerker

Seit über 40 Jahren werden von der Fermacell GmbH verschiedene Produkte hergestellt, die im Trockenbau Verwendung finden. Mit der Gipsfaserplatte wurde der Grundstein für den Erfolg gelegt.

Lesen Sie einige wichtige Merkmale von Fermacell-Bauplatten:

  • die Gipsplatten vom Anbieter Fermacell setzen sich aus recycelten Papierfasern, Gips und Wasser zusammen
  • sie werden ohne Bindemittel zu einer Bauplatte zusammengepresst
  • die Platten sind vielseitig einsetzbar
  • im Innenausbau können Sie z. B. im Bereich von Deckenverkleidungen oder Dachschrägen verwendet werden
  • die Gipsplatten von Fermacell sind gegenüber manchen anderen Herstellern unempfindlich gegen Feuchtigkeit
  • aus diesem Grund können sie auch im Badezimmer eingesetzt werden
  • sie können auch als Brandschutzplatten verwendet werden
  • Fermacell-Bauplatten sind extrem fest und stabil (so können darin gut Schrauben und Nägel befestigt werden)
Info: Die Gipsfaserplatten von Fermacell mit dem Zusatz „greenline“ sind in der Lage Schadstoffe aus der Raumluft aufzunehmen und schaffen so ein gesundes Raumklima.
Handwerker erstellt Trennwand in Trockenbau © akf, fotolia.com
Handwerker erstellt Trennwand in Trockenbau © akf, fotolia.com

Rigips-Bauplatten: Für preisbewusste Handwerker

Die Gipsplatte wurde vor 70 Jahren von der Saint-Gobain Rigips GmbH auf den Markt gebracht. Dieses bekannte Unternehmen konnte sich in den vergangenen Jahren in Sachen moderner Systemlösungen für den Trockenbau einen Namen machen.

Lesen Sie einige wichtige Merkmale von Rigips-Bauplatten:

  • der Kern der Rigips-Bauplatte wird von Schicht aus Karton ummantelt
  • so wird der Plattenkern vom Gipskarton gestärkt und stabilisiert
  • die Platten haben ein geringes Gewicht
  • so können z. B. Trennwände gut damit ausgeführt werden
  • vom Anbieter Rigips gibt es auch imprägnierte Gipskartonplatten (diese nehmen Feuchtigkeit nur verzögert auf)
  • spezielle Rigips-Bauplatten können auch im Bereich des Brandschutzes verwendet werden
Info: Die Gipsfaserplatten von Rigips haben einen günstigen Preis und zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass Sie leicht zu verarbeiten sind.

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Fermacellplatten im Einsatz: Beispiel – Dachgeschossausbau

Fermacellplatten zuschneiden
Fermacellplatten zuschneiden

Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie es sich unter dem Dach so richtig gemütlich machen. Auf diese Weise ist es möglich, ungenutzte Flächen in attraktiven Wohnraum zu verwandeln. Zunächst werden die Platten auf ein passendes Maß zugeschnitten. Dies geschieht mithilfe eines Richtscheites und einem geeigneten Klingenmesser. Diese vorgeritzte Linie kann nun an die Kante des Arbeitstisches geschoben werden und wird einfach über die Kante gebrochen. Die Bauplatte muss dazu nicht auf der Rückseite eingeritzt werden. (wenn Sie möchten können Sie die Platte auch mit einem Fuchsschwanz oder einer elektrischen Stichsäge in die gewünschte Form bringen) Die Kanten müssen nur dann glattgehobelt werden, wenn die Kanten den Platten als Sichtkanten oder Außenecken ausgebildet werden sollen.

Fermacellplatten befestigen
Fermacellplatten befestigen

Nun erfolgt die Befestigung der Platte. Die Fermacell-Bauplatten können bis an die Kante (ca. 10 mm) geschraubt und geklammert werden. Sie brechen dabei nicht aus. Liegt eine Metall-Unterkonstruktion vor können spezielle Schnellbauschrauben zur Befestigung der Bauplatten verwendet werden. Für die Verschraubung empfiehlt sich ein elektrischer Bohrschrauber. Auch bei Unterkonstruktionen aus Holz werden spezielle Schnellbauschrauben verwendet. Wer es gerne schnell und unkompliziert mag, kann auch Klammern verwenden. Diese werden mit einem geeigneten Gerät in die Platte + Unterkonstruktion geschossen. Später werden die Platten dann noch verfugt, um optisch ein einwandfreies Ergebnis zu erzielen und einen passenden Untergrund für den einen möglichen Tapeziervorgang zur Verfügung zu stellen.

Handwerker spachtelt Gipskartonplatte © Approbe, fotolia.com
Handwerker spachtelt Gipskartonplatte © Approbe, fotolia.com

Rigipsplatten im Einsatz: Beispiel – Deckenmontage

Gipskartonplatten an der Decke befestigen
Gipskartonplatten an der Decke befestigen

Wenn man eine Decke abhängt, ist es möglich, vor allem in alten Häusern eine optische Verbesserung zu erreichen. Dabei können z. B. schäbig wirkende alte Holzdecken durch eine Rigipsdecke ersetzt werden. Folgende Arbeitsschritte können Sie dazu durchführen.

1. Die Unterkonstruktion

Die Unterkonstruktion können sowohl mit speziellen Metallschienen als auch mit geeigneten Dachlatten aufbauen. Im ersten Schritt befestigen Sie die Beplankung. Umso mehr Sie dabei tragen wollen desto enger werden die einzelnen Planken montiert. Auf die Längsplanken kommt die Traglattenkonstruktion. Auf jeden Fall sollte eine ausreichende Befestigungsmöglichkeit für die Bauplatten gesichert sein. Dann werden die Platten in einem Abstand von etwa 15 cm an der Traglattenkonstruktion befestigt.

Deckenunterkonstruktion für Gipskartonplatten
Deckenunterkonstruktion für Gipskartonplatten

2. Verspachtelung der Beplankung

Sobald die Unterkonstruktion verschraubt ist, können Sie dazu übergehen die innere Beplankung zu verspachteln. Sie sollten erst weiterarbeiten, wenn die Spachtelmasse getrocknet ist.

Gipskartonplatte verspachteln
Gipskartonplatte verspachteln

3. Befestigung der Rigips-Platten

Die einzelnen Rigips-Platten werden mit speziellen Rigipsschrauben an der Lattenkonstruktion befestigt. Zwischen den einzelnen Befestigungen ist ein Abstand von etwa 17 cm zu empfehlen. Danach werden die Platten auch verspachtelt. Außerdem sollte die Oberfläche geschliffen und grundiert werden.

Alternativen zu Fermacell und Rigips

Als ökologische Alternative zu Fermacell- und Rigips-Bauplatten kann z. B. eine Strohbauplatte verwendet werden. Dies ist eine umweltfreundliche Variante, um z. B. die Dachschrägen in einem Haus zu verkleiden. Die Strohbauplatte besteht aus hoch verdichtetem Getreidestroh und bietet gute Schallschutz- und Wärmedämmeigenschaften. Eine weitere sinnvolle Alternative sind z. B. Lehmbauplatten. Diese Neuentwicklung im Trockenbau ermöglicht, den bauphysikalisch und baubiologisch interessanten Baustoff Lehm auf individuelle Weise einzusetzen.

Bislang war es immer sehr aufwendig Lehm auf der Baustelle zu verarbeiten. Das hat sich mit der Entwicklung der speziellen Lehmbauplatten deutlich geändert. Lehmbauplatten weisen gute Schallschutzeigenschaften und sie regulieren die Feuchtigkeit. Außerdem haben Sie die Eigenschaft Geruch zu absorbieren. Darüber hinaus sind sie in der Lage Strahlung abzuschirmen.

Info: Lehmbauplatten werden in die Baustoffklassen B1 – brennbar – und A1 – nicht brennbar eingeordnet.
Trockenbau mit Metallprofilen © Aisyaqilumar, stock.adobe.com
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