Zimmerdecke nachträglich dämmen

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Zimmerdecke nachträglich dämmen: So verbessern Sie die Wärme- und Schalldämmung von Keller- und Geschossdecken

Grundsätzlich können Sie jede Decke auch nachträglich dämmen, sofern die Dämmkonstruktion nicht zu viel Raumhöhe wegnimmt. Vorgeschrieben ist eine minimale Raumhöhe von 2,30 m für Wohnräume und 2,20 m für Keller und Dach. Bei niedrigen Räumen fahren Sie darum am besten mit einer möglichst dünnen Konstruktion, die direkt an der Decke befestigt wird.

Kernsanierung © beugdesign, stock.adobe.com
Mit klassischen Trockenbautechniken und modernen Dämmsystemen lassen sich auch große und alte Decken nachträglich dämmen © beugdesign, stock.adobe.com

Bei der nachträglichen Dämmung von Zimmerdecken im Trockenbau werden zunächst Kanthölzer (zum Beispiel Dachlatten) oder Deckenprofile aus Metall an der Decke befestigt. So entsteht eine Rahmenkonstruktion, in die sich anschließend das Dämmmaterial passgenau einlegen bzw. einklemmen lässt. Sitzen die flexiblen Dämmmatten, etwa aus Mineralwolle, Holzfasern oder Hanf, richtig im Tragwerk, wird die Konstruktion mit Trockenbauplatten (z. B. Gipskarton-, Gipsfaser- oder Holzplatten) verkleidet.

Präzises Arbeiten ist hier sehr wichtig. Nur, wenn die Abstände bei der Rahmenkonstruktion genau stimmen, passen auch die Dämmmatten und Platten optimal. Damit haben Sie nicht nur die beste Dämmwirkung, sondern ersparen sich enorm viel Arbeit beim Zuschneiden, Anschrauben und Finalisieren der Fugen und Übergänge.

Bei Deckendämmung Mindesthöhe beachten
Bei Deckendämmung Mindesthöhe beachten

Herstellersysteme beim nachträglichen Dämmen der Decke nutzen

Alle großen Trockenbau-Hersteller wie Knauf, Rigips oder Fermacell bieten Komplettlösungen zur Konstruktion von Trockenbausystemen an. So können Heimwerker und Profis alles, was für das aktuelle Projekt benötigt wird, optimal zueinander passend und bequem aus einer Hand beziehen. Indem Sie sich ebenfalls eins dieser Systeme zunutze machen, können Sie sich – gerade, wenn Sie kein Routinier sind – schon die Planung und den Materialeinkauf enorm vereinfachen.

Dafür suchen Sie sich lediglich einen Hersteller aus und informieren sich über dessen Angebot zur nachträglichen Dämmung der Zimmer- oder Kellerdecke. So finden Sie die entsprechenden Trockenbauprofile (CD- bzw. Deckenprofile) nebst Befestigungsmaterial, Abhänger (falls die Konstruktion mit größerem Abstand zur Decke montiert werden soll), außerdem Dämmmaterial, Platten und alles zum Verfugen, Abdichten und Verspachteln.

Üblicherweise können Sie auch noch unter zahlreichen Plattenarten wählen, um das Optimum für die erwünschte Wärmedämmung, Schalldämmung oder Brandschutzverbesserung zu erhalten. Mit ausführlichen Anleitungen sind die Systemhersteller ebenfalls großzügig, denn die Rundumversorgung für Trockenbauprojekte ist ein Pluspunkt, auf den sie zu Recht stolz sind. Auf ihren Internetseiten steht alles, was Sie wissen müssen, auch die Abstände und anderen Maße, die beim Konstruieren mit der gewählten Plattengröße oder -stärke einzuhalten sind.

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Balkendecke nachträglich dämmen

Wenn Sie eine Decke mit sichtbaren Balken nachträglich dämmen möchten, haben Sie durch die mehr oder weniger parallel verlaufenden Deckenbalken bereits eine sehr solide Rahmenkonstruktion für das Dämmmaterial. Weil viele alte Deckenbalken noch nicht kerzengerade gesägt, sondern „wie gewachsen“ und zudem mit unterschiedlichen Abständen verbaut sind, müssen Sie hier mit mehr Aufwand beim Zuschneiden und Anpassen der Dämmmatten und Platten rechnen.

Um den Charakter der Decke trotz der nachträglichen Dämmung zu erhalten, können Sie auch nur die Hälfte der Hohlräume mit Dämmstoff füllen, anstatt die Balken mitzuverkleiden. In der gewünschten Höhe befestigen Sie dann seitlich an den Balken Leisten oder Dachlatten, an denen Sie später die zugeschnittenen Platten festschrauben können. Anschließend ist noch einige Feinarbeit nötig, um die Anschlussfugen mit einem elastischen Dichtstoff (zum Beispiel Acryl-Fugendichtmasse) zu füllen, die Platten zu verspachteln und die neuen Deckenflächen mit Rauputz, Deckenfarbe oder Tapete zu gestalten.

Decke dämmen und abhängen © beugdesign, fotolia.com
Decke dämmen und abhängen © beugdesign, fotolia.com
Sanierte Altbaudecke © beugdesign, fotolia.com
Sanierte Altbaudecke © beugdesign, fotolia.com

Decke nachträglich dämmen mit Eigenbau-Holzkonstruktion

Wenn Sie die Holzkonstruktion für die nachträgliche Innendämmung aus Dachlatten bzw. Kanthölzern selber bauen möchten, achten Sie ebenfalls vor allem auf die richtigen Abstände. Außerdem darf das Tragwerk generell nicht fest mit den Wänden verbunden sein. Verschraubt wird die Lattung nur an der Decke, zu den Wänden hin brauchen Sie flexible Anschlussfugen.

Bei der Wahl des Dämmstoffs sollten Sie umweltschonenden, wohngesunden und nachhaltigen Dämmstoffen den Vorzug geben. Diese sind auch in Bezug auf die Dämmeigenschaften in der Regel besser geeignet. Wenn Sie zum Beispiel mit Hanf oder moderner Mineralwolle nachträglich die Decke dämmen, verbessern Sie damit nicht nur die Wärmedämmung, sondern auch den Schallschutz. Das weder umwelt- noch menschenfreundliche Styropor bietet dagegen keine nennenswerte Schalldämmung und liegt als „Sondermüll von morgen“ trotz guter Wärmedämmeigenschaften auch in puncto Nachhaltigkeit ganz weit hinten.

Kellerdecke dämmen © schulzfoto, stock.adobe.com
Eine ordentliche Vorarbeit vereinfacht das Dämmen der Decke erheblich © schulzfoto, stock.adobe.com

Bei welchen Decken lohnt sich die nachträgliche Dämmung?

Wärme steigt nach oben. Je besser die Decke gedämmt ist, desto besser bleibt also die Wärme im Raum. Das nachträgliche Dämmen von Decken, die zwischen zwei Wohnräumen liegen, ist vor allem dann sinnvoll, wenn es vorrangig um eine bessere Schall- bzw. Trittschalldämmung geht. Das Dämmen der Kellerdecke verhindert, dass die Kellerkälte im untersten Wohngeschoss für kalte Füße sorgt. Und natürlich ist es besonders sinnvoll, die oberste Geschossdecke bzw. das Dach zu dämmen, damit die Heizwärme nicht ungehindert in den Himmel steigt.

Hinweis: Viele Immobilienbesitzer wissen nicht, ob es im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes nötig ist, die Kellerdecke oder oberste Geschossdecke nachträglich dämmen zu lassen. Lassen Sie sich nicht verunsichern, sondern informieren Sie sich.
Kellerdeckendämmung
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Dämmung der obersten Geschossdecke
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Decke nachträglich dämmen durch Einblasdämmung

Sogenannte Einblasdämmungen können in Gebäuden grundsätzlich überall ausgeführt werden, wo es Hohlräume gibt. Das ist in sehr vielen Altbauten „von Natur aus“ der Fall, denn hier gibt es Zwischendecken, deren Inhalt bei Sanierern immer wieder für Erstaunen sorgt. Doch was auch immer die früheren Erbauer dort eingefüllt haben, um die Dämmung zu verbessern: Heute enthält die alte Zwischendecke meist vor allem viel Hohlraum, also ideale Voraussetzungen für eine Einblasdämmung.

Um den Dämmstoff an die richtigen Stellen zu blasen und dort mit ausreichend Druck luftdicht und fugenlos zu komprimieren, sind spezielle Maschinen und Techniken erforderlich. Schon darum sollten Sie sich für die Einblasdämmung einen zertifizierten Fachbetrieb suchen. Es gibt Zimmereien und Malerbetriebe, die zudem Spezialisten für z. B. Zellulose-Einblasdämmungen sind. Und nicht nur der Trockenbau-Allrounder Knauf hat einen eigenen mineralischen Dämmstoff entwickelt, der als Einblas- und Schüttdämmung verwendet werden kann.

Mit ein wenig Recherche finden Sie bestimmt auch in Ihrer Gegend einen Fachbetrieb, der Sie ausführlich dazu beraten und die Deckendämmung fachkundig ausführen kann. Um Anbieter in Ihrer Region zu finden und deren Preise und Leistungen unverbindlich zu vergleichen, können Sie auch unseren kostenlosen Angebotsservice nutzen. Damit richten Sie Ihre Frage gleichzeitig an mehrere Handwerksbetriebe – und erhalten im günstigsten Fall innerhalb weniger Tage bereits mehrere lohnende Angebote.

Nachträgliche Deckendämmung direkt anbringen oder Decke abhängen?

Das Abhängen der Decke ist sinnvoll, wenn Sie die Raumhöhe bewusst verringern möchten, etwa zum effizienteren Ausnutzen der Heizwärme, oder den Hohlraum für Installationen, mehr Schalldämmung oder als Stauraum verwenden möchten. Der neu geschaffene Zwischenraum kann auch wie eine alte Zwischendecke für eine fugenfreie Einblasdämmung genutzt werden.

Schallschutz durch eine abgehängte Decke
Schallschutz durch eine abgehängte Decke

Der zusätzliche Schallschutz, den eine abgehängte Decke bietet, wird schon durch die sog. akustische Entkopplung der Konstruktion erreicht. Für den Bau von Schallschutzdecken können Sie übrigens die gleichen Spezialplatten und Dämmstoffe verwenden wie für Trockenbau-Schallschutzwände.

Hinweis: Bei sehr hohen Räumen lässt sich durch das teilweise Abhängen der Decke oft viel zusätzlicher Stauraum schaffen. Beachten Sie bei solchen Projekten jedoch, dass Trockenbaukonstruktionen nur begrenzt belastbar sind. Wollen Sie die neue Zwischendecke begehen oder (z. B. als Hochbett) belasten, betrachten Sie sie lieber als Boden. Ein Zimmermann oder Schreiner kann Ihnen dann genau sagen, wo Sie Stütz- und Tragbalken brauchen.
Decke abhängen © tournee, stock.adobe.com
Decke abhängen

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