Schäden durch falsche Dämmung

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Können Schäden am Haus durch falsche Dämmung entstehen?

Eine Dämmung ist eine effektive Maßnahme, um den Energieverbrauch einer Immobilie nachhaltig zu senken. Wer beim Einbaubetrieb nur aufs Geld schaut, bei den Materialien spart oder sich selbst bei der Ausführung in Eigenleistung überschätzt, erweist seinem Haus allerdings mitunter einen Bärendienst. Dabei lassen sich drei Folgen durch eine mangelhafte Dämmung unterscheiden:

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  • Herabgesetzte Funktion: Ist die Dämmung nicht optimal ausgeführt, kann sie ihre Aufgabe nicht voll erfüllen. Es geht mehr Energie nach außen verloren, als nötig wäre, was erhöhte Heizkosten zur Folge hat. Und auch der sommerliche Wärmeschutz und der Schallschutz, den eine Wärmedämmung als zusätzliche Vorteile mit sich bringt, sind herabgesetzt.
  • Schwerwiegende Bauschäden: Die größte Gefahr bei einer falsch ausgeführten Dämmung, ist Feuchtigkeit, die sich entweder in der Dämmebene ansammelt oder an kalten Stellen der Innenwand niederschlägt. Eine feuchte Dämmung verliert ihre Funktion. Die Feuchtigkeit kann dann allerdings auch über die Dämmung auf die dahinterliegenden Bauteile einwirken. Vor allem im Dach besteht hier eine große Gefahr, da der Dachstuhl aus Holz ist und bei Feuchtigkeit vermodern kann.
  • Gesundheitliche Risiken: Schlägt sich an Wärmebrücken an der Innenseite der Außenwand Feuchtigkeit nieder, kann im schlimmsten Fall Schimmel entstehen. Dieser kann sich dann negativ auf die Gesundheit der Bewohner auswirken.
Fassadendämmung © Jürgen Flächle, stock.adobe.com
Fassadendämmung © Jürgen Flächle, stock.adobe.com
Tipp: Wer sein Gebäude selber dämmen will, sollte wirklich wissen was er tut. In diesem Bereich ist kein Platz für Heldentaten vermeintlich versierter Heimwerker. Es gilt, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen und im Zweifel eine Fachfirma zu beauftragen. Denn eine qualitativ hochwertig ausgeführte Dämmung braucht das richtige Fachwissen.

Entstehung von Wärmebrücken

Eines der größten Probleme ist, dass durch eine falsch ausgeführte Dämmung Wärmebrücken entstehen. Wärmebrücken sind all die Bereiche der Fassade, über die mehr Wärme von innen nach außen verloren geht, als über den Rest. In der Folge kühlt sich die Innenwand an der Stelle der Wärmebrücke stark ab, sodass die Temperatur unter den Taupunkt fällt. Das bedeutet: An dieser Stelle kann die Feuchtigkeit aus der Raumluft kondensieren. Und wo Feuchtigkeit ist, kann sich Schimmel bilden.

Hier können Wärmebrücken auftreten
Hier können Wärmebrücken auftreten

So können Wärmebrücken bei einer falsch ausgeführten Dämmung entstehen:

  • Fassade: Die angebrachten Dämmplatten stoßen nicht dicht an dicht aneinander, sondern es befinden sich größere Fugen oder Spalten dazwischen. Eine besonders sorgfältige Ausführung ist bei der Dämmung daher das A und O.
  • Fassadendämmung: Dämmung ohne Wärmebrücken notwendig
    Fassadendämmung: Dämmung ohne Wärmebrücken notwendig
    Wärmebrücken an Fenster und Türen vermeiden
    Wärmebrücken an Fenster und Türen vermeiden
  • Fensterlaibung: Die Fensterlaibung wird an den inneren Wandseiten nicht gedämmt. Durch die gedämmte Wand kühlt sich der Fensteranschluss vom Rahmen an die Wand verstärkt ab. Diese Fuge sollte bei einer Dämmung immer mit Dämmstoff überdeckt werden, was beim Einbau der Dämmung allerdings einen höheren Aufwand bedeutet und daher häufig vernachlässigt wird.
  • Wärmebrücken: Risiko sollte nicht unterschätzt werden
    Wärmebrücken: Risiko sollte nicht unterschätzt werden
  • Durchdringungen: Das alte Metallgeländer an der Hauswand, die auskragende Betonüberdachung der Haustür – wenn Dinge wie diese nicht vor der Dämmung entfernt, sondern nur durch den Dämmstoff umrandet werden, sind sie ein Leck im Wärmeschutz und leiten die Wärme von innen nach außen. So schön die alten gestalterischen Spielereien auch sein mögen – wer einen lückenlosen Wärmeschutz haben möchte, muss sie thermisch von der Hauswand entkoppeln.
  • Wärmebrücke auskragende Betonplatte
    Wärmebrücke auskragende Betonplatte
Tipp: Auch der Einbau neuer Fenster kann zum Problem werden. Ist die Hauswand nicht gedämmt, verlagert sich der kälteste Punkt in der Fassade. Er liegt dann nicht mehr im Bereich der Fenster, sondern im Bereich der Wand. Oder anders gesagt: Die Fenster beschlagen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit nicht mehr von innen, sondern die Wand wird nass.
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Problematik Innendämmung

Bei enger Bebauung, denkmalgeschützten Gebäuden oder Fassaden, die nicht verändert werden dürfen, bietet die Innendämmung von Räumen eine Alternative zur Außendämmung. Bauphysikalisch stellt sie eine große Herausforderung dar. Nicht wegen des Anbringens des Dämmstoffs, sondern wegen des Feuchteschutzes. Die Innendämmung sorgt dafür, dass die Hauswärme im Raum bleibt. Dadurch bleibt die eigentliche Hauswand kalt, da sie nicht wie bei einer Außendämmung von innen aufgeheizt wird. So ergeben sich folgende Notwendigkeiten:

  • Die Inndämmung muss mit einer effektiven Dampfbremse versehen werden, damit sich hinter dem Dämmstoff keine Feuchtigkeit aus der Raumluft sammeln kann.
  • Keller Innendämmung: Die Dampfsperre muss dicht sein
    Keller Innendämmung: Die Dampfsperre muss dicht sein
  • Hinter dem Dämmstoff dürfen sich keine Hohlräume befinden.
  • Die Dampfbremse darf nicht durchdrungen werden – beispielsweise, indem Löcher hineingebohrt werden, um Regale oder ähnliches auszuhängen.

Eine Alternative zur Dampfbremse bieten diffusionsoffene Dämmstoffe wie Platten aus Kalziumsilikat. Sie können Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben.

Innendämmung richtig ausführen und Wärmebrücken vermeiden
Innendämmung richtig ausführen und Wärmebrücken vermeiden
Bei Innendämmung kommt es zu einer Verschiebung des Taupunkts

Luftdichtheit fürs Dach

Das Thema Dampfbremse und Dampfsperre ist auch bei der Dämmung des Daches besonders wichtig. Ziel ist eine luftdichte Ausführung des Daches. Ein optimal gedämmtes Dach kombiniert nach heutigem Baustandard Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung in sich. Die Aufsparrendämmung lässt sich allerdings nur bei einer Neueindeckung des Daches einbauen und die Untersparrendämmung geht zu Lasten der lichten Raumhöhe. In der Realität sind die meisten Dächer von Bestandsgebäuden daher nur mit einer Zwischensparrendämmung gedämmt. Sie besteht in der Regel aus Faserdämmstoffen wie Mineralwolle, die zwischen die Sparren gepresst werden. Unterhalb der Zwischensparrendämmung muss die Konstruktion dann mit einer Dampfbremse oder Dampfsperre versehen werden. Würde diese Abdichtungsebene verletzt könnte folgendes passieren:

  • Feuchtigkeit aus der Raumluft kann in die Zwischensparrendämmung endringen und wird dort von der Mineralwolle aufgenommen. Nasse Mineralwolle verliert ihren Dämmwert, sodass sie ihre Funktion als Dämmstoff nicht mehr erfüllen kann.
  • Die nasse Mineralwolle liegt direkt an den Holzsparren des Dachstuhls an, die auf lange Sicht anfangen können zu verrotten.

Wie bei allen anderen Dämmmaßnahmen gilt daher auch beim Dach: Sorgfalt ist die oberste Pflicht.

Steildach Dämmung: Gefahr von Wärmebrücken
Steildach Dämmung: Gefahr von Wärmebrücken
Tipp: Nicht nur Mineralwolle, auch alle anderen Dämmstoffe müssen trocken sein, damit sie ihren Dämmwert behalten. Der trockene Einbau der Materialien ist daher wichtig.

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Starke Partner: Lüftung und Dämmung

Auch bei einer optimalen Dämmung mit erstklassig ausgeführter Fassadendämmung, Wärmebrückendämmung und hoch wärmedämmenden Fenstern und Türen, kann es in einem Haus zu Feuchteschäden kommen. Dies hat dann allerdings nicht mit der Güte der Handwerksleistung, sondern mit der mangelhaften Belüftung des Gebäudes zu tun. Gerade durch neue Fenster verringert sich der Luftaustausch. Im Sinne des Wärmeschutzes ist es allerdings sogar gewollt, dass Gebäude so luftdicht wie möglich sind.

Jedoch entsteht in jedem Haus Feuchtigkeit, beispielsweise durch:

  • Atmen
  • Kochen
  • Duschen
  • Wäsche Waschen
  • Grünpflanzen

Diese muss regelmäßig abgeführt werden. Die Bewohner müssen daher regelmäßig lüften. Grundsätzlich ist dabei das Stoßlüften mit weitgeöffneten Fenstern deutlich energieeffizienter als das Lüften mit auf Kipp gestellten Fenstern. Allerdings ist es im Alltag kaum realisierbar, den notwendigen Luftwechsel händisch sicherzustellen.

Wärmeschutz sollte daher immer auch mit dem Einbau eines Lüftungssystems mit Wärmerückgewinnung einhergehen. Eine solche Anlage führt den Räumen durchgehend frische, sauerstoffreiche Luft zu und führt die verbrauchte, feuchte Luft ab. Die warme Raumluft wärmt dabei die kalte Außenluft vor und gewinnt so die Wärme zurück. Moderne Anlagen erzielen einen Wärmerückgewinnungsgrad von mehr als 90 Prozent.

Tipp: Gerade bei der Sanierung eines Bestandsgebäudes gestaltet sich die Installation einer zentralen Lüftungsanlage schwierig. Häufig ist nicht genug Platz, um die Lüftungskanäle vernünftig im gesamten Haus zu verlegen. Die Lösung bieten dezentrale Lüftungsgeräte, die sich Raumweise von einem qualifizierten Fachbetrieb installieren lassen.
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Die fünf Schritte zur sicheren Dämmung

  1. Schritt eins: Überlegen Sie, ob Sie die Dämmung selbst einbauen oder eine Fachfirma beauftragen möchten. Entscheiden Sie sich für Eigenleistung, sollten Sie sich ihrer handwerklichen Fähigkeiten sehr sicher sein und sich nicht überschätzen. Haben Sie Zweifel, ist der Gang zum Experten der sicherere.
  2. Schritt zwei: Holen Sie sich mehrere Angebote ein und vertrauen Sie nicht auf das günstigste. Beim Einbau eines Wärmedämmverbundsystems können die Preisunterschiede bis zu 50 Prozent betragen. Das vermeintlich günstige Angebot hat unter Umständen allerdings einen hohen Preis, wenn die Dämmung mangelhaft eingebaut wird.
  3. Schritt drei: Lassen Sie sich von den Unternehmen Referenzen zeigen. Wie viel Erfahrung hat das Unternehmen bei der Dämmung in dem Bereich, der bei Ihnen ausgeführt werden soll?
  4. Schritt vier: Sprechen Sie das Thema Wärmebrückendämmung an und bestehen Sie auf eine wärmebrückenfreie Ausführung.
  5. Schritt fünf: Dokumentieren Sie die Einbauarbeiten der Dämmung und den Baufortschritt fotografisch. So sind Sie im Fall des Falles auf der sicheren Seite, falls Mängel auftreten und es zu Regressforderungen kommen sollte.
Balkon mit Wärmebrücken © Knauf Insulation GmbH
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