Trockenbau: Kosten berechnen

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Trockenbau: Kosten berechnen und Arbeitsaufwand richtig einschätzen

Der Trockenbau gehört beim Innenausbau längst zum Baustandard. Das zugrundeliegende Konzept, beim Bauen ohne nasse bzw. feuchte Materialien auszukommen, wurde in den USA entwickelt und ist seit den 1960er Jahren auch in Deutschland bekannt. Zu den Hauptvorteilen des Trockenbaus gehören:

Vorteile von Trockenbau
Vorteile von Trockenbau
  • kurze Bauzeiten,
  • geringe Baukosten (im Vergleich zu Mauerwerk bzw. Massivbauweise),
  • geringes Gewicht der Materialien/Bauten, daher geringe Belastung der Grundkonstruktion,
  • kein schweres Gerät erforderlich,
  • es entsteht keine zusätzliche Baufeuchte,
  • einfaches und flexibles Umsetzen verschiedener Anforderungen (z. B. Raumteilung/-gestaltung, Dachstuhlausbau, Dämmung/Energiekostensenkung, Unterbringen von Installationen),
  • zahlreiche Möglichkeiten der Weitergestaltung (Verputzen, Tapezieren, Streichen) sowie
  • einfache nachträgliche Änderungen/Erweiterungen möglich (z. B. Rückbau der Konstruktion, Versetzen der Wände u. Ä.)
Wand in Trockenbauweise © archideaphoto, fotolia.com
Trockenbau ermöglicht einen schnellen und hochwertigen Innenausbau © archideaphoto, fotolia.com
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Welche Bauten/Projekte gehören zum Trockenbau?

Zum Trockenbau gehören alle in trockener Bauweise errichteten und montierten Konstruktionen, die der Raumbegrenzung, dem Ausbau oder der Verkleidung von Bauteilen (Wand, Decke, Boden) dienen. Bei der Trockenbauweise werden Unterbauten aus Holz oder Leichtmetall mit Bauplatten beplankt und die Übergänge verspachtelt und geschliffen. Optional können die Platten direkt auf die Massivwand gesetzt werden. Neben den bekannten Gipskartonplatten (z. B. Rigips) und Gipsfaserplatten werden Zement- und Mineralfaserplatten, Holz- und Holzwerkstoffplatten, Metall, Glas, Kunststoff, Calciumsilikat- und Fiberplatten, spezielle Leichtbauplatten und beschichtete Bauplatten eingesetzt.

Innenausbau mit Gipskartonwand © photo 5000, fotolia.com
Innenausbau mit Gipskartonwand © photo 5000, fotolia.com
Hinweis: Stuckdecken, gemauerte Trennwände, Trockenmauern und individuelle Holzkonstruktionen vom Schreiner oder Zimmermann gehören nicht zum Trockenbau.

Gängige Trockenbauprojekte sind:

Trockenbauprojekte
Trockenbauprojekte
  • Decke: Deckenverkleidung, Abhängen der Decke, Lüftungs-, Licht-, Klima- oder Akustikdecke
  • Wand: Wandverkleidung, Vorsatzschale (Doppel- bzw. Hohlwand, z. B. Montage‑/Installationswand, Brandschutz-/Schallschutzwand, Innendämmung)
  • Boden: Trockenestriche, Hohl- bzw. Doppelböden für Installationen, Fußbodenheizung, Wärme- und Schallschutz
  • Raum: Trennwände, freistehende und/oder versetzbare Raumteiler, Raum-in-Raum-Systeme

Trockenbaukosten berechnen

Kosten und Preise © eyetronic, fotolia.com
Kosten und Preise für Trockenbau © eyetronic, fotolia.com

Die Kosten für den Trockenbau setzen sich zusammen aus den Materialkosten und dem Arbeitsaufwand. Viele Handwerker berechnen ihre Trockenbaukosten pro Quadratmeter, andere geben Stundenlöhne an. Die folgenden Angaben sind eine grobe Orientierung, mit welchen Kosten Sie für gängige Trockenbauarbeiten rechnen können:

Orientierungshilfe Kosten für den Trockenbau
Orientierungshilfe Kosten für den Trockenbau
Trockenbaumaßnahme Preis
Trockenbauwand erstellen

40-60 Euro pro m²

Decke abhängen

50-80 Euro pro m²

Bodensystem/Trockenbauboden

50-70 Euro pro m²

Der günstigste Preis für eine Trockenbauwand bezieht sich in der Regel auf eine einfach (einseitig) mit Gipskartonplatten beplankte Konstruktion. Für den angegebenen Preis errichtet der Fachbetrieb das Ständerwerk, bringt die Platten an, verspachtelt die Übergänge und schleift sie glatt. Bei anderen, teureren Platten, aufwendigeren Unterbauten oder beidseitiger Beplankung steigen die Kosten. Dasselbe gilt für geschwungene oder verwinkelte Konstruktionen, Durchgänge, Installationen (z. B. Wasser- und Strom, Beleuchtung, Sanitär-/Vorwandinstallationen), das Einbringen von Dämmmaterialien und viele zusätzliche Leistungen mehr.

Hinweis: Die Preise vieler Handwerker sind während der Wintermonate niedriger. Eine weitere Möglichkeit, Trockenbaukosten zu sparen, ist das Aufkaufen von Restposten.

Weil jedes Trockenbauprojekt individuell bewertet werden muss und die Preise für den Trockenbau auch von Region zu Region variieren, kann Ihnen nur ein Handwerker in Ihrer Nähe einen genauen Kostenvoranschlag machen. Um gleich mehrere Angebote regionaler Fachbetriebe zu bekommen und zu vergleichen, können Sie auch den kostenlosen Angebotsservice von sanier.de nutzen.

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Gipskartonplatten © Ingo Bartussek, fotolia.com
Gipskartonplatten sind in jedem Baumarkt erhältlich © Ingo Bartussek, fotolia.com

Trockenbau selbst erledigen, um Geld zu sparen – lohnt sich das?

Eine einfache Wandverkleidung oder Trennwand können Sie mit ein wenig handwerklichem Geschick auch selbst erstellen. Teuer ist das nicht: Gipskartonplatten sind schon ab ca. 3 Euro pro Quadratmeter zu haben. Zusätzlich brauchen Sie Material für das Ständerwerk – wahlweise Metall-Trockenbauprofile (UW-Profile, CW-Profile) oder Holzständer bzw. Balken und Latten – und natürlich Kleinteile und Zusatzmaterialien, etwa Verbinder und Schrauben, Spachtelmasse, Schleifpapier etc.

Materialien für den Selbstbau einer einfachen Trennwand
Materialien für den Selbstbau einer einfachen Trennwand

So können Sie die Kosten berechnen, wenn Sie z. B. eine Trockenbau-Trennwand von 2,50 m Höhe und 4 m Breite errichten wollen:

Für die waagerechte Montage an Boden und Decke brauchen Sie in diesem Beispiel 8 m UW-Profile. Dazu kommen sieben 2,50 m lange CW-Profile, wenn Sie Gipskartonplatten in der Standardbreite von 1.250 mm verwenden (die CW-Profile werden senkrecht montiert und passen genau zu den UW-Profilen). Wählen Sie bei allen Baumaterialien die billigste Variante und rechnen alles zusammen, kommen Sie auf einen Gesamt-Materialpreis von rund 100 Euro für die ganze Trockenbauwand. Das erscheint erst einmal viel günstiger als der Handwerkerpreis: Bei 40 Euro pro m2 würde der Profi für die Beispielwand mit 10 m2 Fläche 400 Euro berechnen. Aber ist der Eigenbau tatsächlich günstiger?

Gipskartonplatten © Ingo Bartussek, fotolia.com
Gipskartonplatten sind in jedem Baumarkt erhältlich © Ingo Bartussek, fotolia.com

Viele Heimwerker kalkulieren lediglich mit den Materialkosten, wenn sie ein Projekt selbst erledigen möchten. Das ist allerdings ein Denkfehler, denn auch Arbeitszeit, über die Sie keine Rechnung erstellen oder erhalten, hat einen Geldwert. So können Sie z. B. nicht in Ihrem eigentlichen Beruf Geld verdienen, während Sie auf Ihrer Baustelle arbeiten. Dazu kommt, dass selbst geschickte Heimwerker für Trockenbauarbeiten im Schnitt doppelt so lange brauchen wie qualifizierte Handwerker mit Profi-Ausrüstung, die so etwas täglich machen. Gerade beim Trockenbau ist es ein klassischer Heimwerkerfehler, sich von den günstigen Materialkosten und der auf den ersten Blick so einfach scheinenden Bauweise blenden zu lassen.

Nicht zuletzt sind Sie als Hobby-Trockenbauer sowohl rechtlich als auch versicherungstechnisch ganz schlecht aufgestellt, wenn auf der Baustelle etwas schiefgeht oder durch unsachgemäße Arbeit Folgeschäden entstehen. Kalkulieren Sie alle diese Punkte also ebenfalls mit ein, wenn Sie die Trockenbaukosten und den Arbeitsaufwand realistisch einschätzen wollen.

Wand in Trockenbauweise © archideaphoto, fotolia.com
Fermacell oder Rigips

Fermacell vs. Rigips: Informationen, Fakten und Alternativen Seit Jahrzenten sind die Bauplatten der Marken Fermacell und Rigips im Handel erhältlich… weiterlesen

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