Gipskartonplatten montieren – Anleitung

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Trockenbau: so sollten Sie beim Montieren der Gipskartonplatten vorgehen

Gipskartonplatten (die oft auch als „Rigipsplatten“ bezeichnet werden, obwohl es vergleichbare Ausführungen auch von anderen Herstellern gibt) lassen sich vielseitig und unkompliziert beim Innenausbau nutzen. Da es sich bei Gips nicht um ein besonders tragfähiges Material handelt, eignen sich Gipskartonplatten vor allem für den schnellen und einfachen Innenausbau, nicht jedoch für tragende Wände. Ihre Stärken spielen die standardisierten Platten immer dann aus, wenn Sie einen Raum möglichst schnell in mehrere kleinere Räume aufteilen oder rohes Mauerwerk kaschieren wollen. Auch als Untergrund für den Fußboden oder zum Abhängen von Decken sind die Platten gut geeignet, da sie durch ihren Aufbau sowohl stabil als auch leicht sind.

Das Zuschneiden und Montieren von Gipskarton stellt auch für Hobby-Handwerker keine besonders hohe Hürde dar, denn die Hersteller bieten sämtliche Materialien an, die hierfür erforderlich sind. Wenn Sie sich also für einen Hersteller entschieden haben, sollten Sie konsequent alle notwendigen Materialien (Profile, Putzträger, Schrauben) vom gleichen Hersteller kaufen, um Probleme von vornherein zu vermeiden.

Grundsätzlich werden Gipskartonplatten mit Schrauben auf dem Untergrund befestigt. Aus diesem Grund wird bei Raumteilern, Trockenbauwänden, Deckenverkleidungen oder dem Verkleiden von Mauerwerk zuerst eine Unterkonstruktion errichtet, die ein schnelles Montieren der Platten ermöglicht. Die Unterkonstruktion kann aus Holzlatten, aus Metallprofilen oder einer Mischlösung von beiden bestehen, denn nach dem Montieren der Gipskartonplatten ist davon nichts mehr zu sehen.

In dieser Anleitung erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Gipskartonplatten montieren – Sie werden sehen, dass dieses mit dem richtigen Material und Werkzeug auch für Laien kein unlösbares Problem darstellt:

  • Die passenden Gipskartonplatten auswählen

Gipskartonplatten sind in verschiedenen normierten Größen erhältlich: In der Regel sind die Platten 600 bis 1.250 mm breit und 2.000 bis 4.000 mm hoch – und damit oft zu groß, um sie ohne Hilfe allein zu montieren. Entweder entscheiden Sie sich daher für sogenannte „Ein-Mann-Platten“, die kleiner (und oft auch etwas teurer) als Standardplatten sind, oder Sie suchen sich für die Montage großer Gipskartonplatten Hilfe im Freundes- und Bekanntenkreis.

Passende Gipskartonplatten auswählen
Passende Gipskartonplatten auswählen
Wichtig:
Zu zweit macht die Arbeit nicht nur mehr Spaß, sondern ist auch deutlich schneller erledigt. Denn zwei zusätzliche Hände sind beim Montieren von Gipskartonplatten eigentlich immer sinnvoll.

Wenn Sie keine Unterstützung finden oder wollen, sollten Sie zumindest bei der Verkleidung der Decke eine Deckenstütze einplanen, die Sie entweder im Baumarkt kaufen können oder sich aus Holzleisten schnell selber zusammenschrauben können.

Neben der Größe (und Dicke) der Platten müssen Sie sich auch überlegen, welche Art von Gipskartonplatten Sie benötigen. Die Dicke der Platten hängt davon ab, ob Sie später z. B. Hängeschränke, einen Fernseher oder andere Einrichtungsgegenstände an der Wand befestigen wollen. Diese sollten zwar am besten an der Unterkonstruktion montiert werden, dennoch sollten Sie bereits bei der Auswahl der Platten darauf achten, dass diese Ihren Ansprüchen genügen.

Für den Trockenbau eignen sich die hellen (weißen) Platten, während imprägnierte Ausführungen (zu erkennen an der eingefärbten Papierummantelung) für Nassräume wie Küche oder Bad vorgesehen sind. Zudem gibt es auch viele weitere Ausführungen, die etwa zusätzlichen Feuer-, Schall- oder Wärmeschutz bieten. Diese Gipskartonplatten sind oftmals deutlich teurer als Standardausführungen und sollten daher nur dort eingesetzt werden, wo Sie die zusätzliche Funktion tatsächlich benötigen.

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  • Unterkonstruktion errichten

Wenn Sie die Decke abhängen (und vielleicht unsichtbar in der Zwischendecke Kabel und andere Versorgungsleitungen verstecken) oder einen großen Raum mit Trockenbauwänden segmentieren wollen, ist eine Unterkonstruktion erforderlich. Diese können Sie entweder aus Holzleisten selber bauen oder Sie greifen auf Metallprofile zurück, die es im Baumarkt als passende Systeme direkt vom Hersteller der Platten gibt.

Unterkonstruktion errichten
Unterkonstruktion errichten

Eine Unterkonstruktion aus Holz ist umweltfreundlich und leicht zu errichten, während ein Ständerwerk auf Stahlprofilen vor allem von Profis bevorzugt wird, da es sich um standardisierte und normierte Bauteile handelt und die Hohlprofile z. B. auch Aussparungen mitbringen, in denen Sie später Leitungen und die Dämmung platzieren können.

Achten Sie beim Abstand der Seitenträger darauf, dass Sie diese jeweils im Abstand von einer halben Plattenbreite montiert werden. Planen Sie hier auch direkt ein, wenn Sie etwa ein Waschbecken, Küchenschränke oder andere schwere Elemente an der Gipskartonwand montieren wollen, und setzen Sie dort zusätzliche verstärkende Elemente wie Querlatten oder vorkonfektionierte Trägersysteme ein.

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  • Gipskartonplatten verlegen

Im besten Fall müssen Sie die Platten nur in der Höhe, nicht aber in der Breite zuschneiden, um sie an Wand, Decke oder Boden zu montieren. Oft ist es jedoch erforderlich, zumindest einzelne Platten zu kürzen, was jedoch auch ohne Spezialwerkzeug möglich ist, schließlich handelt es sich um mit Papier kaschierten Gips, den Sie einfach mit einem scharfen Messer einseitig einritzen und dann über eine gerade Kante brechen können. Alternativ können Sie auch mit einer Stichsäge arbeiten, etwa um Aussparungen für Rohre, Kabel etc. auszusägen.

Beginnen Sie beim Verlegen der Platten am unteren Rand der Wand, wobei die Platte nicht bündig mit Boden oder Decke abschließen sollte, sondern durch eine Trittschalldämmung akustisch entkoppelt wird.

Fixieren Sie die erste Platte dann mit Schrauben an der Unterkonstruktion. Haben Sie diese aus Holz hergestellt, sollten Sie Schrauben mit Grobgewinde verwenden, bei einer Unterkonstruktion aus Metall sind Schrauben mit Feingewinde und einer Bohrspitze die bessere Wahl. In jedem Fall sollten Sie einen guten Akkuschrauber verwenden und beim Einschrauben etwa zwei Zentimeter Abstand von jeder Kante der Platte einhalten. Die Schrauben können Sie im Abstand von 20-25 cm voneinander anbringen.

Wichtig:
Vermeiden Sie bei der Montage Kreuzfugen. Diese entstehen, wenn Sie zwei oder mehr Platten gleicher Höhe direkt nebeneinander montieren. An solchen Kreuzfugen können sich später leichter Risse im Putz bilden und die Stabilität der gesamten Konstruktion leidet.

Montieren Sie die Platten daher immer mit einem Versatz von mindestens 40 cm und nehmen Sie sich auch während der Arbeit immer wieder die Zeit, um das Verlegemuster zu prüfen und ggf. zu korrigieren.

Arbeiten Sie von der ersten Platte an mit großer Sorgfalt und achten Sie besonders darauf, dass diese gerade ausgerichtet ist und plan an der Wand liegt. Nur so können Sie auf der gesamten Fläche ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen.

    Gipskartonplatten verlegen
    Gipskartonplatten verlegen
  • Gipskarton verputzen

Nachdem alle Platten an ihrem Platz sind, können Sie die Fugen verputzen und so die neue Wand auf die weitere Behandlung (Streichen, Tapezieren etc.) vorbereiten. Mit Spachtelmasse und Spachtel können Sie auch Löcher, ausgebrochene Stellen und andere Unregelmäßigkeiten kaschieren und reparieren.

Mit Armierungsband oder metallischen Putzträgern können Sie auch dickere Schichten Putz sicher auf den Platten fixieren, Armierungsband verstärkt zudem die Konstruktion an den Sollbruchstellen, wo zwei Plattenkanten aufeinanderstoßen.

Anschließend muss der Putz komplett durchtrocknen, bevor Sie die raue Oberfläche schleifen und damit für einen Anstrich mit Wandfarbe oder das Verkleben von Tapete vorbereiten.

Gipskartonfugen verputzen
Gipskartonfugen verputzen
Hohlraumdübel © wabeno, stock.adobe.com
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